Lebenshungrig

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Ich folge meinen Gedanken, und wenn sie mir nicht folgen wollen, muss das kein schlechtes Zeichen sein…

Lebenshungrig

Lebenshunger treibt mich morgens in die Küche
Zwischen Radiowellen und Kaffee Gerüche
Fallen schon in aller Frühe auf und nieder
Bomben,Worte und vom Himmel Mozarts Lieder

Und auf dem Gehsteig, und dem Weg zu meinem Bäcker
Gehn mir im Straßenlärm Passanten auf den Wecker
Mit ihrem der.., die… das… und er… und ich… und ich -
Sie reden durcheinander und verstehen sich

Welcher Teufel schuf die Würze des Gesanges
Da geht man durch die Welt und plaudert gar nicht lange
Schon scheint dich jeder zu durchschauen, meint er kann es
Schon wegen seinem Klang vom Range eines Klanges


Was wär ein Morgen ohne Schlange an der Kasse
und ohne Kinder die das Schlangestehen hassen
Und deshalb schreien, tja was sollen sie sonst machen
Außer betteln, schreien und zufrieden lachen

Erst auf der Straße wo die Blaulichtwagen rasen
Beschließen kleine Biester endlich einzuschlafen
Denn eines ahnen sie, die Mädels und die Knaben
Man kann die Großen auch mit Schweigen gut bestrafen

Welcher Teufel schuf die Würze des Gesanges
Da geht man durch die Welt und plaudert gar nicht lange
Schon scheint dich jeder zu durchschauen, meint er kann es
Schon wegen seinem Klang vom Range eines Klanges


Und in den stillen Nächten, wenn die Katzen schnurren
Bringt mich ihr Schnurren wiedermal auf deine Spuren
Dein Atem überrundet die Zeiger aller Uhren
Gibt auf Erden eine schönere Musik?

Welcher Teufel schuf die Würze des Gesanges
Da geht man durch die Welt und plaudert gar nicht lange
Schon scheint dich jeder zu durchschauen, meint er kann es
Schon wegen seinem Klang vom Range eines Klanges


Lebenshunger treibt mich morgens in die Küche
Lebenshunger treibt mich morgens in die Küche
Lebenshunger treibt mich morgens in die Küche
Lebenshunger treibt mich morgens in die Küche
 
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Lieber @Jongleur, ein Text wie aus dem Leben gegriffen, scheinbar vertraut und doch voll ständig neuer Winkel. Wie so oft bei deinen Texten, hat mir eine Passage besonders gefallen
Und in den stillen Nächten, wenn die Katzen schnurren
Bringt mich ihr Schnurren wiedermal auf deine Spuren
Dein Atem überrundet die Zeiger aller Uhren
Gibt auf Erden eine schönere Musik?
Schnell war ich vom Lebenshunger ausgehend bei der Lebenszufriedenheit gelandet; beides ist für mich in dem Text sehr präsent, einander ergänzend. Und genauso schnell blitzte ein Bild auf; die Katze war‘s😉
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Lieber @Jongleur, ein Text wie aus dem Leben gegriffen, scheinbar vertraut und doch voll ständig neuer Winkel.
Herzlichen Dank, liebe @Tygge , für diesen Satz, der meine späten Schreibziele eventuell ziemlich treffend beschreibt! :love:

Als ich einst mit dem Schreiben begann, hatte ich wohl etwas andere Ziele. Ich wollte vermutlich , ohne es bewusst zu bemerken, eher mit angesagten Texten Fremder konkurrieren. Das Ergebnis: ich schrieb mehrere Wochen zunehmend verkrampft an einem Text! Und das mündete nicht selten in Schreibblockaden.

Heute beobachte ich nur noch aufmerksam, was mich innerlich im Alltag bewegt. Innerlich… und äußerlich!!! Daneben lese ich täglich Lieblingsautoren und studiere deren Syntax und sonstige Ausdrucksweise! Und ihr Leben. Besonders, wenn ich Parallelen feststelle. So komme ich mir nah und näher! Und der Schreib-Prozess nur noch selten ins Stocken. Ich kann fließend sprechen, warum sollte ich stockend schreiben?

Zwar riskiere ich mit diesem individuellen Schreiben, an vielen Lesern vorbei zu phantasieren. Aber auf diesem Pfad tröste mich endlich zu tiefst der Spruch: Jedem Recht getan - ist eine Kunst, die keiner kann!
 
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Heute beobachte ich nur noch aufmerksam, was mich innerlich im Alltag bewegt. Innerlich… und äußerlich!!!
Das ist genau der Ansatz, den ich auch verfolge. Schreiben zu wollen wie andere, führt für mich nur zu Stress und scheint mir aussichtslos. Aber die Gedanken wandern zu lassen, Eindrücke aufzunehmen und in Worte zu fassen- Entspannung pur.
So komme ich mir nah und näher!
👍
Und so sitze ich denn, schau in diesen endlosen Regen und…. schreibe einen neuen Text🌧🌧🌧
 
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Schreiben zu wollen wie andere, führt für mich nur zu Stress und scheint mir aussichtslos. Aber die Gedanken wandern zu lassen, Eindrücke aufzunehmen und in Worte zu fassen- Entspannung pur.
Trotzdem lese ich viel. Überfliege den Inhalt, und studiere statt dem lieber die Form. Und ab zu treffe ich mich mit lustigen und interessanten Menschen im PF. Das kühlt die heißen Tage und ersetzt manchen Stern am lyrischen Himmel.,,:)
 
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Da liest man die Zeilen deiner Strophen, geht innerlich mit und denkt so "Joa, das könnte auch dein Gang in den Tag sein...". Und dann:

Welcher Teufel schuf die Würze des Gesanges
Da geht man durch die Welt und plaudert gar nicht lange
Schon scheint dich jeder zu durchschauen, meint er kann es
Schon wegen seinem Klang vom Range eines Klanges
Schon rätsele ich. Was zum Teufel :)devilish:) hat der Refraintext damit zu tun? Aber das ist sicher so gewollt von dir, dass man rätselt...
 
Schon rätsele ich. Was zum Teufel :)devilish:) hat der Refraintext damit zu tun?
Gott ist tot… stellte Nietzsche vor 150 Jahren fest. Und fortan suchen die Philosophen einen neuen Trost, einen neuen Gesang, eine neuen viel versprechenden Klang für die Zukunft.

Nicht das mein Text nun die Auflösung des Rätsels wäre…. Tatsächlich lese ich momentan allerdings „Also sprach Zarathustra“ und sehe mich von einer Welt umgeben, wo Gott noch immer tot sein könnte… und jedermanns Ohr scheint für den närrischsten Klang der Hoffnung zugänglich.,,.

So auch ich! Also suchte ich für den Text einen Tonfall, der , wenn schon nicht optimistisch, so doch wenigstens nach einem Hauch Lebenshunger klingt. Irgendwie war ich am Ende plötzlich zufrieden. Fürs Erste…😀

Wer sich allerdings eine Lösung von mir verspricht: :ROFLMAO:
 
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Wer sich allerdings eine Lösung von mir verspricht: :ROFLMAO:
Gibt es ein universelles Kunstwerk, welches für die Ewigkeit ein tiefes Gefühl der Lebensfreude in mir zu wecken scheint? Ich glaube, das gibt es nicht! So erklärt sich wohl der unerfüllbare Wunsch der Künstler seit Menschengedenken, DAS Werk ihres Lebens zu schreiben….:unsure:

Oder fühlt sich einer von Euch seit “ Ewigkeiten“ von so einem Kunstwerk ermutigt und getröstet?
 
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Schreiben zu wollen wie andere, führt für mich nur zu Stress und scheint mir aussichtslos. Aber die Gedanken wandern zu lassen, Eindrücke aufzunehmen und in Worte zu fassen- Entspannung pur.
Ja! - Können wir uns denn besser beschenken als mit eigenen Erinnerungen? Eigentlich nicht! :unsure:

Vielleicht fühlte ich mich als Texter am herzlichsten belohnt, als mir ein Veranstalter erzählte, dass jedes Jahr eine kleine Gruppe Russen das Konzert von XY besuchen würde, um ein Lied mitzusingen, dessen Text ich XY einst geschrieben hatte. Er handelte von einem ostdeutschen Dorf, in dem ich aufwuchs… und erinnerte die Gruppe wohl (laut eigener Aussage) irgendwie an ihre russische Heimat. Mehr fühlte ich mich als Texter nie wieder belohnt!

Und seither scheue ich mich nicht, höchst individuelle Erfahrungen für ein fremdes Publikum zu schreiben….
 
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