[Review] Vandoren Classic vs. Rico Royal/Royal by D`Addario - Blätter für Altsaxophon

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SaxyMaultrommler
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Dieses Review habe ich verfasst, da sich bei der Auswahl geeigneter Sax-Blätter wohl die Geister scheiden.
Erst neulich hatten wir auch in der Probe wieder Diskussionen darüber.

Vorbemerkung: im Vergleich stelle ich Vandoren und Rico mit einer Blattstärke von jeweils 2 gegenüber.
Zu beachten gilt, dass Vandoren generell härter sind und Stärke 2 eher einem Royal 2.5 entspricht oder anders herum
ein Rico 2 einem Vandoren 1.5 ähnelt

Fangen wir mit den Vandoren Classic an…

Wer kennt diese Blätter der Classic – Reihe nicht.
Hochgelobt und von zig Musiklehrern empfohlen.
Nun ja, jetzt zu meiner persönlichen Erfahrung.
Die Blätter sind generell gut verarbeitet. Allerdings bemerke ich in einer Schachtel à 10 Stk. Teils gravierende Unterschiede. 3 Stk. sind perfekt und können sofort losgespielt werden. 5 Stk. sind so là là, müssen eingespielt und ggfs. nachgearbeitet werden und erzeugen insbesondere unterhalb tief D immer wieder ein nerviges Quietschen. Nachdem ich seit zig Jahren Sax spiele, schliesse ich einfach mal eigene Ansatzfehler aus, nachdem dasselbe Phänomen auch bei 1.5er Blättern auftritt.
Töne von Tief D bis Hoch Fis bereiten keinerlei Probleme; finde den Klang aber irgendwie „gedämpft“. Die restlichen 2 Stk. sind nicht zu gebrauchen, da gefühlsmäßig zu stark. Die Nachbearbeitung mit Schachtelrohrhalmen bringt nicht den erhofften Erfolg, daher für mich Ausschuss.
P.S.: die Blätter sind wie man sieht einzeln eingeschweisst. Dies hat zwar den Vorteil, dass sie vermutlich nicht so schnell altern, aus umweltpolitischer Sicht allerdings schon fraglich.
Vorteil wäre ggfs. gegeben im Falle einer Rückgabe, sollte man mehrere Blätter erworben haben und nicht zufrieden sein.
Obwohl diese Vandoren-Blätter ein Verkaufsschlager zu sein scheinen,
kann ich aus persönlicher Erfahrung keine Kaufempfehlung aussprechen. Manche mögen diese Blätter liegen; ggfs. wenn man eher geschlossene bzw. klassische Mundstücke nutzt.
Bemerkung: meine Erfahrung mit Vandoren kann ich neben Altsax auch auf Tenor- und Sopransax beziehen…immer diesselben Probleme mit der Ansprache der tiefen Töne.

Kommen wir nun zu den Rico-Royal-Blättern
Diese sind schon lange auf dem Markt unter dem Namen Rico Royal; heissen jetzt nach Firmenübernahme Royal by D`Addario und werden in den USA hergestellt. Zunächst war ich etwas skeptisch, ob die Qualität noch „die gute alte“ ist; zum Glück wurden meine Erwartungen übertroffen.
Je nach Öffnung des verwendeten Mundstücks spiele ich diese mit den Stärken 2 bzw. 1.5
Erfahrung stärker als 2.5 habe ich nicht, da ich keinerlei geschlossenen / klassischen Mundstücke im Einsatz habe und mit weicheren Blättern einfach besser zurecht komme, trotz jahrelanger Praxiserfahrung.
Die vorliegenden Blätter sind „out-of-the-box“ sofort spielbar und springen an wie Butter.
Bin froh, bei Rico bzw. D`Addario gelandet zu sein.
Alle Töne, v.a. wichtig Tief B bis D kommen sofort mit sonorem Klang; Quietschen Fehlanzeige.
Wer sich nicht mit Nachbearbeitung von Blättern oder abweichender Qualität herumärgern möchte, kann ich diese Blätter uneingeschränkt empfehlen, insbesondere Anfängern.
Dasselbe gilt für B-Klarinette: Vandoren immer kritisch bei tiefen Tönen, Rico voller Tonumfang mit jedem Blatt.
Ausserdem finde ich Royal in puncto Umweltgedanken innovativer, da diese auf die zusätzliche Plastikeinschweissung verzichten.

Rico Royal.jpgVandoren.jpg
 
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Moin!

Habe selbst viele Jahre Vandoren blau 3 auf Sopran und Bari gespielt. Schlechte Ansprache in der tiefen Lage, inbes. beim Bari, konnte ich da nicht fest stellen. Und entweder spiele ich so überragend (glaube ich nicht), bin total abgestumpft (hoffentlich eher nicht) oder habe immer in unglaubliches Schweineglück, aber meine Vandoren blau funktionierten - bis auf eins! - alle, out-of-the-box.

Wegen andere Soundvorstellung bin ich jetzt allerdings auf Vandoren rot 3.5 gewechselt, zuerst beim Bari, dann auch beim Sopran.

Wie immer: YMMV.

Grüße
Omega Minus
 
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Ich habe ja gerade wieder Vandoren Blätter eher zufällig für mich entdeckt und kann deiner Beschreibung so gar nicht zustimmen. Hängt ja auch sehr viel vom Mundstück, Bauart, Maße, Ansatz, Spieltechnik, Muskeln ab, inwieweit einem ein Blatt mehr oder weniger entgegen kommt und gefällt. Ich habe jetzt paar Jahre paar Rigotti und hauptsächlich Woodstone Blätter in Stärke 2,5, später dann 3,0 gespielt und war/bin damit eigentlich ganz happy. Durch Zufall bin ich vor paar Wochen wieder auf Vandoren gekommen, V 16 und Classic Blue in Stärke 2,5 . Ich habe einfach ältere Blätter mal wieder getestet und habe mir dann ob der sehr positiven Erfahrung mal paar neue Vandoren Blätter gekauft und bin recht angetan. Klingt super und spielt sich gut.
Dass die tiefen Töne nicht kommen, stimmt so einfach nicht, das hängt ja auch meist mit anderen Faktoren zusammen.
Ich weiss noch nicht, ob ich weiterhin Vandoren Blätter spiele oder ich bei woodstone bleibe.....keine Ahnung....sind m.E beides gute Blätter, wobei etwas Ausschuss bei Holzblättern wohl immer sein wird. Recht hast du übrigens mit der Verpackung, da fände ich no plastik auch einfach angesagter und ich würde mir bei Kauf vor Ort das Blatt auch ganz gerne ansehen.
Ansonsten finde ich es etwas schwierig, Hersteller von Blättern wie Rico oder Vandoren so sehr unterschiedlich zu beurteilen. Das mag für dich durchaus richtig sein, für andere aber nicht. Wäre dem nicht so, hätte der Markt das doch schon längst gerichtet. Ich denke, die haben alle, bzw. beide auch ganz gute Produkte und der Spieler.....der doch immer so individuell und verschieden ist, nimmt das Richtige für sich.
Bei mir ist bislang immer nur ein Blatt "durchgefallen" : Kunststoffblätter.....aber auch hier stirbt die Hoffnung zuletzt:)
 
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Ansonsten finde ich es etwas schwierig, Hersteller von Blättern wie Rico oder Vandoren so sehr unterschiedlich zu beurteilen.

Als ich damals noch Eizelunterricht hatte:
Mein Lehrer kam mit Vandoren gar nicht klar. Er liebte Hemke.
Ich kam mit Hemke nicht klar und bevorzugte Vandoren.
Beides auf Yamaha-Sopransaxophon, identisches Mundstück.
So unterschiedlich sind die Erfahrungen.

Auf meiner Kontraaltklarinette spiele ich Rico Orange. Liegt schon daran, dass man fast nix anderes kriegt und die funktionieren.

Grüße
Omega Minus
 
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@Omega Minus
Exakt dasselbe kenne ich auch. Als ich noch Unterricht bei einem meiner Musiklehrer hatte, dasselbe Szenario.
Ich kam damals noch standardmäßig mit Vandoren an und er empfahl mit (zum Glück für mich persönlich) gleich Rico Royal.
Neues Blatt kurz befeuchtet, aufgesetzt; läuft.
In puncto Blattstärken möchte ich noch ergänzen, dass ich mal ein Vandoren 3.0 ausprobieren wollte und ausser heisser Luft nichts kam.
Gut, vermutlich wäre das Ergebnis bei einem Mundstück mit geringer Bahnöffnung anders ausgefallen.
 
Ich kam damals noch standardmäßig mit Vandoren an und er empfahl mit (zum Glück für mich persönlich) gleich Rico Royal.
Neues Blatt kurz befeuchtet, aufgesetzt; läuft.
genau....das gilt für dich persönlich, aber ganz sicher nicht allgemein.
 
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In puncto Blattstärken möchte ich noch ergänzen, dass ich mal ein Vandoren 3.0 ausprobieren wollte und ausser heisser Luft nichts kam.
Gut, vermutlich wäre das Ergebnis bei einem Mundstück mit geringer Bahnöffnung anders ausgefallen.

Ist - wie immer - ein Frage, wie einem der Schnabel gewachsen ist und womit man sich wohl fühlt. Beim Bari ist's eine 125er Öffnung (Otto Link STM 8*), beim Sopran eine 70er (Yanagisawa Metall #9). Ich fühle mich damit wohl, aber ich würde des anderen nicht empfehlen.

Grüße
Omega Minus
 

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