Schlagzeuger stimmt Drum oft ewig lang

  • Ersteller Bayernsebbl
  • Erstellt am
B
Bayernsebbl
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
23.09.24
Registriert
27.01.09
Beiträge
1.062
Kekse
900
Hi Zusammen,


Ich hab jetzt mal eine Frage als nicht "Drummer", mir ist klar das auch ein Schlagzeug mal gestimmt werden muss (ist Holz und Lebendig) aber unser Drummer stimmt wirklich vor jedem Auftritt ca. 20 Minuten sein Schlagzeug und hämmert da fleißig drauf rum, bis er meint es passt (in meinen Ohren keine Veränderung)

Neben dessen, dass es in meinen Augen sein subjektiver Perfektionismus ist, der nichts am klang verändert, ist es für den Rest der Band auch eine extreme Lärmbelästigung wenn man unter dem Aufbau gefühlt 30 Tongs auf jedem Tom bekommt.

Ist das normal? Ich kenne das nur von Ihm so extrem und muss das in dieser vollen Lautstärke ständig sein? Wie oft stimmt Ihr euer Drumset vor dem Auftritt? Welchen Zeitaufwand benötigt Ihr dafür und schafft Ihr das auch ruhiger?


Grüße

Michi
 
Ich kenne mehrere Drummer die im Rock/Jazz-Kontext eigentlich gar nicht stimmen, bzw nur einzelne Kessel bei Bedarf.
In Summe unter 5min.

Wie allgemeingültig das ist... keine Ahnung.
 
Was der Drummer stimmt sein Set? Preised den Herren. Ich wusste es gibt noch solche Leute.

Seid froh drum.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 14 Benutzer
Wie ? Stimmen ? :oops:
Hauptsache, die Felle sind stramm.:unsure:

Nein, im Ernst. Die Drums stimme ich z.B. lediglich nach Transport, argem Temperatur- oder gar Fellwechsel.
Da unser Proberaum gleichmäßig temperiert ist, ist hier nur hin und wieder eine kleine Korrektur vonnöten. Das geht i.d.R. unter 3 Min.
 
Hauptsache, die Felle sind stramm.
So als Neu-Gitarrero hab ich bis jetzt immer genau dies geglaubt. Was muss man daran stimmen und wonach stimmt man da? Klingt wahrscheinlich komisch, aber die Frage ist tatsächlich ernst gemeint. Lasst mich nicht dumm sterben, auch wenn es wohl „etwas“ OT ist.
 
Was muss man daran stimmen und wonach stimmt man da?
Estens, ist Dir schon aufgefallen, dass es Drum-Kessel in verschiedenen Größen gibt?
die Frage ist tatsächlich ernst gemeint
Zweitens, ist Dir schon bekannt, dass die Spannung Deiner Gitarrensaiten die Tonhöhe beeinflussen?
die Frage ist tatsächlich ernst gemeint
Drittens, einfach so als Input: "Trommeln" mit unterschiedlich großen Fellen klingen unterschiedlich dunkel oder hell. Man kann da tatsächlich einen konkreten Abstand zwischen einzelnen Trommeln feststellen. Das ist also nicht irgendwie klein -> groß als heller -> dunkler, sondern da gibt es wie in einem Akkord gut oder richtig klingende Abstände. Wenn man jetzt die Fellspannung nach irgend welchen rudimentären Aspekten "einstellt" (bei unterschiedlich großen Trommeln z.B. immer gleiche Anzahl von Umdrehungen der Schrauben an den Spannringen), dann hat man schon einen heller -> dunkler Effekt von kleinen zu großen Trommeln, aber man hört den Unterschied sofort, wenn die Abstände eben "gestimmt" sind. Auf Deiner Gitarre sind die Saiten auch von tief nach hoch "sortiert" und trotzdem stellst Du möglichst genau sie auf einen konkreten Abstand ein.

Für mich gehört genauso wie das Warmlaufen-Lassen von Röhren-Amps und von analogen Synths (und deren Feinstimmung) sowie das Stimmen von Saiteninstrumenten (und wehe die achten nicht auf Bundreinheit - muss man aber ja auch nicht bei jeden Stimmen machen, aber manchmal wäre es schon gut, wenn das auch mal zwischendrin und nicht nur beim Saitenwechsel auf andere Saitenstärken gemacht würde) auch das ordentliche Stimmen eines Drum-Kits dazu. Wieso sollten sich die anderen Mühe geben, wenn das Schlagzeug dann - sorry - beschissen klingt. Wenn man jetzt Humpapa-Musik macht, ist das den Leuten (und auch den Mitmusikern) egal, aber ansonsten und mir bei Prog-Rock schon überhaupt nicht. Vor allem nützt es nichts, 1000e von € in Equipment zu stecken und dann da zu schlampen.

Wenn man das Schlagzeug jetzt nicht bewegt hat, braucht man vielleicht nicht jedes Mal 20 Minuten - das ist womöglich auch nur ein Gefühl von @Bayernsebbl - und das muss man auch nicht grundsätzlich durchgehend mit großer Lautstärke machen, aber für mich gehört schon auch dazu, dass man die Schläge von leichter bis fester durchprobiert, wie man auch die Soundeinstellungen von Gitarre und Amp in mehreren Lautstärkestufen überprüft. Und ach ja, 30 "Tongs" auf jedes Tom sind nervig, aber wenn die Gitarrenfritzen sich mit voller Lautstärke sobald sie Strom haben totdudeln, dann nervt das nicht? Mich schon, weil ich dann beim Einstellen meiner Synths nix höre ... Und letztlich: Schande über die Saitenquäler, wenn der Drummer mit dem Aufbau schneller fertig ist als sie und schon stimmen kann, während die noch aufbauen ;)

Ich stimme @Bobgrey jedenfalls absolut zu und stimme in seine "Preisung" ein :prost: .
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 10 Benutzer
aber die Frage ist tatsächlich ernst gemeint
Echt, jetzt!?
Man kann da tatsächlich einen konkreten Abstand zwischen einzelnen Trommeln feststellen. Das ist also nicht irgendwie klein -> groß als heller -> dunkler, sondern da gibt es wie in einem Akkord gut oder richtig klingende Abstände.
(y)
So ist es und wer nur ein wenig musikalisches Gehör hat, hört auch ob es passt oder nicht. Passt es nicht, muss man eben nachstimmen.
Allerdings sollte man dazu keine 20 Minuten brauchen. Dann ist man entweder zu perfektionistisch (womit man oft Sachen "verschlimmbessert") oder versteht die Technik des Stimmens nicht so ganz, oder an den Trommeln passt etwas nicht.

schafft Ihr das auch ruhiger?
Bei einem akustischen Schlagzeug wird es schwierig, das hat in der Regel keinen Volumeregler. ;)
 
  • Haha
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Estens, ist Dir schon aufgefallen, dass es Drum-Kessel in verschiedenen Größen gibt?
Ja, dessen bin ich mir schon bewusst.
Zweitens, ist Dir schon bekannt, dass die Spannung Deiner Gitarrensaiten die Tonhöhe beeinflussen?
Das wäre mir ohne deinen Hinweis jetzt tatsächlich nie aufgefallen.
Trommeln" mit unterschiedlich großen Fellen klingen unterschiedlich dunkel oder hell
Echt jetzt?
Ja echt jetzt!

Es tut mir ja auch unendlich leid, dass ich von Drums so überhaupt keine Ahnung habe und mich mit der Bauweise und den Befestigungen der Felle noch nie auseinander gesetzt habe. Mir war einfach nicht bewusst/klar, dass die Felle nicht einfach nur stramm gespannt werden durch die wie auch immer geartete Mechanik, sondern das diese Spannung variabel ist. Ich habe gedacht das die „Stimmung“ ausschließlich durch die unterschiedliche Größe der Drums festgelegt ist.
Ich werde auch bestimmt nie wieder dumme Fragen stellen, versprochen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich frag mich nur immer nach welchen richtwerten dort gestimmt werden. Für mich hören sich die "makro" dreher immer gleich an. Gibt es dort sowas wie Stimmgeräte wo man beurteilen kann wie gut das Drum schlussendlich gestimmt ist?
 
Gibt's: Tunebot oder Drumdial oder auch einige Apps wie Drumtune Pro. Aber das Stimmen einer Trommel ist nicht so trivial wie das Stimmen einer Gitarre oder eines Basses. Dort drehst Du an einer Mechanik für eine Saite, bis es halt passt. Das kann jeder, der das Stimmgerät angeschaltet bekommt. Beim Schlagzeugfell sind es zwei Felle (oben und unten) und mindestens 12, manchmal 16 oder 20 Stimmschrauben, an denen man drehen kann (oder muss). Und jede Drehung an einer Schraube beeinflusst die anderen - nichts kann man isoliert sehen. Und es ist viel schwieriger zu hören, ob man es richtig gemacht hat - vor allem für unbeübte Drummer.
Abgesehen davon finde ich 20 min. auch als viel zu lang - 2-3 Minuten nachstimmen - ok, aber alles darüber nervt und hat auf der Bühne nichts zu suchen. Dass man das Set vor dem Gig ordentlich stimmt, versteht sich von selbst - dann reicht eigentlich kurzes Nachstimmen vor Ort und fertig.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
Ich werde auch bestimmt nie wieder dumme Fragen stellen, versprochen.
Sorry für meine wahrscheinlich etwas "überzogene" Ausdrucksweise. Ich bin ja jetzt auch Keyboarder und noch in gewisser Weise Gitarrist, aber zumindest zu wissen und zu verstehen wie andere Instrumente funktionieren war mir halt schon immer wichtig. Auch die Gitarre als Zweitinstrument mit ihren Eigenarten gegenüber Tasteninstrumenten (von denen es ja nun auch noch welche mit ganz unterschiedlichen Tonerzeugungen gibt: Saiten, Stimmzungen, Pfeifen, ..., bis hin zu Glasröhren u.v.m.) hat einfach mein Verständnis über die Möglichkeiten, die ich von einem Gitarristen erwarten darf und kann, ganz wesentlich erweitert.

Für mich - also meine persönliche Einstellung, die andere nicht teilen müssen - gehört einfach dazu, auch die andren Instrumente genau anzuhören und ich habe das unangemessen für alle vorausgesetzt.

Ich frag mich nur immer nach welchen richtwerten dort gestimmt werden. Für mich hören sich die "makro" dreher immer gleich an. Gibt es dort sowas wie Stimmgeräte wo man beurteilen kann wie gut das Drum schlussendlich gestimmt ist?
Zum Thema Stimmgeräte hat ja @OSDrum dankenswerterweise schon Auskunft gegeben.

Dass sich ""makro" dreher immer gleich an"hören ist schade. Ganz ernst gemeint rate ich da durchaus zu Gehörtraining - das wirkt nämlich nicht nur bei Drums ;)

Es ist in erster Näherung bei den Drums auch nicht so markant, ob die einzelnen Trommeln jetzt wirklich auf konkrete Höhen gestimmt sind, sondern es müssen erst mal die Abstände passen - mich schüttelt es immer, wenn ich ungestimmte Drums höre. Nicht mal alle Profis (ich denke mal vor allem an Punk, Metal u.dgl.) stimmen nach extern vorgegebenen Tonhöhen, haben aber halt meist die Höhe einer Trommel im Ohr/Kopf und stimmen dann die anderen Trommeln in den richtigen Abständen. In Klassischen Orchestern (ja, auch da gibt es - sogar herkömmliche - Schlagzeuge) wird aber nach konkreten Tonhöhen gestimmt.. Ich kenne das auch von vielen Jazz-Drummern. Am besten mal - nicht ironisch, sondern einfach als ernsthafter Tipp - über den Tellerrand schauen und dazu natürlich auch gerne hier im Board Fragen stellen (y)
 
Laß ihm doch seine 20 Minuten. Wenn er die braucht, ich würde sie meinem Trommler gönnen. Unabhängig davon ob das Stimmen theoretisch auch schneller geht oder nicht. Selbst wenn es im Grunde "nur" eine Art Ritual sein sollte, was er braucht, um sich mental auf den Auftritt vorzubereiten, dann wäre das doch auch völlig in Ordnung. Und das Konzert wird ohnehin laut, da kommt es doch wohl nicht auf ein paar Minuten mehr oder weniger lautes Schlagzeug vorher an.
:m_drummer:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Sorry für meine wahrscheinlich etwas "überzogene" Ausdrucksweise
Angenommen 😉
Für mich - also meine persönliche Einstellung, die andere nicht teilen müssen, gehört einfach dazu, auch die andren Instrumente genau anzuhören und ich habe das unangemessen für alle vorausgesetzt.
Die Einstellung finde ich sehr gut und kommt meiner entgegen, nur bin ich leider noch lange nicht so weit fortgeschritten wie Du und stelle schon mal möglicherweise dumme Fragen. Aber ich bin ja noch lernfähig und habe hier jetzt etwas über Drums gelernt, was ich vorher nicht wusste.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Sehe das auch so wie @Moiterei

Und allgemein, sei froh drum, es gibt ettliche drummer die das gar nicht machen und ein schlecht eingestelltes premium set klingt schlechter als ein gut eingestelltes einsteigerset.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
vielleicht geht das schneller mit einer Tension Watch.


Kesselpauken für Konzerte werden ja auch gestimmt.
 
Ich als Neu-Schlagzeugbesitzer (für unseren Übungsraum, damit die Drummer nicht immer schleppen müssen) habe gelernt die Toms mit Softmellets zu stimmen... das ist eigentlich nicht sooo krass laut. Aber etliche Male draufklopfen muss man schon, wenn man die Stimmung an ALLEN Schrauben gleichziehen will, was eigentlich u.A. das Ziel einer in sich stimmigen Trommel sein sollte, von den Intervallen zu den anderen Toms mal abgesehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
vielleicht geht das schneller mit einer Tension Watch.


Kesselpauken für Konzerte werden ja auch gestimmt.

Hab so ein Teil, ersetzt das Stimmen per Gehör aber nicht wirklich. Die Spannung mag dann gleich sein, aber der Ton aus irgend einem Grund nicht. Und genau das kann einen Schlagzeuger schon arg stören. Was den Schlagzeugsound angeht sind Drummer wohl kaum banaler als andere Musiker. Ich kenne auch einen Kollegen, der bei Proben immer 20 Minuten vorher da ist und nur stimmt. Über ihn wird auch gewitzelt, dass er das wohl bestklingendste Schlagzeug im Kreis hat, wenn auch keine Auftritte.

Unabhängig davon kann es durchaus Sinn machen, das Schlagzeug vor jedem Auftritt zu stimmen. Wie heißt es so schön - FOH-Techniker haben keine Kläranlagen für schlechten Klang. Die können nur mit dem arbeiten, was in die Mikrofone hinein geht. Ein sauber gestimmtes Schlagzeug ist da Gold wert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ein sauber gestimmtes Schlagzeug ist da Gold wert.
Da kann ich Lieder davon singen, die würden ganze Bibliotheken füllen.:)

Soweit ich das mit bekommen habe, geht es sehr viel auch darum wie gut, oder schlecht die Trommeln mit der Raumakustik harmonieren. Bei schlecht gestimmten Drumsets klingt es halt recht schnell beim Spiel auf den Trommeln so, als ob man einen Sack Kohlen eine Kellertreppe runter kollern lässt. Ein gut gestimmtes Drumkit hingegen klingt so wie man es sich wünscht, klar, knackig und präzise. Alleine dafür gönne ich jedem Drummer die 20 Minuten gerne, sofern am Ende das Ergebnis stimmt. Was ich aber in der Zeit sicher nicht mache, ist das Drumkit zu mikrofonieren. Dazu sind mir meine Ohren zu wertvoll. Instrumente mikrofoniere ich nur mehr, wenn die Musiker mindestens 10 Meter weit weg sind und auch keine Instrumente an irghendeine Amps angeschlossen sind. aber das ist wieder eine andere Geschichte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben