Feuchtigkeit auf der Tastatur - was tun?

[edrumssuck]

Auch auf die Gefahr hin, mich hier zu wiederholen- ich würde als Keyboarder einfach mal A1 ausprobieren. Im schlechtesten, aber imo sehr unwahrscheinlichen Fall bleibt dir ein tolles Pflegprodukt fürs Auto.

stumpfe Oberfläche

bevor ich mit solchen Fingern an das Nord Stage gehe und mir Probleme mit Staubablagerungen an den Tastensensoren einfange

Auch in dem von mir genannten KFZ-Bereich lässt das Zeug Kunststoffe wunderbar glatt und hydrophob (wasserabweisend) werden, auch gibt es kein Problem mit Staub oder Puder, und man muss auch keinen Ventilator oder eine Heizung für teuer Geld neben das Keyboard stellen.
Nicht umsonst ist es 2022 (wiederholt) Testsieger in der AMuS geworden...

Kunststoff bleibt Kunststoff, ob Auto oder Instrument-die entsprechenden Pflegeprodukte sind auf alle Arten des Materials optimiert. Im Grunde besteht es eben aus Erdöl...
Und: Versuch macht kluch.

Wenn du das Zeug in Kombination mit dem oben genannten Babypuder einsetzt, fliegen deine Finger wahrscheinlich nur noch so über die Tasten.
Just my 2 cents.

LG

 

[FZiegler]

Ist wahrscheinlich nett gemeint. Ich verspreche auch, es in Erwägung zu ziehen. Aber eigentlich habe ich nach erprobten Lösungen gesucht. Danke!

 

[edrumssuck]

Gerne. War aber nicht nur nett gemeint, sondern ich habe tatsächlich Erfahrungen mit dem Zeug- nur eben nicht auf Keyboard-Tastaturen.
Aber:

Kunststoff bleibt Kunststoff, ob Auto oder Instrument-die entsprechenden Pflegeprodukte sind auf alle Arten des Materials optimiert. Im Grunde besteht es eben aus Erdöl...

Ich für meinen Teil schaue da immer gern über den Tellerrand, ich benutze auch Pflegeprodukte für meine Drums und Gitarren, die eigentlich für Fahrräder und Autos beworben werden.
Das heißt aber nicht, dass sie auch nur da wirksam sind.

Aber das soll jeder für sich selbst entscheiden. War nur eine Anregung.
Also probiere einfach aus, was für dich ganz persönlich am besten funktioniert, du hast ja von Heizstrahlern bis hin zu Babypuder schon alle möglichen Ideen und Vorschläge bekommen.
Würde mich aber auch über eine Rückmeldung freuen, welche Lösung dir dann am besten gefallen hat und dir persönlich geholfen hat.
Sicher auch für andere mit deiner Problematik interessant, die auf diesen Thread stoßen.
LG

 

[rubberbeat]

Vielleicht sind Heizmatten was. Hier. Gibt es auch in lang und schmal. Mit Netzteil oder USB.

 

[FZiegler]

Sehr coole Idee. Ich schaue mir an, in welchem Umfang die einstellbar sind. Und bin dann gespannt, ob die vorgewärmten Tasten womöglich noch mehr Feuchtigkeit anziehen, wenn die Matten dann zwischendurch weg sind oder nicht.

Nachtrag: Die verlinkte Matte habe ich mir in 100 cm Länge bestellt (passt für 73 Tasten) bestellt, 120 cm Länge (für 88 Tasten) gab es gerade nicht. Die Temperatur kann man nicht regulieren - ich werde berichten.

 

[Fish]

Aber eigentlich habe ich nach erprobten Lösungen gesucht.

Nebenbei: Bühnenscheinwerfer (sollen ja auch eine gewisse Wärmestrahlung abgeben) Richtung Tastatur als Rechteckspot könnten bereits ausreichen. Mal ausprobieren.

Wenn wir im Winter in Kalten Kirchen sind freut sich unser Keyborder immer über 4 x 1000 W PAR Licht von Oben damit seine Hände warm bleiben. da kondensiert auch nichts mehr auf den Tasten.

Und bin dann gespannt, ob die vorgewärmten Tasten womöglich noch mehr Feuchtigkeit anziehen, wenn die Matten dann zwischendurch weg sind

Ne, das passiert nicht. Damit etwas an einer Oberfläche kondensiert muss die Oberflächentemperatur unterhalb des Taupunktes sein.

 

[MS-SPO]

Und bin dann gespannt, ob die vorgewärmten Tasten womöglich noch mehr Feuchtigkeit anziehen, wenn die Matten dann zwischendurch weg sind oder nicht.

Nein. Die sind ja keine Schwämme
Siehe auch:

Ne, das passiert nicht. Damit etwas an einer Oberfläche kondensiert muss die Oberflächentemperatur unterhalb des Taupunktes sein.

 

[schmatti]

Ist das schon länger her? Ich frage, weil Talkum anscheinend in Babypuder häufig nicht mehr verwendet wird (Krebsrisiko) - stattdessen Maisstärke. Ich habe damit womöglich zwei komplett verschiedene Rezepte zum Ausprobieren.

Paar Jahre schon. Ich lebe aber noch und bin soweit gesund. Ich kenne das was du beschreibst. Habe auch mal Vaseline versucht, aber die Tastatur ist dann voller Fett. Das Key Brite Pflegemittel ist auch Spitze und macht die Tastatur geschmeidig.

 

[opa_albin]

Interessantes Thema!

"Kleben" will ich es nicht unbedingt nennen, aber man muss die Finger schon jedes Mal von der Tastatur abheben um die nächste Taste anzusteuern.

Was ich nicht ganz verstehe: Wenn es feucht wird, fühlt es sich bei mir normalerweise rutschig an. Du schreibst aber, dass es eher klebt. Hm. Aber ist ja wurscht, nass ist nass und stört auf jeden Fall.

Auch als klassischer Pianist hat man im Konzert mit Feuchtigkeit zu kämpfen, durch Schwitzen an den Fingern, Wärme, Nervosität. Viele haben ein Taschentuch oder Mikrofasertuch dabei und wischen zwischen den Stücken über die Tasten.
Über Baumharz u.ä. wurde ja schon geschrieben. Franz Mohr beschreibt, wie er für eine Weltklassepianistin oder Pianist (hab vergessen, wer) die Oberfläche der Tasten anschleifen musste, danach wieder alles polieren. Ggf. kannst du ja Deine Tasten etwas aufrauhen, aber da muss man schon überzeugt sein, dass es funzt.

Puder / Maisstärke würde ich persönlich nur nehmen, wenn ich es auch beim Üben ausprobiert hätte und gut damit zurecht komme. Ich hätte da eher Bedenken, dass sich das mit der Zeit mit der Feuchtigkeit verbindet und dann stört oder irgendwo "rumliegt".

Wenn es wirklich Kondensat auf den Tasten ist, dann entsteht das, wenn A) die Temperatur Deiner Tastenoberfläche unter dem Taupunkt liegt. Die Temperatur der Tasten muss also niedriger sein als die der Luft. Das scheint mir unwahrscheinlich. Variante B) wäre, dass sich bei Open Air die Luft am Abend abkühlt, Kondenswasser (=="Tau") in der Luft entsteht und sich auf der Tastatur ablagert. Ein Lüfter ohne Heizung kann da kontraproduktiv sein, Du müsstest also mit entsprechend vorgewärmter / vorgetrockneter Luft über die Tastatur blasen. Ein oder zwei kleine Lüfter wären eine Option (PC-Lüfter, sind sehr leise), von rechts und links neben die Tastatur. Lufterwärmung vor oder hinter dem Lüfter durch Wärmelampe (ohne Licht, zB sowas, gibts auch in schwarz). Ist natürlich etwas Bastelei.

Mann kann auch die Tastatur direkt über Strahlung anwärmen - hatte FK @Fish ja schon geschrieben (Bühnenlicht - aber da schwitzt man dann wieder ....).
Oder Du packst Dir eine Infrarotlampe neben / über die Tastatur (Wärmestrahlung). Gibts auch als LED, soweit ich weiß, vielleicht sogar als Streifen. Das würde kein Geräusch machen und sogar bei klassischen Konzerten gehen (unter den Klavierdeckel montieren). Erwärmt natürlich auch wieder die Finger - und man schwitzt ggf. Muss man ausprobieren.

Praktisch erprobt habe ich nur das Taschentuch. Tasten abwischen, Finger abwischen, nächstes Stück ... und nach zwei Minuten schwitzt man wieder

Beitrag automatisch zusammengefügt: 29.07.24

Vielleicht sind Heizmatten was. Hier. Gibt es auch in lang und schmal.

Auch ne gute Idee. Könnte man evtl lang+schmal unter den Tasten einlegen. Es gibt (kenne ich für die Voranzucht von Pflanzen) für ca. 30 Euro Thermostate dazu (Temperatursensor + Schalteinheit) , falls man sich Gedanken macht, dass es zu heiß werden könnte.

 

[taxman]

Das ist wirklich, als würden die Tasten stumpf, ein ganz doofes Spielgefühl. Hatte ich auf einer richtig heißen Bühne auch schon einmal. Flüssig spielen geht bei mir da nicht mehr. P.S. Das war so heiß, dass sich unsere Geigerin in Pumps die Füße verbrannt hat ( durch die Sohlen) die stand nach der Pause auf feuchten Handtüchern.

 

[trommla]

demnächst das erste Mal...

Wann? Wo? Wie? Weshalb?
Wär vielleicht ne gute Gelegenheit, sich mal persönlich kennenzulernen.

 

[uro-frank]

Hab Dir ne PN geschrieben...

 

[FZiegler]

Vielleicht sind Heizmatten was. Hier. Gibt es auch in lang und schmal. Mit Netzteil oder USB.

Ich habe mir eine solche Reptilien-Heizungsmatte besorgt. Maße sind perfekt: 15x100 cm. Rutscht noch etwas, wenn man es zwischen den Songs auf die Tasten legt - hat aber funktioniert: In unserer BigBand sind die Pausen zwischen den Songs fast so lang wie die Songs selbst, und das reicht zum Zwischendurch-Aufheizen (Temperatur so um die 30° C - nur leicht warm). Ich habe diesmal zwischen 19 und 21 Uhr Open-Air nicht diese stumpfe leichte Feuchtigkeit erlebt. Und aufgefallen ist es nur dem Gitarristen und dem Schlagzeuger.

Ich denke, dass ich mit dieser Lösung weiterarbeite - andere hatten mir Ventilatoren empfohlen, die sie tatsächlich benutzten, aber soviel Platz haben wir auf unseren Bühnen meist nicht. Da sitzen schon 20 Personen.