[Review] sE electronics V7

chris_kah
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SE Electronics V7 Gesangsmikrofon.
Das SE V7 wurde hier im Forum häufig gelobt, so dass ich das einfach auch mal testen wollte.

Es ist dieses Mikrofon in der grau/silbernen Variante
SE Electronics V7


Unboxing:
Das Mikrofon kommt ine einer bedruckten Pappschachtel.
SEV7_Karton.jpg

SEV7_Inhalt.jpg

Darin: das Mikrofon, eine Stoff- Mikrofonhülle, eine Mikrofonklemme und ein weiterer schwarzer Schaumstoff Popschutz. Der ist dazu gedacht, um den roten Schaumstoffpopschutz, der serienmäßig drin ist und durch den Korb scheint neutral zu ersetzen. Also IM Korb (und nicht außen als Windschutz - ist per Piktogramm in der Anleitung soe deutlich beschreiben, aber es beschweren sich Reviewer darüber, dass er außen schlecht drüber passt)
Ja und wie erwähnt noch die knappe Anleitung.

Sehr auffällig bei meinem Exemplar der starke Weichmachergeruch, der auch nicht so schenll wegging trotz Auslüften. Ich habe mein Exemplar nach 1 Woche reklamiert und bekam postwendend ein neues zugeschickt - das zwar immer noch Geruch verströmt, aber nicht ganz so extrem. Die Geruchsbelästigung scheint von der Charge abzuhängen. Manche Kollegen hier im Board berichten von geruchlich unauffällig, andere von intensivem Geruch.
Falls ihr ein geruchsintensives Exemplar bekommt - zurückschicken und reklamieren. Das sollten Händler und Hersteller mitbekommen.

Und sonst? Erst mal Fotos.

Das Mikrofon und der Ersatz Popschutzeinsatz. Ich habe den ausgestopft, denn so zerknüllt, wie der verpackt war, könnte man ihn nicht direkt austauschen.
SEV7_Ersatzschaumstoff.jpg

So scheint der rote Schaumstoff durch und gibt dem Mikrofon eine spezielle Note.
SEV7_KorbRot.jpg

Popschutz ausgetauscht -Sieht aus wie eingewöhnliches Mikrofon und könnte auch ein Shure sein.
SEV7_SchwarzesInlay.jpg

Korb von vorne.
SEV7GrillSchwarz.jpg

Der XLR Anschluss jat vergoldete Stifte und ist mit der dickwandigen Hülle sehr stabil. XLR Stecker gehen passgenau rein.
SEV7XLR.jpg

Aufgeschraubt
SEV7_Kapsellagerung.jpg

Hier sieht man die Kapsel mit dem roten Ring und die graue weiche Aufhängung der Trittschalldämmung. Diese Aufhängung ist übrigens die Quelle des unangenehmen Geruchs. Die Schaumstoffe im Korb sind unschuldig. Die Trittschalldämmung ist ok, vielleicht minimal besser als ein SM58 wobei ich hier eigentlich mehr Unterschied erwartet habe, so weich wie die Aufhängung ist. Möglicherweise berührt die Kapsel innen den Schumstoff-Popschutz, was das Verhalten erklären könnte.

Hier noch ein Foto mit Stativklemme (die gut in der Handhabung ist)
SEV7_Stativklemme.jpg


Von der Größe übertrifft es sogar ein Sennheiser e945, hier ein Gruppenbild mit SM58, SE V7 und e945.
SEV7_SM58_e945.jpg


Wie ist es klanglich?

Nach meinem Empfinden deutlich besser (bessere Auflösung und Sprachverständlichkeit) als ein SM58, kommt aber nicht ganz an ein e945 heran.
Von der Richtcharakteristik ist es eine Superniere.
Auch hier kann ich ähnlich wie beim e945 mit dem Abstand spielen um Dynamik in der Stimme zu kompensieren, ohne dass der Klang allzusehr leidet (was mit dem SM58 nicht so gut geht)
Mein e945 als Hauptmikrofon für meine Gigs wird es nicht ersetzen, aber ich nehme es gerne mit zur Jam-Session oder Open Stage, wo es nicht ganz so darauf ankommt, mir aber das SM58 doch zu wenig wäre.
Bei einer Jam Session haben auch mal andere Sängerinnen und Sänger drüber gesungen und das kam gut (wobei die Anlage dort nicht so dolle war) Kein Feedback Problem.
Auch bei weiteren Sessions ging es problemlos und eine Sängerin, mit der ich ein neues Projekt angefangen habe, findet das auch gut und kommt besser damit zurecht als mit einem AT2010, das ihr zu direkt ist (aber meiner Meinung nach die bessere Auflösung hat, selbst mit ihrer Stimme. Das ist eben auch Gewohnheitssache).

Fazit:
Ohne Zweifel in der Preisklasse ein sehr gutes Mikrofon. Ähnlich im Preis wie ein SM58 übertrifft es dieses klanglich (vor allem im Bereich Sprachverständlichkeit und nutzbarer Abstandsbereich).

Noch was zum Geruch: Ich habe das Mikrofon seit den Weihnachtsferien und jetzt Ende April ist der Geruch immer noch nicht ganz verflogen. Und das war das mit dem nicht so intensiven Geruch.

Ich hatte mal Aufnahmen gemacht mit verschiedenen Mikrofonen, aber leider mit etwas angeschlagener Stimme, so dass vor allem die aktuelle Form der Stimme mehr durchkam als die Charakteristik der Mikrofone. Daher muss ich das wiederholen. Wenn es soweit ist, stelle ich die Hörproben hier noch ein.
Ich weiß nur: bei meiner Stimme vermeide ich das SM58 (und interessanterweise auch das MD421, das mir aber sonst als Instrumentenmikrofon sehr gute Dienste leistet). Das V7 verträgt sich ganz gut mit meiner Stimme und vielen anderen.
 
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Bin ein großer Fan des V7, schlägt mMn alles in dem Preissegment. Im Grunde braucht man nur einen Low Cut und ein bisschen Mitte raus nehmen und hat einen super sprachverständlichen Sound mit klaren aber nicht scharfen Höhen. Ich empfehle jedem Vokalisten eins als Spare mit zu haben, weil mit diesem Mic schafft ein Affe einen sinnvollen Vocal Sound. Eine Waffe bei unerfahrenen Techs. ;)

Auf Flöten, bei lauten Bühnen, hat es auch schon perfekte Dienste geleistet!
 
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Wie ich schon andernorts schrub, mein derzeitiges Brot&Butter Mic für Stimmen. Ausnahme wären nun feinfühlige LiedermacherInnen o.ä., die bekommen ein AKG C7. Ergänzend anzumerken wäre noch, dass es die V7-Kapseln auch für Sennheiser- und Shure-Funksysteme gibt. Ich habe meine Sennheiser e935 seitdem nicht mehr draufgeschraubt. Letztere haben zwar auch einen sehr guten Sound, aber auch einen deutlich ausgeprägteren Nahbesprechungseffekt. Gerade die Funken landen leider oft in den Händen ungeübter Sprecher, bei denen das Ding mit dem kontrollierten Abstand nicht hinhaut. Außerdem hat es Vorteile, bei musikalischen Acts mit gemischt Funk/Kabel immer die gleichen Kapseln zu haben. Dann sind auch tendenziell die gleichen Frequenzen feedback-gefährdet, wenn es eine lautere Nummer wird.

Fürs eigene Gröhlen nehme ich die verchromte Version auf verchromtem Stativ. Bei der Vielfalt an äußerlichen Erscheinungen könnte sich sE aber noch an Telefunken orientieren, dort gibt's unter anderem Knallrot, Gold, Weiß und sogar Kirschholz.

Kurzum, es wird für Mitbewerber schwierig, die Qualität des V7 zu diesem Preis zu toppen. Für mehr Geld gibt's natürlich auch mehr Mic.
 
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Danke für den Bericht! Mehr sog' i net.
 
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Jep, hatte ich auch schon zweimal für Sprache im Einsatz.
 
Irgendwie macht ihr mir gerade Lust darauf, das Mic mal gegen meine Beta58 antreten zu lassen...
 
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Klanglich eine ähnliche Liga, möglicherweise koppelt das SE etwas weniger. Konnte die aber nicht gegeneinander testen, da ich kein Beta58 habe (da muss ich auf mein Gedächtnis zurückgreifen, denn das ist schon länger her, dass ich mal ein Beta58 vor der Nase hatte - immerhin passt das auf jeden Fall beser zu meiner Stimme als das SM58).
 
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Irgendwie macht ihr mir gerade Lust darauf, das Mic mal gegen meine Beta58 antreten zu lassen...

Das habe ich gemacht (okay, es war gegen ein Beta57, aber das ist ja fast dasselbe) - das V7 klingt frischer und deutlicher und aus dem Stand heraus bereits so wie ich das Beta erst hin-equalizen muss (LoCut bei ca. 120 Hz setzen, je nach Sprecher eine leichte Bassabsenkung, dazu eine leichte Höhenanhebung bei ca. 8 kHz, dezentes Absenken der typischen Shure-Überhöhung bei 2,5 kHz).
 
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Klingt interessant. Ich brauche es ja fast ausschließlich für Moderationszwecke, gelegentlich auch für "Bauchredner".
 
Für Sprache find ich das V7 um Welten besser. Es gibt eigentlich keinen Anwendungsfall mehr, wo ich ein 57/58 bzw. B57/58 haben möchte. Die Zeiten sind mMn vorbei.
 
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Habe eben ein V7 Switch bestellt für 118.- beim T.... Meine Frau braucht mal was Neues anstelle 35 Jahre altem BK 1 Kondensatormikro. Hat beim letzten Gig etwas schrille Geräusche gemacht bei lautem und nahem Reinschreien 😅... bin gespannt!
 
Klingt interessant. Ich brauche es ja fast ausschließlich für Moderationszwecke, gelegentlich auch für "Bauchredner
Dann doch lieber ein AT2020. Bei der "Bürgermeisterhaltung" ist ein dynamisches Supernierenmikrofon, egal wie gut es ist, nicht unbedingt optimal.
 
Ich denke, du meinst das AT 2010, das 2020 hat doch eine etwas andere Form
1721812525148.png

Das habe ich gemacht (okay, es war gegen ein Beta57, aber das ist ja fast dasselbe)
Findest du? Für mich sind Welten zwischen dem Beta57 und dem Beta58. Ersteres ist ein tolles Mikro, auch für die Stimme, letzteres ist, hmm wie sag ich es am besten????, ach ja "BÄHHHHHH". :biggrinB:
Und das von einem der immer ganz gut mit dem SM 58 leben kann.
 
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Nachdem meine V7-Kapsel heute eingetroffen ist, hier mal mein oberamtlicher Vergleichsaufbau zwischen Beta58 und V7, natürlich ausgeführt als doppelt gemoppelte Blindverkostung... 😁
Als Lärmquelle musste eine S1, gefüttert mit einem Podcast mit Männer-u. Frauenstimmen herhalten.
Grundsätzlich gefällt mir der geringere Nahbesprechungseffekt (auch bei unterschiedlichen Einsprachewinkeln) beim V7 ganz gut. Es klingt halt mehr nach HiFi, als das Beta. Dieser Klang ändert sich beim V7 auf Distanz weitaus weniger als beim Beta.
Unschön ist die Länge des Mics, denn so passt es nicht in den Ausschnitt des Schaumstoff meines Mikrokoffers. ☹️
Ich hab im August wieder eine Veranstaltung, bei der ich die Kapsel mal in ihrer natürlichen Umgebung testen kann. Mal sehen, wie sie sich da schlägt.
 

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Dieser Klang ändert sich beim V7 auf Distanz weitaus weniger als beim Beta.
Und gegenüber dem SM58 ist es in dieser Disziplin auch wesentlich besser.

Die Sängerin einer meiner Gruppen nimmt jetzt gerade immer das V7 (gefiel ihr aus ihrer Position besser als das e935 und das AT2010 - ich hätte ihr aber ehe die beiden nahe gelegt. Das e945 steht nicht zur Verfügung, denn das ist meins und ich singe in der Formation darüber).
Ihr eigenes, ein dynammisches EV zickt inzwischen (mit Aussetzern), aber das war für sie ähnlich von der Hörgewohnheit.
 
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