Suche: Low Budget Humbucker / J&D ST Mini als Camping-Gitarre

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benne KS
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Hallo aus Kassel, ich möchte Euch gerne einmal mehr um Eure gesammelten und geschätzten Erfahrungen bitten 🙏
Zum Verständnis stelle ich kurz mein Projekt vor, vielleicht stecken da ja auch interessante Infos für Euch drin:

Die Ausgangslage:
Für meinen Wohnwagen, den Garten und überall anders, wo sehr wertgeschätzte Instrumente Zahnschmerzen bereiten, habe ich mir eine handliche J&D ST Mini besorgt. Gebraucht in sehr gutem Zustand für gerade einmal 30€. Mir gefiel der Gedanke an eine kurze Mensur, und die eigentlich bevorzugte Squier Mini Jazzmaster ist gebraucht einfach nicht zu bekommen. 160€ für eine neue wollte ich nicht ausgeben, schließlich soll es ja eine Gitarre sein, um deren Wert ich mir zu keiner Zeit Gedanken machen will. Mit der J&D gab es natürlich gleich eine Handvoll Baustellen quasi frei Haus mitgeliefert, die aber alle bestmöglich mit geringem Budget beseitigt werden sollten.


Die bisherigen Maßnahmen:

+ Knochensattel eingesetzt. So ein Knochensattel in brauchbarer Qualität kostet ja nur einstellig im unteren Bereich. Und das Plaste-Ding war sowas von gurkig.

+ Vintage-Mechaniken montiert. Das waren diese typischen Billo-Fernost-Dinger, die hatten teilweise Spiel und die Stimmung hielten sie auch nicht wirklich. Die Vintage-Mechaniken hatte ich noch in der Schublade. Die waren, wenn ich mich nicht irre, aus einer Squier CV. Konversationsbuchsen hatte ich auch noch da, aber auch die kosten nur ein paar Cent

+ Bünde nivelliert, neu verrundet und poliert. Das kostete überhaupt nichts, alles nötige dafür ist vorhanden.

+ Halsverschraubung mit Einschraubgewinde. Das wäre nicht zwingend nötig gewesen, aber das Material dafür liegt hier zuhauf rum. Und angeblich erhöhen fest verschraubte Hals/Korpus-Verbindungen ja das Sustain. Damit hat man dann auch nie wieder Angst, die Halsschrauben zu sehr anzuochsen, wenn man den Hals öfter mal im Rahmen der Optimierung demontiert. Ich kann das nur empfehlen. Tut Euch zusammen, und kauft Euch die Schrauben und die Einschraubgewinde im Fachhandel in etwas größerer Menge. Einzeln (Markenname ist glaube ich "Nectite") kostet das fast 10€ für vier Schrauben mit Einschraubgewinde

+ Tremolo getauscht. Das vorhandene war sowas von labrig, und mit für die Stimmungsschwankung der juvenilen Gitte verantwortlich. Da bin ich gerade noch dran, musste zuerst am Body den Ausschnitt dafür etwas nach hinten erweitern. Mit dem vorhandenen "Rotationswerkzeug mit sechs Buchstaben" war das über der Badewanne eine Sache von wenigen Minuten. Hinein kommt ein Fender-Vintage-Style-Tremolo. Das hat einen "gescheiten" Block, und eben dieser passte nicht in die Fräsung. Mit 17,90€ (bei musicstore) bis dahin die größte Investition. Glaubt man den Bewertungen, aber eine sehr lohnende.


Nun zum aktuellen Hauptthema: Der Humbucker.
Die ST Mini hat zwei Pickups, einen SC am Hals, und einen HB an der Bridge. Den Single Coil finde ich einigermaßen erträglich, evtl. bleibt der. Alternative wäre ein "FLEOR"-SC (Alnico V), davon habe ich schon jede Menge gutes gehört, und passt auch vom Budget her. Ist ja auch ein Projekt, ich kann ausprobieren. Der HB klingt ziemlich muffig und undifferenziert, und er ist auch nur zweiadrig anzuschließen. Da muss also jetzt gleich Ersatz her. Und das alles im kleinen Budget, nicht nur die Mensur meines Projekts ist kurz!

Das würde ich mir wünschen:
Am liebsten einen etwas heißeren 59er, der gute Splitsounds kann. Und der dann idealerweise noch mit Nickel- oder Chromkappe. Ja ich weiß, das ist raketenwissenschaftlich, und so in etwa die eierlegende Wollmilchsau. Aber ich darf doch Ziele haben! In einer meiner Gitarren (eine FGN Gain FL) sind passive EMG-HZ verbaut. Nicht die "OC"-Version, sondern die "TB1/SA1"-Kombination mit dem silbernen Aufdruck. Die haben zwar keine silberfarbigen Kappen, kommen aber klangtechnisch schon ganz gut heran an meinen Wunschsound. Je nachdem natürlich, was die kurze Lady damit zu leisten im Stande ist.
Die PUs werden aber schon lange nicht mehr gebaut, und die Angebote, die ich bisher gefunden habe, waren astronomisch. Und als Zielgröße für den HB habe ich mir (gebraucht) roundabout 20€ gesteckt. Damit fallen DiMarzio, SD, Suhr, Häussel und die anderen 30 Top-Produkte raus. Bitte also jetzt nicht die Nachteile der günstigen Pickups herunterfeiern! Ich suche einfach mit den o.a., maximal zu erreichenden Eigenschaften einen Humbucker für ca. 20€. Habt Ihr einen super-geheimen Tipp für mich? :redface:)

Über diese HBs habe ich gutes gelesen, vielleicht kennt Ihr ja einen oder mehrere davon:
- Roswell LAF (splitbar, Chromkappe, günstig!)
- Ibanez Elite Classic
- ESP designed LH150
- ... hier könnte Deine Empfehlung stehen :)

Und noch eine weitere Idee: In einem 90er-Jahre Yamaha-Modell (PAC 604W) gab es mal zwei gekoppelte Single-Coils in einem HB-Rahmen. Kennt das jemand von Euch? Auf dem Papier könnte dabei doch genau das entstehen, was ich suche, oder nicht? Richtiger SC-Sound, vielleicht so gar glockig, und gekoppelt recht hot. Oder klappt das mit Kopplung einfach nicht gut? Die Gitarre an sich bekam jedenfalls sehr gute Kritiken.

Vielen Dank vorab, ich freue mich auf Eure Meinungen!
 
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Für 20€ wird man auch nur 20€ Humbucker bekommen. (gebrauchte, alte Epiphone, Squier, Roswell/Wilkinson/HB...)
Ansonsten werden Tonerider PUs oft gelobt.
Tonabnehmer von Rockinger kosten auch deutlich weniger als die Platzhirsche und sind aber auch sehr bewährt.
Ein neuen Pickup, der die gewünschten Features und Qualitäten, für deutlich unter 100€ zubekommen, wird IMO schwierig.

Statt den Humbucker zu splitten, um Singlecoil Sounds zu bekommen, kann eine Parallelschaltung eines Humbucker mit etwas weniger Output eine mehr zielführende Alternative sein, was die potentielle Auswahl sicherlich erhöhen würde.
 
Mach dich auf eine lange Suche gefasst, die nur mit sehr viel Glück überhaupt mal zu etwas führt.
 
Na klar bekomme ich bekomme ich für 20€ keine Custom PUs von Abi Ybarra. Das war doch aber auch gar nicht die Frage!

-> Welche Humbucker für gebraucht ca. 20€ klingen brauchbar, und haben so viele Eigenschaften wie möglich der oben beschriebenen?

Bei den von mir genannten PUs gibt es doch sehr viele Gitarristen, die damit zufrieden sind... muss das bei mir zwangsläufig anders sein?
Für den meiner bescheidenen Meinung nach bahnbrechenden Sound habe ich andere und sehr viel teurere Gitarren, aber diese Gitarre soll mit geringem Budget ganz schlicht so gut wie möglich sein. Die Gründe habe ich doch erläutert, oder nicht?
Ich freue mich auf weitere konstruktive Beiträge!

InTune, das mit dem Humbucker parallel schalten interessiert mich sehr. Ist es nicht so, dass der gesplittete Humbucker deutlich heller und damit SC-mäßiger klingt?
 
passive EMG-HZ
...
klangtechnisch schon ganz gut heran an meinen Wunschsound.
Die PUs werden aber schon lange nicht mehr gebaut, und die Angebote, die ich bisher gefunden habe, waren astronomisch. Und als Zielgröße für den HB habe ich mir (gebraucht) roundabout 20€ gesteckt.
die EMG HZ haben doch auch im Bereich 80 € gekostet, oder? Sind da 20 € denn realistisch?
 
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Meines Wissens gab es in dieser Art zwei verschiedene Modelle des EMG HZ:
Einmal die OC-Variante, mit goldenem Aufdruck. Die gab es einzeln zu kaufen, und die sollen recht enttäuschend sein.
Die OEM-Variante hatte einen silbernen Aufdruck und die Bezeichnungen SA1 (Hals) und TB1 (Bridge). Angeblich viel besser, und die sind in meiner FGN Gain auch richtig gut. Schöner Split-Sound, auch clean gefällt mir das. Natürlich nicht so glockig wie ein guter SC, aber einen Tod muss man ja sterben.

Die werden leider selten angeboten, und wenn, dann echt zu sportlichen Preisen. Bekäme ich so einen TB1 für 20-30€, wäre mein Problem gelöst. Leider gibt es die meines Wissens nach nicht mit Chromkappe. Da gibt es nur einen "H4", der kostet aber meistens dreistellig und wie der klingt... kann es mir jemand sagen?
 
Na klar bekomme ich bekomme ich für 20€ keine Custom PUs von Abi Ybarra. Das war doch aber auch gar nicht die Frage!
Nein, war nicht die Frage, es war auch keine Antwort.

Die lautet: Vielleicht mit viel Glück und Zeit mal einen okayen Ibanez, Gotoh oder so. Wenn Du die realistische Antwort nicht hören magst, stell halt die Frage nicht.
 
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Da gibt es nur einen "H4", der kostet aber meistens dreistellig und wie der klingt... kann es mir jemand sagen?
EMG schreibt dazu nur das beste: „Der H4 ist EMGs meistverkaufter passiver Humbucker. Er vereint die Power und Definition des aktiven 81 mit der Seele eines passiven PAF. Straffe Bässe, glasige Mitten, crunchige Höhen. Er wird für die Brückenposition empfohlen. Super Pickup für den großen, mächtigen Rock Sound“
Kostet halt 99,- pro Stück.
 
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ESP designed LH150
Ich finde, das ist ein Humbucker der völlig okay ist.
Er hat nicht super viel Punch und hat keine wiedererkennbare Charakteristik, aber es ist auch nichts wirklich schlechtes dran zu finden. Matscht nicht, taugt von Clean bis Metal, kommt mit tieferen Stimmungen zurecht, klingt an der Brücke als auch am Hals vernünftig
Würde dir auch einen abgeben, liegt ohnehin seit Jahren in der Bastelkiste.
 
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Ich kann wärmstens den Roswell "HAF-B" empfehlen.. Ich verbaute den gerne auf meinen Lap Steels, da er auch bei kürzeren Mensuren nicht matscht und eine gute Saitentrennung hat.. für knapp 40 Euro kommt der HAF mit einer Grundplatte aus Neusilber, A5 Magneten und 4 adrigen Anschluss.. Neusilberkappen gibt es u. A. beim Trash-Container
Oder du besorgst dir einen 5 Euro Humbucker (Kleinanzeigen) und baust dir selber was hübsches zurecht.. wie ich das ab und an mal praktiziere..
 
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Schalt doch den mittleren Single Coil einfach mit dem Neck und dem Bridge-Single-Coil in Reihe. Dann hast Du auch zwei Humbucker. Dazu klemmst Du einfach über einen einfachen Umschalter die Masse der beiden (Neck und Bridge) Single-Coils entweder auf Masse oder auf die heiße Leitung des mittleren Pickups. Das ergibt dann entweder die Standart-5-Weg-Strat-Schaltung oder eben die zwei Quasi-Humbucker. Den Umschalter hast Du sicher noch in der Grabbelkiste rumliegen.
 
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Und noch eine weitere Idee: In einem 90er-Jahre Yamaha-Modell (PAC 604W) gab es mal zwei gekoppelte Single-Coils in einem HB-Rahmen. Kennt das jemand von Euch? Auf dem Papier könnte dabei doch genau das entstehen, was ich suche, oder nicht? Richtiger SC-Sound, vielleicht so gar glockig, und gekoppelt recht hot.
Wenn der SC-Sound für Dich vielleicht sogar wichtiger ist als der HB-Sound, ist das eine gute Wahl. Im HB-Modus klingen solche Konstrukte (Dimarzio hat sowas auch mal gebaut) etwas eigen, viel Output, aber der Sound klingt eben nicht so ganz wie gewohnt. Er hat für mich etwas "pappiges", schmatziges im Attack. Gerade die Hochmitten und Höhen haben auch in Reihenschaltung noch einiges von einem extrem fetten SC, und die Bässe sind eher rund als aggressiv. Für Heavy-Sounds eher ungewohnt, aber gerade für Soli durchaus interessant. Allerdings fehlt mit ein bisschen die Vorstellungskraft, wie das mit einer extrem kurzen Mensur klingen könnte. Mal abgesehen davon, dass einer gerade sehr günstig in den Kleinanzeigen zu finden ist...

Unter den billigen, klassisch gebauten HB finde ich wie @Slideblues den Roswell HAF sehr gut. Dass ihn viele aus ihren HB Fusion-Modellen rauswerfen, dürfte daran liegen, dass er halt kein High Output-HB ist, wie er in diesem Gitarrentyp wohl bevorzugt wird. Bei mir allerdings hat ein gebrauchtes HAF-Set in der Charvel San Dimas die Duncans ersetzt. Ich würde ihn vom Output her eher als heißeren PAF einordnen, mit einem wenig mittigen Sound und obenrum ungewohnt viel Twang und Draht für einen HB. Wer einen dunklen, fetten Ton sucht, wird damit eher nicht glücklich, da braucht er schon entsprechende Unterstützung vom Amp. Dafür klingt er sehr präzise und matscht nicht.

Beim Splitten würde ich in jedem Fall einen Partial Split über einen Widerstand im Bereich von 1,8 Kohm statt des nackten Drahts an Masse empfehlen, dann klingt er richtig gut und wird nicht zu dünn.

Gruß, bagotrix
 
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EMG schreibt dazu nur das beste: „Der H4 ist EMGs meistverkaufter passiver Humbucker. Er vereint die Power und Definition des aktiven 81 mit der Seele eines passiven PAF. Straffe Bässe, glasige Mitten, crunchige Höhen. Er wird für die Brückenposition empfohlen. Super Pickup für den großen, mächtigen Rock Sound“
Kostet halt 99,- pro Stück.
Danke, dubbel! Ist ja wenig überraschend, dass der Hersteller sein Produkt ausgiebig anpreist... Kommt halt preislich für das Projekt erstmal nicht in Frage, auch gebraucht noch zu teuer.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Schalt doch den mittleren Single Coil einfach mit dem Neck und dem Bridge-Single-Coil in Reihe. Dann hast Du auch zwei Humbucker. Dazu klemmst Du einfach über einen einfachen Umschalter die Masse der beiden (Neck und Bridge) Single-Coils entweder auf Masse oder auf die heiße Leitung des mittleren Pickups. Das ergibt dann entweder die Standart-5-Weg-Strat-Schaltung oder eben die zwei Quasi-Humbucker. Den Umschalter hast Du sicher noch in der Grabbelkiste rumliegen.
Na klar hätte ich den Schalter noch. Behalte das auch für andere Vorhaben im Hinterkopf, passt aber nicht zu dieser Gitarre, weil ich ja einen HB im Heck und einen SC vorne habe. Tatsächlich habe ich aber auch schon überlegt, die Mini-ST auf 3xSC mit Gilmour-Schaltung umzubauen. Allerdings lägen die SCs dann ziemlich dicht beieinander, weil der Korpus der Gitarre echt klein ist. Und am Pickguard rumdremeln wollte ich mir gerne ersparen. Danke, boisdelac!
 
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Für Eure konstruktiven Beiträge danke ich Euch sehr! Der Roswell "HAF" (und vermutlich auch der "LAF") scheinen wirklich ein extrem gutes P/L-Verhältnis zu haben. Danke ganz besonders an Slideblues für den Hinweis, und an bagotrix für die (wieder einmal!) fundierte Bestätigung!

@bagotrix : Die Schaltung mittels partial split klingt sehr, sehr verlockend. Gibt es irgendwo eine visuelle Darstellung davon, verstehe noch nicht so ganz, wie ich das löten muss. Sollte allerdings kein technischer Schaltplan sein, der mir eher Fragen als Antworten beschert ;o)
In diesem Zusammenhang gleich mitgefragt: Wenn ich gleich einen treble bleed mit anlöten will, welche Werte sollten Kondensator und Widerstand für erste Versuche dabei haben?

Ich bekomme jetzt erst einmal im (vollkommen unsymmetrischen) Tausch gegen Kleinteile einen ESP LH150 von ChP. Damit werde ich erst einmal experimentieren.

Und jetzt noch zu den weniger bis überhaupt nicht zielführenden Wortmeldungen:
Hat man hier Fragen zu low budget Projekten, bei denen man gute Lösungen für wenig Geld sucht, begegnet man häufig einer ausgewachsenen Arroganz. Das ist wirklich unschön! Nicht immer ist man bereit, Boutique- Teile zu verbauen, und auch die Ansprüche sind nicht für jeden oder jedes Projekt dieselben. So bin ich mit meinen besseren Gitarren übermäßig penibel, was Umgang, Lagerung etc. angeht. Aber hier sollte es eine Gitarre sein, die im Sommer im gefühlt 70 Grad warmen Wohnwagen bei nahezu null Luftfeuchtigkeit liegt, und deren Verlust mich im Falle des Falles und sogar bei Totalverlust nicht wesentlich schmerzt. Perfekt eingestellt, sehr gut spielbar, natürlich, aber monetär ohne wesentlichen Wert. Dafür suchte ich günstige Lösungen, unter dieser Prämisse mit maximal möglich klanglicher Qualität und Flexibilät. Wenn man nun den Hinweisen zum LH150 und den Roswell-PUs weiter oben folgt, scheint da auch jede Menge möglich zu sein. Und genau das ist doch das Wesen solch eines Projekts: Sich Ziele zu setzen, wie auch immer geartet, Spaß an der Umsetzung und den neu gewonnen Erkenntnissen haben, und sich über das Ergebnis (und sich selbst) freuen.
Vielleicht schenkt Ihr in Zukunft denjenigen, die für ihre Anschaffungen und Modifikationen wenig ausgeben wollen oder können, etwas mehr Aufmerksamkeit, und denkt Euch in deren Fragen etwas hinein. Dann macht das erst richtig Laune hier!
 
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Dafür suchte ich günstige Lösungen, unter dieser Prämisse mit maximal möglich klanglicher Qualität und Flexibilät.
Das sehe ich ganz genauso. Ja, oft bringt es erst die letzten 5-10% Nähe zum klanglichen Ziel, wenn man ziemlich tief in die Tasche greift. Insbesondere bei Hardware, wenn man zB teurere Verfahren als simplen Druckguss wählt, wie zB Fräsen. Oder es geht um erhöhte Präzision und die Herstellung in Kleinauflagen auf relativ teuren Maschinen, da kann ich das auch halbwegs nachvollziehen.

Gerade bei PUs ist der Materialwert aber meistens eher gering, und dazu sind die noch mehr Geschmackssache als vieles andere. Ich will gerne zugeben, dass billige PUs lange Zeit fast ausnahmslos auch billig geklungen haben, aber die Zeit ist mMn vorbei. Einen JB zu kopieren, ist zB nicht wirklich die größte Kunst. Heute scheint es mir manchmal eher Absicht zu sein, wenn die PUs in günstigen Gitarrenlinien schlechter klingen als die in teuren - der Kunde soll ja im Laden einen Unterschied hören, wenn er eine Ltd für 250 Euro mit einer aus der 1000er Serie vergleicht...

Den LH-150 kann man durchaus mögen. Er klingt in den Bässen etwas weicher und es fehlen mir ein bisschen an Transparenz, aber er hat einen guten Wumms und bringt schöne fette Leadsounds. Den Splitsounds tut die Abstimmung wiederum durchaus gut, weil die dafür nicht so schrill klingen, wie das bei höhenreichen HB oft der Fall ist.

Willst Du den Partial Split mal ausprobieren, musst Du einfach nur den Draht, der vom Split-Schalter (bzw. dem Schaltteil des Pushpotis) an Masse führt, durch einen Widerstand ersetzen.

PRS verwendet oft einen 2,2 KOHm-Widerstand für den BridgeHB und einen 1,1 KOhm für den NeckHB. Ich selber nehme es nicht so genau und verwende meist für beide jeweils 1,8 KOhm, weil ich a) davon so viele rumliegen habe und es b) für meinen Geschmack bei fast allen HB gehörmäßig gut funktioniert. Wenn Dir der Splitsound aber zu fett bzw. zu nahe am HB-Sound sein sollte, kannst Du ihn gegen einen kleineren Widerstand austauschen. Je kleiner er ist, desto höher ist der Anteil der stillgelegten Spule, der an Masse fließt. Um es sich leichter zu merken: Der Massedraht beim üblichen vollen Split wäre praktisch ein Widerstand mit 0 KOhm.

Kleiner Hinweis: Warum überhaupt zwei Widerstände? Bei Dir ist es nicht relevant, aber falls man zwei HB mit einem Schalter partiell splitten will, sollte man die zwei Schaltebenen immer ganz getrennt lassen und für jeden HB jeweils einen eigenen Widerstand an Masse schaltbar machen. Beim vollen Split einer HH-Gitarre wird ja idR eine Drahtbrücke zwischen beiden Masseanschlüssen der Schaltebenen gelegt und von da ein gemeinsamer Draht vom Schalter an Masse. Bei zwei HB wäre das ungeschickt, weil dann beim Split die aktive Spule des einen HB immer auch in das Signal des anderen mit reinspielen würde, unabhängig vom PU-Wahlschalter.

Gruß, bagotrix
 
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Willst Du den Partial Split mal ausprobieren, musst Du einfach nur den Draht, der vom Split-Schalter (bzw. dem Schaltteil des Pushpotis) an Masse führt, durch einen Widerstand ersetzen.

Kleiner Hinweis: Warum überhaupt zwei Widerstände? Bei Dir ist es nicht relevant, aber falls man zwei HB mit einem Schalter partiell splitten will, sollte man die zwei Schaltebenen immer ganz getrennt lassen und für jeden HB jeweils einen eigenen Widerstand an Masse schaltbar machen. Beim vollen Split einer HH-Gitarre wird ja idR eine Drahtbrücke zwischen beiden Masseanschlüssen der Schaltebenen gelegt und von da ein gemeinsamer Draht vom Schalter an Masse. Bei zwei HB wäre das ungeschickt, weil dann beim Split die aktive Spule des einen HB immer auch in das Signal des anderen mit reinspielen würde, unabhängig vom PU-Wahlschalter.

Das mit den getrennten Signalwegen ist (sogar!) mir klar.
Und das Thema ist bei mir auch gerade brandaktuell: Habe hier einen Satz "Bill Lawrence Ultrasonic" liegen, die in meinem kommenden Projekt landen sollen. Das sind ja, wenn ich richtig liege, kleine Humbucker a´la Fender Noiseless. Die, also alle drei SCs, sollen splitbar verkabelt werden, und das nicht mit dutzenden Mini-Switches auf dem PG. Das wird hier nochmal ein neuer Thread... ;o)

Aber zum Partial-Split: Normalerweise führe ich doch das Erdungskabel überhaupt nicht über den Split-Schalter. Habe ich da bisher Murks gemacht, oder brauche ich nur für den Fall des Partial-Split einen Schalter, der zwei Kreise (Split, Masse) gleichzeitig verbindet/trennt?

Ich hoffe, ich habe mich nachvollziehbar und technisch korrekt ausgedrückt!
 
Du schaltest ja den Verbindungspunkt der beiden Humbuckerspulen über Schalter gegen Masse, vom Schalter zur Masse dann statt blankem Draht den Widerstand einlöten.
 
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Aber zum Partial-Split: Normalerweise führe ich doch das Erdungskabel überhaupt nicht über den Split-Schalter.
Das tust Du hier natürlich auch nicht. Aber ein Coil Split funktioniert ja meist so, dass die Verbindung der zwei Spulen (die zB bei Duncan über das Zusammenlöten der roten und der weißen ader hergestellt wird) an eine Öse des Schalters gelötet wird. In HB-Stellung endet diese blind, dh innen im Schalter besteht entweder gar keine Verbindung (einfaher on/off Miniswitch) oder, zB beim Pushpoti, die Verbindung zu einer Lötöse, an der nichts weiter führt.

In der Split-Stellung wird dann intern eine elektrische Verbindung zu einer anderen Lötöse hergestellt, an der entweder ein Kabel, oder eben beim Partial Split ein Widerstand hängt. Und andere Ende des Kabels bzw. Widerstands wird ja mit der Masse des Instruments verbunden. Dazu nimmt man meist den Boden des Volumepotis, und auf dem wird natürlich dann auch die Saitenmasse festgelötet, und auch die Masseverbindung der PUs. Dabei ist es sinnvoll, alle Masseanschlüsse strenförmig an einem Punkt zusammenzufühen und den dann mit dem Masseanschluss des Klinkenkabels (dem Ring, die Spitze ist der Signalanschluss) zu verbinden

Ich denke, Du hast den Begriff "Masse" mit Erdung gleichgesetzt. Masse ist aber der allgemeinere Begriff. Ein Erdungskabel endet abenfalls am zentralen Massepunkt der Gitarre. Es dient dazu, Störsignale, die irgendwo eingefangen werden, an die Masse abzuleiten. Du meinst damit vermutlich die Saitenerdung. Ebenso werden hier die blanken Anschlüsse von HB angelötet, die man auch als Erdungskabel in Bezug auf die Metallteile des HB bezeichnen könnte.

Kleiner Exkurs: das Wort "Saitenerdung" ist eigentlich irreführend. Viele denken nämlich, hier würden ebenso wie im Rest der Gitarre Störungen eingefangen und dann über die hand durch den Spieler "geerdet". Der menschliche Körper wäre kein sehr guter Leiter zur Erde, es ist genau andersrum: Er wirkt wie eine Antenne, und sobald Du nahe an der Gitarre bist, streust Du die von ihm eingefangenen Störungen schon ohne Berührung in die Elektrik, also auch ins Signal ein. Störungen erzeugen Spannungen, und die suchen immer einen Weg an Masse, sie "suchen" quasi nach einem Potenzialausgleich - und den würden sie sich über das Volumepoti und den Amp suchen. Aber sobald Du dann die Saiten anfasst, gibst Du den Störungen einen Weg mit viel geringerem Widerstand, nämlich ohne sonstige Elektrik direkt an die Masse. Und nach den Ohmschen Gesetzen verteilen sich die Störspannungen dann anteilig nach diesen unterschiedlichen Widerständen auf Signalweg und Masse, weshalb eine optimale Masseverbindung theoretisch auch nur 0 Ohm Widerstand aufweist.

Aber auch die Teile, die ein erwünschtes Signal ausgeben (sprich die PUs mit ihren Spulen) brauchen ja zwei Anschlüsse, die gerne als + und - oder Ein- und Ausgang interpretiert werden, was aber beim Gitarrensignal, das aus Wechselstrom besteht, elektrisch nicht wirklich stimmt. Jedenfalls muss auch hier das eine Ende ebenfalls an Masse gelegt werden. Das hat aber mit Erdung nichts zu tun. Ich nenne das daher gerne Signalmasse, um es von Anschlüssen zu Erdungszwecken zu unterscheiden. Aber es enden beide letztlich am gleichen Punkt, eben der Masse oder Erde. Letzteres ganz wörtlich, denn wenn Du diesen Weg weiter verfolgst, habe alle Massepunkte eine leitende Verbindung ohne aktive Elemente und mit möglichst wenig Widerstand, die letzten Endes an einem Metallspieß endet, der buchstäblich in der Erde steckt.

Gruß, bagotrix
 
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