6thfoot
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Moin zusammen!
Ich möchte euch hier meine kleine Bastelarbeit vorstellen, die vielleicht für den einen oder die andere auch interessant sein könnte. Es geht um den A/B/C-Switch von Musikding. Aber der Reihe nach.
Nachdem ich musikmäßig viele Jahre ziemlich auf Sparflamme war, ist letztes Jahr geradezu alles explodiert. Neben meiner lokalen Band, zu der ich im April gestoßen war, gibt es ein Fanprojekt, das mit einer internationalen Besetzung aus neun Mitspieler*innen agiert. In der Truppe bin ich nicht nur als Sänger sondern auch als Gitarrist und Keyboarder aktiv.
Zu den beiden Akusitkklampfen mit 6 und 12 Saiten kam Ende letzten Jahres noch eine E-Gitarre dazu. Praktische Erwägungen führten dazu, alle drei über mein Valeton GP200 zu betreiben (hierzu später mal mehr in einem separaten Review). Das hat aber nicht für jede Gitte einen Eingang - der Wunsch nach einem Dingens zum Umschalten war geboren und ich begab mich auf große Googelei, ohne genau zu wissen, was ich da eigentlich brauche.
Schlussendlich stand fest, dass es wohl ein A/B/C-Schalter sein sollte. Der Markt gibt einiges her, was theoretisch passend wäre. Der Geiz war aber größer als die Faulheit: Die kleinen Schalterchen haben zum Teil stolze Preise. Das Gerät von Looperwerk stellt mit €69,90 den Einstieg dar. Ein Morley kostet €169,- und das Flaggschiff von Lehle mal eben €189,-
Nun, der weiteren Professionalisierung sind also keine Grenzen gesetzt. Für meinen Einstieg war mir aber nicht nach weiteren üppigen Kosten zumute. Stattdessen hatte ich einen Blick auf dieses Gerät hier geworfen:
Eine gewisse Anspannung lag in der Luft, als ich das Angebot sah. Schließlich sind meine Löterfahrungen etwa so lange her, wie meine ersten musikalischen Gehversuche, mithin etwa 30 Jahre. Aber, hey, das ist doch wie Radfahren, das verlernt man nicht - oder?
Eine kurze Anfrage bei Musikding ergab schnell, dass sich damit nicht nur ein Signal auf drei Verstärker aufteilen ließe, sondern auch eben andersherum drei Gitarren auf einen Verstärker kanalisieren. Vorab sei schon mal erwähnt, dass die Kommunikation mit Klaus Brunner, dem Kopf hinter Musikding, jederzeit sehr freundlich und prompt war.
So habe ich dann also mit einer Portion Abenteuerlust das Kit für den A/B/C-Switch bestellt, gleich zusammen mit einem passenden, vorgebohrten Metallgehäuse. €24,40 kostet das zusammen, inkl. Versand habe ich dann €29,30 bezahlt.
DHL hat es dann ziemlich spannend gemacht. Drei geschlagene Wochen haben die Experten das Päckchen ausgebrütet! Klaus war auch hier hilfreich, nachzufassen, wo die Sendung abgeblieben war - auch dafür Dankeschön.
Und dann war es da, das Kit.
Ich fand sauber abgepackte Bauteile vor, die zudem auch für Dummies wie mich problemlos zu identifizieren waren. Die zwei Sorten Widerstände waren an den Enden markiert - ich brauchte also nicht erst nach den Farbcodes zu forschen (Siehe auch Foto weiter unten). Alles andere erschloss sich für den halbwegs Technik-affinen Bastler von selbst.
Nachdem ich mich einmal mit dem Schaltplan und den ganzen mitgelieferten Teilen vertraut gemacht hatte, wuchs dann doch erstmal die Zuversicht, dass ich das wohl hinbekommen könnte. Also ran an den Blödsinn, Tisch abgeräumt und Kolben vorgeglüht.
Aber Halt! Es gibt zwar einen Bauplan, die Teile sind auch alle da - aber zuvor wäre es wohl schlau, sich zu überlegen, in welcher Reihenfolge alles zu verlöten wäre. Auch hatte ich überlegt, ob alles lose vorbereitet werden sollte, oder ob es nicht doch sinnvoller wäre, bestimmte Teile bereits im Gehäuse einzusetzen.
Folgenden Ablauf habe ich mir dann zurechtgelegt:
Die Reihenfolge sollte sicherstellen, dass der zu erwartende Kabelsalat sich in Grenzen hält und alle Lötstellen gut zu erreichen wären. Das ist mir damit auch (fast) gelungen.
Nun aber wirklich frisch ans Werk:
Ein erstes kleines Problem zeigte sich im Ausdruck des als PDF verfügbaren Bauplans. Die schwarzen und blauen Verbindungen waren beleuchtungsabhängig nicht gut zu erkennen. Mag auch am leichten Blaufilter meiner Sehhilfe liegen (man wird ja nicht jünger). Und so griff ich erst einmal zum Textmarker, um die blauen Kabel hervorzuheben.
Besser.
Als nächstes habe ich mit dem guten Zeug von Schülke das Gehäuse gereinigt. Vor dem Löten wollte ich nämlich für ein bisschen Dekoration sorgen, und dafür sicherstellen, dass die Oberfläche fett- und rückstandsfrei ist.
Wie man sieht, kommt von so einer rohen Metalloberfläche so einiges runter...
Eine Anmerkung zum Gehäuse: Das roh belassene Metallgehäuse verfügt bereits über sämtliche erforderlichen Bohrungen, die nicht nur sehr sorgfältig platziert sondern auch gut entgratet wurden.
Et voilà:
Genug der Dekoration, nun geht's ans Eingemachte.
Schauen wir uns einmal einen der Fußtaster genauer an. Die kleinen Ösen in den Pins, in die die Litzen reinkommen, stehen in Reihe anstatt quer. Das ist durchaus eine Herausforderung beim Löten. Aus diesem Grund hatte ich geplant, die Taster zuerst ins Gehäuse einzusetzen. Ein Teil weniger, das wackelt und zittert, wenn die Hand mit dem Lötkolben und der Rolle Zinn daherkommt.
Es gibt aber noch etwas anderes zu sehen, völlig analog zu den Buchsen. Der Schaft ist nicht isoliert und kann somit über das Gehäuse die Masse bilden. Das ist bei dem vorliegenden Kit nicht ganz unwichtig, da Stromversorgung und Signal eng beieinander liegen. Zur Stromversorgung selbst folgen später noch ein paar Worte.
Also rein mit den Tastern ins Gehäuse. Ich hab's gern ordentlich bei sowas, die werden anständig ausgerichtet, und die Muttern oben selbstverständlich so angezogen, dass sie links und rechts exakt gleich stehen (Wäre ich mal mit allem so penibel).
Und los geht das Gelöte. Ich fange mit dem späteren Ausgang an; der ist im Plan als "In" bezeichnet, ich nutze die Kiste andersherum. Die Bauteile sind im Plan auch für einen kompletten Laien gut zu erkennen, die Anschlüsse eindeutig dargestellt. An den dreipoligen Ausgang hänge ich dann nach und nach die drei zweipoligen Eingänge dran. Hier sieht man schon oben rechts die Bestückung der späteren Eingangsbuchsen im Plan.
Das Kit enthält vorkonfektionierte Kabel, nach Farbe sortiert und reichlich vorhanden. Vom roten war eines weniger enthalten als im Bauplan verzeichnet. Kein Problem, wurde durch ein orangefarbenes ersetzt.
Von meinen zwei Lötkolben habe ich mich für den kleineren Proxxon entschieden. Der hat erstens eine etwas geringere Temperatur an der Spitze als mein Ersa. Ich laufe also weniger Gefahr beim längeren Anlegen an elektronische Bauteile zu viel Wärme einwirken zu lassen. Und zweitens hat er eine kleine LED, die meine Lötstelle noch einmal extra beleuchtet. Jaaaaa, irgendwann brauche ich vielleicht auch mal einen echten Basteltisch mit anständiger Beleuchtung.
Und so langsam, Bauteil für Bauteil arbeite ich mich vor. Expert*innen gucken über die wenig begeisternde Lötstelle rechts im Bild bitte gnädig hinweg.
Wie oben schon erwähnt: Man braucht keinen Farbcode für die Widerstände. Alles sauber gepackt und beschriftet.
Die drei 1M-Widerstände an den Eingangsbuchsen waren relativ einfach zu verlöten und brauchten auch keinerlei Aufmerksamkeit hinsichtlich ihrer Isolierung. Etwas anders sah das aber bei dem 1,5k-Widerstand an der Stromversorgung aus. Zum einen lässt sich nicht einfach der Widerstand zwischen die Pins löten, da die Teile zuletzt im Gehäuse zu weit auseinanderliegen. Also muss an ein Ende ein Stückchen Kabel angelötet werden. Zudem empfiehlt es sich, die blanken Enden des Widerstands ebenfalls zu isolieren. Kein Problem, die Ummantelungen der kleinen Kabel passen perfekt über die Drahtenden des Widerstands. Ist der Plan auch gut gelungen, gewiss verträgt er Änderungen - also dann:
Nach all dem Löten, das ich nicht episch breittreten will, freute ich mich auf den Zusammenbau.
Ähm, wie zu Geier...?
Mist! Ich hatte übersehen, dass die 9V-Anschlussbuchse anders als die Klinkenbuchsen und die Taster nicht von außen sondern von innen verschraubt wird. Soviel zum fast gelungenen Plan. Also auslöten - das ist immer Kacke, weil die kleinen Ösen in den Pins sich dabei zumeist mit Lötzinnresten verschließen und die Montage (dann im Gehäuse!) nicht eben vereinfacht. Wer mag, darf sich angesichts der Erkenntnis der Extraarbeit ein paar herbe Flüche zu obigem Bild vorstellen. Mit der mir eigenen Geduld, einer Portion Ignoranz gegenüber dem eigenen Unvermögen und der Aussicht auf baldige Fertigstellung des Projekts ging ich zu Werke und korrigierte den Fehler.
Merke: Vor der Planung des Ablaufs sollte man sich vergewissern, dass die Bauteile auch in der Reihenfolge einzubauen sind. Die 9V-Buchse hätte jedenfalls als erstes mit ins Gehäuse eingesetzt werden müssen.
Die letzten zu verbauenden elektronischen Teile waren nunmehr die LEDs. Anders als die bekannten Leuchtmittel aus Haushalt und Modellbahn, die über Gewinde verfügen, ist so eine LED nichts als ein eingegossenes Bauteil mit zwei Drähten. Eingebaut werden die entweder festgelötet auf einer Platine, die dann ihrerseits fest hinter der Gehäusefront oder einer Blende sitzt. Einzelne LEDs wie in diesem Kit kommen mit diesen Einbauhülsen daher:
Und das geht dann im Prinzip so: Die LED wird in die Gewindehülse gesetzt, der kleine schwarze Stopfen wird über die Drähte nach obern in die Hülse geschoben und mit der LED fest hereingedrückt. Auch hier erfolgt eine Verschraubung von innen; die Gewindehülse wird von außen in das Gehäuse gesetzt, dann mit Scheibe und Mutter fixiert.
Und so, liebe Leserinnen und Leser, sah meine Bastelarbeit am Ende aus. Asche auf mein Haupt - so manche Lötstelle hätte sauberer sein können. Aber da soll ja auch eigentlich niemand reingucken. Hauptsache, es funktioniert. Theoretisch passt da eine 9V-Blockbatterie mit rein. Ich neige aber eher zu einer Lösung mit Netzadapter.
Zum Schluss wird auf bekannte Art die Bodenplatte gereinigt und die keinen Gummifüßchen angeklebt.
Dann "nur noch" zusammenschrauben, und fertig ist der A/B/C-Switch. Wobei hier der erste und einzige echte Kritikpunkt aufkommt: Die Gewinde im Gehäuse sind nicht gut vorgeschnitten, es erforderte einiges an Geduld und letztlich auch Kraft, die Schrauben hereinzudrehen. Das sollte besser gehen - auch wenn man den günstigen Preis berücksichtigt.
Gerät auf die Füße gestellt und einen 9V-Adapter von Thomann angeschlossen. Und? Funktioniert es? Jippieh - es leuchtet rot!
Zumindest tut es rein vom Switching her genau das, was es soll. Nach dem Einschalten leuchtete zunächst die rote LED von Kanal 1. Einmaliges Drücken des linken Fußtasters wechselt zwischen Kanal 1 und Kanal 2 (gelbe LED). Betätigt man den rechten Taster, werden Kanäle 1 und 2 deaktiviert und Kanal 3 (grüne LED) scharf geschaltet. Ein zweites Betätigen des rechten Tasters führt zurück auf die Wahl zwischen Kanal 1 und 2. Betätigt man den linken Taster, während Kanal 3 aktiv ist, passiert zunächst nichts. Nach erneuten Betätigen des rechten Tasters ist dann jedoch der andere der beiden ersten Kanäle aktiv.
Verstanden? Hier im Video ist es zu sehen:
Den Soundcheck bin ich noch schuldig, dann werde ich auch selbst hören, ob meine lustigen Lötstellen halten, was sie nicht versprechen
Also: Fortsetzung folgt.
Ich möchte euch hier meine kleine Bastelarbeit vorstellen, die vielleicht für den einen oder die andere auch interessant sein könnte. Es geht um den A/B/C-Switch von Musikding. Aber der Reihe nach.
Nachdem ich musikmäßig viele Jahre ziemlich auf Sparflamme war, ist letztes Jahr geradezu alles explodiert. Neben meiner lokalen Band, zu der ich im April gestoßen war, gibt es ein Fanprojekt, das mit einer internationalen Besetzung aus neun Mitspieler*innen agiert. In der Truppe bin ich nicht nur als Sänger sondern auch als Gitarrist und Keyboarder aktiv.
Zu den beiden Akusitkklampfen mit 6 und 12 Saiten kam Ende letzten Jahres noch eine E-Gitarre dazu. Praktische Erwägungen führten dazu, alle drei über mein Valeton GP200 zu betreiben (hierzu später mal mehr in einem separaten Review). Das hat aber nicht für jede Gitte einen Eingang - der Wunsch nach einem Dingens zum Umschalten war geboren und ich begab mich auf große Googelei, ohne genau zu wissen, was ich da eigentlich brauche.
Schlussendlich stand fest, dass es wohl ein A/B/C-Schalter sein sollte. Der Markt gibt einiges her, was theoretisch passend wäre. Der Geiz war aber größer als die Faulheit: Die kleinen Schalterchen haben zum Teil stolze Preise. Das Gerät von Looperwerk stellt mit €69,90 den Einstieg dar. Ein Morley kostet €169,- und das Flaggschiff von Lehle mal eben €189,-
Nun, der weiteren Professionalisierung sind also keine Grenzen gesetzt. Für meinen Einstieg war mir aber nicht nach weiteren üppigen Kosten zumute. Stattdessen hatte ich einen Blick auf dieses Gerät hier geworfen:
A/B/C Switch, 14,50
A/B/C Switch kit It contains everything you need to build an A/B/C Box Included:2 2PDT footswitches1x high quality 6,3mm stereo jack3x high quality 6,3mm m
www.musikding.de
Eine gewisse Anspannung lag in der Luft, als ich das Angebot sah. Schließlich sind meine Löterfahrungen etwa so lange her, wie meine ersten musikalischen Gehversuche, mithin etwa 30 Jahre. Aber, hey, das ist doch wie Radfahren, das verlernt man nicht - oder?
Eine kurze Anfrage bei Musikding ergab schnell, dass sich damit nicht nur ein Signal auf drei Verstärker aufteilen ließe, sondern auch eben andersherum drei Gitarren auf einen Verstärker kanalisieren. Vorab sei schon mal erwähnt, dass die Kommunikation mit Klaus Brunner, dem Kopf hinter Musikding, jederzeit sehr freundlich und prompt war.
So habe ich dann also mit einer Portion Abenteuerlust das Kit für den A/B/C-Switch bestellt, gleich zusammen mit einem passenden, vorgebohrten Metallgehäuse. €24,40 kostet das zusammen, inkl. Versand habe ich dann €29,30 bezahlt.
DHL hat es dann ziemlich spannend gemacht. Drei geschlagene Wochen haben die Experten das Päckchen ausgebrütet! Klaus war auch hier hilfreich, nachzufassen, wo die Sendung abgeblieben war - auch dafür Dankeschön.
Und dann war es da, das Kit.
Ich fand sauber abgepackte Bauteile vor, die zudem auch für Dummies wie mich problemlos zu identifizieren waren. Die zwei Sorten Widerstände waren an den Enden markiert - ich brauchte also nicht erst nach den Farbcodes zu forschen (Siehe auch Foto weiter unten). Alles andere erschloss sich für den halbwegs Technik-affinen Bastler von selbst.
Nachdem ich mich einmal mit dem Schaltplan und den ganzen mitgelieferten Teilen vertraut gemacht hatte, wuchs dann doch erstmal die Zuversicht, dass ich das wohl hinbekommen könnte. Also ran an den Blödsinn, Tisch abgeräumt und Kolben vorgeglüht.
Aber Halt! Es gibt zwar einen Bauplan, die Teile sind auch alle da - aber zuvor wäre es wohl schlau, sich zu überlegen, in welcher Reihenfolge alles zu verlöten wäre. Auch hatte ich überlegt, ob alles lose vorbereitet werden sollte, oder ob es nicht doch sinnvoller wäre, bestimmte Teile bereits im Gehäuse einzusetzen.
Folgenden Ablauf habe ich mir dann zurechtgelegt:
- Einsetzen der Fußschalter
- Verlöten der Klinkenbuchsen
- Verlöten der Fußschalter
- Einsetzen der Klinkenbuchsen
- Einsetzen der LEDs
- Verlöten der LEDs
Die Reihenfolge sollte sicherstellen, dass der zu erwartende Kabelsalat sich in Grenzen hält und alle Lötstellen gut zu erreichen wären. Das ist mir damit auch (fast) gelungen.
Nun aber wirklich frisch ans Werk:
Ein erstes kleines Problem zeigte sich im Ausdruck des als PDF verfügbaren Bauplans. Die schwarzen und blauen Verbindungen waren beleuchtungsabhängig nicht gut zu erkennen. Mag auch am leichten Blaufilter meiner Sehhilfe liegen (man wird ja nicht jünger). Und so griff ich erst einmal zum Textmarker, um die blauen Kabel hervorzuheben.
Besser.
Als nächstes habe ich mit dem guten Zeug von Schülke das Gehäuse gereinigt. Vor dem Löten wollte ich nämlich für ein bisschen Dekoration sorgen, und dafür sicherstellen, dass die Oberfläche fett- und rückstandsfrei ist.
Wie man sieht, kommt von so einer rohen Metalloberfläche so einiges runter...
Eine Anmerkung zum Gehäuse: Das roh belassene Metallgehäuse verfügt bereits über sämtliche erforderlichen Bohrungen, die nicht nur sehr sorgfältig platziert sondern auch gut entgratet wurden.
Et voilà:
Genug der Dekoration, nun geht's ans Eingemachte.
Schauen wir uns einmal einen der Fußtaster genauer an. Die kleinen Ösen in den Pins, in die die Litzen reinkommen, stehen in Reihe anstatt quer. Das ist durchaus eine Herausforderung beim Löten. Aus diesem Grund hatte ich geplant, die Taster zuerst ins Gehäuse einzusetzen. Ein Teil weniger, das wackelt und zittert, wenn die Hand mit dem Lötkolben und der Rolle Zinn daherkommt.
Es gibt aber noch etwas anderes zu sehen, völlig analog zu den Buchsen. Der Schaft ist nicht isoliert und kann somit über das Gehäuse die Masse bilden. Das ist bei dem vorliegenden Kit nicht ganz unwichtig, da Stromversorgung und Signal eng beieinander liegen. Zur Stromversorgung selbst folgen später noch ein paar Worte.
Also rein mit den Tastern ins Gehäuse. Ich hab's gern ordentlich bei sowas, die werden anständig ausgerichtet, und die Muttern oben selbstverständlich so angezogen, dass sie links und rechts exakt gleich stehen (Wäre ich mal mit allem so penibel).
Und los geht das Gelöte. Ich fange mit dem späteren Ausgang an; der ist im Plan als "In" bezeichnet, ich nutze die Kiste andersherum. Die Bauteile sind im Plan auch für einen kompletten Laien gut zu erkennen, die Anschlüsse eindeutig dargestellt. An den dreipoligen Ausgang hänge ich dann nach und nach die drei zweipoligen Eingänge dran. Hier sieht man schon oben rechts die Bestückung der späteren Eingangsbuchsen im Plan.
Das Kit enthält vorkonfektionierte Kabel, nach Farbe sortiert und reichlich vorhanden. Vom roten war eines weniger enthalten als im Bauplan verzeichnet. Kein Problem, wurde durch ein orangefarbenes ersetzt.
Von meinen zwei Lötkolben habe ich mich für den kleineren Proxxon entschieden. Der hat erstens eine etwas geringere Temperatur an der Spitze als mein Ersa. Ich laufe also weniger Gefahr beim längeren Anlegen an elektronische Bauteile zu viel Wärme einwirken zu lassen. Und zweitens hat er eine kleine LED, die meine Lötstelle noch einmal extra beleuchtet. Jaaaaa, irgendwann brauche ich vielleicht auch mal einen echten Basteltisch mit anständiger Beleuchtung.
Und so langsam, Bauteil für Bauteil arbeite ich mich vor. Expert*innen gucken über die wenig begeisternde Lötstelle rechts im Bild bitte gnädig hinweg.
Wie oben schon erwähnt: Man braucht keinen Farbcode für die Widerstände. Alles sauber gepackt und beschriftet.
Die drei 1M-Widerstände an den Eingangsbuchsen waren relativ einfach zu verlöten und brauchten auch keinerlei Aufmerksamkeit hinsichtlich ihrer Isolierung. Etwas anders sah das aber bei dem 1,5k-Widerstand an der Stromversorgung aus. Zum einen lässt sich nicht einfach der Widerstand zwischen die Pins löten, da die Teile zuletzt im Gehäuse zu weit auseinanderliegen. Also muss an ein Ende ein Stückchen Kabel angelötet werden. Zudem empfiehlt es sich, die blanken Enden des Widerstands ebenfalls zu isolieren. Kein Problem, die Ummantelungen der kleinen Kabel passen perfekt über die Drahtenden des Widerstands. Ist der Plan auch gut gelungen, gewiss verträgt er Änderungen - also dann:
Nach all dem Löten, das ich nicht episch breittreten will, freute ich mich auf den Zusammenbau.
Ähm, wie zu Geier...?
Mist! Ich hatte übersehen, dass die 9V-Anschlussbuchse anders als die Klinkenbuchsen und die Taster nicht von außen sondern von innen verschraubt wird. Soviel zum fast gelungenen Plan. Also auslöten - das ist immer Kacke, weil die kleinen Ösen in den Pins sich dabei zumeist mit Lötzinnresten verschließen und die Montage (dann im Gehäuse!) nicht eben vereinfacht. Wer mag, darf sich angesichts der Erkenntnis der Extraarbeit ein paar herbe Flüche zu obigem Bild vorstellen. Mit der mir eigenen Geduld, einer Portion Ignoranz gegenüber dem eigenen Unvermögen und der Aussicht auf baldige Fertigstellung des Projekts ging ich zu Werke und korrigierte den Fehler.
Merke: Vor der Planung des Ablaufs sollte man sich vergewissern, dass die Bauteile auch in der Reihenfolge einzubauen sind. Die 9V-Buchse hätte jedenfalls als erstes mit ins Gehäuse eingesetzt werden müssen.
Die letzten zu verbauenden elektronischen Teile waren nunmehr die LEDs. Anders als die bekannten Leuchtmittel aus Haushalt und Modellbahn, die über Gewinde verfügen, ist so eine LED nichts als ein eingegossenes Bauteil mit zwei Drähten. Eingebaut werden die entweder festgelötet auf einer Platine, die dann ihrerseits fest hinter der Gehäusefront oder einer Blende sitzt. Einzelne LEDs wie in diesem Kit kommen mit diesen Einbauhülsen daher:
Und das geht dann im Prinzip so: Die LED wird in die Gewindehülse gesetzt, der kleine schwarze Stopfen wird über die Drähte nach obern in die Hülse geschoben und mit der LED fest hereingedrückt. Auch hier erfolgt eine Verschraubung von innen; die Gewindehülse wird von außen in das Gehäuse gesetzt, dann mit Scheibe und Mutter fixiert.
Und so, liebe Leserinnen und Leser, sah meine Bastelarbeit am Ende aus. Asche auf mein Haupt - so manche Lötstelle hätte sauberer sein können. Aber da soll ja auch eigentlich niemand reingucken. Hauptsache, es funktioniert. Theoretisch passt da eine 9V-Blockbatterie mit rein. Ich neige aber eher zu einer Lösung mit Netzadapter.
Zum Schluss wird auf bekannte Art die Bodenplatte gereinigt und die keinen Gummifüßchen angeklebt.
Dann "nur noch" zusammenschrauben, und fertig ist der A/B/C-Switch. Wobei hier der erste und einzige echte Kritikpunkt aufkommt: Die Gewinde im Gehäuse sind nicht gut vorgeschnitten, es erforderte einiges an Geduld und letztlich auch Kraft, die Schrauben hereinzudrehen. Das sollte besser gehen - auch wenn man den günstigen Preis berücksichtigt.
Gerät auf die Füße gestellt und einen 9V-Adapter von Thomann angeschlossen. Und? Funktioniert es? Jippieh - es leuchtet rot!
Zumindest tut es rein vom Switching her genau das, was es soll. Nach dem Einschalten leuchtete zunächst die rote LED von Kanal 1. Einmaliges Drücken des linken Fußtasters wechselt zwischen Kanal 1 und Kanal 2 (gelbe LED). Betätigt man den rechten Taster, werden Kanäle 1 und 2 deaktiviert und Kanal 3 (grüne LED) scharf geschaltet. Ein zweites Betätigen des rechten Tasters führt zurück auf die Wahl zwischen Kanal 1 und 2. Betätigt man den linken Taster, während Kanal 3 aktiv ist, passiert zunächst nichts. Nach erneuten Betätigen des rechten Tasters ist dann jedoch der andere der beiden ersten Kanäle aktiv.
Verstanden? Hier im Video ist es zu sehen:
Den Soundcheck bin ich noch schuldig, dann werde ich auch selbst hören, ob meine lustigen Lötstellen halten, was sie nicht versprechen
Also: Fortsetzung folgt.
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