Lieber
@streamingtheatre, vielen Dank für deine Rückmeldung und deinen Vorschlag.
mir gefällt die Ambivalenz von Entspannung (Ruhe) und Spannung (Einsamkeit)
Deine Interpretation gefällt mir, auch wenn ich in meinem Text eine andere Intention verfolgt habe.
Das ist doch ein himmlischer Zustand, wenn es mal Ruhe hat und die Welt mit-schweigt.
Da stimme ich dir absolut zu und fände diese Idee perfekt für einen neuen Text. Vielleicht so als Spannungsbogen zwischen der Hektik unseres Lebens und dieser aufatmenden Ruhe morgens um fünf in den Straßen, im Sommer, wenn die Hitze des Tages noch auf sich warten lässt und sich die Kühle der Nacht mit der Ruhe des frühen Morgens verbindet. In meiner Kindheit fuhr an heißen Sommertagen der Wassersprengwagen durch die Straßen, um den Staub zu binden - genau diesen Sommergeruch habe ich gerade in der Nase und genieße ihn
, vor allem da sich draußen gerade ein fieser kalter Nieselregen über alles legt. Womit wir wieder im Jetzt und bei meinem Text angekommen sind.
Die von dir als himmlisch interpretierte Ruhe glich in meinem Kopf beim Schreiben eher einer Friedhofsstille. Bleiernd und niederdrückend, ein Vorbote bzw. Wegbereiter für die Einsamkeit. Ruhe ist wundervoll, wenn sie der Gegegenpart zur Hektik ist, wird aber potentiell bedrückend, wenn sie ein Dauerzustand ist. Insofern habe ich den Text progressiv angelegt. Ruhe-Stille-Einsamkeit-Vorwurf-Einsamkeit total, an der man dann auch noch selber Schuld ist. Man wird total auf sich selber zurückgeworfen.
So, jetzt habe ich mich richtig in eine dysphorische Stimmung hineingeschrieben und muss dringend aus diesem Loch raus. Also Musik...
Bin gespannt, wenn das mal ein fertiger Song ist.
Ich auch, denn ich komponiere nicht und mein Gesang passt bestenfalls unter die Dusche. Gefühlt geht es so in Richtung kühl-melancholisch. Ob ein Komponist mit dieser Beschreibung etwas anfangen könnte? Hast du eine Idee?
Liebe Grüße