Gibson SG
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Harley Benton DC-Junior in Pelham Blue
Vorwort
Auf eine Les Paul Junior war ich schon lange scharf. Irgendwie fand ich das minimalistische Prinzip dieses Gitarrentyps mit lediglich einem Dogear-Style P90 Pickup sowie jeweils einem Volume und einem Tone-Poti immer sehr ansprechend.
Einen Preis jenseits der 1k€ wollte ich dennoch nicht unbedingt dafür berappen, irgendwie steht das für mich etwas im Widerspruch zu dem ursprünglich einmal als vermeintlich günstiges Schüler/Einsteiger E-Gitarren-Modell gedachten Konzepts dieser Gitarre.
Zum Ausprobieren kam mir da die wirklich preiswerte Variante von Harley Benton sehr gelegen.
Die Gitarre wird ab Werk in verschiedenen Farben angeboten. Auch wenn mich das TV-Yellow des Vorbilds sehr anspricht, hat mir das Pelham Blue der Harley Benton DC-Junior dann doch etwas besser gefallen.
So eine Farbe sieht man eher selten an einer Junior, dennoch passt sie m.M. gut zur Double Cut.
Erster Eindruck
Geliefert wird die Gitarre in der typischen doppelten Kartonverpackung und einer dünnen Folie.
Aufgezogen war ein Satz D‘Addario .010-.046 Saiten. Das Setup ab Werk war für das erste Anspielen OK, allerdings ließ besonders die Saitenlage etwas zu wünschen übrig.
Diese war anfangs doch ein klein wenig zu hoch eingestellt, was sich aber schnell beheben lässt. Auch die Oktavreinheit wurde etwas nachjustiert, ansonsten war soweit alles in Ordnung.
Bereits trocken angespielt klingt die Gitarre schön warm und holzig und resoniert erfreulich gut. Das ist schon einmal ein gutes Zeichen. Auch das Gewicht der Gitarre ist angenehm leicht.
Der Hals liegt gut in der Hand, das Profil erinnert mich etwas an das klassische `59-er Les Paul-Profil. Ich hatte eigentlich mit einem etwas dünneren Hals gerechnet, da man doch öfter liest, es wäre ein sehr schlankes Halsprofil verbaut. Außerdem gibt es die Gitarre ja alternativ noch in der „FAT“-Version mit kräftigerem Halsprofil und einem stacked P90 Pickup.
Am Übergang zur Kopfplatte hat der Hals zusätzlich ein Volute (Aufdickung zur Bruchstellen-Stabilisierung). Die Erreichbarkeit der oberen Lagen ist dank des doppelten Cutaways kinderleicht.
Die Bünde sind gut abgerichtet und haben keine scharfen Fret-Ends. Das Griffbrettholz (Amaranth) ist schön dunkel. Die Wrap-Around-Bridge ist an den verstellbaren Sätteln leider etwas scharfkantig. Hier wäre ggf. zu überlegen irgendwann einmal eine Austausch-Bridge zu verbauen. Als Mechaniken kommen Wilkinson Vintage Style Tuner mit kleinen weißen Stimmwirbeln und mit 15:1 Übersetzung zum Einsatz, diese machen ihre Sache echt gut und halten die Stimmung.
Die Lage der Gurtpins macht das Spielen der Gitarre auch im Stehen sehr angenehm. Das Gewicht der Gitarre und keine feststellbare Kopflastigkeit tragen ihren Teil dazu bei.
Der verbaute Pickup ist ein Dog Ear-Style P90 von Roswell mit Alnico 5 Magneten. Dieser ist bauartbeding sowie historisch korrekt durch die seitlichen Befestigungslaschen nicht Höhenverstellbar.
Leider scheint der Pickup etwas Outputschwach zu sein, jedenfalls musste ich die Lautstärke am Amp anpassen. Klanglich ist er aber voll in Ordnung.
Möglichkeiten den Abstand von Gitarrensaiten zu Pickup zu beeinflussen hat man lediglich durch Einstellen der Saitenlage sowie der einzelnen Polepieces des Tonabnehmers.
Sollte das nicht ausreichen um den gewünschten Abstand zu erhalten, gibt es auch noch die Möglichkeit nachträglich Rahmen zu verbauen, die das Niveau des Pickups etwas anheben.
Technische Daten
Am Verstärker
Am Verstärker setzt sich der erste Eindruck positiv fort.
Die Gitarre hat den erwartet offen, holzigen Klangcharakter, den die Kombination Mahagoni Hals & Korpus samt P90 Pickup üblicherweise verspricht. Die Saitentrennung ist sauber und differenziert.
Der Pickup klingt allerdings durch die ab Werk recht hohe Saitenlage verhältnismäßig Outputschwach bzw. leise, was sich aber nach der bereits erwähnten Justierung erheblich verbessert. Die beiden Potis (Volume und Tone) arbeiten ebenfalls wie gewünscht.
Ansonsten gibt es keinen unnötigen Schnickschnack. Clean angespielt erinnert mich die Gitarre im ersten Moment etwas an eine Telecaster. Der gewünschte P90-Charakter ist dennoch unverkennbar.
Verzerrt entfaltet sie dann ihr Potential. Gerade rockige und punkige Riffs mit moderater bis mittlerer Zerre klingen wirklich klasse. Highgain ist hingegen nicht so unbedingt ihr Metier - dafür habe ich mir die DC-Junior allerdings auch nicht angeschafft.
Einen Halspickup vermisse ich bei dieser Art von Gitarre absolut nicht. Wenn man es gerne etwas spartanisch mag, ist die DC Junior genau das Richtige.
Fazit
Darf man für den veranschlagten Kurs ein High-End Instrument erwarten? Vermutlich eher nicht – das wäre auch etwas zu viel verlangt.
Man erhält allerdings ab Werk eine gut klingende und gut spielbare E-Gitarre, die sich mit ein wenig Einstell-Arbeit leicht noch verbessern lässt.
Auch das Finish der DC-Junior sieht klasse aus und fühlt sich gut an.
Wichtig ist denke ich, dass sich die Gitarre sauber bespielen lässt, gut klingt und vor allem Spaß macht. Und genau das tut sie!
Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt hier jedenfalls.
Fotos
Vorwort
Auf eine Les Paul Junior war ich schon lange scharf. Irgendwie fand ich das minimalistische Prinzip dieses Gitarrentyps mit lediglich einem Dogear-Style P90 Pickup sowie jeweils einem Volume und einem Tone-Poti immer sehr ansprechend.
Einen Preis jenseits der 1k€ wollte ich dennoch nicht unbedingt dafür berappen, irgendwie steht das für mich etwas im Widerspruch zu dem ursprünglich einmal als vermeintlich günstiges Schüler/Einsteiger E-Gitarren-Modell gedachten Konzepts dieser Gitarre.
Zum Ausprobieren kam mir da die wirklich preiswerte Variante von Harley Benton sehr gelegen.
Die Gitarre wird ab Werk in verschiedenen Farben angeboten. Auch wenn mich das TV-Yellow des Vorbilds sehr anspricht, hat mir das Pelham Blue der Harley Benton DC-Junior dann doch etwas besser gefallen.
So eine Farbe sieht man eher selten an einer Junior, dennoch passt sie m.M. gut zur Double Cut.
HB DC-Junior_1
- Gibson SG
Erster Eindruck
Geliefert wird die Gitarre in der typischen doppelten Kartonverpackung und einer dünnen Folie.
Aufgezogen war ein Satz D‘Addario .010-.046 Saiten. Das Setup ab Werk war für das erste Anspielen OK, allerdings ließ besonders die Saitenlage etwas zu wünschen übrig.
Diese war anfangs doch ein klein wenig zu hoch eingestellt, was sich aber schnell beheben lässt. Auch die Oktavreinheit wurde etwas nachjustiert, ansonsten war soweit alles in Ordnung.
Bereits trocken angespielt klingt die Gitarre schön warm und holzig und resoniert erfreulich gut. Das ist schon einmal ein gutes Zeichen. Auch das Gewicht der Gitarre ist angenehm leicht.
Der Hals liegt gut in der Hand, das Profil erinnert mich etwas an das klassische `59-er Les Paul-Profil. Ich hatte eigentlich mit einem etwas dünneren Hals gerechnet, da man doch öfter liest, es wäre ein sehr schlankes Halsprofil verbaut. Außerdem gibt es die Gitarre ja alternativ noch in der „FAT“-Version mit kräftigerem Halsprofil und einem stacked P90 Pickup.
Am Übergang zur Kopfplatte hat der Hals zusätzlich ein Volute (Aufdickung zur Bruchstellen-Stabilisierung). Die Erreichbarkeit der oberen Lagen ist dank des doppelten Cutaways kinderleicht.
Die Bünde sind gut abgerichtet und haben keine scharfen Fret-Ends. Das Griffbrettholz (Amaranth) ist schön dunkel. Die Wrap-Around-Bridge ist an den verstellbaren Sätteln leider etwas scharfkantig. Hier wäre ggf. zu überlegen irgendwann einmal eine Austausch-Bridge zu verbauen. Als Mechaniken kommen Wilkinson Vintage Style Tuner mit kleinen weißen Stimmwirbeln und mit 15:1 Übersetzung zum Einsatz, diese machen ihre Sache echt gut und halten die Stimmung.
Die Lage der Gurtpins macht das Spielen der Gitarre auch im Stehen sehr angenehm. Das Gewicht der Gitarre und keine feststellbare Kopflastigkeit tragen ihren Teil dazu bei.
Der verbaute Pickup ist ein Dog Ear-Style P90 von Roswell mit Alnico 5 Magneten. Dieser ist bauartbeding sowie historisch korrekt durch die seitlichen Befestigungslaschen nicht Höhenverstellbar.
Leider scheint der Pickup etwas Outputschwach zu sein, jedenfalls musste ich die Lautstärke am Amp anpassen. Klanglich ist er aber voll in Ordnung.
Möglichkeiten den Abstand von Gitarrensaiten zu Pickup zu beeinflussen hat man lediglich durch Einstellen der Saitenlage sowie der einzelnen Polepieces des Tonabnehmers.
Sollte das nicht ausreichen um den gewünschten Abstand zu erhalten, gibt es auch noch die Möglichkeit nachträglich Rahmen zu verbauen, die das Niveau des Pickups etwas anheben.
Technische Daten
- Mahagonikorpus
- eingeleimter Mahagonihals
- Amaranthgriffbrett
- weiße Dot Griffbretteinlagen
- Halsprofil: 60'C
- Mensur: 628 mm
- Griffbrettradius: 305 mm
- Sattelbreite: 43 mm
- Graphitsattel
- 22 Medium Jumbo Bünde
- Tonabnehmer: Roswell P90D Alnico-5 Dog Ear Single Coil (Steg)
- Volume- und Tonregler
- 3-lagiges schwarzes Schlagbrett
- WSC Wrap Around Steg
- Wilkinson Vintage Style Mechaniken mit 15:1 Übersetzung
- Chrom Hardware
- Besaitung ab Werk: .010 - .046
- Farbe: Pelham Blue
Am Verstärker
Am Verstärker setzt sich der erste Eindruck positiv fort.
Die Gitarre hat den erwartet offen, holzigen Klangcharakter, den die Kombination Mahagoni Hals & Korpus samt P90 Pickup üblicherweise verspricht. Die Saitentrennung ist sauber und differenziert.
Der Pickup klingt allerdings durch die ab Werk recht hohe Saitenlage verhältnismäßig Outputschwach bzw. leise, was sich aber nach der bereits erwähnten Justierung erheblich verbessert. Die beiden Potis (Volume und Tone) arbeiten ebenfalls wie gewünscht.
Ansonsten gibt es keinen unnötigen Schnickschnack. Clean angespielt erinnert mich die Gitarre im ersten Moment etwas an eine Telecaster. Der gewünschte P90-Charakter ist dennoch unverkennbar.
Verzerrt entfaltet sie dann ihr Potential. Gerade rockige und punkige Riffs mit moderater bis mittlerer Zerre klingen wirklich klasse. Highgain ist hingegen nicht so unbedingt ihr Metier - dafür habe ich mir die DC-Junior allerdings auch nicht angeschafft.
Einen Halspickup vermisse ich bei dieser Art von Gitarre absolut nicht. Wenn man es gerne etwas spartanisch mag, ist die DC Junior genau das Richtige.
Fazit
Darf man für den veranschlagten Kurs ein High-End Instrument erwarten? Vermutlich eher nicht – das wäre auch etwas zu viel verlangt.
Man erhält allerdings ab Werk eine gut klingende und gut spielbare E-Gitarre, die sich mit ein wenig Einstell-Arbeit leicht noch verbessern lässt.
Auch das Finish der DC-Junior sieht klasse aus und fühlt sich gut an.
Wichtig ist denke ich, dass sich die Gitarre sauber bespielen lässt, gut klingt und vor allem Spaß macht. Und genau das tut sie!
Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt hier jedenfalls.
Fotos
HB DC-Junior_2
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HB DC-Junior_3
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HB DC-Junior_4
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HB DC-Junior_5
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