Es ist höchstwahrscheinlich das, was du als "Geknote" kennst.
Grundlage ist der Gibson Knot, Luthiers Knot, Gitarrenbauerknoten…nur eben nicht als reine Sicherung (Murle hat dazu schonmal ein Video gepostet), sondern hier
auf möglichst wenig Wicklung getrimmt.
Die Idee ist nicht meine. Sie stammt aus einem Gitarre&Bass Special aus 1989, und seitdem mache ich das so:
Die Saitendurchführung stelle ich quer zur Halsrichtung, denn die Wicklung beginnt bei meiner 6L-Kopfplatte (hochkant gesehen) auf 3 Uhr.
Jetzt muss ich der Saite möglichst viel Spielraum nehmen.
Dazu führe ich sie unter Zug bis zur Mechanik und winkle sie auf Höhe der Saitendurchführung über meinen Daumennagel um 90° Richtung Mechanik ab.
Danach ziehe ich die Saite durch die Mechanik bis zum Knick (Knick bleibt
vor der Mechanik).
Das Saitenende führe ich dann wieder unter Zug im Uhrzeigersinn um die Mechanik, unter dem Knick her nach oben.
Weiter den Zug halten, bei den dünneren Saiten aufpassen, du den Knick nicht in die Mechanik ziehst.
Mit der anderen Hand die Mechanik anziehen, bis die Saite unter Spannung steht.
Das sollten nicht mehr als zwei, drei Umdrehungen sein.
Dann normal weiterstimmen.
Das Saitenende biege ich dann so, dass es senkrecht von der Kopfplatte wegzeigt und knipse sie mit dem Saitenschneider am oberen Ende der Mechanik ab.
So, und jetzt komme ich zu dem, was du wahrscheinlich mit "komisch" gemeint hast:
Bei den umwickelten Saiten sieht die ganze dann doch schon sehr nach Knoten aus.
Die gute Nachricht:
Bei der E- und A-Saite brauchst du den Knoten nicht.
Die halten auch nur mit dem 90° Knick.
Das sieht dann so aus und könnte noch kürzer abgeknipst werden:
Oder hier 3L/3R:
Ich spiele übrigens ausschließlich 009/042 Sätze.
An der E- und A-Saite kannst du jeweils einzeln eine 4kg-Gitarre hochheben, hält also.
Was (für mich) noch dazugehört:
Beim Saitenwechsel stimme ich die Saiten zunächst einen Ganzton höher.
Dann dehne/entschlupfe ich die Saiten, indem ich sie an mehreren Stellen über die Saite verteilt vom Griffbrett wegziehe und dann wieder hochstimme.
Das Ganze dann im Abstand von max. 5 Minuten 2-3 Mal.
Dann ne Viertelstunde liegen lassen, anschließend auf Originalstimmung bringen.
Die Saiten verstimmen sich jetzt, wenn, dann nur noch etwas nach oben.
Du kannst auf diese Weise locker 2 Stunden vor einem Auftritt die Saiten wechseln und hast zum Gig eine verstimmungsfreie Gitarre.
Mit Übung hast du auf diese Weise in max. 10 Minuten die Saiten gewechselt und in einer halben Stunde (incl. 15 Minuten liegen lassen) eine nahezu verstimmungsfreie Gitarre.