Das ist mal eine eine gute Frage, die IMO auch noch nicht wirklich diskutiert wurde.
Als bekennender Freund und Nutzer von Switching Systemen, versuche ich natürlich meine Schaltaktionen so weit wie möglich zu automatisieren bzw. das mit einem "Tritt" zu erledigen!
Das hat mich lange dazu getrieben, bzw. sollte es ja dann wohl gefälligst auch möglich sein, den Umschaltvorgang exakt taktgenau auszuführen.
Jedoch habe ich mittlerweile für mich herausgefunden, dass das nicht unbedingt zielführend ist. So ist "Sound-Umschalten und Solo Beginn" im gleichen Moment eigentlich immer ein Problem. Das Umschalten lenkt immer ab, auch wenn es nur eine Aktion ist. Es ist -für mich - besser, da "seriell" und nicht nicht zeitgleich zu agieren. Kanalumschalten und PU-Wechsel nacheinander ist dann auch drin. Es macht IMO -wie schon hier angeklungen ist- sehr oft auch gar nichts aus, wenn z.B. vor einem Solo, das Rhytmus Riff nicht (zuende) spielt, sondern man eine kurze Pause macht, sauber schaltet/umstellt und dann mit voller Konzentration ins Solo einsteigt. Denn gerade der richtige und pointierte Einstieg in ein Solo, ist oft besonders wichtig.
Nichtsdestotrotz gibt es Stücke, wo man tatsächlich keine Zeit hat und während man das eine noch spielt, zum anderen umschalten muss. Das kann/muss man dann gezielt üben/trainieren.
Leute, die mit einem Looper arbeiten, werden es kennen, dass man bei komplexeren Loop Schichtungen, zunächst auch überfordert ist, im Takt den richtigen Schalter zutreffen.
Eine zeitlang habe ich in unserer Band den Keyboarder mit einem Boss SY-1 Synthie Pedal ersetzt. Da brauchte ich für Streicher das "Sustain-Pedal", das jeder Keyboarder auf dem Boden liegen hat. Da lernt man den Schalter irgendwann zu bedienen, ohne Nachdenken zu müssen oder abgelenkt zu werden.
Aber ich bin weit entfernt davon, mein Workflow beim Gig so weit verinnerlicht zu haben, dass ich eben eine kleine Spiel Pause für das Umschalten durchaus in Kauf nehmen kann/muss.