[Review] Jazzlab saXholder Pro ***Der Gesundheit zu Liebe***

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SaxyMaultrommler
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Vorwort: beim Kauf darauf achten, eine Charge nach 09/2023 zu erwerben, da erst bei diesem Modell die Bauchstütze (wie beim Urmodell) wieder mit einer drehbaren Bauchstütze versehen wurde.

Wie kam es zum Kauf dieser Saxophon-Halterung?
Hatte jahrelang mit Nackengurten gespielt und unabhängig von der Marke immer Schmerzen im HWS-Bereich gehabt. Den gepolsterten Neotech-Gurt hatte ich gegen einen von BG getauscht, da dieser krebserregende Stoffe erhält (steht selbst auf der Verpackung „cancer“, was ich allerdings beim Kauf noch nicht wusste, da mir der Gurt ohne Verpackung im örtlichen Fachhandel angedreht wurde. Aber gut, anderes Thema. Der BG-Gurt selbst ist ebenfalls gepolstert und hält das Sax gut, Problem mit Schmerzen bleibt. Cebulla & Co. Habe ich für mich selbst ausgeschlossen, da Probleme mit Lederverträglichkeit. Dann der Wechsel zum Kreuzgurt. Nachdem ich mich beim ersten Anlegen fasst damit verfangen hätte, diesen eine gewisse Zeit probiert. Nackenprobleme weg, aber Einschnürung des Brustkorbs, trotz bestmöglicher Einstellung. Neben der Optik (fand ich für Altsax etwas übertrieben) war ich in der Bewegungsfreiheit des Sax vor dem Körper doch recht eingeschränkt. Irgendwie fand ich nie die korrekte Position um das Mundstück optimal zu platzieren.

Ein paar youtube-Videos weiter hatte ich mich an Thomann (wohin sonst 😉) gewandt, um in Erfahrung zu bringen, ob sie über das neueste Modell verfügen (siehe oben). Also bestellt und gespannt auf die Lieferung (am Folgetag!) gewartet.

Der Halter wird in einem Stoffbeutel verstaut, der ab Tenorsax wohl auch im Schalltrichter verstaut werden könnte. Dafür ist er für das Altsax zu groß, was für mich keine Rolle spielt, da der Trichter bereits mit dem K&M Jazz Instrumentenhalter besetzt ist.
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Auch wenn man die Seitenbügel für den Transport entfernen kann, passen diese auch nicht in den Instrumentenkoffer; zumindest nicht bei einem älteren Yamaha YAS 62, wie ich es spiele.
Außerdem bezweifle ich, dass es für das Material durch immer wiederkehrende (De-)Montage auf Dauer gut wäre bzw. die Bügel nicht mit der Zeit ausleiern würden.

Das Anlegen des Halters ist mehr oder weniger selbsterklärend. Ein Druck auf die gelben Knöpfe löst die jeweilige Arretierung. Die Bauchstütze lässt sich entweder Längs oder hochkant einstellen; je nach persönlichen Vorlieben. Die Bügel lassen sich damit ebenfalls lösen.
Bevor ich das Sax zum ersten mal festgemacht habe, hatte ich erst einmal mit etwas Krafteinwirkung die Verlässlichkeit der Sperre getestet; alles im grünen Bereich.
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Auf die technischen Details verzichte ich an dieser Stelle, diese können im Folgenden eingesehen werden:
https://www.thomann.de/de/jazzlab_saxholder_pro.htm

Individuelle Anpassung:
Das Wichtigste und zugleich zeitintensivste ist das korrekte Anpassen der Schulterbügel an den eigenen Körper. Der Bedienungsanleitung kann man die einzelnen Schritte zwar gut entnehmen, ein wenig Experimentierfreudigkeit gehört dennoch dazu.
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Das „Verbiegen“ der Bügel erfordert einen verhältnismäßig hohen Kraftaufwand; andererseits würden sich diese unter Belastung durch das Sax-Gewicht, insbesondere Bariton wohl auch selbst verbiegen und einen Sturz des Instruments riskieren. Etwas zierlichere Frauen könnten aber etwas Probleme mit der Einstellung haben. Ohnehin empfehle ich die Anpassung zu zweit. Will man sich selbst vor dem Spiegel kontrollieren, mag das vielleicht auch klappen; jemand der hinter einem bzw. auch seitlich steht kann aber wohl besser beurteilen, ob die Bügel geschmeidig aufliegen und nicht irgendwo an den Schulterblättern abstehen. Wichtig dabei, dass man schrittweise vorgeht und sich an die optimale Passform herantastet und ggfs. zu einem spätere Zeitpunkt nochmals abstimmt.

Die Bauchstütze ist der Länge nach verstellbar und wird durch einen Drehgriff stufenlos eingestellt. Die Kordellänge wird schlicht durch das Zusammendrücken/Loslassen des Gleiters eingestellt.
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Der Halter ist top verarbeitet und dank modernster Materialien robust bei gleichzeitig geringem Gewicht. Zunächst war ich etwas skeptisch, da ich ein Freund von Karabinerhaken bin. Meine Sorge wurde mir aber gleich genommen. Der Instrumentenhaken ist gut mit Kunststoff ummantelt und verfügt über eine Art Widerhaken, die einem unbeabsichtigten Ausfädeln entgegenwirkt.

Praktisch ist, dass dem Saxholder eine längere Ersatzschnur beiliegt; bei meiner Körpergröße zwar irrelevant, aber sollte die werkseitig montierte irgendwann mal beschädigt sein, hat man gleich Ersatz. Gut gelöst!

Nun zum Praxis- bzw. Spieltest:
Das Saxophon schwebt nahezu vor dem Körper. Das Gewicht wird optimal und gleichmäßig (gewissenhafte Anpassung vorausgesetzt) auf die Schultern und die Bauchauflage verteilt.
Das Instrument muss nicht mehr zusätzlich mit dem Daumen fixiert werden; eine optionale Polsterung des Daumenhakens ist somit hinfällig.

Im Gegensatz zum oben erwähnten Kreuzgurt ist die Bewegungsfreiheit nahezu mit dem guten alten Nackengurt vergleichbar. Im Stehen ist der Saxholder optimal; bei etwas unruhigerem Sitzen kann die Bauchstütze schon mal leicht verruckeln.

Erwähnenswert ist, dass die Kordel während des Spielens nicht nachgestellt werden muss. Hatte bei Kreuzgurten teils immer wieder Probleme, dass das Sax immer tiefer hängt; beim Saxholder bleibt das Instrument glücklicherweise in der Stellung, welche man vor Spielbeginn eingestellt hat.

Positiver Nebeneffekt: durch die Bauchauflage werde zumindest ich immer an die korrekte Atemtechnik (Bauchatmung, Stütze) erinnert. Merke ich daran, dass mein Ton insgesamt besser geworden ist.

P.S.: der Halter lässt sich bei Bedarf auch gut unter einem Sakko „verstecken“ und verursacht keine unschönen Tragefalten mehr am Hemdkragen.

Fazit: wo ich früher nach einer Stunde spielen verkrampft das Saxophon in den Ständer gestellt habe und mich erst einmal etwas lockern musste, kann ich dank des Saxholders nun mehrere Stunden am Stück spielen, ohne Beeinträchtigungen zu haben…das limitierende Element ist dann irgendwann nur noch der Ansatz, der bei einem Berg Larsen 105/2/SMS in überschaubaren Rahmen liegt 😉

Von mir eine klare Kaufempfehlung. Selten ein so tolles innovatives Produkt mit solche einem günstigen P/L-Verhältnis gesehen. Wer also auch Probleme mit Verspannungen, Schmerzen im Nackenbereich o.ä. zu tun hat, sollte nicht lange zögern; die paar € sind wirklich gut angelegt.

Die Suche nach einem passenden Saxophongurt ist für mich zum Glück erledigt!
Achtung: selbst wenn Thomann hier nicht der Boardsponsor wäre, würde ich nur hier kaufen, da sichergestellt ist, Ware aus neuester Produktion zu erhalten (bei anderen Händler im www leider m.E.n größtenteils nicht der Fall)
 
Grund: Vorschaubilder eingebunden
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Cooles Review, das ich auch so bestätigen kann. Der Saxholder Pro ist wirklich genial (sagt auch mein Nacken-/Schulterbereich) und man spürt das Gewicht des Sax kaum noch.
Einzige Anmerkung: Der Saxholder Pro passt zwar fast komplett in den Schallbecher meines Tenorsax, steht aber aufgrund der Biegung der Schulterträger leicht über. Je nach Kombi aus Sax und Koffer kann das verhindern, dass sich der Koffer ohne Risiko fürs Instrument schließen lässt.
 

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