Mikrofonaufnahmen Klavier - welche Einstellungen?

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Hallo,

ich möchte Aufnahmen mit Interface, MacBook Air M3 und Kondensatormikrofonen machen. Während des Spielens kann ich die Aufnahme nicht mit Kopfhörer überprüfen, weil der Flügel zu laut ist. Aus den Smart-Control-Einstellungen werde ich nicht schlau (noch zu wenig Erfahrung) und bei meinen Recherchen im Internet hat sich daran leider nichts geändert. Vielleicht habe ich aus Unwissenheit falsch gesucht.

Es geht um EQ (low, mid, high, mid freq und low-cut) und Ambience. Was sollte ich da zum ersten Herantasten einstellen?

Hier gibt es doch bestimmt einige, die schon Klavier aufgenommen haben und mir hoffentlich auf die Sprünge helfen können.

Grüße
Madivaru
 
Hallo,

Nimm einfach auf.
Das Einzige, das du erstmal beachten musst, ist, dass bei der Aufnahme nichts übersteuert.
Danach schaust du, ob die Mikros gut positioniert waren oder ob du etwas ändern musst.
Dann erst kommen EQ, Kompressor oder Hall zum Einsatz.

Ausprobieren ist zu diesem Zeitpunkt am Wichtigsten. Konkrete Tipps sind schwierig, da nur du deinen Raum, das Klavier und die Mikros kennst.

Grüße
 
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Wie Bitzone geschrieben hat - alles was sich da an EQ, Ambience usw. mit auf die Spur mogeln will ausschalten. Dann einfach mal ein paar Mikrofonpositionen ausprobieren (Notizen machen oder einen Streifen Malerkrepp auf den Boden, wo der Ständer war) und dann probehören. Zu zweit wäre sowas viel leichter - weil du spielen kannst und wer anders drückt aufnahme/stop usw. - das ist ne Sache mit den Gehirnhälften. Musik machen und Technik kontrollieren sind gaanz unterschiedliche Dinge und hin-und-her-switchen kostet Nerven und Geduld.
 
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Die Kollegen haben die 2 wichtigesten Punkte ja schon angesprochen:
1. Die Mikrofonspur ohne jede Veränderung (EQ, Hall ...) erst einmal abspeichern. Fine Tuning kommt später aus dem Rohmaterial
2. die richtige Position der Mikrofone finden, denn das, was fehlt oder an Nebengeräuschen drauf ist, lässt sich später nicht mehr korrigieren. Wenn z.B. ein Pedal etwa knarzt, möchte man das ja nicht unbedingt mit hoher Auflösung in der Aufnaheme haben.

Zu 1. Korrekte Aussteuerung ist wichtig. Es darf keinesfalls übersteuern, denn gerade bei einer digitalen Aufnahme ist das schrecklich. Andererseits braucht man einen gewissen Mindestpegel, damit man nicht zuviel vom Grundrauschen drauf hat. Bei den aktuellen Mikrofonen und Interfaces hat man da aber genug Luft nach unten, so dass man nach oben genug Headroom lassen kann. Wenn man mit 24 Bit Auflösung aufzeichnet, lässt sich das nachher auf jeden Fall auf den richtigen Pegel rechnen. Klavier ist sehr percussiv, hat also große Spitzen, die deutlich über dem Durchschnitt der Lautstärke liegen. Daher genug Luft nach oben lassen.

zu 2. Schau mal nach dem Begriff "Hallradius". Ab einem gewissen Abstand der Mikrofone zur Quelle, fängt das Mikrofon auch deutlich wahrnehmbare Raumanteile ein. Bei einem tollen Raum kann das sogar sehr gut sein - und man versucht, es mit aufzunehmen. Man nimmt also mit mehr Abstand zur Quelle auf. Bei einem akustisch ungünstigeren Raum, versucht man eher mit kurzem Abstand zur Quelle, möglichst wenig vom Raum mitzunehmen und fügt Hall nach Wunsch künstlich hinzu.

Diese 2 Punkte sind bei jeder Aufnahme wichtig, denn das lässt sich nachträglich nicht mehr korrigieren. Ansonsten - mit gutem Rohmaterial - lässt sich nachträglich sehr viel erreichen.
 
@Madivaru, ich möchte ergänzend zu den bisherigen Posts noch die Frage stellen, um welches musikalische Genre es geht bei deinen Klavierstücken: Klassik, Jazz, Pop oder noch etwas anderes?
In einem gewissen Rahmen hängt die Mikrofonierung nämlich auch vom Genre ab.
Bei Klassik würde ich - wenn der Raum mitspielt! - z.B. die Mikros etwas weiter weg stellen als bei Pop, zumal im Pop gerne etwas mehr Nachbearbeitun bis hin zu klanglichen Manipulationen gewünscht ist.
Bei Jazz würde ich von Fall zu Fall entscheiden.

Auf jeden Fall auch von mir der Rat, beim Aufnehmen keinen EQ, Kompressor usw. einzusetzen. In der DAW stehen dir immer noch alle Möglichkeiten offen, vor allem in Ruhe Dinge auszuprobieren und Varianten zu vergleichen.

Wenn die Bedingungen optimal sind - Flügel/Raum/Mikroposition - dann bist du bei der "Klassik" oft schon ganz nah am Ziel, mit nur noch geringen bis bestenfalls vielleicht gar keinen nachträglichen Bearbeitungen (außer Schnitt).
 
Super, schon so viele hilfreiche Anworten. :)

alles was sich da an EQ, Ambience usw. mit auf die Spur mogeln will ausschalten.

Also bei den GarageBand Smart-Controls alle Pegel „links herum bis zum Anschlag drehen“ ?

Zu zweit wäre sowas viel leichter

Leider muss ich alleine damit herumtüfteln.

Musik machen und Technik kontrollieren sind gaanz unterschiedliche Dinge und hin-und-her-switchen kostet Nerven und Geduld.

Puh, bin ich froh das zu hören, ich dachte schon ich sei ein Unruhegeistlein.

um welches musikalische Genre es geht bei deinen Klavierstücken: Klassik, Jazz, Pop oder noch etwas anderes?

Zu 95 % Klassik, hin und wieder romantische Jazzstücke.

wenn der Raum mitspielt!

Der Flügel steht in einem Haus mit offener Bauweise, über dem Flügel befindet sich ein etwa sieben Meter hoher Luftraum bis zum Dachfirst. Das verursacht mehr Hall als normal und bis zum ersten Anspielen im Haus habe ich mir wegen des Halls (wie in einer kleinen Kirche) Sorgen gemacht. Aber es klingt wundervoll.


Die? Wirklich nur eine, obwohl linker und rechter Kanal am Interface angeschlossen sind?

Kürzlich habe ich auf zwei Spuren aufgenommen, die Aufnahme klingt aber steril und hat keinen Raumklang. Ein Bekannter hat gesagt, es höre sich wie eine Monoaufnahme an. Dann habe ich gesehen, dass unten links bei den Aufnahmeeinstellungen nur ein Ring, also Mono angezeigt wird. Das habe ich geändert und gestern auf Stereo eingestellt.

GarageBand_Stereo.png

Danach konnte ich nur noch eine Spur zur Aufnahme aktivieren. Das verstehe ich nicht, Stereo bedeutet doch linker und rechter Kanal.
 
Die? Wirklich nur eine, obwohl linker und rechter Kanal am Interface angeschlossen sind?
Nein, natürlich beide. Mir ging es darum, dass das Eingangssignal unbearbeitet/unverändert aufgezeichnet wird.

die Aufnahme klingt aber steril und hat keinen Raumklang
Das heißt du warst deutlich innerhalb des Hallradius. Hatte ich ja oben angesprochen. Und häufig will man das ja genau so, dass man gezielt mit Hall arbeiten kann, wenn der Raum nicht so dolle klingt.
 
Das verstehe ich nicht, Stereo bedeutet doch linker und rechter Kanal.
Mit Garage-Band kenne ich mich zwar nicht aus, aber es wird wohl dort ähnlich sind wie in anderen DAWs.
Man kann Stereo auf zwei physische Spuren aufteilen, eine für den linken und eine für den rechten Kanal. Die sind jeweils für sich Mono und für eine Wiedergabe in Stereo muss der linke Kanal ganz nach links und der rechte Kanal ganz nach rechts gepannt werden.
Es ist aber auch möglich, Stereo nur in einer physischen Spur aufzunehmen, das wäre dann eine Stereospur die beide Kanäle enthält.
Hier muss das Panning mittig stehen.

In Samplitude (meiner bevorzugten DAW) wird die Definition und Einstellung ob die Spur Stereo oder Mono ist in den sog. Spureinstellungen vorgenommen. Bei Garage-Band sollte das auch gehen, aber da weiß ich nicht wie. Einfach mal in der App nachschauen, die Einstellung sollte sich finden lassen.
 
Also bei den GarageBand Smart-Controls alle Pegel „links herum bis zum Anschlag drehen“ ?
Ich denke, die Plugins wirken nicht bei der Aufnahme, sondern erst beim Abhören.

Eine erste Aufnahme vom Setup zu machen, bleibt der erste Schritt. 20 Sekunden reichen erstmal völlig.
Dann hinsetzen und hören, ob/was an der ersten Aufnahme nicht gefällt.
 
Man kann Stereo auf zwei physische Spuren aufteilen, eine für den linken und eine für den rechten Kanal.

Meinst Du das, was man in diesem Video ab 5:35 sehen kann? Leider habe ich nicht gefunden, wo man das bei GarageBand machen kann bzw. wie ich damit zwei Stereospuren aufnehmen kann.


View: https://www.youtube.com/watch?v=2bzne4KuLKE

Den im Video gezeigten Umweg mit VoiceMeter musste ich nicht machen:

Audacity_Stereo_.JPG


Vorhin habe ich mit Audacity aufgenommen, den Einstellungen zufolge müsste es Stereo sein.

Audacity_Stereo.JPG


Die Welle ist recht dünn geworden.

Audacity_Welle.png


Beim defekten Audio-Recorder hatte ich -12 dB eingestellt, damit wurde ein Klavier-Fortissimo nicht übersteuert.

Audacity_Pegel.JPG


Bei Audacity ist es etwas weniger. Aber zu wenig, denn mein ff hat die Welle nicht sonderlich wahrgenommen:

Bildschirmfoto 2024-10-22 um 11.13.11.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ich schon schrieb, kenne ich mich mit Garage-Band nicht aus, aber soweit ich einen Überblick über DAWs (PC) habe, kann man dort immer zwischen Stereo in einer Spur oder aufgeteilt auf zwei Spuren wählen. In Samplitude kann ich das auch nach der Aufnahme noch beliebig einrichten.

Beim Aussteuern wird der Pegel üblicherweise so eingestellt, dass Forte-Spitzen bei -12 dBFS liegen. Damit hast du bei 24bit sowohl genug Rauschspannungsabstand im pp als auch Reserve, wenn es im ff live noch etwas mehr zur Sache gehen sollte als beim Einpegeln in der Probe.

In der DAW wird nachträglich auf den gewünschten technischen Maximalpegel normalisiert.
Eingestellt werden die Pegel mit den Gain-Potis am Interface.
 
Wie ich schon schrieb, kenne ich mich mit Garage-Band nicht aus, aber soweit ich einen Überblick über DAWs (PC) habe, kann man dort immer zwischen Stereo in einer Spur oder aufgeteilt auf zwei Spuren wählen.

Aufgeteilt auf zwei Spuren bedeutet dann, dass beide Spuren dann auch Stereo sind? Falls nicht bitte ich die GarageBand-Benutzer um Hilfe. Wie kann ich damit zwei Stereospuren erzeugen um beide Mikrofone aufnehmen zu können?
 
Also bei den GarageBand Smart-Controls alle Pegel „links herum bis zum Anschlag drehen“ ?
Das funktioniert nicht.
Die "neutrale" Position der Regler erreichst Du , wenn Du mit gehaltener option-Taste auf den Regler klickst.
Je nach Parameter ist das Linksanschlag oder auch die Mittelposition.

Wie Bitzone schreibt, ändern diese Regler zwar nicht die Aufnahme, aber die Einstellungen können beim Abhören irritieren.
 
In GB müssen zwei Mono-Audiospuren angelegt werden. Der ersten Spur weist man das erste Mikro zu und der zweiten Spur das zweite Mikro.
Die erste Spur wird nach links gepannt, die zweite nach rechts.
Die Ausgabe auf Boxen/Kopfhörer ist dann logischerweise stereo.
 
Die erste Spur wird nach links gepannt, die zweite nach rechts.

Aber wie geht das?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Die "neutrale" Position der Regler erreichst Du , wenn Du mit gehaltener option-Taste auf den Regler klickst.
Je nach Parameter ist das Linksanschlag oder auch die Mittelposition.

Das sieht GarageBand bei Compressor und Mid Freq anscheinend anders, es sieht jetzt so aus:

IMG_0993.JPG

An low cut, Ambience und Reverb hat sich nichts geändert, der Klick hat nichts bewirkt. Aber vorher hatte ich die Regler ganz nach links eingestellt.
 
Sollte im Handbuch stehen. :hat:
 
"pannen" oder "panning" heißt das heutzutage meistens, früher "Balance" genannt, so waren jedenfalls die entsprechenden Potis an den Verstärkern beschriftet.
In den DAWs findet sich an den betreffenden Pan-Poti-Piktogrammen auch oft die Beschriftung "LR".
 
Der PAN-Regler ist also gemeint. Demnach muss das so eingestellt werden?

IMG_0994.JPG


Ich kann aber trotzdem nur eine von beiden Spuren zur Aufnahme auswählen. Irgendwie kapiere ich die Zusammenhänge nicht.

Der PAN-Regler ließ sich nach rechts nur mit Mühe verstellen. Kann man dieses Auseinanderziehen der Spuren auch mit einer bestehenden Projektdatei/Aufnahme machen?
 
Problem gelöst, der PAN-Regler macht den Unterschied. Vielen herzlichen Dank für Eure Zeit, Geduld und Hilfe.
 
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