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HCA Mikrofone/Recording/Mixing
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Liebe Mikrofonfreunde,
auf dieses Review habe ich mich besonders gefreut, und das mache ich aus einigen Gründen besonders gern:
Ursache für die Herstellung in USA war u.a. auch die Lieferkettenproblematik in der Coronakrise, da bekam man wohl die benötigten Bauteile aus Übersee nicht mehr rechtzeitig.
Dies und die Tatsache dass das V13 2nd gen jetzt in USA gefertigt wird, sieht man auch leider im Preis.
Das V13 1st gen bekam man noch für 950€, das 2nd gen liegt bei 1450€ manchmal auch im Sale günstiger.
Hinweis:
Die Testergebnise beziehen sich in erster Linie auf das Vanguard V13 2nd gen, wo es Unterschiede zur ersten Generation gibt, werde ich diese benennen.
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich Stefan Mayer bei for-tune (deutscher Vertrieb von Vanguard) ausdrücklich für die Ausleihe des Vanguard V13 2nd gen herzlich danken
Look
Äußerlicher Unterschied zur ersten Generation:
Die Unterschiede sind marginal:
Ausstattung
Die Ausstattung ist (fast) als komplett anzusehen.
Was man nicht sieht, es gibt auch einen Staubschutz für das Mikrofon, der aus glattem Stoff besteht.
Dieses Utensil haben die meisten Mikrofonhersteller NICHT in ihrem Auslieferungszustand ihrer Mikrofone, habe ich aber oft im Gebrauch!
Es ist noch eine sehr gute Bedienungsanleitung dabei.
Dass das Mikrofon im Koffer noch in einer schönen Holzbox untergebracht ist, ist auch eine feine Sache.
Es fehlt nur ein Popfilter.
Vorne unten sieht man eine Aussparung für eine optionale Röhre, die dort verstaut werden kann.
Man kann in dem Vanguard V13 problemlos einen andere Röhre als die 12AX7 Röhre installieren.
Später dazu mehr.
Verarbeitung
Alle Einzelteile der Ausstattung vom Mikrofon bis zum Staubschutz sind von sehr guter Qualität und sehr guter Verarbeitung.
Da gibt’s nichts zu kritisieren, nur zu loben.
Die weinrote Farbe ist wirklich schön und sexy.
Verwendete Audiogeräte für die nachfolgenden Tests
Preamp:
Vocals und akust. Gitarre ADesigns Pacifica
Mikrofonreferenzen:
Microtechgefell UM92.1s und BSA M250 meine beiden Referenzmikros für Röhrenmikrofone
und das Vanguard V13 1st gen.
Popfilter: P110 von Hakan.
Interface: mit Wandler RME ADI-2 an RME Fireface UC
Kopfhörer: Sennheiser HD380 Pro, Neuman ND-20
Abhöre: K+H O110 und Subwoofer Presonus Temblor T10
Testszenario
Ich verwendete einen Song von mir, Across My Head (Link weiter unten), bei dem ich das Vanguard V13 1st gen für die akust. Gitarre im finalen Take verwendet hatte.
Also, ideal in einem fertigen Song V13 1st gen und 2nd gen wie BSA M250 und UM92.1s zu testen.
Backing Vocals: Vanguard V13 1st gen, FLEA 12, Gefell M930 und Gefell M930TS
Bei den akust. Gitarren das Vanguard V13 1st gen
Alle Percussion wie Schellenkranz, Shaker und große Maracas: AEA R84
Bei den eGitarren: AKG D19c und AT3525 via Telefunken V672a
Amp und Box: VOX AC30H2 mit Celestion Greenback in der SG Grossmannbox.
Zu Klangvergleichszwecken wurde für Vocals neben dem V13 2nd gen, das UM92.1s, BSA M250 und Vanguard V13 1st gen verwendet.
Für akust. Gitarre das BSA M250 und das Vanguard V13 1st gen.
Eigenschaften
Das Vanguard V13 2nd gen ist ein Röhren-Großmembran-Kondensatormikrofon mit 9 Richtcharakteristiken, Kugel bis Acht.
Das Mikrofon ist rauscharm, es wird mit 13dB (A) Eigenrauschen angegeben, entspricht Geräuschpegelabstand von ca. 82dB angegeben.
Das sind übliche Rauschwerte für Röhren-GMKs, das Gefell M990 und das Lewitt Pure Tube erreichen noch bessere Rauschwerte.
Praktisch gehört (unter Kopfhörer in einem sehr ruhigen Raum), sind alle genannten Mikros rauschunauffällig bei typischen Aufnahmen wie Vocals, akust. Gitarre Picking oder Strumming und Co.
Das Vanguard V13 2nd gen ist ein durchschnittlich empfindliches Mikrofon.
Es liegt im Bereich des UM92.1s , ich vermute um die 15-17mV
Unterschiede zum Vanguard V13 1st gen
Das 2nd gen rauscht etwas mehr als mein 1st gen, was mich eigentlich verwundert, allerdings habe ich in meinem 1st gen eine TAD Premium Highgrade 6072a verbaut, die von höherer Qualität ist und rauschärmer ist.
Das Vanguard V13 1st gen ist deutlich lauter, ich vermute um die 26mV!
Also hier hört man deutlich die anderen technischen Innereien des V13 2nd gen.
Der etwas schwächere Output des 2nd gen finde ich persönlich gut, denn bei lautem Gesang ist die niedrigste Gain Einstellung an üblichen Preamps oft noch zu hoch.
Frequenzgang und Dynamik
Das Vanguard V13 2nd gen verfügt über einen recht neutralen Frequenzgang bei üblichem Abstand von 25cm vor dem Mikrofon.
Da es keinen offiziellen Frequenzgang gibt, vertraue ich meinen Ohren, und stelle fest, dass die übliche Anhebung ab 4-5khz bis 10khz nur sehr leicht vorhanden ist.
Es klingt nicht besonders hell oder dunkel.
Die Mitten sind sehr fein austariert, die Tiefen gut dosiert, können aber bei nähere Besprechung massiver werden, sind aber gut zu gebrauchen als Tiefenfundament bei hohem Gesang.
Die Auflösung ist gut bis sehr gut, kommt aber nicht an das BSA M250 oder UM92.1s heran.
Die Auflösung ist aber gut genug, dass Quellen sehr gut aufgenommen werden und sehr gut erklingen.
Das dynamische Verhalten des Vanguard V13 2nd gen ist sehr gut, es folgt dem dynamischen Verlauf der Stimme akkurat.
Klang
Lead Vocals
Das Vanguard 13 2nd gen parallel mit dem 1st gen aufgestellt, beide mit dem Pacifica verkabelt und los ging es.
Wie zu erwarten war, das Einsingen des Songs hat problemlos funktioniert, nichts hat mich irgendwie genervt, die Präsenz des Gesanges beim Einsingen war für mich sehr gut vorhanden.
Mehr als das, wie schon vom V13 1st gen gewohnt, ist es eine Wonne damit zu singen.
Das V13 2nd gen klingt wunderbar smooth im Mitten wie Höhenbereich, da nervt gar nix, im Gegenteil man fühlt sich sehr wohl als Sänger.
Der Unterschied zum V13 1st gen war auch sofort hörbar, auch wenn der Unterschied gering ist.
Das neue V13 2nd gen klingt etwas klarer und frischer, obwohl dort die Stockröhre verbaut ist, und ich bei meinem V13 die bessere 6072a verbaut wurde.
Dennoch sind beide Versionen des V13 wunderbare Mikrofone für Gesang, besonders auch für Frauenstimmen.
Das Vanguard V13 geht vom Klangtyp her in Richtung ELAM M251.
Das ist sofort wahrnehmbar, also liegt ein Vergleich zum BSA M250, ein sehr hochwertiger Klon des ELAM M250 (Kugel und Niere), nahe.
Abgrenzung zur absoluten Referenzklasse
Wie zu erwarten löst das BSA M250 noch besser auf, und klingt noch klarer, und legt in den Höhen einen wunderbaren Schimmer, das ist einmalig und liegt zum einen an der verwendeten Brass CK12 Kapsel von Haun, aber vor allem auch an der verwendeten GE 5star 6072a white labeled Röhre, die alleine zwischen 150€ bis 300 € kostet.
Auch das UM92.1s klingt wie zu erwarten war, etwas klarer und löst noch besser auf.
Stimmen sitzen bspw. UM92.1s durch seine M7 Kapsel unschlagbar gut leicht vor dem Mix
Allerdings kosten beide Mikros mehr als doppelt so viel wie das V13.
Dennoch klingt das V13 wunderbar an Stimmen und ist in der klanglichen Spitzenklasse, knapp unter den Referenzklassemikrofonen BSA M250 und Gefell UM92.1s.
Besonders an Stimmen die auffällige Resonanzen haben, und die man glätten möchte, da greife ich gerne zum V13!
Akustische Gitarre
Bei Tests an akustischer Gitarre hat sich das gleiche Bild wie bei den Vocals gezeigt.
Smoother und warmer Klang!
Das V13, ob 1st gen oder 2nd gen ist einer meiner Favoriten bei der Aufnahme von akust. Gitarren. Sie klingen wunderbar weich und dennoch klar genug., mit tollem Mittenfeld.
Auch hier klingen ide oberen Saiten beim 2nd gen etwas frischer und klarer bei gleicher Smoothness.
Percussion
Das Vanguard V13 klingt an Percussion sehr gut, mit Ausnahme von Schellenkranz und alles was Metall hat.
Das V13 1st gen quittiert Aufnahmen mit Schellenkranz gerne mit Verzerrungen, das V13 2nd gen hat hier einen größeren Headroom, aber auch hier kommt es recht früh zu Verzerrungen.
Wenn man Schellenkranz aufnimmt, dann geht man entweder weit weg, oder man nimmt ein anderes Mikro.
Audiofile
Ausschnitt aus dem Song Across My Head
https://app.box.com/s/xnhxp7dhlobdez6nu06ivkoo849mkbkf
Lead Vocal: V13 2nd gen
Akustische Gitarre und Teile der BackingVocals: V13 1st gen.
Bei den Lead Vocals wurde für den Mix eine leichte dyn. EQ-Bearbeitungen in den Tiefen durchgeführt, die üblichen Dynamikbearbeitungen (1176 und LA-2a), etwas HiShelf und Tapesättigung.
Room/Reverb fertig.
Die Lead Vocals klingen klar, smooth und warm, und setzen sich gut durch.
Auch die unterschiedlich verwendeten Röhrenmikros bei den anderen Instrumenten sorgen für eine gute Mischung unterschiedlicher Klangspezifikationen der Mikrofone.
Fazit
Das Vanguard V13 2nd gen ist ein sehr gutes Mikrofon für 1450€ und für viele Signale wie Vocals, akustische Gitarre, Percussion (kein Stahl ;-), Holzblasintrumente etc. hervorragend geeignet.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ist bei dieser guten und pfiffigen Ausstattung hervorragend.
Es ist zudem top verarbeitet.
Pro:
Noch ein Wort zum Abschluss für die V13 1st gen Besitzer
Es gibt keinen Grund traurig zu sein, oder zu meinen das V13 1st gen ist nicht mehr Up- To-Date.
Obwohl das 2nd gen klanglich etwas klarer klingt und etwas frischer, kann man locker mit der ersten Version weitermachen.
Beide haben den gleichen Klangabdruck auf gleichem Niveau, dass 1st gen klingt etwas dunkler, was aber mit einem entsprechendem HiShelf, wenn man das will, wettzumachen ist J
Testing
Tests sind, auch wenn sie wie in meinem Falle über mehrere Wochen durchgeführt wurden, nicht auf alle Anwendungen bzw. Nutzer eindeutig übertragbar.
Der Test dient dazu, das Mikrofon mit seinen Eigenschaften umfangreich und detailliert zu präsentieren.
D.h., man muss Mikros in seiner Umgebung, mit seiner Musik, mit seiner Stimme, mit seinem Instrument testen, um entscheiden zu können, ob es passt!
Ich rate jedem bei Kaufinteresse sich die Favoriten-Mikros nach Hause zu holen, und selbst Tests durchzuführen!
Nur Mut zum eigenen Testen!
auf dieses Review habe ich mich besonders gefreut, und das mache ich aus einigen Gründen besonders gern:
- Ich habe schon lange ein Vanguard V13 der ersten Generation (1st gen) in meinem Besitz
- Ich mag den besonderen, warmen, vollen und smoothen Klang dieses Mikrofons, einer der wenige Boutiquemikrofone die eine eigen-entwickelte randkontaktierte Kapsel verbaut haben
- Ich mag den Hersteller, der Service ist erstklassig, obwohl in USA Kalifornien ansässig, antwortet Derek von Vanguard zum Teil unterhalb einer Stunde und maximal mit 12 Stunden Verzögerung
- Nun kam das Vanguard V13 2nd gen, also die zweite Generation (2nd gen) heraus,
und da liegt es nahe beide Mikrofone miteinander zu vergleichen!
Ursache für die Herstellung in USA war u.a. auch die Lieferkettenproblematik in der Coronakrise, da bekam man wohl die benötigten Bauteile aus Übersee nicht mehr rechtzeitig.
Dies und die Tatsache dass das V13 2nd gen jetzt in USA gefertigt wird, sieht man auch leider im Preis.
Das V13 1st gen bekam man noch für 950€, das 2nd gen liegt bei 1450€ manchmal auch im Sale günstiger.
Hinweis:
Die Testergebnise beziehen sich in erster Linie auf das Vanguard V13 2nd gen, wo es Unterschiede zur ersten Generation gibt, werde ich diese benennen.
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich Stefan Mayer bei for-tune (deutscher Vertrieb von Vanguard) ausdrücklich für die Ausleihe des Vanguard V13 2nd gen herzlich danken
Look
Äußerlicher Unterschied zur ersten Generation:
Die Unterschiede sind marginal:
- Auf der Rückseite des Mikrofons sind die Bezeichnungen für den LowCut wie für den -10dB Pad weiß auf dem Mikrofonbody aufgedruckt
Bei der ersten Generation waren diese Bezeichnungen schwarz auf den metallenen Mikrofonkorb gedruckt. - Der Kapselring hat eine andere FarbE
Ausstattung
Die Ausstattung ist (fast) als komplett anzusehen.
Was man nicht sieht, es gibt auch einen Staubschutz für das Mikrofon, der aus glattem Stoff besteht.
Dieses Utensil haben die meisten Mikrofonhersteller NICHT in ihrem Auslieferungszustand ihrer Mikrofone, habe ich aber oft im Gebrauch!
Es ist noch eine sehr gute Bedienungsanleitung dabei.
Dass das Mikrofon im Koffer noch in einer schönen Holzbox untergebracht ist, ist auch eine feine Sache.
Es fehlt nur ein Popfilter.
Vorne unten sieht man eine Aussparung für eine optionale Röhre, die dort verstaut werden kann.
Man kann in dem Vanguard V13 problemlos einen andere Röhre als die 12AX7 Röhre installieren.
Später dazu mehr.
- Transportkoffer
Alle hier vorgestellten Austattungsteile des Mikros inkl. Mikrofon finden in dem stabilen Koffer sicheren „gewahrsam“.
Der Koffer wiegt mehr als 7kg, das merkt man beim Auspacken ;-) - Netzteil
Das Netzteil bietet 9 Richtcharakteristiken von Kugel bis Acht
Das Netzteil ist sehr schwer über zwei Kilo.
Im Vergleich Vanguard V13 1st gen ist die Lackierung des Gehäuses nun schwarz.
Früher hatte das Gehäuse die gleiche Weinrotfarbe wie der Mikrofonbody. - 7-poliges XLR-Kabel 5 m
Das Kabel und die Steckverbindungen sind stabil, die Länge ist mit weit über 7m (habe es nicht gemessen) ideal! - Schwere und stabile Mikrofonspinne
Die Spinne macht einen guten Job, extra Haltegummis liegen im Koffer bei, sollte mal eins kaputt gehen.
Das Gewinde für den Mikrofonsockel ist nun in der neuen Variante länger. - Holzbox
Sichere Verstauung des Mikrofons wenn man es mal nicht braucht.
Das Innenfutter und die Aussparung für das Mikro wurde immer mal verbessert, aktuell liegt das Mikrofon fest und sicher in der Aussparung.
Allerdings kommt man trotz Aussparung für die Finger das Mikrofon nur mit etwas Mühe heraus, ich denke da wird Derek auch wieder nachbessern.
Das ist aber kein Mangel, sondern nur gejammert auf höchstem Niveau ;-) - Bedienungsanleitung
Diese Bedienungsanleitung ist wirklich gut, weil sie auch Tipps gibt , welche Einstellungen man am Netzteil vornehmen kann, um unterschiedliche Ergebnisse bei Vocal- oder akust. Gitarrenaufnahmen etc. zu erzielen.
Verarbeitung
Alle Einzelteile der Ausstattung vom Mikrofon bis zum Staubschutz sind von sehr guter Qualität und sehr guter Verarbeitung.
Da gibt’s nichts zu kritisieren, nur zu loben.
Die weinrote Farbe ist wirklich schön und sexy.
Verwendete Audiogeräte für die nachfolgenden Tests
Preamp:
Vocals und akust. Gitarre ADesigns Pacifica
Mikrofonreferenzen:
Microtechgefell UM92.1s und BSA M250 meine beiden Referenzmikros für Röhrenmikrofone
und das Vanguard V13 1st gen.
Popfilter: P110 von Hakan.
Interface: mit Wandler RME ADI-2 an RME Fireface UC
Kopfhörer: Sennheiser HD380 Pro, Neuman ND-20
Abhöre: K+H O110 und Subwoofer Presonus Temblor T10
Testszenario
Ich verwendete einen Song von mir, Across My Head (Link weiter unten), bei dem ich das Vanguard V13 1st gen für die akust. Gitarre im finalen Take verwendet hatte.
Also, ideal in einem fertigen Song V13 1st gen und 2nd gen wie BSA M250 und UM92.1s zu testen.
Backing Vocals: Vanguard V13 1st gen, FLEA 12, Gefell M930 und Gefell M930TS
Bei den akust. Gitarren das Vanguard V13 1st gen
Alle Percussion wie Schellenkranz, Shaker und große Maracas: AEA R84
Bei den eGitarren: AKG D19c und AT3525 via Telefunken V672a
Amp und Box: VOX AC30H2 mit Celestion Greenback in der SG Grossmannbox.
Zu Klangvergleichszwecken wurde für Vocals neben dem V13 2nd gen, das UM92.1s, BSA M250 und Vanguard V13 1st gen verwendet.
Für akust. Gitarre das BSA M250 und das Vanguard V13 1st gen.
Eigenschaften
Das Vanguard V13 2nd gen ist ein Röhren-Großmembran-Kondensatormikrofon mit 9 Richtcharakteristiken, Kugel bis Acht.
Das Mikrofon ist rauscharm, es wird mit 13dB (A) Eigenrauschen angegeben, entspricht Geräuschpegelabstand von ca. 82dB angegeben.
Das sind übliche Rauschwerte für Röhren-GMKs, das Gefell M990 und das Lewitt Pure Tube erreichen noch bessere Rauschwerte.
Praktisch gehört (unter Kopfhörer in einem sehr ruhigen Raum), sind alle genannten Mikros rauschunauffällig bei typischen Aufnahmen wie Vocals, akust. Gitarre Picking oder Strumming und Co.
Das Vanguard V13 2nd gen ist ein durchschnittlich empfindliches Mikrofon.
Es liegt im Bereich des UM92.1s , ich vermute um die 15-17mV
Unterschiede zum Vanguard V13 1st gen
Das 2nd gen rauscht etwas mehr als mein 1st gen, was mich eigentlich verwundert, allerdings habe ich in meinem 1st gen eine TAD Premium Highgrade 6072a verbaut, die von höherer Qualität ist und rauschärmer ist.
Das Vanguard V13 1st gen ist deutlich lauter, ich vermute um die 26mV!
Also hier hört man deutlich die anderen technischen Innereien des V13 2nd gen.
Der etwas schwächere Output des 2nd gen finde ich persönlich gut, denn bei lautem Gesang ist die niedrigste Gain Einstellung an üblichen Preamps oft noch zu hoch.
Frequenzgang und Dynamik
Das Vanguard V13 2nd gen verfügt über einen recht neutralen Frequenzgang bei üblichem Abstand von 25cm vor dem Mikrofon.
Da es keinen offiziellen Frequenzgang gibt, vertraue ich meinen Ohren, und stelle fest, dass die übliche Anhebung ab 4-5khz bis 10khz nur sehr leicht vorhanden ist.
Es klingt nicht besonders hell oder dunkel.
Die Mitten sind sehr fein austariert, die Tiefen gut dosiert, können aber bei nähere Besprechung massiver werden, sind aber gut zu gebrauchen als Tiefenfundament bei hohem Gesang.
Die Auflösung ist gut bis sehr gut, kommt aber nicht an das BSA M250 oder UM92.1s heran.
Die Auflösung ist aber gut genug, dass Quellen sehr gut aufgenommen werden und sehr gut erklingen.
Das dynamische Verhalten des Vanguard V13 2nd gen ist sehr gut, es folgt dem dynamischen Verlauf der Stimme akkurat.
Klang
Lead Vocals
Das Vanguard 13 2nd gen parallel mit dem 1st gen aufgestellt, beide mit dem Pacifica verkabelt und los ging es.
Wie zu erwarten war, das Einsingen des Songs hat problemlos funktioniert, nichts hat mich irgendwie genervt, die Präsenz des Gesanges beim Einsingen war für mich sehr gut vorhanden.
Mehr als das, wie schon vom V13 1st gen gewohnt, ist es eine Wonne damit zu singen.
Das V13 2nd gen klingt wunderbar smooth im Mitten wie Höhenbereich, da nervt gar nix, im Gegenteil man fühlt sich sehr wohl als Sänger.
Der Unterschied zum V13 1st gen war auch sofort hörbar, auch wenn der Unterschied gering ist.
Das neue V13 2nd gen klingt etwas klarer und frischer, obwohl dort die Stockröhre verbaut ist, und ich bei meinem V13 die bessere 6072a verbaut wurde.
Dennoch sind beide Versionen des V13 wunderbare Mikrofone für Gesang, besonders auch für Frauenstimmen.
Das Vanguard V13 geht vom Klangtyp her in Richtung ELAM M251.
Das ist sofort wahrnehmbar, also liegt ein Vergleich zum BSA M250, ein sehr hochwertiger Klon des ELAM M250 (Kugel und Niere), nahe.
Abgrenzung zur absoluten Referenzklasse
Wie zu erwarten löst das BSA M250 noch besser auf, und klingt noch klarer, und legt in den Höhen einen wunderbaren Schimmer, das ist einmalig und liegt zum einen an der verwendeten Brass CK12 Kapsel von Haun, aber vor allem auch an der verwendeten GE 5star 6072a white labeled Röhre, die alleine zwischen 150€ bis 300 € kostet.
Auch das UM92.1s klingt wie zu erwarten war, etwas klarer und löst noch besser auf.
Stimmen sitzen bspw. UM92.1s durch seine M7 Kapsel unschlagbar gut leicht vor dem Mix
Allerdings kosten beide Mikros mehr als doppelt so viel wie das V13.
Dennoch klingt das V13 wunderbar an Stimmen und ist in der klanglichen Spitzenklasse, knapp unter den Referenzklassemikrofonen BSA M250 und Gefell UM92.1s.
Besonders an Stimmen die auffällige Resonanzen haben, und die man glätten möchte, da greife ich gerne zum V13!
Akustische Gitarre
Bei Tests an akustischer Gitarre hat sich das gleiche Bild wie bei den Vocals gezeigt.
Smoother und warmer Klang!
Das V13, ob 1st gen oder 2nd gen ist einer meiner Favoriten bei der Aufnahme von akust. Gitarren. Sie klingen wunderbar weich und dennoch klar genug., mit tollem Mittenfeld.
Auch hier klingen ide oberen Saiten beim 2nd gen etwas frischer und klarer bei gleicher Smoothness.
Percussion
Das Vanguard V13 klingt an Percussion sehr gut, mit Ausnahme von Schellenkranz und alles was Metall hat.
Das V13 1st gen quittiert Aufnahmen mit Schellenkranz gerne mit Verzerrungen, das V13 2nd gen hat hier einen größeren Headroom, aber auch hier kommt es recht früh zu Verzerrungen.
Wenn man Schellenkranz aufnimmt, dann geht man entweder weit weg, oder man nimmt ein anderes Mikro.
Audiofile
Ausschnitt aus dem Song Across My Head
https://app.box.com/s/xnhxp7dhlobdez6nu06ivkoo849mkbkf
Lead Vocal: V13 2nd gen
Akustische Gitarre und Teile der BackingVocals: V13 1st gen.
Bei den Lead Vocals wurde für den Mix eine leichte dyn. EQ-Bearbeitungen in den Tiefen durchgeführt, die üblichen Dynamikbearbeitungen (1176 und LA-2a), etwas HiShelf und Tapesättigung.
Room/Reverb fertig.
Die Lead Vocals klingen klar, smooth und warm, und setzen sich gut durch.
Auch die unterschiedlich verwendeten Röhrenmikros bei den anderen Instrumenten sorgen für eine gute Mischung unterschiedlicher Klangspezifikationen der Mikrofone.
Fazit
Das Vanguard V13 2nd gen ist ein sehr gutes Mikrofon für 1450€ und für viele Signale wie Vocals, akustische Gitarre, Percussion (kein Stahl ;-), Holzblasintrumente etc. hervorragend geeignet.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ist bei dieser guten und pfiffigen Ausstattung hervorragend.
Es ist zudem top verarbeitet.
Pro:
- Voller, warmer und smoother Klang, vor allem für Vocals und akust. Gitarre bzw. Saiteninstrumente ein Geheimtipp in seiner Klasse (Spitzdenklasse). Sehr schöne Mitten und smoothe Höhen!
Es hat genau das gewisse Röhren-Mojo der Röhrenmikrofone was man von einem Röhrenmikro erwartet! - leichte hörbare Klangverbesserungen zum V13 1st gen, leichte bauliche Verbesserungen zum V13 1st gen
- Kaum EQ-Bearbeitung notwendig, unauffälliger Frequenzgang
- Für Männer wie Frauenstimmen hervorragend geeignet.
Besonders auch bei resonante Stimmen sehr geeignet - Frikativlaute werden sauber und angenehm wiedergegeben, klingen tendenziell smooth
- Für viele Signale gut geeignet (außer Percussion mit Metall.)
- Niedriges Eigenrauschen
- Sehr gute Ausstattung
- Sehr gute verbaute Qualität aller Bestandteile
- Gute Weiterentwicklung des V13 1st gen, klanglich hat das 2nd gen dazugewonnen
- Hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis
- Klangverbeserung durch Einsetzen einer anderen und auch besseren Röhre wie bspw. TAD Premium Highgrade 6072a
- Klanglich muss sich das Vanguard V13 nur in Sachen Auflösung und Klarheit den deutlich teureren Vertretern wie FLEA C12, BSA M250 und Gefell UM92.1s geschlagen geben
- Percussion alà Schellenkranz (Metall) nicht geeignet oder nur mit Bedacht einzusetzen.
Noch ein Wort zum Abschluss für die V13 1st gen Besitzer
Es gibt keinen Grund traurig zu sein, oder zu meinen das V13 1st gen ist nicht mehr Up- To-Date.
Obwohl das 2nd gen klanglich etwas klarer klingt und etwas frischer, kann man locker mit der ersten Version weitermachen.
Beide haben den gleichen Klangabdruck auf gleichem Niveau, dass 1st gen klingt etwas dunkler, was aber mit einem entsprechendem HiShelf, wenn man das will, wettzumachen ist J
Testing
Tests sind, auch wenn sie wie in meinem Falle über mehrere Wochen durchgeführt wurden, nicht auf alle Anwendungen bzw. Nutzer eindeutig übertragbar.
Der Test dient dazu, das Mikrofon mit seinen Eigenschaften umfangreich und detailliert zu präsentieren.
D.h., man muss Mikros in seiner Umgebung, mit seiner Musik, mit seiner Stimme, mit seinem Instrument testen, um entscheiden zu können, ob es passt!
Ich rate jedem bei Kaufinteresse sich die Favoriten-Mikros nach Hause zu holen, und selbst Tests durchzuführen!
Nur Mut zum eigenen Testen!
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