Quelle für Gewindehülse für Pickupmontage -> Rückbau von Direct-Mount

Zwachi
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Grüß euch,

sicherlich kennt der ein oder andere das; man kauft gebrauchte Pickups und die Gewindelöcher zur Montage sind nicht mehr benutzbar oder gar für direct-mount aufgebohrt worden.

Ich habe jedenfalls ein paar dieser Fälle und frage mich, wie die Profis damit umgehen?
Es gibt wohl Gewindehülsen zum Reinpressen, welche eine Bohrung mit bestimmten Durchmesser erfordert.

Ich habe auch schon mal die Montageohren von einer unbenötigten Baseplate runtergeklippt und unter die Ohren des Zielpickups montiert.
#3-48 wären die üblichen Zollschrauben, die Dimarzio / Duncan verwendet.
Notfalls kann man sicherlich auch auf M2 oder M3 wechseln.

Was würdet ihr machen und was wäre eure Quelle dafür?

Am angenehmsten wären natürlich kleine Stückzahlen über Amazon oder einen Händler, der auch nach Österreich liefert.

Herzlichen Dank
 
Ich habe mit Heißkleber Muttern auf die Unterseite der aufgebohrten Ohren geklebt und andere (passende) Schrauben benutzt. Hält seit einem Jahr.
Die Idee mit dem weiter aufbohren und dann Gewindehülsen (Runde Muttern) einkleben finde ich aber eleganter.
 
Hi Zwachi,
zunächstmal....um welche Art Pickups geht es? Single Coils mit Kunststoff Grundplatte, oder Humbucker mit Blechsockel?
Bei ersteren würde ich die zu großen Löcher mit Heißkleber komplett verschließen, dann nach dem Aushärten neues Loch bohren, Gewinde schneiden, fertig.
Bei Blechsockeln kannst du das Loch zulöten und dann neu bohren
 
Hallo und schon mal Danke für die Anteilnahme!

In meinem Fall handelt es sich um Bill Lawrence L500 Humbucker, welche eine Kunststoffgrundplatte haben.
Weites sind noch Duncans mit Bleckplatte betroffen, wobei ich auch gerne für zuküntige Fälle eine Lösung bereit haben möchte.

Heißkleber hat ausreichend Festigkeit? Dann bräuchte ich noch einen Gewindeschneider, tunlichst zöllig -> das wird richtig teuer..
Dass sich das Lötzinn unproblematisch aufbohren lässt und anschließend ein Gewinde reinschneiden lässt, kann ich mir mit meiner bisherigen Löterfahrung auch nicht richtig vorstellen.

EMG hat es mit den Einpresshülsen gelöst.

emg.png
 
In Blech würde ich aufbohren und eine Blindnietmutter mit Kragen und Innendurchgangsgewinde einkleben. Gewinde in nicht geeignete Materialien zu schneiden, sehe ich als kritisch. Kann eine Weile halten, muss aber nicht, erst recht nicht in Lot.
 
Die Einpresshülsen sind zwar ne Möglichkeit, aber die Bill Lawrence sind sicher nicht mehr die jüngsten, da kann es sein, dass der Kunststoff hart ist und beim Einpressen wegplatzt. Der Heißkleber funktioniert da recht gut. Das Gewinde muss ja keine großen Kräfte übertragen. Ich würde dann auch tatsächlich auf metrisches Gewinde gehen.
Wenn du keinen Gewindebohrer in M2,5 oder so hast, dann geh zu ner Schlosserei in der Nähe
 
Einpressmuttern, wie sie EMG verwendet, werden mit Hilfe eines heißen Lötkolbens in die Bohrung gedrückt. Der Kunststoff schmilzt und wird in die Riefen der Einpressmutter gedrückt, wenn der Lötkolben dann entfernt wird, härtet der Kunstoff wieder aus. Dazu gibt es auch bestimmt How-to-Movies auf YouTube.
 
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Gewinde in nicht geeignete Materialien zu schneiden, sehe ich als kritisch
Wie kommst du darauf, dass eine Zinnlegierung ein nicht geeignetes Material ist? Ich bin Maschinenbauingenieur, ich weiß wovon ich rede und habe das schon oft genug im Reparaturbereich angewendet.
An eine M2,5 Schraube in ein so repariertes Gewinde geschraubt, kannst du locker nen Eimer Wasser dranhängen!

Abgesehen davon sind wir längst weg vom Löten, da es sich um Kunststoff handelt.
Der Heißkleber ist absolut ausreichend. Wenn du ganz auf Nummer sicher gehen willst, nimm nen 2K Kleber.
Hauptsache nichts Lösemittelbasierendes. Das könnte den PU zerstören
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Der Kunststoff schmilzt und wird in die Riefen der Einpressmutter gedrückt, wenn der Lötkolben dann entfernt wird, härtet der Kunstoff wieder aus
Das geht nicht mit jedem Kunststoff
 
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Bei ersteren würde ich die zu großen Löcher mit Heißkleber komplett verschließen, dann nach dem Aushärten neues Loch bohren, Gewinde schneiden, fertig.
Also das Gewinde in den Heißkleber schneiden? Hab ich das richtig verstanden?
 
Heißkleber ist ja nichts anderes als Kunststoff. Ohne Lösemittel, da muss zur Aushärtung nichts verfliegen... Sobald die Temperatur unter 50° C gesunken ist, kann gebohrt und Gewinde geschnitten werden.
 
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Blindnietmutter mit Kragen
Da hast du dann das Gewinde über oder unter der Lasche vom PU. In beiden Fällen ist es dann meist im Weg, weil entweder der PU nicht mehr weit genug runtergeschaubt werden kann, oder oben nicht genug platz für die Feder ist.
Du kannst aber das Loch auf 4,2 mm auf Ohren, ein M5 Gewinde Reinschneiden und eine M5/M3 Gewindemutter verwenden.
Das geht, wenn genügend Material außenherum ist. Außerdem musst die Hülse dann auch festkleben, sonst drehst sie möglicherweise mit raus
Also das Gewinde in den Heißkleber schneiden? Hab ich das richtig verstanden?
Ja hast du. Man sollte für sowas aber auch nicht den ganz weichen Heißkleber nehmen. Da gibt es auch Unterschiede
Heißkleber ist ja nichts anderes als Kunststoff.
Richtig
 
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Wie kommst du darauf, dass eine Zinnlegierung ein nicht geeignetes Material ist? Ich bin Maschinenbauingenieur, ich weiß wovon ich rede
Ich spare mir meinen beruflichen Hintergrund an der Stelle und würde nie ein Gewinde in ein Weichlot schneiden. Aus gleichen Gründen sind zu klemmende Litzen niemals zu verzinnen. Aber mach mal, FUBA rules...
 
Aus gleichen Gründen sind zu klemmende Litzen niemals zu verzinnen.
Das würde ich auch nicht tun. Hat aber das Eine mit dem Anderen nichts zu tun.

In Sicherheitsrelevanten Bereichen würde ich ein Gewinde auch nicht so reparieren, aber hier handelt es sich um einen Pickup, der in einer Gitarre auf Position gehalten werden soll, die auftretenden Kräfte sind zu vernachlässigen.
Deshalb geht so ein Gewinde auch nie kaputt, es sei denn ein Grobmotoriker ohne jeden Sinn für Mechanik, schraubt da wild dran rum oder bohrt auf.
 
Warum nicht einfach ein 1-1,5mm Blech, passend gefeilt wie die Befestigungsohren des Bill Lawrence Pickups, mit M2,5 oder M3 Durchgangsgewinde versehen und mit Uhu 2k von unten an die Ohren kleben?

Das hat mehr zu verklebende Fläche als eine entsprechende Mutter und das Gewinde reißt garantiert nie aus 😉

Bei Blech-Baseplates löte ich hingegen M3er Messingmuttern dran.
 
Grund: Kommas retten Leben - Danke KlampfenTom!
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Warum nicht einfach ein 1-15mm Blech, passend gefeilt
Du meinst wahrscheinlich 1-1,5 mm.....
Ja das geht natürlich auch, ist aber für jemanden der weder Feile noch Schraubstock hat schon schwieriger.
Btw. könnte dieses Stück Blech aber alternativ auch ein 1ct-Stück sein.
Ich hab allerdings den Eindruck, dass der TE seine Bill Lawrence Pickups möglichst original behalten will, da er sogar von Zollgewinde sprach. Deshalb würde ich da gerne minimalinvasiv operieren.
 
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Bei Singel-Coils werden auch normale Gewindeschrauben durch Kunststoff gedreht. Da muss/braucht/sollte man kein Gewinde schneiden, bzw. macht das dann die Schraube schon selbst.

Deshalb eine Gewindehülse, die kein Halt mehr bietet, mit Kleber aufzufüllen und so weit wieder aufzubohren, dass die Schrauben fassen, ist IMO ein minimal-invasiver Eingriff, mit dem man vor allem auch nichts kaputt macht.
Bei Humbuckern, mit Beinchen aus Blech ist Verzinnen und Aufbohren auch durchaus geeignet, den Schrauben wieder genügend Gripp zu geben. Das ist nichts, um die Gitarre daran aufzuhängen, aber wenn die PU nicht eben alle zwei Wochen ein und wieder ausgebaut werden, hält das auch dauerhaft.
 
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Mein Ansatz wäre nach etwas Eigenrechere auch eher Richtung Gewindeniete M2.5 gegangen:
Bild_2024-11-25_180252296.png
Durch den Sechskant rutscht da nichts durch. Wenn man mit dem Lötkolben dann noch von unten draufdrückt, sollte das bei Thermoplast-Grundplatten ausreichend Grip bewirken. Keine Gewindeschneider oder Kleber notwendig.
Die Dinger gibt's bei ebay.

Bezüglich der Bill Lawrence Pickups; es sind relativ neue Wilde Modelle, hat also keinen Sammlerwert.
Zöllig wäre der Idealfall, aber metrisch kein Beinbruch.
 
Es gibt auch z.B. so was hier zu kaufen:

Wenn man einen 3D Drucker zur Hand hat, kann man sich so was auch selbst bauen. Das wäre eine "Minimalinvasive" Lösung
 

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