Hals verdreht oder normal (Halskrümmung Bereich E- vs. e-Saite)?

  • Ersteller Köstliches Brot
  • Erstellt am
Köstliches Brot
Köstliches Brot
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
29.12.24
Registriert
11.04.04
Beiträge
2.396
Kekse
5.000
Ort
Meppen
Moin zusammen,

Vorweg, ich weiß nicht ob ich hier zu kleinlich bin, oder ob hier wirklich ein Problem vorliegt.

Mir ist bei einigen - nicht bei allen - meiner Gitarren aufgefallen, dass die Hals Krümmung in der Bereich der tiefen E-Saite im Vergleich zur hohen e-Saite unterschiedlich ist. Das variiert von der Stärke her von Gitarre zu Gitarre. Manche haben auch eine einheitliche Halskrümmung.

Bei einer Gitarre habe ich es mal nachgemessen, da habe ich einen Unterschied von etwa 0,13 mm.

Nun die Frage, ist das normal aufgrund der unterschiedlichen Zugkräfte der dicken und dünnen Saiten oder liegt hier tatsächlich ein Problem (verdrehter Hals) vor?

Gruß Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte Deine Aussage nicht bezweifeln. Es mag sein, dass sich die Hälse in sich verdrehen. Und... eventuell bist Du wirklich zu kleinlich ;-)

Ich glaube nicht, dass das auf Grund des Saitenzugs so ist. Die Zugkraft einer hohen Saite wird nicht viel weniger als einer tiefen Saite sein, da letztendlich nur der Saitenkern die Zugkraft erbringt und die tiefen Saiten weniger gespannt werden, als die hohen Saiten. Gerade mal nachgeschaut ... der Unterschied bei einem Elixir E-Gitarren-light-0010-Saitensatz zwischen ober und unterer Halshälfte liegt gerade mal bei ca. 4kg. Und die größte Zuggraft bringen die A- und die D-Saite.

Aber wie misst man so einen verdrehten Hals reproduzierbar?

Da müsste man doch die Gitarre wie auf einer Pleg-Maschine einspannen und Bund für Bund gegen eine definierte Ebene als Referenz gemessen abtasten???

Oder vergleichst Du den Spalt zwischen Oberkante des 7. Bunds und Unterseite der hohen und tiefen E-Saite? Wenn ja, hast du mal die Bundhöhe in Relation zum Griffbrett gemessen?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß der Hals verdreht ist und tippe ebenfalls eher auf unterschiedlich hohe Bünde. Nachprüfen kannst Du das ja auch indem Du vom Holz (nicht vom Bund aus) zur Unterseite der Saite misst. Dann sollte es gleich sein.
🤔 Und was meinen unsere Profis?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
da habe ich einen Unterschied von etwa 0,13 mm.
Ein Unterschied von was? Messung zwischen was (zwei Punkte) und wo und wie?
Je nach Sattelkerbung und Brigdeeinstellung habe ich unterschiedliche Saitenabstände zum Griffbrett/Bundstäbchen.
oder ist die Messung mit Richtscheit auf 1. und letzten Bundstäbchen und dann mittels Fühlerlehre z.B. im 10. Bund und die Differenz dort zwischen hoher und tiefer E-Saite?
oder habe ich jetzt einen falschen Denkansatz.
BDX.

0,13 mm :unsure: Das ist ein Blatt Papier.
 
Zuletzt bearbeitet:
...der Bereich der tiefen E-Saite im Vergleich zur hohen e-Saite unterschiedlich ist. Das variiert von der Stärke...

...da habe ich einen Unterschied von etwa 0,13 mm.
Wenn ich das als Problem auffassen würde, was es zu untersuchen wert wäre, würde ich folgendes in dieser Reihenfolge in Betracht ziehen:
- Saitendurchmesser, genauer -radius
- Sattelkerbentiefen
- Bundhöhe
- Griffbrettzustand
Auf einen verdrehten Hals würde ich, wenn überhaupt, zuletzt kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Vielen Dank für die bisherigen Antworten. Nochmal eben zu meiner Messung:

- Kapo am ersten Bund (Sattel ist somit schon mal ausgeschlossen)
- Saite am Hals/Korpusübergang gedrückt
- Mit Messuhr den Abstand zwischen Bundoberkante 7. Bund <-> Saitenunterkante gemessen
- Differenz der Messwerte bei den E/e-Saiten beträgt 0,13mm

Bundhöhe ist an der Stelle gleich...1,22 mm
 
Saiten haben auch einen gewissen "Durchhang". Abhängig von Spannung und Gewicht. Also Messung in senkrechter Position.
BDX.
 
@Köstliches Brot : Du scheinst im Gegensatz zu einigen hier ja zu wissen wie man die Halskrümmung misst. Das ist schon mal gut. Ich selbst habe noch nie versucht so genau zu messen. MIr reicht meist mein Augenmaß.

Um aber die Frage nach der Ursache für alle hier mitlesenden zu beantworten:

Ich denke das liegt an unzureichend getrocknetem Holz bei der Herstellung, viel mehr aber noch an zu schneller Verarbeitung des Holzes, denn Holz hat immer innere Spannungen die sich lösen wenn man Material entfernt.

Bei heutigen Produktionsmethoden durch CNC-Fräsen hat das Holz keine Zeit mehr sich zu "entspannen".

Die Entspannung findet dann beim Käufer statt, was wieder zu Anspannungen führt wenn man zu genau misst...

*
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Hey,
die Ursache für so ein Verdrehen des Halses ist mir auch schon bekannt.
Eigentlich wollte ich mit meiner Fragestellung rausfinden, ob das hier wirklich ein Problem oder normal ist (wovon ich fast ausgehe, da ich es auch bei 4 anderen Gitarren mehr oder weniger so habe).
 
War mir nicht klar dass Dir die Ursache bekannt ist. Hätte dann ja nicht antworten müssen.

Ein Problem ist es erst wenn es in der Praxis störend wird.

Ich würde sagen es ist weder ein Problem noch normal.

Gitarren sollte man spielen und nicht vermessen bevor ein relevantes Problem auftritt.

*
 
Bitte nicht falsch verstehen, war nicht böse gemeint, dass mir das bekannt war :)
 
Alles gut - kein Grund zur Sorge.
 
Ich habe eine Vintage V100 PGM, die hat leider einen furchtbar verdrehten Hals. Kann man auch gut per Augenmaß vom Sattel links zur Brücke recht geschaut erkennen. Wenn ich an der Kopfplatte den Hals in die richtige Richtung drücke, kann man deutlich sehen, wie der in die gerade Flucht dreht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich habe an meinen Gitarren aus Interesse mal genauer hingeschaut und kann das Phänomen bestätigen.
Allerdings habe ich zur Kenntnis nehmen müssen das diese Messmethode nicht immer geeignet ist, da meine Bundstäbchen gerade im Bereich des 7. Bundes auf den Diskantsaiten schon erheblich abgenutzt sind. 😢
BDX.
 
Ich habe eine Vintage V100 PGM, die hat leider einen furchtbar verdrehten Hals. Kann man auch gut per Augenmaß vom Sattel links zur Brücke recht geschaut erkennen. Wenn ich an der Kopfplatte den Hals in die richtige Richtung drücke, kann man deutlich sehen, wie der in die gerade Flucht dreht.
So einen Mighty Mite Strathals habe ich auch hier liegen. Ob ein Hals vertwistet (verdreht) ist, kann man so prüfen: Kapo 1. Bund, mit einem Finger auf den 20. Bund beider E/e Saiten drücken... Wenn dann eine Saite davon so flach ist dass sie aufliegt, die andere Saite aber "Luft" hat....ist der Hals vertwistet - und damit Schrott. Eine Reparatur ist nicht einmal mit einem neuen Griffbrett möglich. Will man damit spielen, muss die Saitenhöhe so hoch eingestellt werden, dass die vorher aufliegende Saite frei schwingen kann. Aber die andere wäre dann extrem hoch.
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
oder liegt hier tatsächlich ein Problem (verdrehter Hals) vor?
Ein Problem würde vorliegen, wenn die Saitenlage nicht mehr vernünftig einstellbar oder die Intonation mangelhaft ist. Ein nur durch das Messen einer nicht relevanten Größe bemerkte Eigenheit ist für mich kein Mangel (sofern diese keine negativen Auswirkungen auf Sound/Handling hat), sondern Ausdruck von "zu viel im Internet gelesen" im Sinne hypochondrischer Anwandlungen.

Ich möchte gar nicht wissen, welche meiner Gitarren bei manchmal angelegten Maßstäben hier noch als makellos durchgehen würde - jeder Kratzer, jeder Ding und Dong wäre dann zu bemängeln. Da schau ich lieber erst gar nicht nach, lasse die Schieblehre im Koffer und mache keine Makroaufnahmen der "Problemzonen" ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Eigentlich wollte ich mit meiner Fragestellung rausfinden, ob das hier wirklich ein Problem oder normal ist
Wenn Gitarren per PLEK alalysiert werden, sieht man, dass die Größenordnung der Unterschiede, die du findest, total normal ist.
Ich finde die Graphik nicht mehr auf der PLEK-Website, aber es war ein Vielfaches von den 0,14mm.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Liebe Leute,

ich danke euch für die Vielzahl an Antworten.
Anhand derer ordne ich das Ganze als „normal“ ein. Das ist schonmal gut.

Aufgefallen ist mir das, während ich die Halskrümmmung nachstellen/optimieren wollte und dabei die hohe e-Saite schon am Anschlag war, während die tiefe E-Saite noch etwas Luft hatte.

Ein wirkliches Problem stellt das für mich aber nicht da. Mich hat dann aber doch interessiert, in welchem Rahmen das normal ist :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
...Aufgefallen ist mir das, während ich die Halskrümmmung nachstellen/optimieren wollte und dabei die hohe e-Saite schon am Anschlag war, während die tiefe E-Saite noch etwas Luft hatte.

Ein wirkliches Problem stellt das für mich aber nicht da. Mich hat dann aber doch interessiert, in welchem Rahmen das normal ist :)
Dann ist der Hals vertwistet!! Wenn Du damit leben kannst... Lies meinen Post noch einmal.
 
Grund: Vollzitat Vorpost reduziert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hier gibt es ja unterschiedliche Aussagen. Manche bestätigen das Ganze sogar, sogar bei PLEK.

Es ist ja nun nicht so, dass die Gitarre unspielbar wäre. Den meisten würde das nichtmal auffallen. Mir schon da ich immer das Optimum aus der Saitenlage rausholen will.
Btw, sogar bei meiner Duesenberg Starplayer ist das zu beobachten. Daneben bei einer 2005er Gibson LP, 2008er Jackson Dinky, 2007er Fender Strat. Fände das schon auffällig, wenn die alle einen Necktwist hätten.

Ich werde mal einen bekannten Gitarrenbauer zu dem Thema ansprechen.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben