Guten Abend!
Dieser Thread wurde nach der Krise von 2008 erstellt. In der Zwischenzeit erlebten wir Covid, hohe Inflation und Rezession. Es lohnt sich daher, diesen Thread wieder bisschen aufzuleben:
ich überlege ob ich mir nicht ein Akkordeon als Wertanlage kaufe.
Nur wer sich mit Instrumenten auskennt, kann ein hochwertiges Akkordeon kaufen. Reden wir deshalb über sachkundige Akkordeonisten – Musikanten (=Laien - wie z. B. ich) und Musiker (=Profis). Das Geld, das für den Kauf eines Instruments ausgegeben wird, ist eine doppelte Investition: in den Preis des Instruments selbst und in Sie selbst als Musiker.
- Ist der Aufwand ein Instrument als Wertanlage zu pflegen überhapt gerchtfertigt bei einem Wert von einigen hundert bis einigen tausend Euro, da es ja auch Zeit kostet und Zeit ist Geld?
Das ist mMn eher eine trügerische Überlegung. Im Falle eines Musikers zählen doch diese finanziellen Investitionen zu den Fixausgaben für sich selbst als Musiker (=Akkordeon-Übungen zur Erhaltung einer guten Spielkondition), ergo fallen sie nicht in das Kapitel der "Passiva", die für die Instrumentenwartung als Wertanlage aufgewendet werden...
- Wie lange will man die Wertanlage halten?
Unter normalen Umständen, solange man die Kraft, Möglichkeiten und Lust hat, Akkordeon zu spielen. Das kann sich ändern aufgrund:
- einer sich verschlechternden Gesundheitssituation (z. B.: Krankheit, Todesfall, Covid...)
- einer verschlechterten wirtschaftliche Lage (z.B.: "Lockdown", Arbeitgeber- oder Firmeninsolvenz,), oder
- einer Kombination beider Faktoren.
In allen Fällen ist es notwendig, ein hochwertiges Akkordeon zu verkaufen. Bei regelmäßiger Wartung behält das Instrument seinen gewissen Wert und man kann auch nach Jahren noch gutes Geld dafür bekommen. (ein Beispiel: W-Cantus-V-Modelle kosteten hier in der Slowakei vor ca. drei Jahren etwa 1600-2000 Euro, heutzutage liegt alles über 3200 Euro, während diese Modelle nicht mehr zu finden sind).
Kauf mal ein Instrument beim Händler für 5000 Euro und suche zwei Wochen später einen Käufer- du wirst keinen finden der dir dafür überhaupt noch 4500 Euro gibt.
Der Verkauf eines Akkordeons hat bei einem aktiven und gesunden Spieler jedoch zwei gegensätzliche Auswirkungen:
- vorübergehender positiver finanzieller Effekt, und:
- langfristige negative Wirkung, wenn es das einzige Akkordeon war und/oder eine emotionale Beziehung zum Akkordeon bestand (wie es zum Beispiel während der Corona-Krise der Fall war)..
Ein Instrument ist ein Gebrauchsgegenstand, welcher auch Verschleiß hat und ab und zu auch den einen oder anderen Kratzer abbekommt!!!
Ebenso unterliegt der Mensch einem Verschleiß: körperlich und geistig.
Und Akkordeons sind dazu da, unser Leben angenehmer zu machen und unsere "Erosion" zu verzögern und zu verlangsamen. Und bei allem Respekt:
eine Investition in Gold ist immer noch das Wertstabilste
...mit Gold kann man nur Musik bezahlen, aber nie direkt produzieren.
Nur meine bescheidene Meinung in diesen bemerkenswerten Zeiten...
Gruß, Vladimir