Zwischen Bäumen

[Tygge]

Zwischen Bäumen

In dem Garten
meiner Träume
hängen Tücher
zwischen Bäumen

Liege friedlich
dort und blinzel
in die Sonne
zwischen Bäumen

Lade den ein
der mir lieb ist
teile Träume
zwischen Bäumen

Träumen glücklich
doch wie lange
Sommermärchen
zwischen Bäumen

Sind wir fort dann
Blätter fallen
schweben Träume
zwischen Bäumen

 

[michaw57]

Das ist ein Style, der mir gut gefällt

Als Songtext würde ich wohl noch mindestens einen anderen Rhythmus erwarten, aber gesprochen ist das wunderbar

 

[losch]

Träumen zwischen den Träumen gefällt mir sehr gut so wie es ist!

Da darf für mich nichts weg und braucht kein Stück dazu. Ich kann die Augen schließen und die Worte in meinen Gedanken hin und her schweben lassen wie Träume zwischen Bäumen. Perfekt!

 

[Tygge]

Lieber @losch, lieber @michaw57 , herzlichen Dank für eure Rückmeldungen.

aber gesprochen ist das wunderbar

Und gesprochen hatte ich ihn im Kopf, eine Melodie wollte sich nicht einstellen.

Ich kann die Augen schließen und die Worte in meinen Gedanken hin und her schweben lassen wie Träume zwischen Bäumen. Perfekt!

Das finde ich großartig, weil ich mir genau diese Wirkung erhofft hatte.
Danke euch und auch den anderen für ihre Sterne

 

[Jongleur]

Und gesprochen hatte ich ihn im Kopf, eine Melodie wollte sich nicht einstellen.

Das könnte aus meiner Sicht vielleicht an der Statik liegen. Mir fehlt ein kleiner Windhauch, oder Flügelschläge, oder der gelegentliche Klang einer Kreissäge oder ein paar Phantasietiere im Wolkenzug oder….

Umgekehrt könnte allerdings genau diese sanft ergänzende Dynamik von der Musik erzeugt werden…

 

[Tygge]

Das könnte aus meiner Sicht vielleicht an der Statik liegen.

Das ist interessant und mir bisher nicht aufgefallen.

Mir fehlt ein kleiner Windhauch

Es ist wirklich erstaunlich; hier bei uns an der Küste weht eigentlich immer ein Wind und ich schreibe mich in völlige Ruhe hinein . Es muss mir ein Bedürfnis gewesen sein - und ist es eigentlich immer noch, fast als wollte ich einen glücklichen Moment außerhalb von Zeit und Raum festhalten, der gerade noch das Fallen der Blätter und das Schweben der Träume zulässt.

könnte allerdings genau diese sanft ergänzende Dynamik von der Musik erzeugt werden…

Das würde mir sehr gefallen, vorallem die "sanft ergänzende Dynamik". Also, wenn jemand eine musikalische Idee hätte, die das umsetzen könnte - ich würde mich freuen.
LG Tygge

 

[Jongleur]

Danke, eine Reaktion, die mich angenehm und nachdenklich stimmt! Ich bin ja bald wieder an der Küste und freue mich schon auf deren permanente, stille Dynamik, die an den Mauern und dem Lärm einer Großstadt zugedeckt wird!

Es muss mir ein Bedürfnis gewesen sein - und ist es eigentlich immer noch, fast als wollte ich einen glücklichen Moment außerhalb von Zeit und Raum festhalten, der gerade noch das Fallen der Blätter und das Schweben der Träume zulässt.

Das wäre gut möglich! Ich werde dieser Tage mal genauer beobachten, wie mir die Küste begegnet. Hoffentlich bläst sie hinreichend windiger als die einst gerühmte Berliner Luft …

Es muss mir ein Bedürfnis gewesen sein - und ist es eigentlich immer noch, fast als wollte ich einen glücklichen Moment außerhalb von Zeit und Raum festhalten, der gerade noch das Fallen der Blätter und das Schweben der Träume zulässt.

Ja, das könnte sein. Und auch von mir aus soll es dann eben so bleiben!

 

[Tygge]

Hoffentlich bläst sie hinreichend windiger als die einst gerühmte Berliner Luft …

DMI sagt „Ja“, zumindest wenn wir beide das Gleiche unter „hinreichend“ verstehen und man die Unsicherheit einwöchiger Prognosen berücksichtigt.

 

[Teestunde]

Erinnert ein bisschen an ein Ghasel, wo das letzte Wort immer das gleiche ist. Es könnte ein Textteil hinein, der völlig anders geartet sein kann. Zur Erholung, gewissermaßen. Insgesamt finde ich den Text wunderschön.

 

[Tygge]

Es könnte ein Textteil hinein, der völlig anders geartet sein kann. Zur Erholung

Danke für deine Rückmeldung liebe @Teestunde, die mich sehr gefreut hat. Bleibt die Frage: Wovon möchtest du dich erholen? Von der verbalen Monotonie, von der statischen Ruhe, von.....?
Deinen Hinweis auf das Ghasel finde ich sehr interessant. Habe mich erstmal bei Wikipedia kurz schlau gemacht, was das eigentlich ist, denn diese lyrische Form war mir bisher völlig unbekannt. Aufgefallen in den Erläuterungen bei Wikipedia ist mir die Nachinnengewandheit, die diese Dichtung erzeugt und zum Teil anscheinend bis ins Extrem getrieben wurde. Wirklich spannend und sehr passend. Danke.

 

[Teestunde]

"Erholung" klingt schärfer, als ich es gemeint habe, sorry. Vielleicht hätte ich schreiben sollen "zur Auflockerung". Monoton ist es eigentlich nicht, nur sehr... fest.

 

[Jongleur]

Ich finde „Erholung“ durchaus treffend. Vermutlich saugen Endreime und deren Einbindung in die Handlung beim Schreiben die größte Energie!

 

[Teestunde]

Vermutlich saugen Endreime und deren Einbindung in die Handlung beim Schreiben die größte Energie!

Ja, genau. Ich hatte - obwohl es mir inhaltlich sehr gefällt - beim Lesen immer das Gefühl, mit dem Kopf gegen eine Wand zu stoßen. Da müsste sozusagen ein Fenster hingebaut werden.

 

[Jongleur]

Ja, genau. Ich hatte - obwohl es mir inhaltlich sehr gefällt - beim Lesen immer das Gefühl, mit dem Kopf gegen eine Wand zu stoßen. Da müsste sozusagen ein Fenster hingebaut werden.

Ja, das ist das Phänomen der Vorläufigkeit der Gegenwart. Wir hören mit nichts als Gänsehaut fremdländische Songs und werden zugleich nervös, wenn wir unsere Muttersprache nicht entschlüsseln können….

Ich erinnere mich an manchen deutschen Text, der mich anfangs nervös machten und sich vermutlich gerade deshalb länger einprägten… wenn plötzlich der Zufall als Protegiere mitmischt

Da hilft nur, viel mit Geduld zu schreiben!

 

[Teestunde]

Vorläufigkeit der Gegenwart

Interessant. Hab ich noch nie gehört/gelesen.

 

[Tygge]

der mich anfangs nervös machten und sich vermutlich gerade deshalb länger einprägten…

Wäre das mein Ziel gewesen, würde ich dir Recht geben.

beim Lesen immer das Gefühl, mit dem Kopf gegen eine Wand zu stoßen.

Hmmh, stimmt irgendwie - mit dem Kopf gegen den Stoff der Hängematte, in der ich wie in einem Kokon lag.
Ich erlebe das als so gegenläufig - Spannung, Zufall vs Sicherheit des Kokons. Ich verstehe euer Anliegen, nur wie könnte so ein Fenster aussehen?

 

[Jongleur]

Interessant. Hab ich noch nie gehört/gelesen.

Ist ja auch nur meine individuelle Sicht. Aber sie erleichtert das gewagte Schreiben!

 

[Teestunde]

nur wie könnte so ein Fenster aussehen

Wenn ich das wüsste! Ich mühe mich gerade mit einem eigenen Text ab, wo ich auch noch nicht weiß, wie ich das Fenster einbauen soll.
Kommt Zeit, kommt Rat. Es ist nur immer schwer, die Finger für eine Weile davon zu lassen. Texte beiseite zu legen ist nicht meine Stärke.

 

[Tygge]

Das ist tröstlich. Manche Texte lege ich länger beiseite, aber dieser kam schnell ins Tageslicht. Also darf er jetzt erstmal im Tageslicht liegen. Vielleicht küsst ihn ja irgendwann die Muse.

 

[Teestunde]

Ich bekam in letzter Zeit immer nur null Antworten, wenn ich mal wieder einen Text gepostet habe. Also verspreche ich mir nicht viel davon.