Dummy Coil mit Operationsverstärker

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Ich probiere seit längerer Zeit immer mal wieder mit gepufferten Dummy-Coils herum. Dafür und für andere Basteleien haben ich mir mal auf ebay Kleinanzeigen für 35€ eine gebrauchte Billigstrat gekauft. Ich möchte halt nicht dauernd an meiner eigentlichen Gitarre herumbasteln.

So schaut die Billiggitarre zur Zeit aus:
20241122_200802.jpg

Pickguard, Tone-Control und Schalter hab ich entfernt, den Bridge-Pickup einfach reingeklebt, eine Dummy Coil (ehemals der Hals-Pickup dieser Gitarre) und ein Experimentierbrett auf den Korpus geschraubt.

Ich denke, für diese Gitarre ist mit dieser Idee die Schaltung nun optimiert:
20241121_234228.jpg

Die Dummy Coil wird falschherum angeschlossen mit zwei Kondensatoren klanglich möglichst genau eingestellt und mit dem ersten Opamp gepuffert und minimal verstärkt. Der Opamp-Ausgang bildet die Masse des Bridge-SC, welcher mit einem Kondensator klanglich eingestellt wird (der Ersatz für die Kabelkapazität) und dann mit dem zweiten Opamp gepuffert wird.
Nicht nur die Dummy Coil ist also aktiv sondern auch der eigentliche Single Coil. Das kommt einfach daher, weil ich gepufferte Gitarren besser finde. Ich habe auch in meiner eigentlichen Gitarre einen Puffer drinnen und möchte dabei bleiben.


Ein paar Anmerkungen über Details:

- Dummy Coil mit oder ohne Slugs? Beide Single Coils haben am Boden einen Keramikmagnet und in der Spule unmagnetische Slugs. So wie fast alle billigen Single Coils denke ich. Bei der Dummy Coil habe ich den Magnet abgemacht und zuerst auch die Slugs rausgedrückt. Die Dummy Coil hat aber eh schon einen etwas niedrigeren Output als der Bridge-SC. Deswegen habe ich die Slugs wieder reingetan. Dann ist der Output fast genauso hoch wie der des Bridge-SC, muss also nur gering verstärkt werden.

- Überrascht hat mich, daß die genaue Auswahl der Kondensatoren-Kapazität C1+C2 einen riesigen Effekt hat. Viel wichtiger als der genaue Pegel der Dummy Coil.
Die 1nF für C3 habe ich ausgewählt, weil ich das bei meiner eigentlichen Gitarre auch so ausgewählt habe. Gefällt mir da am besten.
Wären die Pickups identisch, müsste der Kondensator an der Dummy Coil wohl auch 1nF sein. Meine Dummy Coil hat aber weniger Windungen und daher eine etwas höhere Resonanzfrequenz. Deswegen war eine etwas höhere Kapazität nötig. das war klanglich ganz klar zu hören. Also mit insgesamt 1.22nF ist die Auslöschung hörbar besser als mit 1nF oder 1.33nF.
Das ist eine schlechte Nachricht, wenn man eine Dummy Coil mit verschiedenen Pickups verwenden möchte.

- Wenn ich eine etwas stärkere Dummy Coil genommen hätte, könnte ich mir die Verstärkung über den Trimmer und R1 sparen und den Pegel nur über die Anzahl der verwendeten Slugs einstellen. Wäre besser. Wie beim zweiten OP müsste dann auch beim ersten OP dessen invertierende Eingang einfach mit seinem Ausgang verbunden werden.

- Der Minuspol der 9V-Batterie bildet in Gitarrenpedalen oder onboard-Schaltungen ja normalerweise die Masse und der Signalweg wird über einen Spannungsteiler mit +4.5V versetzt. Dieser Spannungsteiler wird normalerweise mit sehr hochomigen Widerständen hergestellt, da sonst der Eingangswiderstand des OPs niedrig ist, was klangliche Nachteile hat. Ich fand es klanglich besser, wenn die OPs so wie eigentlich für OPs vorgesehen mit einer Minus- und einer Plusspannung versorgt werden (wobei der direkte Vergleich leider mit etwas Zeitverzögerung verbunden ist). Der Nachteil ist, daß der Trick mit der Stereoklinkenbuchse, also daß die Batterie automatisch abgetrennt wird, wenn man das Kabel aus der Gitarre zieht, dann nicht mehr funktioniert. Das bedeutet, man braucht entweder einen Schalter, um die aktive Schaltung abzuschalten, oder eine Gitarrenbuchse mit Schalter. Diese Buchsen gibt es, sind auch halbwegs bezahlbar, aber ob sie mechanisch genauso stabil sind, weiß ich nicht. Eigentlich sind sie für Verstärker oder Pedale gedacht.

- Die 2 x 22kOhm für den Spannungsteiler R2+R3 habe ich gewählt, weil das so hoch ist, daß es den Gesamtstromverbrauch nicht stark erhöht. Aber sonst eben möglichst niedrig, damit die Spannungsversorgung möglichst stabil ist. Wobei das bei den geringen Strömen, die bei dieser Schaltung fließen, wahrscheinlich egal ist.

- Vor den Ausgang sollte vielleicht noch ein Koppelkondensator. Falls es eine Fehlfunktion gibt, beschützt er nachfolgende Geräte vor Gleichspannung, welche aber wahrscheinlich eh selber einen Koppelkondensator am Eingang haben. Und man kann mit einer geschickten Auswahl der Kapazität vielleicht gleich am Anfang der Signalkette etwas niedrige Frequenzen unterdrücken, die man sowieso nicht haben möchte. Werde ich noch ausprobieren.

- Auf Verpolungsschutz habe ich verzichtet. Ich glaube nicht, daß mir mal passiert, daß ich die Batterie falschherum anschließe.

- Zwischen den Ausgang vom ersten Opamp und dem Pickup könnte man einen kleinen Widerstand setzen (47 oder 100Ohm), um den Pickup besser von der Schaltung davor zu trennen. Theoretisch gibt es ohne ihn glaube ich die Gefahr, daß der erste Opamp hochfrequent zu schwingen anfängt. Gehört habe ich keinen Unterschied mit oder ohne Widerstand. Aber wer weiß, ob ein Oszilloskop was im unhörbaren Bereich entdecken würde.

- Bauteileauswahl:
Mit meinem Smartphone und der App Spectroid habe ich kleine Versuche gemacht. Also die Gitarre in einen Ständer gestellt, durch einen Verzerrer in den Amp, und das Nebengeräusch aufgezeichnet (Spektrogramm am Smartphone-Bildschirm). Dann Bauteile ausgetauscht und nochmal aufgezeichnet. Keine perfekte Herangehensweise, aber leicht zu machen und interessant.
Oamps:
Leider ist es schon so, daß rauscharme Opamps ganz klar weniger Geräusche verursachen. Ich hatte TL072, NE5532 und OPA2134. NE5532 war besser als TL072 und der OPA2134 nochmal besser. Leider verbrauchen die besseren OPs deutlich mehr Strom als der TL072. Es gäbe noch den OPA1642. Der sollte laut Datenblatt nochmal besser sein und fast so wenig Strom verbrauchen wie der TL072. Leider bekommt man ihn nur als SMD oder recht teuer schon auf eine Miniplatine mit DIP8-Anschlüssen gelötet.
Die Kondensatoren am Spannungsteiler:
Da nimmt man eigentlich Keramikkondensatoren. Ein sehr kleiner Vorteil mit Folienkondensatoren ist allerdings mit der App abbildbar.
Batterie:
Ich habe eine normale Alkaline mit einem Li-Ion-Akku von Ansmann verglichen, der echte 9V hat, der also mehr als 9V bereitstellt, und aber intern auf genau 9V runterregelt. Mit der Alkaline war es etwas rauschärmer.

Fazit für mich: Das mit den OPs wurmt mich, ich glaube ich werde nicht den TL072 verwenden. Das mit den Keramikkondensatoren an der Stromversorgung ist unhörbar. Bei der Batterie bin ich mir nicht sicher.



Nun überlege ich, was nötig ist, um meine eigentliche Gitarre damit auszustatten. Darüber schreibe ich ein anderes mal. Ich hab noch nicht damit angefangen. Und vielleicht kommen ja auch von euch noch Hinweise, was ich vorher noch ausprobieren könnte.
 
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Hab' zwar kein Wort verstanden :gruebel:, bin aber ein großer Fan von Individuallösungen 😎.

Evtl. kannst du Soundbeispiele nachliefern...

Grüße
RJJC
 
Sowas ähnliches hab ich auch mal entwickelt - habe den Op aber als analogen Addierer geschaltet und somit PU- und Dummy-Signal voneinander abziehen lassen.
Es macht eigentlich keinen Unterschied, wie du beim OP UB-Halbe erzeugst. Die Methode mit dem Spannungsteiler am Eingang wie in den Bodentretern hat den Vorteil mit dem Ein/Ausschalten, wie du bereits erwähnt hast.

Ich habe aber die aktive Lösung verworfen, weil ich keine Batterie in der Gitarre haben wollte - wie sagte schon der gute Bill Lawrence: Batterien gehören in Taschenlampen :D. Ich habe stattdessen in der Strat eine Dummy-Spule mit einem der Tone-Regler zumischbar geschaltet.
Wenn ich verzerrt spielte, habe ich den Dummy soweit zugemischt, bis das Brummen minimiert war. Bei Clean-Sounds dann ganz aufgedreht. Als Dummy habe ich eine Hälfte eines PAF-Humbuckers verwendet.
Hat auf der Bühne gut funktioniert und das der Zerrsound durch den Dummy etwas weniger Höhen hatte, passte auch perfekt.
 
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?? Was ist Dein Frage ??
(mir hilft das, wenn die im Flieeesssteeeext auch irgendwie OPTISCH auffallen ... ja, liegt an mir)

Mich ärgert's die Krätze, dass man nichts Gescheites zu Pickups findet:
  • jede Menge Verdrahtungslötungen
  • ABER der Knüller, das Ersatzschaltbild (ESB) für die Pickups ... Fehlanzeige
Hab' mal mein Verständnis in Dein Diagramm eingezeichnet und dazu Deine Pickups woanders geparkt, ohne Funktion. Vorausgesetzt, das ist so nicht ganz verkehrt ... Was möchtest Du eigentlich erreichen? Wo, auf welchen Frequenzen, schwingen diese Resonatoren ? :cool:

ESB:
  • Spannungsquelle steht für die induzierte Spannung, mithin das Saitensignal
  • L1, L2 Spuleninduktivitäten
  • R1, R2 deren Leitungswiderstände

1732392858554.png
 
Eine Frage habe ich eigentlich nicht. Deswegen findest du auch keine.
Aber ich dachte mir, vielleicht kommen ja Kommentare, die mich weiterbringen. Und für manche ist das alles vielleicht interessant zu lesen?

Erreichen möchte ich natürlich das, was man so erreichen möchte mit einem Dummy: Brumm auslöschen. Und in diesem Fall halt mit einer aktiven Lösung.

Mit dem Ersatzschaltbild ist es halt für viele etwas schwerer zu verstehen. Deswegen und weil ich die Daten nicht habe, hab ich das gelassen. Anbieten kann ich dir nur die Gleichspannungswiderstände:
- Dummy: 5.5k
- Pickup: 6.1k
Aus welchen man in diesem Fall schließen kann, daß der Pickup etwas lauter ist und eine etwas tiefere Resonanzfrequenz hat als der Dummy. Davon ausgehend, daß der unterschiedliche Widerstand von der unterschiedlichen Windungsanzahl kommt und daß die beiden Pickups sich sonst nicht groß unterscheiden.

Ich habe früher zwar viel mit Eletronik rumgebastelt, vor allem Audio. War aber alles recht amatuerhaft. Manches verstehe ich glaube ich recht gut, anderes halt weniger.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Sowas ähnliches hab ich auch mal entwickelt - habe den Op aber als analogen Addierer geschaltet und somit PU- und Dummy-Signal voneinander abziehen lassen.
Hatte ich auch überlegt. Oder einen Opamp als Differenzverstärker.
Habe halt die Befürchtung, daß es den Klang des Pickups verändert, wenn ich ihn nicht allein ohne den Dummy puffere. Also ich befürchte, es gibt keine gute Lösung mit nur einem Opamp, wenn auch der Pickup aktiv sein soll.
 
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suche mal im Netz nach Addierer mit OP. Jetzt stell dir vor, du hast einen PU am nicht invertierenden Eingang und das Dummy am invertierenden Eingang und voila Signal bleibt übrig und störspannung hebt sich auf.
 
Danke für Deine Erläuterungen. Funktioniert es denn? Wie erwartet?

Erreichen möchte ich natürlich das, was man so erreichen möchte mit einem Dummy: Brumm auslöschen. Und in diesem Fall halt mit einer aktiven Lösung.
Hm, das ist eigentlich immer dann der Fall, wenn Induktionsschleifen im Spiel sind. Batterie als Netzentkopplung hilft natürlich. Brummt es denn damit, oder ist das dann behoben?

Mit dem Ersatzschaltbild ist es halt für viele etwas schwerer zu verstehen.
Das kann sein ... führt aber kein Weg daran vorbei, wenn's nicht aus reinem Zufall sondern aus besserem Verstehen etwas werden soll.

Aus welchen man in diesem Fall schließen kann, daß der Pickup etwas lauter ist und eine etwas tiefere Resonanzfrequenz hat als der Dummy.
Leider nein: Wir sind hier in der AC-Welt, nicht DC.

Wegen der OPAmps werden die i.W. die Resonanzen aus den Produkten L1 * (C1+C2) und L2 * C3 bestimmt. Die ohmschen Widerstände ändern daran relativ wenig.

Da bei hohen Frequenzen die L's eine immer höhere Impedanz haben, die C's eine immer kleinere, werden die Produkte R_dummy * (C1+C2) und R_pickup * C3 als Tiefpässe die Übertragung zu höheren Frequenzen begrenzen. Ist idealisiert betrachtet, denn je nach Werten können die L's das ein bischen ändern.

Die induzierten Wechsel-Spannungen u1 und u2 (daher ja kleine Buchstaben) hängen an u_ind = L* d_phi/dt, wobei phi der in die Spulen induzierte magnetische Fluss ist, UND nur deren Änderung (d/dt) entscheidet. I.w. hängen phi1 und ph2 nur an den Bauformen der Pickups, bei gleicher Saite und etwa gleicher Änderungsrate (d/dt) trotz unterschiedlicher Position zur Saite.

Was Deine Schaltung i.W. zu tun scheint:
  • u1 (Dummy-Pickup) verstärken
  • das dann mit u2 aufsummieren
  • also im Grunde ... ein Mischer ?
Nun gut. Hab' ich halt auch 'was zum Thema geteilt ...
 
suche mal im Netz nach Addierer mit OP. Jetzt stell dir vor, du hast einen PU am nicht invertierenden Eingang und das Dummy am invertierenden Eingang und voila Signal bleibt übrig und störspannung hebt sich auf.
Du meinst einen Differenzverstärker? Das hat aber klangverändernde Auswirkungen. Zum Beispiel, der Pickup, der an den nicht-invertierenden Eingang kommt, wird ja über einen Widerstand an diesen Eingang geleitet, und außerdem geht zwischen dem Widerstand und dem Opamp noch ein Widerstand zur Masse. Da muss man dann sehr hohe Widerstände nehmen, damit der Eingang hochohmig bleibt. Ich glaube nicht, daß das gut wird. Die Lösung wäre, den Pickup erstmal zu puffern. Aber dann ist man ja auch bei zwei Opamps.
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MS-SPO,

das funktioniert schon alles. Also wenn ich die Gitarre so platziere, daß ein starker Hum hörbar ist, ist das mit dieser Schaltung wesentlich besser. Die tiefen Hum-Frequenzen sind weg, nur im höheren Frequenzbereich ist noch was da.
Ich frage mich aber halt, ob man es noch verbessern könnte.

Ohne Messungen an den Pickups ist alles etwas zufällig, das stimmt. Aber im Endeffekt zählen ja eh die Ohren. Also wenn ich zum Beispiel einen Kondensator gegen einen etwas größeren austausche, der Hum dann leiser wird und der sonstige Klang gleich bleibt, dann ist das ein Erfolg.

Richtig, das Dummy-Signal wird etwas verstärkt und zu dem Pickup-Signal gemischt. Dabei bleiben beide Pickups unabhängig voneinander (anders als bei einer passiven Dummy-Lösung) und somit verändert sich klanglich nichts wesentliches. Und zudem wird das Dummy-Signal durch die kleine Verstärkung und die beiden Kondensatoren so angepasst, daß es eine bessere Auslöschung mit dem etwas anders gestalteten Pickup ergibt. Das ist keine Neuerfindung, nur eine Umsetzung an einem konkreten Beispiel.
 
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Danke + Prime: Dann ist da ja doch noch eine Frage:
Die tiefen Hum-Frequenzen sind weg, nur im höheren Frequenzbereich ist noch was da.
Ich frage mich aber halt, ob man es noch verbessern könnte.

Das wird ziemlich sicher an 2 Dingen liegen:
  • Amplitudengänge ( u(f) ) bei "HF" ungleich
  • Phasen laufen mit f auseinander (also nicht mehr die 180° bei LF oder DC
Für Ansatzpunkte kann folgende stark vereinfachende Betrachtung helfen, um den Frequenzverlauf dieser Schaltung grob zu schätzen:
  • zu sehr kleinen Frequenzen gehen
  • zu sehr hohen gehen
  • L und C jeweils durch Kurzschluss bzw. unendliche Impedanz ersetzen
  • das ergibt dann folgendes Bild:
1732434293008.png


Mitte rechts daraus in etwa Eckpunkte im Amplitudengang (natürlich doppel-logarithmisch)
  • Signale von beiden Pickups "sterben" dabei ab (auf ca. 0 V)
  • wo die beiden LC-Resonanzen darin liegen, wissen wir nicht: vermutlich rechts neben dem Tiefpass (lila)
  • zu höheren Frequenzen sollte der lila Abfall nach rechts verschoben werden
  • d.h. beide Signal müssen ein bischen besser durchkommen
Da gibt es viele Ansatzpunkte:
  • Für u2 könnte es reichen, den kapazitiven Kurzschluss durch einen Serienwiderstand zum C3 zu begrenzen
  • könnte auch schon genügen, beide Zeitkonstanten einmal auszurechnen
  • ... tut man das, liegen beide TP Eckfrequenzen bei ca. 6 us oder 166 kHz (!!) (6kO, 1nF)
  • ENTGEGEN meiner intuitiven Annahme im Diagramm sollte die lila Flanke weiter nach links ... als C1, C3 ca. 10-mal größer wählen
  • dabei meint "100" einen sinnvollen Wert aus dem Bereich von etwa (*20 ... *500)
  • und bei so hohen Eckfrequenzen könnte tatsächlich wenigstens eine der LC-Resonanzen drin liegen ... und Amplituden- und Phasenlage ungünstig verschieben
  • "Obendrauf" kommen natürich Effekte von realen Kondensatoren ... da könnten Typwechsel etwas bewirken (andere Bauweise bei gleicher Kapazität)
Grüße
 
@ThePilot

Was passiert, wenn Du die Dummy-Coil ohne die ganze Verstärkerelektronik zum eigentlichen Pickup im Reihe schaltest?
 
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MS-SPO,

ich denke auch, daß es an Phasenverschiebungen liegt. Auch normale passive Dummycoil-Schaltungen oder Noiseless-Single Coils haben dieses Problem. Klangbeispiele zeigen, daß höherfrequentiges Brummen übrigbleibt.
Ich denke, die Frequenzspektren von u1 und u2 habe ich gut angepasst. Das bringt aber oben nicht so viel wie unten, da die Phase oben nicht genau passt.

An der Beschaltung des eigentlichen Pickups würde ich halt nicht gerne was ändern, wenn das Auswirkungen auf den Klang hat. Also der von dir vorgeschlagene Serienwiderstand zu C3 ist (je nach Größe) klangverändernd. Das werde ich aber noch ausprobieren. Und andere Werte für C3 zu nehmen ebenfalls, das habe ich schon ausprobiert.
Anpassen möchte ich möglichst nur die Schaltung von u1. Und -korrigiere mich, wenn ich falsch liege- ich kann nicht die Phase in bestimmten Frequenzbereichen ändern ohne daß das Auswirkungen auf das Spektrum hat, oder? Da ist vermute ich ein Limit an Auslöschung, welches man weder mit passiven noch mit aktiven Schaltungen bewältigen kann. Zumindest analog...



boisdelac,

wenn man den Dummy einfach in Reihe zum Pickup schaltet, verändert das den Klang des Pickups. Zum Beispiel seine Resonanzfrequenz wird tiefer. Deswegen ist diese Lösung nicht wirklich beliebt.
Man kann diesen Effekt verkleinern, indem man als Dummy keinen umgebauten Pickup nimmt sondern eine großflächige Spule mit viel weniger Windungen und dickerem Draht, das macht zum Beispiel Ilitch, und die lassen sich das sehr gut bezahlen.
Oder man trennt die Pickups durch eine aktive Schaltung. Das wurde auch hier schon beschrieben:
Der Beitrag von chris_kah am 4.1.24
 
Aber dadurch, dass Du eine virtuelle Masse (mit aufmodulierten negierten Brum-/Nebengeräuschen) erzeugst und dann den eigentlichen Pickup hochohmig abnimmst, wird der Klang auch wesentlich verändert. Der Eingangswiderstand des nichtinvertierende Eingangs des Puffer-Ops geht gegen unendlich. Da müsstest Du definiert mit ca. 250k gegen Masse abschließen.
 
Da die meisten Pedale und Verstärker hochohmige Eingänge haben, passt das doch, wenn auch bei meiner Schaltung der Pickup hochohmig an einen Opamp kommt?

Oder geht es dir allgemein darum, ob man Pickups onboard puffern sollte oder nicht? Das wäre glaube ich off-topic.
Es geht hier um eine Schaltung, die eine Dummy Coil an einen gepufferten Pickup anschließt. Hatte ich oben geschrieben:
Nicht nur die Dummy Coil ist also aktiv sondern auch der eigentliche Single Coil. Das kommt einfach daher, weil ich gepufferte Gitarren besser finde. Ich habe auch in meiner eigentlichen Gitarre einen Puffer drinnen und möchte dabei bleiben.

Oder verstehe ich dich falsch?
 
Bei Deiner Schaltung fehlt das Volume-Potentiometer und die Klangregelung.
 
Klangregelung habe ich keine.

Das Volume-Poti kommt dahin, wo in meiner Schaltung Out steht. Out an den Schleifer, eine Seite an die Masse und die andere Seite zum Amp. Man nimmt dann eher 25k. Ich hab da zur Zeit aber noch 250k, werde ich schlussendlich ändern.
Könnte man auch anders machen, also das Volume-Poti vor den Opamp. Dann hätte man halt glaube ich den originalen Höhenverlust durch das Volume-Poti mit in die Schaltung eingebaut. Geschmacksfrage.
So wie bei mir, also mit dem Poti hinter dem Opamp ist es zB auch bei den EMG-Schaltungen oder auch beim Impedanzwandler von Lemme.
 
Wenn Du den "Out" so wie Du schreibst an den Schleifer des Potentiometer legst, dann schließt Du den Ausgang des OPs kurz, sobald Du das Poti auf "0" drehst.

Wenn ich mich recht entsinne, wird der 1-Op-Buffer an den Ausgang der Gitarre gehängt und liegt dadurch nach den Potentiometern. Den hatte ich auch in einer meiner Gitarren eingebaut. Die Gitarre hatte mit dem Buffer dermaßen grätzige Höhen, die ich mit einem 10pF-Kondensator im Feedback-Kreis der Schaltung dämpfen musste. Dann ging das... aber sonst war es echt übel.

Willst Du für jeden Pickup in Deiner Gitarre diese Schaltung einbauen?
 
Ja sorry, habe schnell schnell geschrieben. Out kommt natürlich an eine Seite des Potis, an die andere Seite die Masse und der Schleifer geht zur Buchse.

Hier ein Beispiel für Potis nach dem Buffer bzw dem aktiven Pickup:

Und hier beide Möglichkeiten verglichen:

Hast du bei deinem grätzigen Pickup die Kabelkapazität durch einen Kondensator zu Masse ersetzt? Wenn nicht, wird es daran gelegen haben. Dann klingt alles steril gläsern. Aber ich denke, daran hast du gedacht.
Stimmt aber auch so, mit Impedanzwandler ist der Sound klarer, auch wenn man zB 1nF zur Masse setzt, was wahrscheinlich mehr ist, als was bei einer passiven Schaltung vom Kabel kommt. Da würde ich dann aber eher die Höhen oder Presence am Amp etwas anders einstellen als den Impedanzwandler wieder rauszuschmeißen. Aber gute Idee. Ich werde in den Feedback-Loop mal einen kleinen Kondensator setzen.

Ich verwende nur einen Pickup, einen Tele-Bridge-Single Coil. Ursprünglich hat die Gitarre noch einen Neck-Humbucker. Den verwende ich aber nicht.
 
Nein. Bei Lemme ist der Buffer als nicht invertierende Op-Amp-Schaltung aufgebaut. Da ist ein Spannungsteiler zwischen Ausgang und Masse. Der invertierende Eingang des Op-Amp kommt zwischen die beiden Widerstände des Spannungsteilers. Der Kondensator kommt vom Op-Amp-Ausgang zum invertierenden Eingang. In Deiner Schaltung vom Op-Amp-Ausgang zum Schleifer des Trimmers.

Im Feedbackloop Deines ersten OPs bringt der Kondensator für den eigentlichen Pickup-Klang nichts. Die zweite Verstärkerstufe hat bei Dir ja sowieso nur eine Verstärkung von 1. Wo willst Du da einen Kondensator einbauen. Du bereits parallel zum Pickup einen Kondensator. Ersetz diesen durch einen 250k Widerstand. Dann würde der Pickup ein ganz normales Potentiometer "sehen" und hätte die ganz normale Resonanzkurve.
 
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Auch meine Schaltung ist nicht-invertierend. Wenn man den Verstärkungsfaktor 1 haben will, ist der eine Widerstand halt 0 und der andere unendlich. Lemme wird das bei seinem reinen Impedanzwandler auch so machen. Außer bei seinem Vorverstärker, den er auch verkauft. Da braucht er eine Verstärkung >1, welche er wahrschinlich so wie du es beschreibst einstellt.

Den Kondensator kann man beim Lemme-Impedanzwandler nicht vom Opamp-Ausgang zum invertierenden Eingangs setzen, da es dafür kein Anschlusskabel gibt.
Es gibt ein Kabel für +9V, eins für die Masse, einen Eingang und einen Ausgang. Wo hat man denn da Zugang zum invertierenden Eingang des Opamps?

Der Kondensator als Ersatz für die Kabelkapazität muss natürlich zwischen Pickupausgang und Masse, so wie das Gitarrenkabel ja auch aus Signalleitung und Masseleitung besteht und dazwischen eine Impedanz bildet.

Der zu meinem Pickup parallele Kondensator 1nF erfüllt genau diesen Zweck. Zwischen Signalausgang und seiner virtuellen Masse. Lasse ich den weg, klingt die Gitarre wie über ein 0cm-langes Kabel, also viel zu grell.
Wenn das bei dir so war, dann wundert es mich nicht, daß es zu grell geklungen hat.
Kann man auch hier lesen über den Kondensator "CL":
Dieser Kondensator ist ein sehr wichtiges Bauelement, wenn der Impedanzwandler in einer Gitarre eingesetzt werden soll. Aufgrund der sehr geringen Eingangskapazität des OPs (typisch 5pF) arbeitet der Tonabnehmer quasi im Leerlauf. Er hat daher eine wesentlich größere Resonanzfrequenz, als es eigentlich der Fall ist. CL ist also der Ersatz für die Kabelkapazität. Fehlt er, so klingt es sehr höhenlastig. Wenn man nicht weiß, wie groß die Kapazität seines Kabels ist, so probiert man am besten ein paar geeignete Werte aus.

In der Einbauanleitung von Lemme steht übrigens auch, daß das Poti hinter die Schaltung soll. Und der Kondensator bzw der C-Switch, den man braucht, ist erwähnt. Nichts von einem 250k-Widerstand. Leider finde ich das mitgelieferte Blatt nicht mehr. Und im Internet finde ich es auch nicht.
Wobei ich nicht sagen möchte, daß du unrecht hast mit dem Widerstand. Natürlich hat er einen Einfluss auf den Klang. Aber das ist Geschmacksfrage. Es gibt ja auch viele, die das Volumenpoti mit 500k nehmen, um diesen Effekt zu verkleinern, oder das Poti sogar überbrücken, damit dieser Effekt ganz weg ist.
 
Nein, meine Schaltung war der einer normalen Gitarre, an deren Ausgang ich den Lemme-Buffer als Booster in einem separaten Gehäuse gehangen habe. Der Lemme-Buffer war auf V=11 eingestellt. An dessen Ausgang war ein Poti um das Volume einstellen zu können. Der Kondensator 10pF war im Feedbackzweig.
 

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