Akkordeon als Wertanlage

Was hat eine Gola damals gekostet?
ich hab mich mal erkundigt wie die Preise anno 1957 lagen und das wurde mir genannt :

Morino VM 1700 DM,
Morino VIM 2000 DM,
Gola 2500 DM,...
VW Käfer lag da - so wurde mir gesagt bei ca. 5000 DM ... liegt heute bei durchschnittlich ca. 40.000 Euro (Keine Angaben über den Erhaltungszustand gefunden auf den sich der Preis bezieht). Eine Gola aus der Zeit liegt je nach Zustand bei ca. 13000 bis 16.000 Euro ... hat sich also etwas schlechter entwickelt, als das Vergleichsauto.

Allerdings glaube ich, dass sich die Preise der Gola nicht so weiter entwickeln werden... denn es hängt auch davon ab, was der Markt sucht.. und ich persönlich glaube, dass das Interesse an den Instrumenten nachlassen wird, wenn die Generation nicht mehr spielt deren Jugendtraum ein solches Instrument war...
 
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Dann doch lieber
Schallplatten als Erstpressung von den Stones , Designersofas und Bilder von Gerhard Richter
Die brauchen nämlich nach 50 Jahren , im Gegensatz zu Akkordeons und Autos nicht gewartet bzw. überholt zu werden.
Also Leute , kauft Akkordeons , aber genießt sie bitte zu Lebzeiten !
 
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Eine Gola aus der Zeit liegt je nach Zustand bei ca. 13000 bis 16.000 Euro ... hat sich also etwas schlechter entwickelt, als das Vergleichsauto.
Denke auch, dass man da diverse Reparaturen beim Auto mit reinrechnen müsste ...
Die Zahlen sind auf jeden Fall interessant. Danke fürs Nachfragen!

Das schöne an einem Akkordeon ist ja aber, dass es nicht irgendwo im Schließfach liegen muss oder in einer klimatisierten Garage, sondern dass man jeden Tag drauf spielen kann. Und da Musik nicht nur fröhlich, sondern auch jung und gesund erhält, muss man die unbezahlbare Lebensqualität dieser Stunden mit dazurechnen.
Eigentlich auch noch den Gewinn an Lebensqualität für die Leute, die freiwillig oder unfreiwillig zuhören (müssen) ;)

Es wirft also sofort Zinsen ab. So gesehen ist es eine sehr gute Beimischung zum sonstigen Portfolio an Wertanlagen.
(...welches aus zB Klavier, Flöte, Gitarren usw. besteht) ;)
 
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Hallo,

ein bisschen Spaß kann nicht schaden:
1971 gab Hohner für das Modell Morino VN einen Preis von 3250 Mark an:
hohner197121.jpg hohner197122.jpg
Wenn wir den Inflationsrechner nutzen, werden wir feststellen, dass 3.250 Mark damals nach Berücksichtigung der Inflation der heutigen Summe von 6.979,78 Euro entsprechen:
1728378238473.png

1728378261316.png


Bei einem flüchtigen Blick auf die Web-Anzeigen sind die aktuellen Preise für gebrauchte Morinos VN wie folgt:
1728378296040.png
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Durchschnittspreis: (4800+2350+3500+2880)/4 = 3382,5 Eur

Schlussfolgerungen:
  • Der aktuelle durchschnittliche Angebotspreis beträgt ca. die Hälfte des ursprünglichen Neukaufs-Wertes.
  • Als Wertaufbewahrungsmittel eignet sich das Akkordeon daher nicht.
  • Andererseits behält das Akkordeon als ein Musikinstrument seinen Wert bemerkenswert lange und seiner Wertverfall verläuft viel langsamer als beim Brot (Stunden), AAA-Micro-Batterie (Wochen bis Monate) oder sogar Autos (Monate bis mehrere Jahre).

Mit anderen Worten: Das Akkordeon ist kein typischer Konsumgegenstand, der sich abnutzt/vollständig verbraucht wird, es ist kein Lebensmittel, keine Kleidung oder ein Auto. Andererseits ist es kein Gemälde von Rembrandt oder Bosch, das einen stabilen Wert hat. Es ist etwas dazwischen. Das Akkordeon macht weder satt noch bringt es einen in die Stadt, aber man muss es sich nicht nur ansehen, man darf es aktiv spielen:
Das schöne an einem Akkordeon ist ja aber, dass es nicht irgendwo im Schließfach liegen muss oder in einer klimatisierten Garage, sondern dass man jeden Tag drauf spielen kann. Und da Musik nicht nur fröhlich, sondern auch jung und gesund erhält, muss man die unbezahlbare Lebensqualität dieser Stunden mit dazurechnen.
Eigentlich auch noch den Gewinn an Lebensqualität für die Leute, die freiwillig oder unfreiwillig zuhören (müssen)
(y)
...und das ist der andere Teil der Investition: nicht in Gold, sondern in das Wertvollste, was wir auf dieser Welt haben: uns selbst.

Liebe Grüße, Vladimir

P.S. Provokante Frage: Wer kann heute für nur 6979,78 Euro ein neues Akkordeon dieser Qualität wie das Modell Morino VN bauen? Meiner Meinung nach fast niemand...
 
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Interessantes Thema :)

Ich stelle mal einen Vergleich auf bezogen auf die Preis für Morino/ Gola aus 1957.
Nehmen wir einfach mal die Morino VM weil meine etwa so alt ist. Und weil mein Papa auch so eine bekam und meine Oma immer sagte die hätte (irgendwas mit 2xxx gekostet in den 60ern) :)

Für mich liegt der Wert unserer Instrumente klar auf dem ideelen wert, nämlich Freude zu haben, damit zu spielen unter Berücksichtigung des Verschleißes und Aufwands der Pflege.
Als "Wertanlage" an sich ist ein Akkordeon ziemlich mies, meines Erachtens.

Dazu ein ganz simpler Vergleich:

In 1957 kostete eine Feinunze Gold um die 35,- USD

EDIT: Also Wie ich auch erinnere, war es früher so: 1 USD war ca 4,- DM wert. In 1957 war es konkret 4,20 DM

Man hätte also für eine Feinunze Gold 147,- DM bezahlt und damit 11,5 Unzen kaufen können

Heute hat Gold einen Wert von ca 2600 USD - mal 11,5 = 29.900 USD

Fertig ;)
 
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Nun, ich staune ja, dass dieser thread trotz der anfänglichen Drohung, ihn stumm zu schalten, doch noch lebt. -

Mein empirisches Beispiel dazu ist: Ich hatte zwei original U.S.-amerikanische Guild Gitarren, auf denen ich immer wieder viele Jahre gespielt hatte. - Die habe ich vor vielleicht zweieinhalb Jahren für das Doppelte des damaligen Preises verkauft - und mir, nach dem Verkauf meiner Dino Baffetti meine "italienische Prinzessin", die Beltuna Prestige 120-Bass, 5-chörig gekauft, obgleich ich alles andere als ein guter Spieler bin. - Aber der Klang und das Spiel begeistert mich jedes Mal; - als bloße "Wertanlage" hätte ich das aber nicht getan.

Daneben bin ich "stolzer" Erst-Erwerber einer echten, irischen, handgefertigten Lowden-Gitarre, die mir George Lowden damals auch noch im label selbst gewidmet hat. Freilich; die würde ich zu Lebzeiten nicht verkaufen. - Ähnlich meinen großen, fast schon gigantischen Durst Laborator 138; ein Stand-Vergrößerer von über zwei Metern Höhe, mit dem dem ich beinahe "spielend" Vergrößerungen im Format 60x90cm von Negativen bis zu 13x18cm/5x7" anfertigen kann. Ja, den habe ich aus einem Villinger Photo-Labor über Jemanden bekommen, dem er "zu groß" war. Ich vergrößere in der dritten Generation seit meinem vierten Lebensjahr und erfüllte damit - und einer Sinar F-2, 5x7", auch wiederum einen photographischen Traum. - Den Laborator könnte ich heute für das Vierfache verkaufen; aber auch hier ist mir das "lebensweltlich-praktische Selber-Machen" ganz erheblich wichtiger, als jede "spröde" Wert-Spekulation.

Ein Plädoyer für die "echten und wahren" Werte, ganz im Sinne Platons: Das Gute, das Schöne und das Eine! - Nur so werden wir im vierspännigen Wagen an den überhimmlischen Ort mit-fahren.

Hans aus Achberg
 
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ich hab mich mal erkundigt wie die Preise anno 1957 lagen und das wurde mir genannt:
Nachdem ich von diatonisch auf chromatisch umgestiegen war, musste ich ein gutes Instrument kaufen.
Mein Akkordeonlehrer brachte mir 1968 zwei Instrumente zum Ausprobieren:
1. Morino XN mit MIII, Alltagsinstrument, welches ich heute noch spiele (CHF 8'800.--)
2. Gola 5 chörig ohne MIII (Stimmplattensatz von Herrn Gola zusammengestellt) konnte ich mir nicht leisten (CHF 13'000.--), denn mein Monatslohn betrug nur CHF 1'100.--
Später konnte ich dann eine 5 chörige Gola mit MIII gebraucht kaufen (CHF 18'000.--) mein aktuelles Konzertinstrument
Gelegentlich werden gebrauchte Golas privat angeboten (CHF 19'500.--)
Der obenstehenden Gola traure ich heute noch nach, doch "glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist" hilft mir auch nicht mehr.
Paul Frager wünscht Euch allen ein schönes Wochenende und wir sehen uns hoffentlich im Burgstüble von Schramberg wieder.
 

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