Review - AKG C520L Kopfbügelmikrofon

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Nachdem ich vor knapp 20 Jahren mal ne Session mit einem Drummer hatte, der ein Kopfbügelmikrofon nutzte, hab ich mir auch gleich eins organisiert. Er hatte ein AKG C420, und das klang gut, trug nicht zu sehr auf, machte wenig Nebengeräusche, keine Rückkopplung, also hab ich natürlich auch das gleiche Modell geordert. Ich hab das ab sofort dann in Verbindung mit einem AKG WMS System auf der Bühne eingesetzt. Und obwohl ich in den vielen Jahren zuvor schon etliche Mikrofone durch hatte, bis ich am Ende bei einem Neuman KMS105 gelandet bin, das so ziemlich das nonplusultra für die Bühne ist, war ich mit dem AKG extrem zufrieden. Sound und Sprachverständlichkeit super, ausreichend Druck, null Rückkopplungsprobleme, keine auffallenden Nebengeräusche. Zum einen als Keyboarder, wo ich doch meine Hände auf zwei Keyboards mit einer Breite über 140cm bewege, ist es enorm hilfreich, wenn ich beim Singen das Mikrofon immer mit mir mitbewege, anstatt auf einen festen Punkt fixiert sein zu müssen. Auch, wenn ich vom Keyboard zur Gitarre wechsele, was bei mir während eines Gigs realtiv häufig vorkommt ist, es enorm cool, wenn ich das Mikrofon 'mitnehme', a. nicht den für's Keyboard optimiert eingestellten Galgen verstellen oder b. mir ein zweites Mikro aufstellen muss
Als dann 2007 oder 2008 der Nachfolger, das C520 herauskam, hab ich direkt gewechselt. Das konnte ja nicht schlechter sein, und war zudem noch von der Konstruktion etwas filigraner, trug also noch weniger auf, und etwas bequemer vom Tragekomfort. Gerade weil ich zum Headset auch noch in-ear nutze, ist der Nachfolger etwas bequemer. Schaut man sich die technischen Daten beider Mikros an, scheint es, dass die gleiche Kapsel verwendet wird. Ich hab auch klanglich nicht wirklich einen Unterschied feststellen können.
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Zum Mikro und den Daten:​

Es handelt sich - wie bei fast allen Kopfbügelmikrofonen - um ein Kondensator-Mikrofon.
Das C520 besitzt eine Nieren-Charakteristik, damit auch für die laute Bühne geeignet, muss allerdings auch nah am Mund platziert werden.
Der Mikrobügel ist bei Auslieferung rechts montiert, man kann ihn aber mit wenigen Handgriffen auf links umbauen.
Das Mikro lässt sich auch sonst bequem an die Kopfform anpassen, sitzt fest und verrutscht auch nicht.
Genau wie den Vorgänger gibt es das C520 in zwei Ausführungen: das C520 kommt mit standard XLR Stecker, das C520L mit TQG Stecker. Das C520 bekommt also seine Phantompower direkt vom Pult, ist dafür mit dem 3m Anschlusskabel eher für den stationären Einsatz, z.B. Drummer geeignet, während die L-Version für den 'mobileren' Einsatz gedacht ist, und mit dem nur 1,5m langem Kabel über das Bodypack eines Senders gespeist wird, kann aber auch mit entsprechendem Phantom-Speise-Adapter direkt am Kabel zum Pult verbunden werden.
Der Übertragungsbereich wird mit 20 - 20.000 Hz angegeben, wobei man selbst auf den AKG Seiten verschiedene Angaben findet. Hin und wieder heißt es auch 60 - 20.000 Hz. Vielleicht liegt es daran, dass - allerdings nur das C520 - am XLR Stecker ein Schalter für die Bassabsenkung ist. Manche behaupten, dass das Mikro etwas basslastig sein soll, was ich nicht bestätigen kann. Genausowenig sind mir aber auch irgendwann mal Einschränkungen bei der Bassübertragung aufgefallen.
Was den Grenz-Schalldruck angeht, ist dieser mit 126 dB (1% Klirrfaktor), bzw. 130 dB (3% Klirrfaktor) angegeben. Was auch immer das in der Praxis bedeutet. Ich habe eine recht laute Stimme und singe mit enem recht breiten Stimmumfang und Lautstärke. Der prinzipielle Nachteil bei Headsets gegenüber Handmikrofonen ist, dass man nicht mit dem Abstand zum Mikrofon variieren kann, was ich aber in den vielen Jahren mit Headset noch nie wirklich als Problem gesehen habe, obwohl ich dies anfangs befürchtet hatte. Tiefe Passagen, wo ich nicht den Druck habe, weil meine Stimme eher im Tenor liegt, kommen genauso gut rüber wie höhere Lagen, egal ob Belten oder Kopfstimme, und selbst ein Schrei ist unproblematisch, wo ich früher immer den Abstand zum Mikro deutlich vergößert hab.
Was den EQ am Pult angeht, fahre ich ziemlich linear, also so gut wie keine Korrekturen.

Wie schon erwähnt hatte ich anfangs ein AKG WMS für das Mikro genutzt. Seit ein paar Jahren, nachdem ich mich wegen digitaler Dividende von dem AKG trennen musste, bin ich auf ein t.bone Freesolo mit bewusst 1.8 GHz entschieden. Das ist kompatibel mit dem AKG TQ Anschluss. Außerdem hab ich mir noch einen Adapter auf Sennheiser Miniklinke benutzt, weil ich in einem Rack 4 Sennheiser Funkstrecken habe, um das Headset auch dort zu nutzen.
Und hier auf die Schnelle noch ein paar Soundbeispiele, parallel in das AKG Headset und gleichzeitig in mein Neumann KMS105 gesungen, beides etwa gleich hoch ausgesteuert, ohne EQ, ohne Dynamics - just pur. Beim AKG incl. Schaumstoff als Pop-Schutz:

AKG

Neumann

AKG

Neumann

AKG

Neumann
 
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Sorry, hab nochmal die Trackbezeichnungen ergänzt, die waren leider nicht ersichtlich.
 
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Danke für das Review! Ich finde die gesamte 5xx Clip/Headset Serie klanglich wirklich gut. Sowohl am Schlagzeug, als auch am Gebläse klingen die sehr natürlich!
 
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