Der Kapitän hat das Schiff verlassen

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Der Kapitän hat das Schiff verlassen

Der Kapitän hat das Schiff verlassen

nahm seinen Stock und ward nicht mehr gesehen

Es heißt, er strich allein durch dunklen Gassen

So gut’s halt geht auf abgefrorenen Zehen

Torkelnd und hastig suchte er nach Freuden​

Er fand sie stets in Flasche oder Krug​

Er war bereit manch Leben zu vergeuden
​
Er hatte Durst und hatte nie genug​

Er war gefürchtet und er war geachtet

Nur vor den Toten senkte er das Haupt

Stand er vor dir, hat er dich still betrachtet

Dass sein Blick töten könne, hat man fest geglaubt



Morschen Fregatten bot er einen Hafen
​
Den müden Schleppern wies er eine Bucht
​
Sein Hass galt allen Regeln, Paragraphen
​
Jedem Gejagten half er auf der Flucht​

Er wies uns allen einen Platz im Leben

Wir hatten keines, er hat es uns geschenkt

In schweren Zeiten hat er uns Kraft gegeben

Durch schwere Fluten hat er uns gelenkt

Es war nie einfach ihm gerecht zu werden​

Hart und gerecht oder doch nur hart
​
konnte er kämpfen, was haben wir ihn bewundert
​
Nur zu der einen war er immer zart​

(instrumental)

Als die Prinzessin nicht mehr bei ihm weilte​

legte ein dunkler Fleck sich auf sein Herz
​
der wuchs und wuchs, so schnell, als ob es eilte​

und führte seine Seele höllenwärts​

Die Häscher hingen dicht an seinen Fersen
Mit sieben Mann hat man ihn gestürzt

Am Boden liegend hat man ihn getreten

Er hat gelacht und dabei laut gefürzt

Ein Projektil durchbohrte seine Mütze
​
Sekunden nur, dann war’s um ihn geschehen
​
So lag er da in seines Blutes Pfütze
​
Sein Geist entwich auf Nimmerwiedersehen​

Der Kapitän hat das Schiff verlassen 

Hals über Kopf und ohne letztes Wort

Lasst uns den Rest der Beute noch verprassen

Wir folgen ihm, ein jeder geht von Bord

Mein Kapitän, heut nahmst du deine Mütze 
​
ein letztes Mal zum Höhepunkt der Flut
​
Nun liegst du da in deines Blutes Pfütze
​
Abscheulich stinkend nach Bitterkeit und Wut​

Gerechtigkeit sucht manchmal eigne Pfade

denk ich für mich und zähle still bis zehn

Urteilt die Zeit, wünsche ich dir Gnade

Ich weiß, du würdest niemals um sie flehen

Ich will und kann die Trauer nicht verhehlen​

Ich gönn dir Glück mit Engeln und mit Feen
​
Dein Stolz und Mut wird uns für immer fehlen
​
Ahoi, mach’s gut; Adieu mon Capitaine​
 
Grund: Typo
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Ein wunderbarer Text! Von der ersten bis zur letzen Zeile. Die ich, mühelos verstehend und gern, mehrfach las. Einige Zeilen weckten flüchtige Erinnerungen.

Es ist das Lied eines Hinterbliebenen, Und erinnert mich zugleich an das, was ich bei allen Grabreden empfinde: Die Grenzen der Worte. Ich wünsche diesem Lied viel Erfolg
 
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Den Text gelesen und spontan genickt: Jo, so isses und ein bisschen Santiano im Ohr. Eine schön erzählte Geschichte, Störtebecker segelt in der Ferne vorbei und der Geruch von Hafen, Meer und Tavernen kitzelt die Nase. Gefällt mir richtig gut.
 
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Der Kapitän hat das Schiff verlassen

Der Kapitän hat das Schiff verlassen

nahm seinen Stock und ward nicht mehr gesehen

Es heißt, er strich allein durch dunklen Gassen

So gut’s halt geht auf abgefrorenen Zehen

Torkelnd und hastig suchte er nach Freuden​

Er fand sie stets in Flasche oder Krug​

Er war bereit manch Leben zu vergeuden
​
Er hatte Durst und hatte nie genug​

Er war gefürchtet und er war geachtet

Nur vor den Toten senkte er das Haupt

Stand er vor dir, hat er dich still betrachtet

Dass sein Blick töten könne, hat man fest geglaubt



Morschen Fregatten bot er einen Hafen
​
Den müden Schleppern wies er eine Bucht
​
Sein Hass galt allen Regeln, Paragraphen
​
Jedem Gejagten half er auf der Flucht​

Er wies uns allen einen Platz im Leben

Wir hatten keines, er hat es uns geschenkt

In schweren Zeiten hat er uns Kraft gegeben

Durch schwere Fluten hat er uns gelenkt

Es war nie einfach ihm gerecht zu werden​

Hart und gerecht oder doch nur hart
​
konnte er kämpfen, was haben wir ihn bewundert
​
Nur zu der einen war er immer zart​

(instrumental)

Als die Prinzessin nicht mehr bei ihm weilte​

legte ein dunkler Fleck sich auf sein Herz
​
der wuchs und wuchs, so schnell, als ob es eilte​

und führte seine Seele höllenwärts​

Die Häscher hingen dicht an seinen Fersen
Mit sieben Mann hat man ihn gestürzt

Am Boden liegend hat man ihn getreten

Er hat gelacht und dabei laut gefürzt

Ein Projektil durch bohrte seine Mütze
​
Sekunden nur, dann war’s um ihn geschehen
​
So lag er da in seines Blutes Pfütze
​
Sein Geist entwich auf Nimmerwiedersehen​

Der Kapitän hat das Schiff verlassen 

Hals über Kopf und ohne letztes Wort

Lasst uns den Rest der Beute noch verprassen

Wir folgen ihm, ein jeder geht von Bord

Mein Kapitän, heut nahmst du deine Mütze 
​
ein letztes Mal zum Höhepunkt der Flut
​
Nun liegst du da in deines Blutes Pfütze
​
Abscheulich stinkend nach Bitterkeit und Wut​

Gerechtigkeit sucht sucht manchmal eigne Pfade

denk ich für mich und zähle still bis zehn

Urteilt die Zeit, wünsche ich dir Gnade

Ich weiß, du würdest niemals um sie flehen

Ich will und kann die Trauer nicht verhehlen​

Ich gönn dir Glück mit Engeln und mit Feen
​
Dein Stolz und Mut wird uns für immer fehlen
​
Ahoi, mach’s gut; Adieu mon Capitaine​

Klasse Micha 5 ⭐- super Geschichte, spannend erzählt. Man "sieht" die Figur praktisch vor dem inneren Auge. Du hast sie zum Leben erweckt.
 
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Sehr viel Schönes dabei! Die zweite und dritte nach dem Instrumental gefallen mir weniger. Vor allem der Furz.
 
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Sehr viel Schönes dabei! Die zweite und dritte nach dem Instrumental gefallen mir weniger. Vor allem der Furz.
Ja, das hat mich auch ein wenig irritiert.

Die Häscher hingen dicht an seinen Fersen
Mit sieben Mann hat man ihn gestürzt

Am Boden liegend hat man ihn getreten

Er hat gelacht und dabei laut gefürzt
Wäre so vielleicht besser gewesen?:

Die Häscher hingen dicht an seinen Fersen
Mit sieben Mann hat man ihn zu Fall gebracht
Am Boden liegend, hat man ihn getreten
Selbst dort hat er noch laut gelacht.
 
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Die Häscher hingen dicht an seinen Fersen
Mit sieben Mann hat man ihn gestürzt

Am Boden liegend hat man ihn getreten
Er hat gelacht und dabei laut gefürzt
Was bleibt von diesem Vers hängen?
Die Häscher hingen dicht an seinen Fersen
Mit sieben Mann hat man ihn zu Fall gebracht
Am Boden liegend, hat man ihn getreten
Selbst dort hat er noch laut gelacht.
Und was bleibt von dem?

Und mal generell: Wem ist gedient, wenn wir von der Kunst mehr Erwartetes als Unerwartetes erwarten? Und warum reicht es den Kritikern nicht, dass aus „ gefurzt“ ein augenzwinkerndes „gefürzt“ wurde?

Und nochmals zur Moral: Welche Texte wurden an der Wiege eines neuen Genres gesungen; waren die eher sauber oder dreckig?
 
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Nur kurz ein Einwurf:

Der geschilderte Kapitän ist ein Mann, der sich in den Spelunken und mit den windschiefen Gesellen nicht nur bestens auskennt, sondern mit ihnen Solidarität fühlt und übt. Der Furz passt zu ihm wie der Rum zum Matrosen Kuttel Daddeldu, dem plankennahen und zu Lande stets schwankenden Seemann, dem Geschöpf aus der Feder von Ringelnatz.

Der Furz drückt körperlich die Missachtung gegenüber seinen Häschern aus - Lachen drückt Überlegenheit aus. Ich finde den Furz passender.

Toller Songtext - wo sind die Akkordeonspieler und Shanty-Chöre wenn man sie mal braucht?

x-Riff
 
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Der Furz drückt körperlich die Missachtung gegenüber seinen Häschern aus - Lachen drückt Überlegenheit aus. Ich finde den Furz passender.
Oder den Verlust von Körperkontrolle, oder die Absenz von Würde, oder ...
Und warum reicht es den Kritikern nicht, dass aus „ gefurzt“ ein augenzwinkerndes „gefürzt“ wurde?
Das 'ü' macht es für mich eher schlimmer, als besser. Ein verniedlichendes 'ü' passt noch weniger zur vermeintlich ausgedrückten "Verachtung".

Macht mit meiner Kritik bitte, was ihr wollt. Wenn sie nicht erwünscht ist, halt' ich selbstverständlich gern das Maul. Aber wenn nur Lobpreis gefordert ist, dann sollte das klargemacht werden. Dann spar' ich mir die Worte. Denn ich habe mich bewusst "gezwungen" zu schreiben, weil ich der festen Überzeugung bin, dass gerade Kritik weiterbringt.
 
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Offensichtlich haben Kollegen von der Texterfraktion es hier nicht so mit Anmerkungen, von Kritiken mal ganz zu schweigen.
Hat ja keiner behauptet, dass das nix is.

Hier wurde lediglich dargestellt, dass die Originalversion "einem" so in der Form (egal ob "u" oder "ü") nicht zusagt.
Ich finde, das muss man gelten lassen.

Ob einem was gefällt oder nicht, kann doch immer nur subjektiv sein.

Mozart hat auch anders gespielt als Bach und dennoch passt nix von denen in mein Repertoire. Deswegen würde ich aber nie sagen, deren Musik war kacke.

Ich geh jetzt wieder trommeln.

Abgeseh'n davon hat mich der obige Text dennoch berührt.
 
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Ein verniedlichendes 'ü' passt noch weniger zur vermeintlich ausgedrückten "Verachtung".
Tremar, da gebe ich dir Recht! ;) Aber ich glaube, @michaw57 hätte auch andere Lösungen zur Verfügung gehabt, Er hat sich hier für Ironie entschieden. Vielleicht eine emotionale Auflockerung für einen recht langen Text. Ein kleiner Gag, auf den er bei 3 Strophen vielleicht verzichtet hätte..,:nix:

Offensichtlich haben Kollegen von der Texterfraktion es hier nicht so mit Anmerkungen, von Kritiken mal ganz zu schweigen.
Hat ja keiner behauptet, dass das nix is.

Hier wurde lediglich dargestellt, dass die Originalversion "einem" so in der Form (egal ob "u" oder "ü") nicht zusagt.
Ich finde, das muss man gelten lassen.

Ob einem was gefällt oder nicht, kann doch immer nur subjektiv sein.

Mozart hat auch anders gespielt als Bach und dennoch passt nix von denen in mein Repertoire. Deswegen würde ich aber nie sagen, deren Musik war kacke.

Ich geh jetzt wieder trommeln.
Nichts von alle dem. Ich habe einige Fragen gestellt, Auf die du leider nicht eingehst. Das waren keine rhetorischen Fragen. Daraus könnte eine interessante Diskussion werden. Für alle Seiten.
 
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Alles gut...:patpat:
 
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Ein kleiner Gag, auf den er bei 3 Strophen vielleicht verzichtet hätte..,:nix:
Und das genau wäre mein Rat.

Das Schwierige, das "Gefährliche" ist ja, dass durch EINE Schrotkugel das ganze Hasenessen zur schlechten Erfahrung werden kann. Die beiden Abschnitte 'raus - und das Gesamtwerk wird imho BESSER, nicht schlechter.

NOCH besser würde es vermutlich, wenn es gelänge, jene Strophen zu heilen.
 
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Anmerkungen und Kritik:

Ich kann nicht erkennen, dass hier Kritik unerwünscht ist oder Anmerkungen mit Mißbilligung geahndet wurde. Das damit einhergehende "Von Oben herab" kann ich auch nicht sehen.
Alle Anmerkungen sind im subjektiven Gefühl einer "Stimmigkeit" gepostet und befinden sich damit auf einer Ebene eines Feedbacks, wie der Text bei der jeweils sich äußernden Person ankommt.

Der bzw. die Schreibende des songtextes wägt dann für sich ab und entscheidet sich für seine/ihre subjektive Stimmigkeit - bereichert durch die gegebenen Feedbacks.

Herzliche kollegiale Grüße

x-Riff
 
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Am Besten wäre allerdings, wenn der Musiker zunächst seinen Texter fragt, was dieser formal und inhaltlich beabsichtigte. So wie mich auch interessiert, mit welchen Intentionen mich ein Musiker vertonte. Vorher würde ich auf keinen Fall Streichungen erwähnen oder vorschlagen. Ist doch kein Aufwand zu fragen; lieber @michaw57, was liegt dir an dieser Zeile?
 
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Hübscher Text(y)

Ob Furz, Fürz oder sogar Farz (nach meinem etymolog. Wörterbuch auch möglich) fände ich persönlich relativ egal.

Das Wort, was mir nicht so zusagt, ist das Projektil. Klingt mir zu fachlich / modern und die klassische "Kugel" würde mir besser gefallen.
Aber auch nur Geschmackssache
 
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Ich kann nicht erkennen, [...]

Aufklärung:
  1. @michaw57 und ich haben keinerlei Problem.
  2. Hat sich überholt, denn @Jongleur war Auslöser für meinen Post #9 und triggert jetzt mit #16 ein ähnliches Gefühl in mir. Vielleicht NUR in mir, das kann ja sein!
 
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Oder den Verlust von Körperkontrolle, oder die Absenz von Würde, oder ...

Das 'ü' macht es für mich eher schlimmer, als besser. Ein verniedlichendes 'ü' passt noch weniger zur vermeintlich ausgedrückten "Verachtung".

Macht mit meiner Kritik bitte, was ihr wollt. Wenn sie nicht erwünscht ist, halt' ich selbstverständlich gern das Maul. Aber wenn nur Lobpreis gefordert ist, dann sollte das klargemacht werden. Dann spar' ich mir die Worte. Denn ich habe mich bewusst "gezwungen" zu schreiben, weil ich der festen Überzeugung bin, dass gerade Kritik weiterbringt.
Vielen Dank für deine (und alle anderen) Hinweise.

Der Text soll ja, dem Charakter des Kapitäns entsprechend, derb und durchaus zwiespältig rüberkommen. Da hab ich mich an mehreren Stellen für „unangenehme“ Formulierungen entschieden.

Der Tod des Kapitäns ist ja der Höhepunkt und das Ende der Ansprache an die Besatzung. Der bleibt bis zum Tod der aktive Part, eben auch nachdem er vermeintlich unter Kontrolle gebracht wurde. Was folgt ist die Erschießung wegen eines Furzes, als Darstellung der Absurdität, der sich als „Recht“ verstehenden „Macht“.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

  1. @michaw57 und ich haben keinerlei Problem.
So ist es😊
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Das Wort, was mir nicht so zusagt, ist das Projektil. Klingt mir zu fachlich / modern und die klassische "Kugel" würde mir besser gefallen.
Aber auch nur Geschmackssache
„Ein Projektil“ wird auf der vierten Zeilensilbe betont, wie die anderen Strophenanfänge. Das hat bei mir mit der Kugel nicht funktioniert.
 
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Der Pups blieb in der Luft stehen
und wollte einfach nicht mehr gehen

😹
 
  • Wow
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