Neben der gegriffenen/gespielten Note seltsames Mitklingen eines weiteren Tons?

82Hz ist nur die Grundfrequenz. Nimm es mal 2 (Harmonie/Oberton) und man hat schon 164 was "ca 170" sind... Hab die Datei gerade mal gecheckt (Spektrumanalyse) und an den entsprechenden Stellen sind definitiv große Ausschläge bei 82Hz und 164Hz drin. Was Anderes außer den unbeabsichtigten Leersaiten höre ich da aber nicht wirklich nicht in dem Soundfile... Ausser dass es später bei ca 20 Sek deutlich lauter wird ( Peak bei ca 140Hz )...
 
Ich habe kein ausgeklügeltes Abhörsystem, also kein High-End, aber, was es zu hören gibt, höre ich.
Ich höre aber auch nix ungewöhnliches, außer dem Plektrumanschlag, oder, dass eine Note "unsauber" angeschlagen wird. Das meinst Du aber sicher nicht.

1. Kommt dieser Ton auch bei leer angeschlagenen Saiten? Wenn ja, ist es ein mechanisches Problem.
2. Deine übertrieben dargestellte Grafik...kann es sein, dass es doch mit dem Hals zu tun hat, die Saiten je nach Anschlagsstärke an die Bünde schlagen, so minimal, dass es diesen Ton erzeugt?
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Kann es sein, dass man diesen Ton besser hört, wenn Du die Saite ausklingen lässt, bevor Du den nächsten anschlägst?
 
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Also, da ist kein eigener Ton bei ca. 170 Hz. Was Du heraushörst, scheint eher ein Artefakt des Frequenzgangs Deines Systems zu sein.

Der Reihe nach.

(1) Aufbau: Deine 2. Aufnahme, Audio-Track in Studio-One, Endlosschleife, Analyzer dran (FFT, Spektrum)

(2) Beobachtung: Mit Deinen Spielen läuft ein recht komplexes Spektrum durch, d.h. von tief nach hoch gespielt ergibt einen "Lauf" von links nach rechts auf dem FFT-Schirm. Dort ist nichts wirklich Auffälliges, insb. KEIN steter Ton (Peak) bei ca. 170 Hz. Das bestätigt auch ein Abhören mit einem scharfen EQ Filter, der möglichst viel jenseits der 200-300 Hz unterdrückt.

(3) Trick: Setze Hold-Zeit auf unendlich, dh es bleibt eine weiße Treppenkurve, die über Deine gesamte Audioaufnahme hinweg die jeweiligen Maxima angibt (~ Maximalamplitude je Frequenzbereich(Balken)). Das ist näherungsweise ...

... der Frequenzgang Deines Gesamsystems (Korpus+Saiten (mech. Schwingen), Pickup, Pre/Amps/Pedale, ADC (elektr. Schwingen))

Für die Puristen: Wir tasten hier durch das Spielen mit nichtidealen diracartigen Pulsen variabler Amplitude ab (s.u.), was nicht ganz so weit weg ist vom Beaufschlagen mit weißem Rauschen. Das ergibt bekanntlich ... den Frequenzgang.

1707038272039.png


Zu erkennen:
  • Hochpass
  • Tiefpass
  • HP und TP lösen sich bei ca, 123 Hz ab, 3dB-Bandbreite ca. 98 Hz - 157 Hz
  • Resonanz bei ca. 1.7 kHz
(4) Nachrichtentechnische Deutung: Würde man dieses System mit einem Dirac-Impuls anregen (unendlich stark, "unendlich" kurz), reagierte das System mit seinen Eigenschwingungen, i.W.:
  • 123 Hz
  • 1.7 kHz
(5) Zeitliche Schnappschüsse: Kanns hier leider nicht als Filmchen zeigen. Man kann Folgendes sehen:
  • der gespielte Grundton liegt an den richtigen Stellen (s. Tabelle weiter oben)
  • wandert durch
  • zeigt wunderbar Deine Saite mit Obertönen n * f (n=1,2,3, ...)
  • man sieht gelegentlich im linken niederfrequenten Teil einen Grummelhubbel
  • der in der Gestalt ungefähr der weißen Hüllkurve folgt

1707038543299.png

1707038552276.png


(6) Vermutungen: Denken wir wieder in stoßartigen Anregungen, siehe (4), wie sie etwa entstehen beim:
  • beklopfen von Korpus und/oder Hals (mechanische Anregung)
  • Fingerrutschen entlang der Saiten (ebenso)
Wie ein beklopfter Koprus oder Hals klingt, wissen wir ja: das klingt ähnlich dumpf, wie die vermuteten 170 Hz, siehe linken Peak im ersten Bild.

(7) Verifikation: Was fehlt, ist eine Tonaufnahme, die:
  • KEINE Saiten spielt
  • Korpus, Hals, beide durch scharfes Klopfen (Dirac !) anregt
  • Saitenrutscher möglichst OHNE Anregung von Korpus und Hals
  • Saitenrutscher MIT gleichzeitiger Anregung von Korpus und Hals
  • ebenso das Anschnippsen des Floyd Hebels (das schwingt ja per Aufbau mechanisch)
Erwartung:
  • ähnliches Frequenzbild
  • klarere Trennung der Effekte (Korpus, Hals, Saitenrutscher, Floyd Hebel)
(8) Anmerkung: Aufgrund unserer Alltagserfahrung neigen wir zu stereotypen Deutungen wie etwa:
  • Saiten schwingen (sollen sie ja)
  • Holz ist hart (meist)
  • Beton ist unverrückbar (schwer anzuheben)
ABER: Aus Sicht der Physik schwingt einfach immer alles ...

Schönen Sonntag :coffee: :cool:
 
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Danke dir.... bin komplett überfordert ... beim ersten durchlesen hab ich ungefähr soviel verstanden .. das der Ton eventuell durch das Effektgerät entstanden sein könnte??
Die Gitarre die Richtigen Töne an der Richtigen Stelle hat??
Falls es ein Resonanz Phänomen ist es evt. von den Tremolo Federn her kommen könnte ??? (das hab ich mal so Überlegt)


PS.: Musiker Board war Gestern Abend off??
PPS.: Vielen lieben dank für deine Mühe (y)
 
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So wie ich es verstanden habe, sollte nach (7) noch eine Aufnahme ohne Saitenklingen gemacht werden, nur Klopfen auf das Holz, Tremoloarm etc. Um herauszufinden woher der Ton kommt. Interessant ist es allemal.
 
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Ok dem Wunsch kann ich nachkommen ...hoffe das es einigermaßen Richtig ist???
Musikalischer Hochgenuss :m_git1:



Erst Korpus dann Hals beklopft
Dann Saitenrutscher (Powercord)
Dann Saitenrutscher mit beklopfen von Korpus und Hals
zum Schluss beklopfen des Tremolo Hebels^^

Ps.: woher weist du das ich Studio One zum Aufnehmen verwende ... iwo gelesen ,oder Metadaten ??👀
 
Danke dir.... bin komplett überfordert ... beim ersten durchlesen hab ich ungefähr soviel verstanden .. das der Ton eventuell durch das Effektgerät entstanden sein könnte??
Ja, nicht verzweifeln. Im Grunde ist es einfach. Stelle Dir einen gedeckten Tisch vor, am besten ohne Tischdecke. Dann gekonnter Faustschlag (Dirac-Puls) auf die Tischplatte. Alles, war schwingen kann (sog. Eigenschwingungen), hörst Du dann, zb:
  • Tischplatte (auf und ab)
  • Untergestell (hin und her)
  • Teller, Gläser, Besteck (klirr, schepper, öller-öller)
  • usw.
  • wir hören die Unterschiede (und können auf die Verursacher schließen)
  • und so‘n FFT zeigt es (dem Eingeweihten)
Nein, ich denke das Effektgerät macht eher den Gesamtabfall, Tendenz dumpf. Werde mir später einmal den „Hörgenuss“ anschauen.
PPS.: Vielen lieben dank für deine Mühe (y)
Gerne.
Ps.: woher weist du das ich Studio One zum Aufnehmen verwende ... iwo gelesen ,oder Metadaten ??👀
Gar nicht. Hab‘s vor längerer Zeit mal beim Großen T mitbekommen. Hin und wieder nützlich :cool:
 
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Großen T ???
Bin echt Begriffsstutzig ...oder du zu Kryptisch :ROFLMAO:
 
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Gibt's doch 'nen Song:

"I`m a thoo-man"
:whistle:
 
ok...
Habs gerade auch mit verzerrter Gitarre festgestellt^^
Ist mir vorher nie aufgefallen ^^



aber nur auf dem linken Ohr^^
Oder geht mein Headset Kaputt^^??

Ps.: den Song kenne ich leider nicht .... link??
 
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Tinnitus ....?
 
Ne hab den AKG mal an den PC angesteckt... selbes Ergebnis beim zweiten mal am Besten zu hören und nur links^^

Ps.: Habs dann doch geschnallt... Großes T ^^ ... kucke gerade ein Video wie man Vibrato Federn Ruhig bekommt^^ .. der erwähnte das große T als Bezugsquelle für Diverse Lösungen ;)
Sein Kostengünstiger Vorschlag währe 10er Schrumpfschlauch um die Feder^^... währe mir jetzt aber zuviel Aufwand (Saiten entspannen etc.) .. wähle mal die Tempo Taschentuch Methode^^
nur zum Testen^^
 
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Ne hab den AKG mal an den PC angesteckt...
1) ich höre nix auf den Soundbeispielen
2) aha Kopfhörer+PC + ?
Wenn das "Störsignal" nur links zu hören ist, wäre meine Vermutung daß es nicht an der Gitarre liegt, denn die ist ja Mono .......
 
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Also Gitarre-DigitechRP355 Effekt-USB-PC-Studio one und wenn ich spiele wird der Kopfhörer im RP355 eingesteckt.
Also Studio One gibt das direkt an den RP355 zurück.
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1) ich höre nix auf den Soundbeispielen
vlt. ist es doch ein Oberton ... aber der Nervt mich langsam Richtig^^
 
So, fassen wir die beklopfte Version zusammen. Übrigens: Vielen Dank KillerPfote, dass Du das so mitmachst.

Im Grunde ist es einfach. Stelle Dir einen gedeckten Tisch vor, am besten ohne Tischdecke.
(1) Einsortieren: Auch bei E-Gitarren haben wir im Grunde eine Wackeldackel-Situation wie im oben skizzierten Tischbeispiel: Alles, was wackeln und schwingen kann, wird es auch ... mit Nuancen. Wir haben insbesondere mechanisch schwingfähig:
  • die Saiten
  • die Tremelo-Mechanik
  • den Korpus
  • den Hals.
Diese sind miteinander verkoppelt, dh man kann kaum den einen anregen, ohne dass ein anderer mitgeht. Wie auch immer, alles, was mechanisch schwingt und wackelt landet letztendlich im Pickup (Relativbewegungen) und geht in das Aufnahmesignal.

(2) Korpusklopfen: Das ist wirklich gut gelungen ! Wir hören und sehen:
  • 2 niederfrequente Peaks (gemittelt ~ 46 Hz und ~ 126 Hz)
  • 2 weitere um ~ 252 Hz und ~630 Hz
  • Rascheln: bei ca. 2 kHz (vermutlich aus der Tremelo-Mechanik?
Nehmen wir vorläufig an, dass die Frequenzanteil unter ca. 200 Hz eher zeigen, was da an massigem Holz in Schwingung gerät (je mehr träge Masse bei sonst gleichen Verhältnissen schwingt, desto tiefer der Ton).

1707051522348.png


(3) Hals-Klopfen/Anregung: Auch hier sehr schön zu sehen:
  • der Hals bringt eine weitere tieffrequente Note ein ("füllt" die Lücke zwischen 46 und 126 Hz // "verwäscht")
  • was sonst noch als Holz etc. erreichbar ist (Korpus) schwingt mit (bis ca. 900 Hz ähnliches Bild)
  • das, was raschelt, ist aber offenbar "zu weit weg" ... kein 2 kHz Rascheln ... Tremelo-Mechanik? (2. Indiz)

1707053113901.png



(3) Saitenrutscher Powerchord: Sehr schön: 2 dominierende Bereiche:
  • unter 500 Hz links ... wohl alles, was Korpus und Hals als Eigenschwingungen (Eigentöne) "sagen"
  • über 500 Hz rechts ... das typische Saitenkratzgeräusch, bei ca. 2 kHz
Das ist gut zu verstehen:
  • umsponnene tiefere Saiten
  • Finger gleiten in Saitenrichtung
  • das regt in der Saite Schwingungen in Bewegungsrichtung der Finger an (longitudinal)
  • und wird entsprechend hochfrequent hörbar
1707052270960.png


Bleibt auch in der fleißigen Variante genau so verstehbar, als Überlagerung der genannten Beiträge:

1707052533940.png


(4) Beklopfter Tremelo-Hebel:
  • unter 500 Hz alle vom Holz stammenden "Klänge"
  • bei ca. 2 kHz das Neue: Tremelo-Hebel (also wird dort das Rascheln von (2) zu finden sein
  • Quelle für die mittlere Frequenz um 560-710 Hz? Müsste man am Instrument erlauschen

1707052607033.png


(5) Fazit:
  • gelungene Versuchsserie
  • unter 500 Hz Töne/Klänge vom massiven trägen Holz
  • bei ca. 2 kHz Tremelo-Mechanik
  • Bedämpfungen, Anschlagsweise usw. bestimmen, ob und wie stark der anfänglich vermutete "170 Hz" Ton in Erscheinung treten.
So, und nun schaue ich mal zur verzerrten Aufnahme ;-)

(6) Mit Verzerrung: praktisch ähnliches Bild:

1707053753684.png

(Hatte ine Mute vergessen)
 
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Oky .. Tremolofeder (Vibrato) kann ich ausschließen^^
Ps.: Darf dir keine weiteren Leckereien zukommen lassen ... machste echt Gut (y)
Machst du das Beruflich ???
 
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