Echte Klaviernoten ohne Melodie/Singstimme

Nur nochmal zur Verdeutlichung: Natürlich benötigt es NICHT das "Absolute Gehör" prinzipiell zum Heraushören von z.B. Melodien, habe ich ja auch nicht. Mit dem "relativen Gehör", das trainierbar ist, geht das natürlich mit etwas Übung auch. Aber das "Absolute Gehör" macht es den damit Gesegneten halt viel leichter :)

Und... ich finde schon, dass prinzipiell Musikmachen/ein Instrument spielen eine Form der Kunst ist und nicht nur ein bloßes Handwerk... Kunst ist auch Handwerk, siehe Maler, Bildhauer usw.. Aber Handwerk ist nicht immer Kunst. Bei Kunst wird mit den handwerklichen Fähigkeiten soetwas wie Musik/Malerei/Fotographie/Schnitzerei/Statuen usw. erzeugt, also Dinge, die nicht für das Leben notwendig sind, sondern DER FREUDE dienen oder etwas übermitteln wollen (Emotionen z.B.). Ich bezeichne mein Klavierspiel deswegen schon als Kunst, weil ich es nicht für einen praktischen Nutzen machen (um Schallwellen zu erzeugen), sondern zur Freude der Zuhörer oder von mir selber und weil ich frei bin, wie ich die Musik klingen lassen will/kann und weil es doch einiger Übung braucht, um meine Instrumente "gut" klingen zu lassen. Man FÜHLT ja auch etwas beim Musikmachen, die Töne, Intervalle, Spannungen usw., und man kann diese frei variieren und andere Gefühle erzeugen. Deswegen ist Musik machen Kunst und nicht reines Handwerk, finde ich. Aber das ist jetzt natürlich eine fast schon akademische Diskussion und hilft dem TE nicht weiter...

Quintessenz: Relatives Gehör trainieren, ggf. Hilfmittel dazunehmen (Noten, sofern verfügbar, Verlangsamen von mp3's, Importieren von MIDI-Files in Notationsprogramme, andere Musiker fragen, wie sie es spielen würden...), und dann eine eigene Version davon erarbeiten, dem Können und den Mitteln entsprechend... Da dann etwas Eigenes letztendlich entsteht, ist das dann schon eine Kunst... Ich spiele auch nicht exakt das Piano-Solo von Chuck Levell in "Alberta" von Eric Clapton, sondern meine an die Original-Akkordfolge angepassste Variante, mit dem Versuch der Annäherung, aber eben doch eigener Note, da ich nicht Chuck Levell bin! :)

LG, Frank
 
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Das ist ein mustergültiges Solo von Chuck :)
Bin ein Freund nicht zu weitläufiger Definition von Kunst.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Extrembeispiel:

Scheiße soll Kunst sein.

Sag ich: Dann wäre Kunst scheiße. :)
 
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Sch... per se ist sicher nicht Kunst aber wenn einer meint, er muss aus Sch... eine Skulptur zusammenkleistern, dann kann das Kunst sein... wer es mag 😂😅
 
Ich habe auch viel Covermusik gemacht und meine, mich deshalb beim "Heraushören" von Pianoparts leichter zu tun, als jemand, der es gewohnt ist, nach Noten zu spielen. Hören kann ich überhaupt besser, als spielen ;-) Ich denke, man sollte sich da ruhig etwas zutrauen und nicht den Mut verlieren, wenn es keine Noten gibt. Denn: Muss man ein Stück so wie im oben verlinkten Video exakt so spielen? Ich finde nicht. Jeder hat doch seinen eigenen Stil und es klingt mMn viel besser, eine Harmonie auf seine eigene Art gut zu spielen, als stur nach Noten und sich dabei womöglich nicht wohlfühlt, was man ja auch dann hört. Eine Frage, die ich mir auch stelle: Welchen Sinn hat das Piano denn bei dieser Nummer? Doch wohl nur, damit jemand dazu singt, oder? Dann ist es ja erst recht nicht zwingend nötig, es Ton für Ton exakt nachzuspielen.

Zum Thema Kunst: Ich finde, dass der Unterschied zwischen Künstler und Handwerker der ist, dass der Künstler mit seinen handwerklichen Fähigkeiten etwas erschafft, das andere Handwerker dann imitieren. Und ja, auch die tausend Coverversionen zähle ich nur bedingt zu eigenständigen Werken, das ist dann eher künstlich als Kunst, eine Kopie. Diese Grenze ist nicht klar zu ziehen. Aber dass bloßes Nachspielen eines Stückes Kunst ist, finde ich nicht. Ist halt meine Meinung.
 
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