HaraldS
Mod Emeritus
Posaune bitte nicht vergessen: https://en.wikipedia.org/wiki/Tom_Malone_(musician)Den Rest darf ich machen, also insbesondere Bläsersatz, Einwürfe (Trompete, Sax), Orgel, Klavier - Noten und Arrangement sind von der Musik her kein Problem.
Kann man durchaus so machen. Du kennst vermutlich die Taktiken, die viele Keyboarder verwenden: Tiefe Sounds nach links, hohe nach rechts. Bei mehreren Keyboards linke Hand unten, rechte oben. Sounds, die hauptsächlich harmonische Informationen liefern nach links, Sounds mit mehr melodischem Anteil nach rechts. Besonders die letzte Taktik läuft drauf hinaus. dass i.d.R. Klavier, Orgel, Streicher, Chöre und lange Bläsersounds mit links gespielt werden, Bläser-Einwürfe eher mit rechts.Ich habe jetzt erstmal in der linken Split-Zone so zwei-drei Oktaven für Klavier, manchmal dopple ich den Bass, manchmal mache ich Comping.
Oben drüber in der rechten Split-Zone dann einen Brass-Sound und eine Orgel, die schalte ich dann dynamisch zu, oder manchmal auch beides gleichzeitig.
Macht man das so? Ich bin da irgendwie lost.
Kann man alles auch anders sehen und machen, aber es wird oft so realisiert, weil viel Klavier- und Orgelliteratur ganz ähnliche Funktionsaufteilungen beinhalten.
Daraus folgt z.B. auch, dass man bei nur einer Tastatur unbedingt mit Splits arbeitet, also mit Tasturzonen. Sehr sinnvoll ist es, wenn man dann ein 88er-Instrument verwendet, das z.B. 8 Tastaturzonen hat, die jeweils unterschiedlich auf die Pedale reagieren, und unterschiedliche Sounds mit unterschiedlichen Transpositionen ansteuern.
Wenn ich Klavier und E-Orgel gleichzeitig oder schnell nacheinander brauche, verwende ich ein Expression-Pedal, das die Lautstärke nur des Orgelsounds steuert. Vor Beginn des Stückes bringe ich das Pedal in Nullstellung und fade die Orgel hinterher ein. Sie ist so programmiert, dass sie das Klavier übertönen kann, sodass ich Vorder- und Hintergrundwirkung beider Sounds gegeneinander austauschen kann. Es wäre auch möglich, das Klavier im gleichen Maße leiser zu machen, wie die Orgel lauter wird. Das Sustain-Pedal wirkt nur auf das Klavier, damit dessen Klang stehen bleibt, selbst wenn ich die Orgel ausfade.
Bei Bläsern ist halt Instrumentation und Voicing wichtig, damit das halbwegs original klingt (wenn man das will, was ich ebenso kritisch wie die Kollegen sehe... ). Im Film ist es Trompete/Tenorsaxophon/Posaune, da bist du in 3 Zonen schon mal mit 3 Sounds gleichzeitig voll ausgelastet, da bleibt kein Platz mehr für Orgel/Klavier. Einfacher ist es natürlich, die Sounds in einem Tastaturbereich zu layern und im Tonumfang zu begrenzen, aber das Voicing-Ergebnis ist dann weit weg vom Original eines echten Bläsersatzes.
Bessere Erfahrungen habe ich damit gemacht, verschiedene Satzvoicings in Tastaturzonen zu legen, also z.B. in die oberste Oktave 4 Zonen übereinander, alle mit einer Transposition von -2 Oktaven und nachfolgender Key-Transposition: Trompete 1 mit Trans. 0 Tasten, Trompete 2 mit Trans. -5 Tasten, Altsaxophon mit Trans. -8 Tasten, Posaune mit Trans. -14 Tasten. Es entsteht ein Septimakkord in bläsertypischer Lage mit einem ordentlichen Voicing und und der richtigen Zuordnung von Sounds. Man verbraucht halt eine ganze Oktave und 4 Zonen dafür.
"Bläser arrangieren" von Paul Wiebe ist gut, wenn es dir wirklich um den Kern der Sache geht. Damit Bläser gut klingen, muss man wissen, wie sie spielen und wie man sie imitiert. In der Live-Rubrik der Zeitschrift KEYBOARDS hab ich damals (vor ~20 Jahren ) auch was dazu geschrieben. Von Jordan Rudess kann man sich ganz viel zum Thema Soundprogrammierung abgucken, auch wenn es hier nicht um Bläser geht.Und wie stelle ich die Sounds ein? Ich habe da überhaupt kein Gefühl für welche Effekte "es bringen" - wie lernt man das? Gibt es Lehrer? Bücher? YouTube?
Es könnte eventuell am praxistauglichsten sein, Samples anzusteuern, statt alles von Hand zu programmieren und zu spielen.
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