Edelstahlbünde vs. Neusilberbünde

  • Ersteller SickSoul
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Da möchte ich dann noch hinzufügen, dass es sich bei der von Warwick verwendeten Legierung um Bronze handelt und nicht wie oben zu lesen um Messing.

Der Verschleiß von Bundstäbchen und Saiten hängt schon von der Materialpaarung ab. Ebenso das Gleitverhalten, also das was man als Gitarrist spürt wenn man ein bending oder ein Vibrato ausführt. Bronze wird in der Industrie gerne als Lagermaterial benutzt, z.B. als Buchse in der dann eine stählerne Welle läuft. Da es sich hier um eine günstige Reibpaarung handelt ist auch bei Verwendung von Stahlsaiten auf Bronzebünden wenig Verschleiß zu erwarten. Ein Messingbund oder eine der billigen Fernost-Neusilberlegierungen kann da tatsächlich schon nach ein paar Wochen verschlissen sein. Der Preis für die Neubundierung entspricht dann oft dem Neupreis des Instruments. Durch die Verwendung von Nickelsaiten lässt sich aber hier auch der Verschleiß vermindern.
 
Diese Diskussion finde ich insofern wichtig, weil es Gitarristen gibt,
die auf Neusilber allergisch reagieren.
 
Sorry, wenn ich diesen alten Thread ausgrabe, aber meine Frage passt einfach dazu. Da ich anscheinend eher grobschlächtig zugreife, sind bei meiner Fender Jeff Beck Strat mit Neusilber die Bünde sehr schnell sichtbar verschlissen gewesen. Ich habe den Hals mittlerweile gegen einen vom Profil her fetteren Warmoth Prügel ersetzt, den ich auch gleich mit Edelstahl-Bünden bestellt hatte. Bisher noch keine einzige Spielspur :great:. Aber, ich höre seitdem ein starkes Scheppern in allen Bünden :(. Ist dass eine "Nebenwirkung" der VA-Drähte, oder "nur" eine schlechte Abrichtung (ich habe den Hals so montiert, wie er von Warmoth gekommen ist)? Ich möchte ungern den alten Hals zurück bauen, nur um den Unterschied zu testen, zumal dann das Setup eh nicht mehr passt... Unabhängig davon sehe ich bei Gitarren von der Stange aktuell tatsächlich vom Kauf ab, weil diese in der Regel mit Neusilber bundiert sind -auch eine Art Anti-GAS-Mittel... :ugly:

Danke und Gruß,
glombi
 
Hi Glombi - "Anti-GAS-Mittel" finde ich gut - die meisten hier machen es ja umgekehrt mit ihrer Argumentation...

Aber zur Sache: Es ist tatsächlich so dass Edelstahlbünde einen gewissen Einfluss auf den Klang haben und zwar so dass es sogar schon Gitarristen gab, die ihre perfekt abgerichteten Edelstahlbünde wieder vom Gitarrenbauer haben tauschen lassen weil es sie genervt hat. Ob es in Deinem Fall aber nur an schlechter Abrichtung liegt kann ich natürlich aus der Ferne nicht beurteilen. Ich würde empfehlen mal einen Gitarrenbauer drüber schauen zu lassen, oder einfach abrichten lassen.

Soweit ich weiß werden bei Warmoth die Hälse nach dem bundieren nicht abgerichtet - genausowenig wie bei den anderen Herstellern und nach meiner Meinung macht abrichten auch erst Sinn wenn der Hals ein bisschen älter ist und das Holz sich an seine neue Form gewöhnt hat...
 
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Soweit ich weiß werden bei Warmoth die Hälse nach dem bundieren nicht abgerichtet

Das meine ich auch in Erinnerung zu haben....

nach meiner Meinung macht abrichten auch erst Sinn wenn der Hals ein bisschen älter ist

Dann habe ich ja bis hierher alles richtig gemacht... :rolleyes:

Ob sich der Gitarrenbauer allerdings freut, Edelstahlbünde zum Abrichten vorgesetzt zu bekommen :eek:?
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Der Klang ist elektrisch mit dem neuen Hals übrigens eher eine Tendenz zu dumpf, als zu schrill. Kann aber auch am deutlich massiveren Profil liegen...
 
Ich hätte damit nicht das geringste Problem - alles nur eine Frage des richtigen Werkzeugs.
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Upps - da hast Du mir zwischengefunkt - bezog sich natürlich auf die Bearbeitung des Edelstahlmaterials. Das wird hier oft etwas zu dramatisch dargestellt und mancher Gitarrenbauer nimmt heftige Aufpreise, was ich persönlich nicht nachvollziehen kann.
 
Ich vergleiche mal, was Abrichten beim Gitarrenbauer und PLEKen bei Thomann im Vergleich kosten würde...
 
Pleken pff ......
:facepalm1:
 
Von Plek würde ich abraten. Einfaches abrichten kostet einen Bruchteil.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ah - sehe gerade: Der seriöse Doktor verschreibt kein PLEK.
 
Nö abgesehen vom Preis würde ich immer professionelle Handarbeit eines Profis vorziehen. Hab auch schon verplekte Gitarren gezeigt bekommen ......
 
die ihre perfekt abgerichteten Edelstahlbünde wieder vom Gitarrenbauer haben tauschen lassen weil es sie genervt hat.

in wie fern genervt ? Perfekt abgerichtet spricht ja eher dafür eine niedrigere Saitenlage auch ohne Scheppern zu ermöglichen ?

Ich hatte mal gelesen, dass eine Neubundierung mit Edelstahl un pleken bei Thomann um die 400 € kostet. Kann das jemand bestätigen ?
Ich muss zwar aktuell keine abrichten lassen, würde mir aber überlegen ob ich für diesen Fall direkt mit Edelstahl bundieren lasse.

Gibt es Erfahrungswerte ob bei Edelstahl überhaupt irgendwann neu abgerichtet werden muss ? Natürlich setzt das eine gewisse Spielzeit voraus, bei einer Stunde pro Woche ist es natürlich witzlos die Frage zu beantworten. Man kann aber wohl bei 2-3 Std / Tag eher von einigen Jahren ausgehen ?
 
in wie fern genervt ? Perfekt abgerichtet spricht ja eher dafür eine niedrigere Saitenlage auch ohne Scheppern zu ermöglichen ?

Ich hatte mal gelesen, dass eine Neubundierung mit Edelstahl un pleken bei Thomann um die 400 € kostet. Kann das jemand bestätigen ?
Ich muss zwar aktuell keine abrichten lassen, würde mir aber überlegen ob ich für diesen Fall direkt mit Edelstahl bundieren lasse.

Gibt es Erfahrungswerte ob bei Edelstahl überhaupt irgendwann neu abgerichtet werden muss ? Natürlich setzt das eine gewisse Spielzeit voraus, bei einer Stunde pro Woche ist es natürlich witzlos die Frage zu beantworten. Man kann aber wohl bei 2-3 Std / Tag eher von einigen Jahren ausgehen ?


Ja in der Tat, sogar 415€ https://www.thomann.de/de/thomann_plek_service_premium_sts.htm

Die halten sehr lange, habe schon Forenbeiträge gesehen bei denen Leute nach 10 Jahren kaum Abnutzungen festellen konnten. Hängt halt stark von deinem Spielverhalten ab, aber die Lebenszeit wird gegenüber Nickel auf jeden Fall vervielfacht.
 
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Bei Thomann kostet eine Neubundierung mit Pleken und Edelstahlbünden bei Ahornhälsen um die 500€, habe letzten mit der Werkstatt dort telefoniert.
Allerdings werden die Preise auch von Fall zu Fall unterschiedlich sein.
Die meisten "normalen" Gitarrenbauer nehmen aber auch mittlerweile um 350-450€ für eine Neubundierung bei Ahornhälsen mit Edelstahlbünden, daher ist das Pleken wirklich nur bedingt teurer.
 
Ich habe jetzt die dritte Gitarre mkt Edelstahlbünden angetestet, erst Schecter Sunvalley Super Shredder, ESP LTD 1000 Floyd Rose, und jetzt eine Ibanez RG5320. Die ersten beiden hatte ich zurückgeschickt. Bei der Ibanez bin ich noch am Überlegen. Für mich klingen sie anders, höhenreicher, gerade auch wenn die Saiten gegen die Frets schwingen. Wie so'n Klonk Klonk. Lol. Ich kanns nicht beschreiben. Aber bei starker Verzerrung störte es nicht, beim cleanen spielen schon eher. Bei der Ibanez, wenn ich nur HiGain spiele, würde es aber passen. Würde es vermutlich aber nicht bei Gitarren haben wollen, die ich von Clean bis Mean spiele.
Abgesehen von einer billigeren Gitarre von Vintage mit wirklich sehr weichen bünden, musste ich bislnag noch nicht neubundieren lassen und werde es, wenn es denn mal der Fall ist, wieder mit Neusilber bundieren lassen.
Also kann der mittlerweile verbreiteten Meinung, es sei kein großer Unterschied, nicht wirklich zustimmen.
 
@buzzdriver

DANKE! Jetzt weiß ich endlich, warum die Bünde an einer meiner Gitarren seit deren Austausch gold-bronze-farben sind. Da hat mir der Gitarrenbauer wohl EVO-Bünde angedreht. Ist aber nicht schlechter als Edelstahl.

@P'Mike

Du schreibst, dass die getesteten Gitarren mit Edelstahlbünden höhenreicher klingen. Mit welchen Gitarren ohne Edelstahlbünden hast Du hast verglichen?


Zum Thema

Zum Soundvergleich

Edelstahl vs EVO ... ich höre keinen Unterschied

Edelstahl vs Neusilber ... da höre ich subjektiv einen winzigen Unterschied, die Edelstahlbünde klingen minimalst höhenbetonter

Zum Spielvergleich

Edelstahl v.s EVO ... beide spielen sich ähnlich smooth, Bendings sin einfach ohne fühlbaren Widerstand zu spielen

Edelstahl vs. Neusilber ... ich meine, dass Edelstahlbünde leichter zu spielen sind, bei Neusilber scheint mir der Widerstand bei Bendings größer zu sein

Zur Haltbarkeit

Edelstahl vs. EVO ... kann ich noch nichts sagen

Edelstahl vs. Neusilber ... nach drei Jahren sind auf meiner Strat mit Edelstahlbünden noch keinerlei Spielspuren zu sehen. Ich spiele täglich etwa eine Stunde auf der Gitarre

Meine zwei Pfennig

Ich würde meine Elektro-Gitarren jederzeit wieder mit Edelstahlbünden bundieren lassen. Bei meinen A-Gitarren habe ich keine Erfahrung mit Edelstahl
 
Ich hatte und habe unter meinen E-Gitarren beides. Klanglich ist mir das ziemlich egal.
Edelstahl hält gut, spielt sich gut. Also warum nicht? 🤘

Ein Freund baut auch akustische Gitarren mir Edelstahlbünden. Da hatte auch noch nie etwas zu meckern.
 
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Ich kann bei meiner Strat mit Edelstahlbünden im Vergleich zu denen mit Neusilberbünden keinen Klangunterschied feststellen, der nicht auch anderen Faktoren (insb. Pickups) zugeschrieben werden könnte.

Bei den Edelstahlbünden fühlen sich allerdings Bendings (bei gleichen Saiten) etwas einfacher und weicher an. Und nach inzwischen sieben Jahren kann ich bei den Edelstahlbünden immer noch keinerlei Spielspuren oder sonstige Abnutzungserscheinungen feststellen.

Sollte einer meinen E-Gitarren zur Neubundierung anstehen, werde ich daher definitiv zu Edelstahlbünden greifen...
 
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