[Review] sE Electronics V7 PTT: Dynamisches Talkback-Mikrofon

Wil_Riker
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Einleitung

Vor über anderthalb Jahren durfte ich sämtliche Varianten von sE Electronics' Gesangsmikrofon V7 testen und vorstellen. Nun bietet der Hersteller mit dem V7 PTT eine neue Variante an, die einem ganz bestimmten Einsatzzweck dient, nämlich als Talkback-Mikrofon, z. B. am FOH. Ob es sich lohnt, den im Vergleich zu den Standardausführungen etwa 50 € höheren Preis von knapp 150 € (Stand November 2024) zu bezahlen, und inwiefern sich Bedienung und Lieferumfang von den restlichen V7ern unterscheidet, konnte ich im Rahmen einer Teststellung herausfinden.


Anm.: Die eingebundenen Fotos öffnen sich nach einem Klick/Touch auf die Thumbnails in Vollansicht.


Lieferumfang, Ausstattung, technische Daten

Das V7 PTT kommt in einem Verkaufskarton mit sE typischem Design ins Haus und enthält neben dem Mikrofon keine herkömmliche Mikrofonklammer, sondern einen halboffenen Ablagering mit zwei Gewindeadaptern (5/8” auf 1/4” und 5/8” auf 3/8”) und drei Konterscheiben (1/4”, 3/8", 5/8”). An Papierkram liegen ein kombiniertes Handbuch (das nicht speziell auf das PTT eingeht, sondern nur auf V7 BFG / V7 / V3 :gruebel:), ein Quick Start Guide (speziell für die PTT Funktion) und ein Sticker bei. Zu guter letzt hat sE noch ein ungefiltertes Nylontäschchen mit Reißverschluss und einen schwarzen Ersatzschaumstoff für innen dazugepackt - der chice rote ist bereits standardmäßig eingesetzt :cool:.



Optisch gleicht das V7 PTT seinem Serienbruder V7 BK (Black): Schwarzer Schaft, schwarzer Korb - alles identisch zur bereits getesteten Variante mit der dynamischen Kapsel DMC7 (Superniere). Einziger Unterschied ist der Taster unterhalb des sE-Logos. Er ist ca. 15 mm breit und 15 mm hoch und besitzt eine Oberfläche aus geriffeltem Hartplastik. Das Gesamtgewicht beträgt 305 Gramm (Durchmesser 54 mm, Länge 184 mm).



Da der Ring um die Mitte des Mikrofonkorbs abgeschrägte Kanten hat, rollt das V7 nicht vom FOH-Tisch ;); trotzdem gibt es speziell für diesen Einsatzzweck die mitgelieferte Halterung zur schnellen Entnahme und fürs einfache Weglegen: Der offene Ring ist so konstruiert, dass die Eistüten-Form des Mikros bis zum Übergang zwischen Schaft und Korb hineinpasst. An den Seitenwangen ist jeweils das Herstellerlogo eingeprägt - besonders erwähnenswert ist die griffige Fixierung am Gelenk :hail:. So etwas hätte ich gerne an allen Mikrofonklammern!



Zum Fixieren gegen Verdrehen hat sE Electronics die genannten Konterscheiben beigelegt; an einer Seite besitzen sie jeweils einen eingearbeiteten Gummipuffer :great:. Somit ist man für alle üblichen Stativaufnahmen (1/4”, 3/8", 5/8”) passend ausgestattet. Bei den Reduzierstücken hat sich der Hersteller übrigens nicht für die einfache Variante entschieden, die in der Gewindemuffe komplett verschwindet und deren Entfernung immer etwas fummelig ist, sondern hier ist ein Kragen mit Riffelung vorhanden, um die Adapter schnell und werkzeugfrei wechseln zu können :).



Wie praktikabel ist die PTT Funktion? Probieren wir's aus...


Praxistest, Fazit

Der Sound des V7 ist hinlänglich bekannt (ansonsten bitte im verlinkten Vorgängerreview nachhören), aber wie schlägt sich der Taster in der Praxis? Tatsächlich höre ich beim Anschluss an mein Mischpult (Allen & Heath Qu-16) minimalste Geräusche, wenn ich das Mikro aktiviere und deaktiviere: Bei optimal ausgesteuertem Mikrofonpegel bewegen sich die kurzen Ausschläge allerdings nur im Bereich von -60 dB. Tatsächlich muss man sich aber erst daran gewöhnen, dass der Tasterweg nur 1-2 mm beträgt und keinen "harten" Endpunkt besitzt, sondern ein Federmechanismus vorhanden ist, der schließlich auch dafür sorgen muss, dass der Taster nach dem Loslassen wieder in Neutralposition zurückgeht.
Bleibt ein (kurzes) Fazit: Das PTT ist eine interessante Ergänzung der V7 Serie. Den Aufpreis für die spezielle Halterung und die Adapter/Scheiben gegenüber den Standardmodellen finde ich persönlich happig; hier muss jeder selbst entscheiden, ob es nicht auch ein herkömmliches Modell tut - entweder ein Schaltermikro oder das Aktivieren der Talkback-Funktion am Mischpult selbst. Idee und Konzept sind jedenfalls schlüssig, Verarbeitung und Sound tadellos!

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Irre, 150 Euro für nen popliges Talkback Mikrofon wo es jedes 10 Euro Ding mitm Schalter tut. Ob das nen bisschen ploppt beim Anschalten oder nicht ist doch völlig unrelevant.
 
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Ob das nen bisschen ploppt beim Anschalten oder nicht ist doch völlig unrelevant.
Das Mikro ist vielleicht nicht unbedingt für den örtlichen Jugendclub gedacht. Bei Shows in der Liga Coldplay, Taylor Swift, Adele.... sind 150€ für ein Talkback schlichtweg egal - und ein kleiner Komfortboost wird gerne gesehen.
 
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Ich denke auch, dass es eine Zielgruppe für dieses Mikro gibt. Vermutlich ist sie klein und die meisten von uns (inkl. mir) gehören nicht dazu :nix:.
 
Wenn die PTT Funktion nicht deaktiviert werden kann, wovon ich jetzt mal ausgehe, ist das Ding ein One Trick Pony, das z.B meinem Workflow nicht zugute kommt. Ein Mikro mit Schalter tut es bei mir sehr gut, aktuell ein SM58S, denn damit kann ich auch gleich die PA auf das bei mir in der Gegend am häufigsten benutzte bzw verlangte Gesangsmikro „kalibrieren“. Und wenn es mal eng mit dem 58er Vorrat wird, hab ich auch gleich eines in Reserve für die Bühne. Das geht mit dem V7 PTT wohl nicht. Dann doch lieber das mit dem Schalter.
 
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Ich habe das Mikro auf Instagram schon auf einigen Posts von FOHlern großer Produktionen gesehen - und da macht es dann auch Sinn.
Die Zielgruppe ist wirklich klein. Da ist der Preis dann auch nachvollziehbar.
 
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