Grand Jam - wie kann das so perfekt funktionieren?

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Ich meine, da treffen sich 1000 Musiker, die mehr oder wendiger gut ein Instrument spielen können oder singen können und es klingt richtig gut.
Da passen die Einsätze, die Schlagzeug und Gitarrenparts passen usw., Ich kann da nix hören, wo mal einer völlig daneben spielt oder sind.
Sind das alles Profis? Oder hilft da die Technik gezielt nach und blendet Fehltöne einfach aus.

Es ist ja auch offensichtlich live vorgetragen.

 
Wahrscheinlich hört man nicht jeden, um es kontrollierbar zu machen (die Tickets sind auch recht teuer, da überlässt man eher wenig dem Zufall).
Direkt auf der HP kann man "Don't stop believing" sehen und bei circa 1:00 einen Gitarristen, der nicht zur Tonspur passt, also nach außen gemutet ist:ROFLMAO:


View: https://youtu.be/kKPqTie2PZY?t=59

Das checkt vermutlich eh' keiner der Teilnehmer, weil ja alle KH tragen und sich darüber im Monitormix hören.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nehme mal an, da gibt es so eine Grundbesetzung, die das sehr gut kann, und die bekommen alle auf den Monitor und hängen sich da dran.

Btw. Das wäre jetzt eher nichts für mich. Gerne mal in einer größeren Combo vielleicht bis zu 20 (wenn mit Bläsern ...) aber so als Ameise in einer Giganto-Veranstaltung ist nichts, was ich erstrebenswert finde.
 
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Ich war vor fünf Jahren beim Rockin' 1000 in Frankfurt als Basser (einer von ca. 180) mit dabei. Das Konzept des Grand Jam ist ja ähnlich (gut geklaut?), nur etwas Pop-lastiger. Im Folgenden schildere ich mal, wie's damals dort "funktioniert" hat - ich vermute (!!), dass beim Grand Jam vergleichbar bis identisch vorgegangen wird:

a) die Songs erhalten erstmal ein vereinfachtes Arrangement für jede Instrumenten-Gattung. Dieses Arrangement wird den Teilnehmern vorab mittels Tabs und Video-Tutorials zum Draufschaffen zur Verfügung gestellt. Es sind also keine 1:1-Arrangements, was die Fehleranfälligkeit schon mal reduziert.

b) vom Veranstalter wurde zusätzlich ein Backing Track erstellt. Dieser wurde mit dem vereinfachten Arrangement von den Tutoren eingespielt (jede Instrumenten-Gattung hatte mind. einen Tutor bzw. Coach). Zusätzlich wurden dem Backing Track noch Anweisungen beigefügt, z.B. wann welche Teilgruppe einsetzt etc..

c) für die Veranstaltung haben alle Teilnehmer Funk-Kopfhörer erhalten, die diese Backing Tracks bzw. die Anweisungen abgespielt haben. Click war natürlich auch drauf. In den Tagen vor dem Auftritt selbst gab's auch noch Coaching Sessions für die Teilgruppen, bei denen erstmals in der Gruppe mit den Kopfhörern gespielt wurde. (War in Frankfurt übrigens witzig: weil die Veranstalter übersehen hatten, dass das Stadion zwei Tage vor dem Auftritt noch belegt war, mussten wir auf eine benachbarte Grünanlage direkt neben dem Schwimmbad ausweichen. Ich glaube, die Bad-Besucher hatten ihren Spaß ...) Eine Generalprobe im Stadion mit allen Musikern war auch mit dabei.

d) durch die Masse an Teilnehmern fällt kaum auf, wenn sich einer, zwei, drei, ... Leute mal verspielen.

Für mich (!!) war's eine witzige und interessante Erfahrung. Vor allem: ich kann behaupten, schon mal vor 15.000 Leuten in einem Stadion gespielt zu haben :evil:

Und: mit so vielen Leuten Musik zu machen und die Luft im Stadion zum Beben zu bringen, war einfach nur eindrucksvoll.

Also: ich weiß nicht, ob's beim Grand Jam genauso abläuft. Zumindest sehr ähnlich, möchte ich vermuten. Und: es funktioniert. Ohne technische Tricks, was das Live-Spielen angeht, von wegen Fehltönen und so. Klar, die Indvidualität bleibt da auf der Strecke, für explizite Narzissten ist das nix. Dafür treffen sich positiv Bekloppte (in unserem Fall sehr international) zum gemeinsamen Musikmachen. Manchmal ist so ein bißchen "Massenhysterie" aber auch ganz nett ...

Bässte Grüße

MrC
 
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Herzlichen Dank für diese Aufklärung. Hätte nicht gedacht, dass das ohne technische Tricks funktioniert.
 
Noch zur Ergänzung: beim R1000 gibgen Bass und Gitarre über jeweils mitgebrachte kleine Amps. Druns wurden gar nicht abgenommen. Brauchte es auch nicht. Und wenn 250 Drummer gleichzeitig loslegen, bewegt das schon ordentlich Luft. PA gab's für Gesang, keys. Bläser und Streicher (meine ich zumindest so gesehen zu haben). Da wäre ein zentraler technischer Eingriff nur eingeschränkt möglich gewesen. Gab's aber: alle Bassisten wurden aufgefordert, an ihrem jeweiligen Amp den Bassregler einen Strich zurückzudrehen ...
 
Ich war dabei!!!!!!!!! Letztes Jahr in Frankfurt und dieses Jahr in Dresden. Der Ablauf ist in etwa so wie MrC beschrieben hat. (Ja, das R1000 hat Patrick, den Stadion Manager von Frankfurt zum Grand Jam inspiriert ;-) ) Als Bläser hatten wir in Frankfurt 1 Mikrophon pro 2-4 Leute. In Dresden war es ähnlich, aber einzelne Bläser wurden auch direkt mit Clipmikro abgenommen. Einzelne falsche Töne gehen trotzdem im Mix unter.
Ich kann es nur empfehlen das mal mitzumachen. Eigentlich bin ich nicht in der Rock/Pop Schiene - im Gegenteil: Ich kannte viele der Songs vorher nicht. Aber das Erlebnis hat mich gepackt. So viele Leute - trotz Anstrengung herrscht gute Laune und gespannte Erwartung. Besonders in Dresden hat das Publikum getobt und war voll dabei. Vor so vielen Leuten zu spielen... das macht was mit einem. Da kann man nicht ruhig daneben stehen. Das ist Emotion pur.
Per WA-Gruppen/Email und die Webseite bekommen wir die neuesten Infos für das anstehende Konzert. Oder wir tauschen uns über irgendwelchen Blödsinn aus. Es ist einfach eine große Gemeinschaft.
Macht mit. Testet es aus. Lasst euch vom TGJ-Virus infizieren. !!!
CU in Frankfurt - oder nächstes Jahr in Dresden!
 
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Wow, coole Sache, wusste ich garnicht, dass es sowas gibt! Brauchen die auch Keyboarder (hab im Video irgendwie keine gesehen). Könnte mir vorstellen mit meiner Frau (vocals) da mal mitzumachen ab nächstes Jahr, wenn ich in Rente bin...
 
Natürlich, Keyboarder werden eingesetzt. Genauso wie Gitarre, Bass, Drums, Strings, Vokals und Gebläse. Sicher findest du unzählige Videos auf YT auch mit Keys.
Du kannst dich jetzt schon unverbindlich auf der Webseite anmelden. Dann hast du einen Überblick darüber, was so läuft. Ca. 8 Wochen vor den Konzerten muss man dann Farbe bekennen und die Teilnahme nochmal bestätigen. Das braucht die Orga um konkret planen zu können.
 
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Brauchen die auch Keyboarder (hab im Video irgendwie keine gesehen).
Keyboarder sind offenbar nie so fotogen wie andere Bandmember, weshalb sie im Videoschnitt eher unberücksichtigt bleiben 😂
Spaß beiseite - im oben verlinkten Video zu Don't Stop Believin' sieht man ein paar vor allem während des Piano-lastigen Intros - so für Sekundenbruchteile zumindest.

Ich finde das Alles auch enorm spannend und es reizt mich ebenso, da mal mitzumachen. Man könnte zwar auch TGJ direkt fragen, aber vielleicht weiß jemand schon hier die Antwort: Bringen die Keyboarder ihr eigenes Geraffel mit? Wahrscheinlich steuern die Kisten auch nur via MIDI fertig vorhandene Sounds an, oder?
 
Ja, interessante Frage!
 
Kommt drauf an. Man kann nazürlich eigenes Equipment mitbringen - oder sich vor Ort leihen. Ein Keyboard liegt, glaube ich bei 150 und der Monitor bei um die 100 Euronen. Fürs ganze Wochenende (Do - Sa) natürlich. Was die Sounds angeht kenne ich mich nicht aus. Da kann ich nichts zu sagen.
 
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Kurzer Erfahrungsbericht. Ich war in Frankfurt dabei. Erst mal: Es war meeeega. 1 Vorband und das SAP Synfonieorchester haben eingeheizt. Dann sind wir eingelaufen. Felix Räuber von Polarkreis 18 hat seinen Song "Allein allein" mitgesungen.

Zur Technik: Alle Musiker haben Kopfhörer, pro Register jeweils ein eigener Kanal mit einem Coach. Darüber läuft das Monitoring und alle Ansagen. Man bekommt einen Klick und dann klappt das auch mit den Einsätzen.

Abgenommen wurden alle Sänger und viele Instrumente, Drums per Overhead.

Geprobt haben wir natürlich monatelang zu Hause und dann zusammen bzw. in Register aufgeteilt 3 komplette Tage vor dem Auftritt. Samstag vor dem Gig waren ziemlich viele Musiker ziemlich platt. Aber dann gab Adrenalin satt und 16.000 begeisterte Zuschauer.

Blöderweise hatten wir zu wenig Zugaben drauf.

Die Frankfurter Rundschau und wahrscheinlich auch viele andere Medien berichten darüber. Auf Social Media findet man viele Clips die jedoch die Stadionatmosphäre nur zu einem Bruchteil rüberbringt.

24. Mai 2025 gehts in Frankfurt weiter.
 
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Ich kann mich da nur anschliessen. Es war mein drittes "Konzert meines Lebens" und jedes war Mega. Jedes mal waren wir mehr Teilnehmer und haben vor mehr Zuschauer gespielt. Auch die Orga wird von Mal zu Mal besser.
Ich bin eindeutig vom TGJ-Fieber infiziert und will nicht kuriert werden. 😉
 
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Wann hat man schon mal die Gelegenheit mit feinster Technik (Pyro, steuerbare LED Bändchen fürs Publikum, Licht, Laser, Feuertänzer…) in einem Stadion zu spielen?
 
Ich oute mich auch, ich war bei den Bassern dabei, es war ein gigantisches Fun-Event, das mir viel Spaß gemacht. Ich hatte mich nur ca. drei Wochen vorher angemeldet und musste daher mächtig üben, aber dann ging alles prima "über die Bühne". Die drei Übungstage vor dem Auftritt waren anstrengend, so in der Summe wurden übungshalber weit über 100 Songs gespielt, bis alles saß. Das gab bei einigen Bassern Blasen an den Fingern. Es war überraschend kühl im Stadion, das hatte ich unterschätzt. Es war eine organisatorische Meisterleistung, nicht nur musikalisch, man denke mal an einen funktionierenden Backstage Bereich für 980 Teilnehmer. Alles in Allem, ein tolles, gelungenes Event, an das ich mich gerne erinnern werde.
 
Ah, noch ein Basser ;)

Dein Platz war auf der anderen Seite. Ich war der Linksaußen, ab und zu auch mal Libero
 
Sieht schon toll aus, kann mir vorstellen, dass das eine beeindruckende Atmosphäre ist.
Ich bewundere ja die Organisation und die Technik.
 
Ist mit eurem Event nicht vergleichbar, weil ein ganz anderer Aufwand für die Musiker weil es nur ein einziger Song war...
Ich war seinerzeit beim ersten 88,6-Event auf der Donauinsel in Wien dabei. (88,6 = Radiosender, der v.a. Rock spielt). Damals war das angeblich die größte Rockband der Welt ;-).
Gespielt wurde ein Song von den Toten Hosen und der wurde mehrmals durchgespielt, inklusive Regieanweisungen fürs Video...
Wichtig: Es gab damals auch noch eine Begleitband, die über die PA eingespielt wurde und die hat quasi den Takt vorgegeben, zusätzlich zu einem optischen Taktgeber. Ich unterstelle, dass hier noch einiges an Nachbearbeitung statt gefunden hat bzw. Vor allem am Video diese eine Band zu hören ist ;-).

Hier der Link zum Video:

View: https://www.youtube.com/watch?v=2D78H_qCADY
 
Euch haben die Kopfhörer gefehlt. Man sieht im Video den Zeitverzug. Die Musiker spielen sicher synchron, jedoch abhängig von der Laufzeit des akustischen Signals. Weiter hinten spielen sie halt ne Zehntel später.

Was zählt, und das war bei The Grand Jam auch der Fall ist ganz einfach der Spaß und der Funke, der zum Publikum überspringt.

Eine Bekannte war bei uns auf Der Tribühne und fand es super, auch vom Sound.
 
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