C6 vs Cmaj6 sind identisch aber C7 vs Cmaj7 sind nicht identisch Stimmt das wirklich? Verstehe ich nicht???

  • Ersteller Stofferl
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Ich würde einen notierte A Moll-Akkord mit der 6 tatsächlich mit F# spielen. Einen Cm6 spiele ich auch mit C Eb G A und nicht mit Ab.
A C E F wäre es für mich ein FM7 (oder Fmaj7 oder F^7) in der 2. Umkehrung.
Nun ja, zumindest gehe ich für mich so vor, wenn ich für meinen Part etwas notiere. Keine Ahnung, ob das musiktheoretisch korrekt ist 🙂
 
Ich würde einen notierte A Moll-Akkord mit der 6 tatsächlich mit F# spielen. Einen Cm6 spiele ich auch mit C Eb G A und nicht mit Ab.
Als Begründung ist das jetzt aber nicht überzeugend ;)

A C E F wäre es für mich ein FM7 (oder Fmaj7 oder F^7) in der 2. Umkehrung.
Es kann genauso ein Dm sein. Kommt vor allem auf den Basston an.
Im Jazz hast Du durch die vielen Optionstöne Schwierigkeiten, eine Umkehrung als solche wahrzunehmen. Manche Voicings passen auf sehr viele Akkorde. Meistens ist daher der Grundton des Akkords im Bass. Es gibt natürlich Ausnahmen, dann aber meistens mit wenig alterierten Optionstönen.
 
Molltonika Akkorde sind im Jazz entweder Xm⁶ oder Xm⁷.
Wie schon gesagt - sobald ein Akkord die bVI Stufe als Akkordton beinhaltet gehört er zur SDM (Subdominantmoll) Familie.
In der Tonart A Moll wären das die Akkorde:
Bm7(b5), Dm7/Dm6, FMA7/F6 und G7. Diese Akkorde beinhalten den Ton "f" als Akkordton und haben somit SDM Funktion.
Wenn Du dem Tonikaakkord Am dieses "f" zufügst wird er subdominantisch was im Falle von "Softly ..." und überhaupt auch sonst nicht sinnvoll ist, da die Molltonikafunktion verloren geht.
Außerdem - wenn Du dem Tonikaakkord Am dieses "f" zufügst bildet sich eine kleine Sekunde zwischen reiner Quinte und kleiner Sexte was klanglich zu einer primary Dissonance führt, was nicht tolerierbar ist.
Glaubt mir - es ist einfach so . ;-)
 
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Glaubt mir - es ist einfach so . ;-)
Ich glaube Dir - hab's immerhin auch selbst am Klavier gemerkt ;)

Die Erklärung mit der Akkordfamilie ist schön, danke.

Mir fiel auch gleich ein schönes Beispiel ein. "I am calling you" / Bagdad Cafe - Noten.
Zum Hören der Link hier.


Den ersten Akkord könnte man als Moll mit b6 deuten ...
1717162304850.png

aber es klingt im Zusammenhang dann doch deutlich nach einem Bb mit Terzbass.

Man merkt den Unterschied, wenn man im ersten Takt mal Dm spielt (ohne 6) und einmal Bb/D.
 
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Danke euch, @opa_albin und @CUDO II

bildet sich eine kleine Sekunde zwischen reiner Quinte und kleiner Sexte was klanglich zu einer primary Dissonance führt, nicht tolerierbar ist.
Ich spiele in einem Coverband-Song folgende Akkorde, ebenfalls mit einer kleinen Sekunde und bewusster Dissonanz, allerdings zwischen Terz und Quarte beim G. Würde ich das weglassen, fehlte etwas:
C5, Am, F(add2), G(add4)
1000019095.jpg
 
Mir fiel auch gleich ein schönes Beispiel ein. "I am calling you" / Bagdad Cafe - Noten.
Zum Hören der Link hier.


Den ersten Akkord könnte man als Moll mit b6 deuten ...
Anhang anzeigen 942591
aber es klingt im Zusammenhang dann doch deutlich nach einem Bb mit Terzbass.

Man merkt den Unterschied, wenn man im ersten Takt mal Dm spielt (ohne 6) und einmal Bb/D.
Im großen Zusammenhang, bezogen auf das was kommt höre ich im ersten Takt Deiner Aufzeichnung ein Gm9 und um zweiten Takt ein ein Cm13.
Spiele den ersten Takt mal so wie er steht und lege ein "g" darunter im Bass.
Im zweiten Takt dann ein "c" darunter legen.
Macht Sinn. Dann hast Du den Funktionswechsel von Tonikamoll nach Subdominantmoll.
Dann ist der erste Akkod ein Gm9/D und der Zweite ein Cm13/Eb.
 
Interessant. Ich habe es, ohne drüber nachzudenken, immer von vorn nach hinten gehört und empfinde das als Durakkorde.

Überhaupt finde ich es für einen Soundtrack/Popsong ganz interessante Harmonik.
 
F klingt halt hier etwas dissonanter mit dem e zusammen im Akkord, aber ich persönlich würde es hier in dem Sinne auch nicht als falsch empfinden. Man muss halt schauen, ob einem der Sound gefällt und die voicings entsprechend anpassen.

Aber in left hand voicings klingt es mit f dann sofort wie D-Moll.
In den voicings geht für Am eigentlich nur das fis.
In der Tat hätte ich etwas zum Voicing schreiben sollen. In der kleinen Besetzung gab es keinen Bass (wie waren nur Klavier/Schlagzeug/Gesang), so dass ich in der linken Hand meistens einen Walking Bass gespielt habe. In den beiden Takten | Am6 | Bm7(b5) E7(b9#5) | habe ich links gespielt (alles Viertel): | A E F E | B D E G# |
Rechts habe ich dazu im ersten Takt (Am6) nur einen A-Moll Dreiklang gespielt. Das F kommt also nur kurz als Viertel auf der "3". So kommt die Dissonanz E-F nur kurz zum Klingen und es sollte nicht nach Dm kippen (ich empfand es jedenfalls so, Am blieb stabil).
 
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Ich spiele in einem Coverband-Song folgende Akkorde, ebenfalls mit einer kleinen Sekunde und bewusster Dissonanz, allerdings zwischen Terz und Quarte beim G. Würde ich das weglassen, fehlte etwas:
C5, Am, F(add2), G(add4)
Anhang anzeigen 942593
Du hast in Deinem Beispiel den Ton "c" als Diskantpedal unter dem die Kadenz I VI IV V abläuft. Deswegen funktioniert der letzte Akkord. Für sich alleinstehend würde er keinen Sinn machen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

In der Tat hätte ich etwas zum Voicing schreiben sollen. In der kleinen Besetzung gab es keinen Bass (wie waren nur Klavier/Schlagzeug/Gesang), so dass ich in der linken Hand meistens einen Walking Bass gespielt habe. In den beiden Takten | Am6 | Bm7(b5) E7(b9#5) | habe ich links gespielt (alles Viertel): | A E F E | B D E G# |
Rechts habe ich dazu im ersten Takt (Am6) nur einen A-Moll Dreiklang gespielt. Das F kommt also nur kurz als Viertel auf der "3". So kommt die Dissonanz E-F nur kurz zum Klingen und es sollte nicht nach Dm kippen (ich empfand es jedenfalls so, Am blieb stabil).
Das "f" im Basslauf ist eine Wechselnote auf unbetontem Taktteil. Das geht natürlich (wenn man's geschickt macht auch mit einem Am6 in der Rechten).
Ich hatte Dich so verstanden als hättest Du den Ton "f" als Bestandteil Deines Akkordes in der rechten Hand gespielt.

Alternative Basslinie mit Am6 Akkord in der Rechten:
| a g f# c | b f e g# |
 
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Ich hatte Dich so verstanden als hättest Du den Ton "f" als Bestandteil Deines Akkordes in der rechten Hand gespielt.
Ich hatte das auch nicht deutlich genug formuliert.
Im Übrigen sind meine pianistischen Fähigkeiten nicht sonderlich ausgeprägt, so dass meine Voicings eher schlicht ausfallen müssen.
Zum anderen wollte ich die Sängerin möglichst nicht verwirren, sondern stützen. Die ist zwar eigentlich sehr ton- und intonationssicher, aber mit einem rechts voll ausgespielten Am6 mit der kleinen Sexte F und dem daraus resultierenden deutlich dissonanten Klang hätte ich sie vielleicht etwas ins Wackeln bringen können.
 

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