Ibanez Bass Workshop EHB1505SMS-FNL Multiscale

Uli
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EHB1505SMS.jpg


Nachdem mir im ausgehenden Frühjahr des Jahres der kopflose Shortscale-Fünfsaiter aufgefallen war, hatte ich kurz darauf Gelegenheit, ihn mal selbst anzuspielen. Dabei fiel mir vor allem die extreme Handlichkeit und ausgewogene Balance am Gurt auf, die durch die fehlende Kopfplatte mit den üblicherweise relativ schweren Mechaniken und den relativ langen Ausleger am oberen Horn erreicht werden.
Bei meinen Tests ist mir die Bespielbarkeit meistens wichtiger ist als der Klang, weil man letzteren durch die Wahl der Saiten, des Verstärkers und ggfls. diverser Effekte einfacher beeinflussen kann, als die Kriterien der guten Bespielbarkeit, die sich nach dem Kauf oft nicht mehr oder nur sehr schwer ändern lassen. Dazu kommt noch, daß die Gegebenheiten in der Testkabine des Musikhauses oft nicht vergleichbar sind mit den später zu Hause oder beim Gig anzutreffenden, weder in Bezug auf die Raumakustik noch auf das zu Verfügung stehende Verstärker-Equipment. Da ich noch zwei weitere Ibanez-Bässe habe, kann ich bei diesem sagen, daß man in Bezug auf Tonabnehmer und Klangregelung nicht gespart hat. Die Nordstrand Pickups liefern ein über alle Saiten deutlich ausgewogeneres Bild ab als die in anderen Modellen oft verbauten Bartolinis und die aktive Klangregelung bietet alle Möglichkeiten - wenn man die Bedienung denn erstmal durchdrungen hat.

regler.jpg


Die beiden Einzelregler sind für Lautstärke und Balance zuständig, Höhen und Bässe teilen sich den einen Doppelregler, ein weiterer regelt die Mitten und das zu beeinflussende Fenster im Mittenbereich. Mit einem Kippschalter kann man die Elektronik in den Passiv-Modus versetzen, wobei der Höhenregler dann als klassische Tonblende fungiert. Leider erfüllt sich meine Hoffnung nicht, daß die Elektronik gleichzeitig von der Stomversorgung abgeklemmt wird, wenn der Schalter auf 'passiv' steht. Dann hätte man nämlich das Kabel drin lassen können, wenn gerade nicht gespielt wird. Eine Messung ergab, daß die Elektronik ca. 1,7mA zieht, sobald der Klinkenstecker eingesteckt wird und daran ändert sich leider auch nichts, wenn von aktiv auf passiv geschaltet wird. Damit bleibt das alte Problem aktiver Bässe bestehen, daß sich die Batterie auch dann langsam entleert, wenn der Bass mit angeschlossenem Klinkenkabel nur in der Ecke steht, da der Ruhestrom der Elektronik zwar gering ist, aber steter Tropfen.... Schade, eine vertane Chance, die man vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt noch mit einem mehrpoligen Schalter nutzen könnte, wenn genug Platz vorhanden wäre. In dem Fall könnte dann nämlich einer der Schaltwege dazu verwendet werden, um die Stromversorgung zu unterbrechen, wenn auf 'passiv' geschaltet wird. Mal sehen, vielleicht ein Winterprojekt...

Da dies mein erster Multiscale-Bass ist, hatte ich mir aus der Richtung 'Grifftechnik bei fanned frets' am ehesten Probleme erwartet - es gab aber keine! Nicht daß ich das jetzt unbedingt gebraucht hätte, eine klassische Bundierung hätte es mir auch getan, der Schritt ist aber aus meiner Sicht von der Feinmotorik her weniger Umstellung als der vom Longscale zum Shortscale. Die Mensur variiert bei diesem Modell auch nur zwischen 30" und maximal 32", vielleicht wirkt sich die Änderung der Griffweise ja bei Multiscales, die bis in den Longscale-Bereich gehen, mehr aus.

Bei der Optik gehen die Geschmäcker ja erfahrungsgemäß oft weit auseinander. Bei manchen hört die Akzeptanz bereits bei der fehlenden Kopfplatte auf, andere finden die stark strukturierte Oberfläche in Maserpappel zu aufdringlich, die als Deckschicht auf den Mahagonikorpus geklebt ist. Der Suffix 'FNL' in der Modellbezeichnung steht für 'Florid Natural Low Gloss', andere Modelle warten mit 'Tropical Seafloor Flat' oder 'Dragon Eye Burst Flat' auf... mag für manch einen kaufentscheidend sein, für mich eher unerheblich, ich hätte ihn auch in profanem braun genommen. Ein solches schlichtes (rot)-braun bietet zum Beispiel die Korpus-Rückseite, die aus Mahagoni gefertigt ist.

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Als Ausgangsbuchse ist eine Neutrik-Locking Buchse verbaut, die ich schon bei der BTB Serie gehasst habe, weil man mit sehr hohem Kraftaufwand am Stecker ziehen muß, um ihn wieder aus der Buchse zu bekommen... selbstverständlich bei gedrücktem 'release button'. Der Sinn dahinter ist wahrscheinlich die Verringerung der Gefahr, sich auf der Bühne aufs Kabel zu treten und dann plötzlich ohne Signal da zu stehen. Nur hatte ich dieses Problem seit mindestens 15 Jahren nicht mehr, weil ich schon so lange mit Funkstrecke spiele. Aber immerhin gibt es dem Bass ein zusätzliches wertigeres Aussehen, wer es denn braucht...

5497.jpg


Die Einzelmechaniken sind effektiv und sehr fein abstimmbar, das Prinzip ist vergleichbar mit dem altbekannten Steinberger Paddel. Lediglich der kopfseitige Fixpunkt der Saiten ist hier mit einem inbus-betriebenen Klemm-Mechanismus gelöst, weshalb alle beliebigen Bass-Saiten verwendet werden können. Die Befestigungen der Klemmschrauben an der Unterseite wurden in Indonesien allerdings etwas schlampig eingebaut, worüber man im Normalfall gerne hinweg sieht, wenn ansonsten alles funktioniert. Bei einem 1700,-€ Bass sehe ich das dann aber schon etwas kritischer, so wie mich bei diesem Preis auch das Fehlen eines Transportkoffers stört (ein Gigbag ist aber dabei).

5504.jpg


Ein weiterer Kritikpunkt sind die Bundmarkierungen. Während die Hauptmarker auf dem Griffbrett so unglücklich platziert sind, daß sie aus dem Blickwinkel des Bassisten weitgehend durch die dicke H-Saite verdeckt sind, kann man die side-dots bei schwächerer Beleuchtung erst gar nicht erkennen. Edles Perlmutt hin oder her, der Schwerpunkt auf die Funktionalität wäre mir da lieber gewesen.

5499.jpg


Das soll dann aber auch der letzte Motzposten gewesen sein, insgesamt bin ich nämlich mit dem Instrument hoch zufrieden. Ich habe die werksseitigen Rounds ziemlich gleich gegen Halfrounds getauscht und bin selber mal gespannt, ob das jetzt mein Hauptbass werden wird.

Ein paar technische Daten:
Bauform: EHB
Korpus: Mahagoni
Decke: Maserpappel
Hals: 9-streifig Panga Panga/Walnuss, 5-fach verschraubt
Bünde: medium, Edelstahl
Sattelbreite:45mm
Breite am letzten Bund: 74mm
Mensur: Multiscale, 30"-32"
Tonabnehmer: Nordstrand Custom Big Split
Brücke: Ibanez MR5HS Mono-Rail
Stringspacing: 18mm
Gurtpins: Schaller S-Locks
Herstellungsort: Indonesien
Marktpreis im November 2024: 1699,-€
 
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Danke für Dein ausführliches und schön bebildertes Review zu diesem Ibanez-Bass.

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Ich bin kein Bassist, ich hatte aus der Multiscale- und Fanned Frets-Reihe einen Versuch mit der Ibanez QX527PB im Oktober 2022 gemacht, als ich Kopenhagen bereisen durfte für ein westliches Verteidigungsbündnis.
Gegenüber vom Hotel war der Vintage Guitar Laden Woodstock Guitars (Borgergade 14). Ich schlenderte rein. Zeitgemäße Gitarren hatten sie von Ibanez. Die Aufnahme einer extended Range, Multiscale, fanned Frets und Headless-Gitarre habe ich grundsätzlich nicht abgelehnt.
Dass sie daher die QX527PB da hatten und ich etwas Zeit, war also sehr praktisch.
Sie hätte umgerechnet 1.300 EUR gekostet.

Ich hatte mal eine IBZ RG und deren Wizard Halsprofil machte mich nicht glücklich.
Bei der QX527PB war der flache Hals ebenfalls nicht nach meinem Gusto. Mir ist sehr wohl bewusst, dass sieben Saiten mühelos gegriffen werden wollen und da eine feiste Baseballkeule
kontraproduktiv ist.
An die fanned Frets musste ich mich auch erstmal gewöhnen.
Der Grund, warum ich sie nicht kaufte (auch nicht in DEU), war der nicht wertige Eindruck des Materials insbesondere des Korpus.

Viel Freude mit Deinem Bass!
 
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Hmmm, ich vergebe zu selten Kekse ... sry, Uli ...

Aber doch noch eine Frage, und zwar: SOUND! Du hattest schon geschrieben, dass Dir die Nordstrands besser gefallen als die standardmäßig bei vielen (günstigeren) Ibanezen verbauten Bartolinis (und da kann ich Dir zumindest in DEM Punkt recht geben, als mir bisher noch kein Bartolini-Ibanez über den Weg gelaufen ist, der mich wirklich überzeugt hätte; kein SCHLECHTER Sound, aber auch nix Besonderes, imho); mich würde natürlich interessieren, wie sich die gesamte Kombination - headless plus Nordstrands plus short scale - im Vergleich zu anderen Bässen schlägt. Gerade im Hinsicht auf die B-Saite: reichen die 32" aus, "fehlt" da was, ... ? Und ich stimme Dir völlig zu, dass Bespielbarkeit vor Sound in der Prioritätenliste kommen sollte - wenn allerdings z.B. aufgrund der kürzeren Mensur die B-Saite "flach" oder "ohne Druck" rüberkommen sollte, kann man da nach meiner Erfahrung später in der Signalkette nicht mehr viel retten. Was da ist, kann ich verändern, aber wenn etwas NICHT da ist - wo soll ich das dann noch herzaubern?

Also: ich würde mich freuen, wenn Du uns noch daran teilhaben lassen würdest, wie sich der Bass soundmäßig im Vergleich zu anderen Bässen schlägt. Ach ja: welche Halfrounds hast Du jetzt aufgezogen?

Und beim Schreiben gerade noch eingefallen: wie funktioniert der Saitenwechsel im Vergleich zur herkömmlichen Kombi aus Brücke am Korpusende und Mechanik auf der Kopfplatte? Ich gehe mal davon aus, dass der Saitenraiter unabhängig von der Stimmmechanik bewegt werden kann?! Ein paar Details dazu wären - zumindest für mich - interessant; ich hatte (leider) noch nie einen Headless, und das Handling beim Saitenwechsel ist ja auch nicht ganz trivial, wenn's darum geht, sich evtl. mal so ein Teil zuzulegen (ich schiele immer häufiger auf einen Cort Artisan Space 5) ...

Danke und bässte Grüße

MrC

P.S.: Ich habe übrigens selbst zwei BTBs zu Hause, und, ja, das mit der verriegelbaren Buchse ist so eine Sache. Mit Winkelsteckern geht das Ausstöpseln, wie ich finde, ganz gut ...
 
...
mich würde natürlich interessieren, wie sich die gesamte Kombination - headless plus Nordstrands plus short scale - im Vergleich zu anderen Bässen schlägt. Gerade im Hinsicht auf die B-Saite: reichen die 32" aus, "fehlt" da was, ... ?
Naja, Klang ist immer subjektiv. Ich habe (mit meinem oben beschriebenen Neuerwerb) jetzt zwei Shortscale 5-Saiter und einen Longscale 5-Saiter, alle drei von Ibanez. Um an dieser Stelle gleich die andere Frage...
Ach ja: welche Halfrounds hast Du jetzt aufgezogen?
...zu beantworten: auf allen dreien sind die gleichen Halfrounds drauf, was Klangvergleiche sicher etwas objektiviert. (Rounds hab ich afair nur noch auf dem Rick und dem Preci)
Ich empfinde die H-Saite auf den Kurzen etwas voller als auf dem Longscale SR, was ich bisher immer der geringeren Saitenspannung der Shorties zugeschrieben habe. Je straffer die Saite gespannt sein muß wie beim Longscale oder noch längeren Mensuren, desto mehr Obertöne werden erzeugt. Das wird ja auch als Grund angesehen, weshalb die (durchweg mit kurzer Mensur ausgestatteten) 60er Jahre Bässe sich für die späteren Musiktrends nicht mehr so gut eigneten, zumal sie den Mumpf-Sound noch mit Flatwounds befeuerten. Die berühmte 'Slap-Wanne', also Mitten raus, Höhen und Bässe rein, funktioniert halt nur, wenn Höhen da sind und das ist beim Shorty mit Flats eher mager.
Im Vergleich zu den Bartolinis des SR finde ich zum einen die Ausgewogenheit zwischen den einzelnen Saiten, als auch die Effektivität der aktiven Klangregelung bei den Nordstrands besser. Ich hab das bisher auch einfach so hingenommen und kann das nicht fundiert begründen... mag ja vielleicht auch an unterschiedlicher Elektronik liegen... Es findet sich aber sicher auch jemand, der das genau andersherum sieht und das ist auch ok, ich halte es wie gesagt für Geschmackssache und mache da keinen Glaubenskrieg draus.
Und beim Schreiben gerade noch eingefallen: wie funktioniert der Saitenwechsel im Vergleich zur herkömmlichen Kombi aus Brücke am Korpusende und Mechanik auf der Kopfplatte?
Man dreht die Rändelmutter der Saite, bis das Ballend vor der markierten Kante liegt, dann kann man es entnehmen. Das ist einiges an Dreherei, weil es sich um Feingewinde mit geringer Steigung handelt, dafür lassen sich aber auch bei der Stimmung winzigste Nuancen einstellen. Neue Saite entsprechend: Ballend läßt sich erst einlegen, wenn der Träger vor der bezeichneten Kante liegt, dann zieht man die Saite an der Kopfplatte durch das zugehörige Loch und fixiert sie von unten mit der Inbusschraube. Dann wird die Saite mit der Rändelmutter auf Ton gespannt, fertig!
Die Stimmstabilität ist wesentlich höher als bei Stimm-Mechaniken, bei meinem Steinberger im Proberaum muß ich äußerst selten mal nachstimmen. Wenn überhaupt, so verstimmt sich der ganze Bass z.B. temperaturbedingt auf allen Saiten um den gleichen Betrag. Und ja, die Justierung der Saitenreiter ist unabhängig von der Spindel.

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Super, vielen Dank!
 
Gibt es Angaben, in welchem Frequenzbereich das Mittenfenster arbeitet?
 
Man dreht die Rändelmutter der Saite, bis das Ballend vor der markierten Kante liegt, dann kann man es entnehmen. Das ist einiges an Dreherei, weil es sich um Feingewinde mit geringer Steigung handelt, dafür lassen sich aber auch bei der Stimmung winzigste Nuancen einstellen. Neue Saite entsprechend: Ballend läßt sich erst einlegen, wenn der Träger vor der bezeichneten Kante liegt, dann zieht man die Saite an der Kopfplatte durch das zugehörige Loch und fixiert sie von unten mit der Inbusschraube. Dann wird die Saite mit der Rändelmutter auf Ton gespannt, fertig!
Die Stimmstabilität ist wesentlich höher als bei Stimm-Mechaniken, bei meinem Steinberger im Proberaum muß ich äußerst selten mal nachstimmen. Wenn überhaupt, so verstimmt sich der ganze Bass z.B. temperaturbedingt auf allen Saiten um den gleichen Betrag. Und ja, die Justierung der Saitenreiter ist unabhängig von der Spindel.

Ich empfand den Saitenwechsel bei meinem 1506MS als etwas schwierig: ich musste die Saiten schon mit relativ viel Spannung festklemmen, da ich sonst mit den Schrauben den Zielton nicht erreichen konnte. Hattest du da ähnliche Probleme? Bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob ich nicht vielleicht etwas beim Saitenwechsel übersehen bzw. falsch gemacht habe.
 
Gibt es Angaben, in welchem Frequenzbereich das Mittenfenster arbeitet?
Es gibt bei Ibanez für die hier verbaute 'Vari Mid III' Elektronik eine Grafik, die (ziemlich rudimentär) die Regelcharakteristika der drei Bereiche (hoch, mitte, tief) veranschaulichen soll. Der Mittenbereich (grün) erscheint darin dreimal, was wohl für die drei Fenster stehen soll. Rein von der Theorie her macht für mich dabei eigentlich nur der mittlere Bereich mit Centerfrequenz bei ca. 850Hz Sinn, vielleicht auch noch der obere. Die Centerfrequenz von ca. 90Hz ist ja schon vom Bassregler abgedeckt (ähnlich wie die 8kHz vom Treble-Regler), aber wahrscheinlich hab ich die Grafik auch nicht so richtig durchdrungen... :weird:

eq_16.jpg

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Ich empfand den Saitenwechsel bei meinem 1506MS als etwas schwierig: ich musste die Saiten schon mit relativ viel Spannung festklemmen, da ich sonst mit den Schrauben den Zielton nicht erreichen konnte. Hattest du da ähnliche Probleme? Bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob ich nicht vielleicht etwas beim Saitenwechsel übersehen bzw. falsch gemacht habe.
Ich kannte das Procedere ja schon von meinem Steinberger, für den ich mir recht bald einen Adapter mit Klemmschrauben besorgt hatte, um nicht auf double-ball Saiten angewieden zu sein, die es z.B. nicht in der von mir bevorzugten Halfround-Variante gibt.
Insofern ist aus meiner Sicht tatsächlich der beachtenswerteste Punkt, daß man die Saite nach dem Einlegen im Monorail und dem Einfädeln in die kopfseitige Klemmschraube von Hand so straff zieht, wie es eben geht, bevor man die Inbusschraube festzieht. Dann sollte genug Regelbereich übrig bleiben, um die Saite auf Ton zu bekommen.
 
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Der Mittenbereich (grün) erscheint darin dreimal, was wohl für die drei Fenster stehen soll.
Das sieht für mich so aus, als hätte der Mittenregler drei Arbeitsbereiche, was Du mit drei Fenster bezeichnest. Ich interpretiere das so, dass man mit dem Mittenregler je nach gewählter Frequenz entweder die Bässe lt. erster grüner Kurve nochmals zusätzlich boosten oder cuten kann, oder lt. dritter grüner Kurve die Höhen.

Im Grunde wäre das dann eine ähnliche Schaltung wie bei meinen Sire M7 Bässen. Bei denen arbeitet der Regler für die Bässen auf einer Frequenz von 20 Hz und ermöglicht eine Verstärkung bzw. Absenkung um +/- 20 dB. Der Regler für die Höhen arbeitet auf einer Frequenz von 10 kHz und ermöglichen eine Verstärkung bzw. Absenkung um +/- 15 dB.

Über ein Doppelpoti kann man die Mittenfrequenz nach eigenen Geschmacksvorstellungen variabel auf einem Frequenzband von 80 Hz bis 2 kHz wählen. Die Mittenposition des Reglers liegt bei 600 Hz, da es logarithmisch und nicht linear arbeitet. Die Klangregelung der Mitten ermöglicht eine Verstärkung bzw. Absenkung der gewählten Frequenz um +/- 13 dB.

Wenn man nun die logarithmische Skala in Zahlen unter Deine Kurven legt, wird der Mittenpeak der 3. Kurve beim Ibanez schätze ich bei ca. bei 5 kHz liegen.

Wie auch immer. Ich finde dieses Feature sehr hilfreich. Wie siehst Du das?
 
Ich bin da eher Purist. Bei einem Verstärker finde ich es noch ok, wenn der Mittenbereich in zwei Teilbereiche gesplittet wird, beim Bass ist mir das zu viel Gefummel, vor allem, wenn ich da zwischen den einzelnen Stücken mal das Setup markant ändern will/muß. Etablierte Bands mit eigenem Repertoire haben meistens einen eigenen Sound, der den Wiedererkennungswert ausmacht, siehe Mark Knopfler oder Brian May. Bei Coverbands sieht das natürlich anders aus, weil sie - um mal bei dem Beispiel zu bleiben - unmittelbar nach einem Dire Straits Song vielleicht einen Queen Song spielen. Da müßten Gitarre und Bass also in der Lage sein, mit wenig Aufwand ihren Sound radikal zu ändern, was man heute eigentlich nur mit digitalem Equipment wie Kemper oder line6 Bodentretern hinbekommt. Würde ich so etwas nutzen wollen, bräuchte ich keine signifikante Änderungsmöglichkeit am Bass, mit der 'old fashioned' Methode wird es dann aber schwierig. Langer Rede kurzer Sinn: mir ist ein einzelner Mittenregler über den gesamten Bereich lieber, bei etlichen meiner Bässe hab ich sogar nur ein oder zwei Potis zur Klangbeeinflussung. :nix:
 
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Hi,

zur Mittenregelung ist auf der Ibanez-Webseite zum Bass https://www.ibanez.com/eu/products/detail/ehb1505sms_1p_01.html nicht nur die Grafik, die Uli oben gezeigt hat, zu sehen ...
eq_16.jpg


... sondern auch ein schematisches Bild der Regler ...


eb_control_headless.jpg


... und es gibt eine Beschreibung dazu.

Aus dem ganzen entnehme ich, dass es sich um eine übliche semiparametrische Mittenregelung handelt, bei der man mit dem einen Regler die Frequenz stufenlos und mit dem anderen Regler boost/cut stufenlos einstellen kann.
Die Grafik mit den 3 Reglerkurven für die Mitten soll dann wohl nur den weiten Frequenzbereich andeuten.

Theoretisch wäre auch möglich, dass sich mit dem Frequenzregler nur 3 feste Frequenzen anwählen lassen (und nicht stufenlos), aber das wäre eher ungewöhnlich.
@Uli das könntest Du mal noch ausprobieren und uns das Ergebnis schreiben.

Gruß Ulrich
 
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Aus dem ganzen entnehme ich, dass es sich um eine übliche semiparametrische Mittenregelung handelt, bei der man mit dem einen Regler die Frequenz stufenlos und mit dem anderen Regler boost/cut stufenlos einstellen kann.
Die Grafik mit den 3 Reglerkurven für die Mitten soll dann wohl nur den weiten Frequenzbereich andeuten.

Theoretisch wäre auch möglich, dass sich mit dem Frequenzregler nur 3 feste Frequenzen anwählen lassen (und nicht stufenlos), aber das wäre eher ungewöhnlich.
@Uli das könntest Du mal noch ausprobieren und uns das Ergebnis schreiben.
Eigentlich hatte ich auch angenommen, daß es sich um ein durchstimmbares Filter handelt, denn Schaltübergänge sind bei dem Regler für das Fenster weder fühlbar noch hörbar. Zwar ist es grundsätzlich möglich, ein Poti auch so zu verwenden, daß es sich ähnlich einem Stufenschalter verhält, dazu wäre aber ein DSP erforderlich und der ist hier nicht verbaut. Roland macht das z.B. bei seinen Cubes so - am jeweiligen Eingang des DSP wird der Bereich gemessen, in dem sich der eingestellte Widerstandswert befindet und daraufhin die entsprechende Funktion bereitgestellt.
Hier in dem Ibanez Preamp ist dagegen nur ein simpler Op Amp verbaut (TLC2264), mit dem so etwas nach meinem Kenntnisstand nicht geht.
Stutzig gemacht hatte mich nur die Tatsache, daß die aktive Ibanez Schaltung an etlichen Stellen so beworben wird, als handele es sich tatsächlich um einen Bereichs-Umschalter., indem explizit von drei wählbaren Centerfrequenzen die Rede ist. Vermutlich also auch eine Fehlinterpretation des besagten Frequenzcharts seitens der Werbeabteilung, die dann von allen widerspruchslos übernommen wurde:

listing.jpg
 
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Die Darstellung mit den drei Peaks für die Mittenregelung bleibt für mich weiterhin befremdlich. Eine andere grafische Darstellung wäre doch kein Problem und simpel, indem man die Spitze des ersten und dritten Peaks jeweils oben und als auch unten durch eine Linie verbindet. Aber wer weiß, was da im IC für eine Schaltung ist, vielleicht sind es doch drei Schaltkreise für die Mitten.

Ich bin da eher Purist. (...) beim Bass ist mir das zu viel Gefummel
Kann ich gut verstehen. Ich mag auch so wenig wie notwendig schalten. Und am Bass spiele ich in der Band nur Amp und keine Emulationen, die verwende ich nur beim Recorden zu Hause. Aber gerade die flexiblen Mitten am Bass finde ich sehr wertvoll. Genau die wirken am stärksten auf die Klangfarbe, darum mag ich die gerne im unmittelbaren Zugriff. So unterschiedlich sind die Bedürfnisse.

:hat:
 
Hm, interessant. Ich dachte eigentlich das wäre ein stufenloser Frequenzsweep und nicht nur drei fixe Frequenzen. Das finde ich bei einem stufenlosen Regler auch etwas merkwürdig.
Aber ich spiele den Bass tatsächlich meistens auch passiv.
 

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