LordB
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Einleitung
Wenn man genau auf den Taler schauen will oder muss, kann man für den Betrag von derzeit 169,-€ das Startone MK-400 Einsteiger-Keyboard mit Begleitung erwerben.
Für deutlich mehr Geld wird das Modell vom Hersteller als Medeli MK-401 verkauft. Gut, dass Thomann hier mit seiner Hausmarke einen kostengünstigeren Einstieg ermöglicht.
Schaut man auf die Mitbewerber, so bietet Yamahas PSR-E273 für 4,-€ weniger keine Anschlagdynamik. Ein No-Go und Ausschlusskriterium.
Niemand sollte meiner Ansicht nach ohne Anschlagdynamik lernen.
Das bessere Modell PSR-E373 kostet bereits 70,-€ Aufpreis.
Rolands neues EX-10 ist ebenfalls ein Medeli Modell - irgendwo zwischen dem Startone MK-300 und MK-400 angesiedelt - ebenfalls für mehr Geld.
Casio bietet als günstiges Keyboard mit Begleitung das CT-X700 für 60€ Aufpreis.
Trotz höherem Preis bietet der Wettbewerb aber einen geringeren Funktionsumfang, deutlich leisere Lautsprecher und teils geringere Polyphonie, als das Startone MK-400. Die 64 Stimmen reichen hier aus, bei 48 wird es oft schon knapp bei Begleitungen und einzelne Töne können nicht mehr ausgegeben werden. Schauen wir es uns also mal näher an.
Erster Kontakt
Das Keyboard ist gut verarbeitet, nichts knarzt oder quietscht. Es wirkt stabil und ist auf einem X-Keyboardständer gut spielbar. Die Tastatur bietet einen gut definierten Widerstand und ist besser, als ich erwartet habe. Die weißen Tasten sind glatt, die Schwarzen weisen eine leichte Maserung auf. Sie lässt sich gut spielen und darauf kommt es ja erst einmal an.
Die klanglich ausgewogenen Lautsprecher befinden sich hinter Gittern und weisen Bassreflex-Öffnungen auf. Die angedeuteten Hochtöner sind nicht eingebaut. Die Lautsprecher sind ebenfalls deutlich besser, als ich es erwartet habe. Tiefe töne versetzen das Gehäuse sogar in leichte Vibrationen, ohne aber zu stören. Irgendwann verzerren sie auch. Es geht dennoch relativ Problemlos recht laut.
Klang der Sounds (Voices)
Wie im günstigen Segment leider üblich ist bei den mitgelieferten Sounds eher viel Masse statt großer Klasse vorhanden. Dennoch gibt es keinen Grund jetzt nicht mehr weiter zu lesen und das Keyboard gleich als Quäke oder Tischhupe abzustempeln, denn glücklicherweise sind einige gut klingende und brauchbare Sounds dabei, die keinen Ohrenkrebs erzeugen.
Die Pianos klingen wirklich schön und sind auch in Stereo-Wide Aufnahmen vorhanden. Die Samples klingen zudem ordentlich aus und lassen nicht gleich den Loop erkennen. E-Pianos, ein paar Orgeln, Violinen-Ensembles und diverse Bläser, sowie einige andere Instrumente können dank DSP Effekten tatsächlich überzeugen. Gitarren und Bässe fallen allerdings, wie im unteren Preissegment üblich, deutlich ab.
Die komplette SFX Sektion mit 40 Effekten und Geräuschen könnten meiner Ansicht nach direkt ersatzlos gestrichen werden. Die Samples sind kurz, von minderer Qualität und bestimmt schon 30+ Jahre alt. Die taugen weder für Hörspiele noch als Effekte für eigene Kompositionen. Stattdessen wären noch ein paar Sounds im Stile von Yamahas articulated Voices sinnvoller. Und seien es nur 2 oder 3 gut klingende Gitarren. Da liegt das PSR-E373 noch immer etwas vorn.
Trotzdem, für unter 170€ gibt es keinen Grund sich zu beklagen. Und dank diverser Harmony-Funktionen, sowie editierbaren Hall-, Chorus- und Master EQs lässt sich das Ergebnis über die ebenfalls Druck machenden 15W Lautsprecher gut ertragen. Wer sich die Mühe macht und die gut klingenden Sounds heraussucht und z.B. in der bei Thomann herunterladbaren Liste markiert, wird gut zurecht kommen.
Soundliste bei Thomann
Begleitung (Styles)
Wie in der unteren Preisklasse üblich bietet die Begleit-Sektion nur zwei verschiedene Variationen jedes Begleitschemas, inklusive jeweiliger Fills. Bei nochmaligem Druck auf die jeweilige A oder B-Taste können diese abgerufen werden. Zudem gibt es je ein Intro und Ending.
Eine Break-Funktion fehlt leider. Diese hat das Yamaha PSR-E373 aber ebenfalls nicht, bietet dafür aber je zwei Intros und zwei Endings.
Mit den Intros oder Endings des Startone MK-400 (und nicht nur dort) habe ich so meine Bauchschmerzen. Sie sind sehr komplex programmiert und es werden teils 8 Takte lang Einführungs- oder Endmuster gespielt.
Dies hat meiner Ansicht nach zwei negative Effekte: die Erwartung an das nun Kommende wird deutlich höher angesetzt, als bei einem simplen Intro. Und am Ende werden Melodien gespielt, die nichts mit dem eigentlichen Song zu tun haben.
Dies wirkt meist unpassend und kann vor allen Dingen Anfänger demotivieren. Schließlich können Sie nicht so spielen, wie es Intro oder Ending vormachen. Man sitzt mehr oder weniger dumm da und wartet nur darauf, dass es endlich aufhört. Hier wäre Weniger tatsächlich deutlich Mehr.
Eine gute Möglichkeit das Intro zu umgehen besteht darin, nur mit dem Rhythmus, ohne Begleitung, zu starten und den ersten Akkord erst zu drücken, wenn das Intro fertig gespielt hat. Für das Ende kann man z.B. direkt nach einem Fill stoppen. Außerdem bietet das Keyboard eine in der Dauer auf bis zu 10 Sekunden einstellbare Fader-Funktion zum langsamen Ein- und Ausblenden.
Die mitgelieferten Styles sind zumeist nett arrangiert. Aufgrund der Problematik mit den langen Intros und Endings und fehlendem Break sind sie meiner Ansicht nach aber nur rudimentär nutzbar, was schon etwas schade ist. Aber bei 169,-€ sind solche Abstriche hinzunehmen. Und der Wettbewerb macht es auch nur unwesentlich anders, geschweige denn besser.
Akkorderkennung & Q.S. (O.T.S.)
Bei der Akkorderkennung gibt es lediglich die Methoden Fingered oder Full Range.
FULL RANGE erkennt über die gesamte Klaviatur die Akkorde. Also auch, wenn mit beiden Händen ein Akkord erzeugt wird.
FINGERED erkennt im linken Bereich der Tastatur sowohl mit einem oder zwei Fingern gespielte Akkorde (Dur, Moll, Dur-Septim, Moll-Septim), als auch mit der kompletten Hand gegriffene. Der Bereich für die Akkord-Erkennung kann im Funktions-Menü verschoben werden.
Ich finde es sehr schade, dass es im Funktions-Menü keine weitere Unterteilung zwischen 1-Finger-Akkorden und komplett gegriffenen gibt. Denn es brächte die Option mit bei komplett gegriffenen Akkorden eine Bassspur spielen zu können, ohne die Akkorderkennung zu triggern. Dies wird durch die integrierte 1-Finger Erkennung leider unmöglich.
Vielleicht nichts für einen Anfänger. Für jemanden der schon etwas spielen kann jedoch schade, wenn es fehlt. Die genannte Funktion findet sich eher in teureren Klassen. Das Yamaha PSR-E373 bietet es auch nicht.
Ein weiteres Merkmal ist die Q.S. Funktion (Quick Setting), mit der zu jedem Style vier passende Instrumente auf die M1-M4 Tasten gelegt werden. Anderswo nennt sich so etwas O.T.S. für One Touch Setting. Laut Bedienungsanleitung soll beim Druck auf die Q.S.-Taste automatisch der Fingered-Begleit-Modus eingeschaltet werden. Das passiert allerdings nur, wenn kein anderer Modus aktiv ist. Bei aktivem Full Range Modus verbleibt es dort. Das wird vermutlich ein Bug in der Software sein. (Steht identisch so in der Bedienungsanleitung zum Medeli Modell MK-401).
Split & Layer
Sowohl im Full Range Modus, als auch im Fingered Modus kann die Split-Funktion für Sounds auf der linken Hand benutzt werden.
Im Split werden verschiedene Stimmen mit linker und rechter Hand gespielt. Der Split Point für die Sounds ist ebenfalls, unabhängig der Akkorderkennung, frei im Funktions-Menü wählbar.
Dies macht zusammen mit der Begleitung meiner Meinung nach lediglich mit Pads oder Violin-Ensembles bei gehaltenen Akkorden Sinn. Instrumente wie ein Bass würden nur bei einer reinen Multi-Fingered Akkorderkennung funktionieren - die es, wie erwähnt, nicht gibt.
Vorhanden ist auch eine Layer Funktion, mit der noch eine zweite Stimme auf die rechte Hand, bzw. ohne Split im Full Range Modus auf die gesamte Klaviatur gelegt werden kann.
Verwendet man nun die sog. Combi-Stimmen aus der Sound Sektion 499-560, die bereits aus einem Layer von zwei Sounds bestehen, können bis zu sechs Stimmen gleichzeitig gespielt werden. 2 Links, 2x2 Rechts.
Arpeggiator
Der Sinn der Arpeggiator-Funktion des MK-400 erschließt sich mir tatsächlich nicht.
Bei anderen Herstellern erhält man bei einem Arpeggiator die Möglichkeit zwischen verschiedenen Arrpeggio-Läufen, sog. Pattern, zu wählen, die dann bei entsprechenden Griffen auf der gesamten Tastatur gespielt werden können.
Beim MK-400 wird jedoch ausschließlich bei einem mit der linken Hand gegriffenen Akkord im Fingered Modus - ohne Begleitung! - ein nicht veränderbares Arpeggio-Pattern für die Hauptstimme abgespielt. Dabei haben verschiedene Sounds zwar verschiedene Arpeggio-Pattern, es gibt aber keine Option ein anderes zu benutzen.
Größtes Manko: Anders, als es die Bedienungsanleitung erläutert funktioniert das Arpeggio-Spiel nicht über die Klaviatur bzw. mit der rechten Hand.
Startet man zudem die Begleitung schaltet sich die Arpeggio Funktion ab. So wirkte sie sinnlos und nicht einsetzbar.
Sampler
Ziemlich cool hingegen ist die Sampler-Funktion. Es lassen sich fünf 2-Sekunden Mono-Samples über das eingebaute oder ein externes Mikrofon aufnehmen. Diese werden automatisch auf C4 korrigiert und dann in entsprechender Tonhöhe über die gesamte Klaviatur verteilt. Schaltet man die Samplefunktion ein, wartet das Keyboard auf ein Geräusch und startet dann automatisch die Aufnahme.
Wenn das Geräusch zu Ende ist oder 2 Sekunden erreicht wurden endet die Aufnahme. Es dauert nur einen kleinen Augenblick und schon kann das Sample in halbwegs brauchbarer Qualität über die gesamte Klaviatur gespielt werden.
Lernfunktionen
Mit der Chord-Reference Funktion kann man die Griffmuster von Akkorden erlernen. Dazu wählt man mit den Tasten der Klaviatur zuerst den darüber aufgedruckten Grundton …
… anschließen auf gleiche Weise den Akkord-Typ. Dieser wird dann im Display angezeigt.
Nun kann der Akkord im linken Split-Bereich mit der linken Hand gegriffen werden. Macht man es richtig, ertönt ein „OK“ aus den Lautsprechern.
Lernfunktion - Songs
Die eigentliche Lernfunktion des Keyboards bietet 180 integrierte Songs die sich in drei Schwierigkeitsstufen erlernen lassen. 1. Dem Takt folgen. 2. Die korrekten Noten spielen. 3. Noten und Takt korrekt spielen. Ich persönlich bin mit dieser Methode und den kleinen Displayanzeigen allerdings nie zurecht gekommen und bevorzuge eine App mit guter Notenübersicht.
Die Piano Lektionen beinhalten HANON Fingerübungen. Leider finden sich bei Thomann keine Notenblätter zum Herunterladen. Es gibt immerhin Übersichten der mitgelieferten Songs und somit der Lektionen.
Songliste bei Thomann
Album
Im Album befunden sich rund 300 Einträge die das Keyboard auf passende Styles und Sounds einstellen. Allerdings sind diese alle ziemlich altbacken.
Albumliste bei Thomann
Mix-Modus (DJ Pattern)
Moderner geht es mit dem Mix-Modus zu, mit dem je fünf vordefinierte Sound-Pattern aus 30 Styles des EDM-Bereichs, in DJ-Manier abgespielt werden können. Sechs Spuren/Instrumente können dabei wahlweise ab- und zugeschaltet, sowie alles noch mit dem eigenen Spiel begleitet werden. Dabei folgt alles den links gegriffenen Dur-Akkorden. Ähnliches bietet Yamaha erst beim viel teureren PSR-E473 an.
y
Die Pattern passen meiner Ansicht nach zwar nicht immer ganz optimal zusammen und mann muss sehr Taktgenau wechseln, sonst holpert es schnell, aber Spaß macht es dennoch damit herum zu experimentieren. Hält man eine der Pattern-Tasten gedrückt wird zudem ein im Funktionsmenü veränderbarer Slice Effekt erzeugt.
Allerdings wurde das nicht wirklich durchdacht, denn in das Funktionsmenü gelangt man nicht ohne weiteres, da die Function-Taste mit Track 6 on/off anderweitig belegt ist. Damit es klappt muss man zunächst die Q.S. / MIX CTRL Taste drücken und erlangt nun wieder Zugriff auf die üblichen Funktionen der Tasten rechts unten auf dem Bedienfeld.
Vergisst man mit Q.S. / MIX CTRL zurück zur Track-Kontrolle zu wechseln, versaut man sich schnell die Performance, wenn man auf den DEMO Taster drückt, der sonst Track 5 on/off bedient.
Für noch mehr Spaß, insbesondere im Mixed-Modus, dient das berührungsempfindliche X-Y Pad. Es bedient verschiedene vordefinierte Klangeffekte wie Vibrato, Hoch- und Tiefpassfilter mit Resonanz, sowie Echo / Hall, und Release mit Kompressor Sidechain.
Per Funktions-Menü kann man in den Hold-Mode wechseln, sodass die letzte Finger-Position gespeichert wird.
Das funktioniert alles ähmlich zweier Drehregler, wie sie das PSR-E473 besitzt. Nur flexibler, da mit eine Finger bedienbar.
Es macht Spaß damit herum zu experimentieren und ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb. Übrigens ebenso wie das Pitch-Bend Wheel, welches Yamaha PSR-E373 oder CASIO CT-X700 fehlen.
Recording
Für die eigenen Aufnahmen stehen ein interner MIDI- oder ein WAV-Recorder zur verfügung. Fünf MIDI-Aufnahmen können intern gespeichert und dann auf eine SD-Karte verschoben oder von dort geladen werden. Vorhandenes wird dabei überschrieben. Es handelt sich um Standard MIDI, sodass auch andere MIDI-Songs von der SD-Karte geladen und abgespielt werden können. Bearbeitungsoptionen oder Instrumentenwahl bestehen allerdings keine.
WAV-Aufnahmen können nur direkt auf einer SD-Karte abgelegt und von dort abgerufen werden. MP3 wird nicht unterstützt.
USB-MIDI & Audio
Wirklich außergewöhnlich in diesem Preissegment ist das integrierte USB-Audio Interface. Per USB-Anschluss kann nicht nur MIDI übertragen werden, womit das Keyboard als Master-Keyboard genutzt oder komplett von extern gesteuert werden kann, sondern auch Audio gesendet und empfangen werden. Das Keyboard meldet sich als „USB-Audio“ in der DAW. Das klappt sogar mit meinem iPad und Garageband. Allerdings musste ich das Keyboard erst einmal in den Song-Modus versetzen und einen Song starten, bevor mein iPad Pro mit iOS 17.2 an den Eingängen von Garageband eine Audioausgabe mitbekam. Danach klappte es allerdings jedes mal direkt problemlos.
MIDI Eingänge und Ausgänge, Kanäle und weitere relevante Funktionen lassen sich im Funktionsmenü verändern. Dazu hilft die Bedienungsanleitung weiter.
Kritikpunkt Bedienung
Was beim Startone MK-400 durchaus stört ist die teils umständliche Bedienung von Mixer und Funktionsmenü. Um z.B. die Oktavlage zu ändern muss man zunächst das entsprechende Funktionsmenü aufrufen. Immerhin merkt sich dieses dann die zuletzt aufgerufene Funktion, sodass der Zugriff darauf dann schneller von der Hand geht.
Trotzdem meine ich, ein paar extra Gummitaster hätten es besser gemacht, denn auch einen „Exit“ Knopf gibt es nicht. Das System springt nach wenigen Sekunden von allein wieder zurück in die Hauptansicht von Song-, Style- oder Sound-Auswahl.
Das kann sehr nerven, wenn man sich im Style-Modus befindet und schnell nach einer anderen Hauptstimme suchen will. Schnell springt man plötzlich einen Style statt einem Sound weiter, weil man nach 2 Sekunden automatisch zurück in den Style-Modus geschmissen wurde.
Mir ist es zudem passiert, dass ich, während ich mit der Bank-Taste durch die insgesamt sechs Speicherbänke sprang, einfach wieder ins Hauptmenü/Soundauswahl geworfen wurde. Uncool und ein Aufreger.
Wirklich lobenswert ist, dass jede Soundquelle mit dem Mixer individuell in der Lautstärke angepasst werden kann. Aber auch hier muss man sich nach dem Druck auf die Mixer-Taste mit dem Jog-Wheel erst durch alle Sektionen durch hangeln, bis man bei der gewünschten Stelle oder Spur angekommen ist und kann sie dann mit den Pfeiltasten des 10er-Tastatur-Blocks ändern.
Und auch hier heißt es schnell sein, denn sonst fliegt man ruck zuck wieder aus dem Menü heraus und ändert statt der Lautstärke z.B. gerade die Hauptstimme oder den Style.
Die mühselige Bedienung ist mitunter ein Tribut an die fest arrangierten LC-Displays. Wobei ich anmerken möchte, dass CASIO es mit seinen CT-X Keyboards auch geschafft hat den Zugang zu Mixer und Lautstärken trotz festem LCD Benutzerfreundlicher zu gestalten.
Einen dedizierten Exit-Button wünschte ich mir am Startone MK-400 jedenfalls bereits nach kurzer Zeit sehnlicher, als ein nicht ganz so hell leuchtendes, kontrastreicheres Display. Es lässt sich leider weder in der Helligkeit noch im Kontrast ändern und ist - auch durch die hohe Helligkeit - nur in einem recht schmalen Winkel befriedigend ablesbar.
Weitere Optionen und Anschlüsse
Eine extra Sustain-Taste ist wiederum vorhanden, die einem halb gedrückten Pedal entspricht. Auf der Rückseite befindet sich ein Port über den ein on/off-Pedal angeschlossen werden kann. Dieses wirkt dann deutlich stärker. So kann mit zwei Sustain-Variationen gearbeitet werden.
Ebenfalls auf der Rückseite befinden sich neben den bereits angesprochenen USB-Port und SD-Karten-Slot (bis 128GB Kapazität) noch ein 3,5mm Stereo-AUX-In für Zuspieler, ein unsymmetrischer 6,3mm Mikrofon-Eingang für dynamische Modelle und ein Stereo 6,3mm Kopfhörer Ausgang. Ein dort angeschlossener Stecker deaktiviert die internen Lautsprecher des MK-400.
Schade ist es schon, dass man sich zwischen Kopfhörern oder Audio-Ausgang entscheiden muss, aber für Aufnahmen kann ja das Audio-Interface des USB-Ports genutzt werden.
Kommen wir zum Fazit:
Für wen oder was ist das wirklich günstige aber dennoch reichhaltig ausgestattete Startone MK-400 geeignet?
Auf jeden Fall für alle, die kostengünstig daheim den Einstieg planen, lernen und viel Spaß mit weiteren Optionen, wie den DJ-Pattern und Samples, haben wollen.
Das bietet der Wettbewerb dieser Preisklasse - und auch noch ein gutes Stück darüber - nicht an.
Anschlagdynamik, eine gut spielbare Tastatur, viele brauchbare Klänge und mehr als nur quäkige Lautsprecher sprechen für das Startone MK-400. Alles andere kostet mehr, hat weniger Funktionen und Möglichkeiten oder klingt schlechter. Das gilt auch für das thomann Startone MK-300 aus eigenem Hause. Den Aufpreis von 34,-€ zum MK-400 sollte man sich wirklich gönnen.
Ein PSR-E373 bietet sicher einen etwas besseren Klang einiger Sounds, aber auch weniger Polyphonie und die leiseren Lautsprecher. Und es fehlen Pitch-Bend, Samples und DJ-Pattern, falls man sich dafür interessiert.
Diese fördern beim Startone MK-400 meiner Ansicht nach den Langzeitspaß am Instrument und sind ein schöner Ausgleich zu HANON-Tonleitern-Übungen.
Wer wirklich nur Piano und kein Keyboard spielen lernen will, sollte sich meiner Anischt nach eh lieber Gedanken über ein Piano, wie CASIOs CT-S300, statt Keyboards wie PSR und Co. machen.
Nervig am Startone MK-400 empfinde ich die etwas umständliche Bedienung von Funktionen und Mixer, sowie den fehlenden Exit Taster.
Der seltsam zu verwendende Arpeggiator ist meines Erwachtes nach sinnlos.
Eine Trennung zwischen 1- und Mehrfinger Akkorderkennung wäre schön gewesen.
Für mich eine klare Kaufempfehlung im Preisbereich bis 250,-€. Geeignet für Einsteiger und solche, die schon etwas weiter sind aber neue Sachen ausprobieren wollen.
Wenn man genau auf den Taler schauen will oder muss, kann man für den Betrag von derzeit 169,-€ das Startone MK-400 Einsteiger-Keyboard mit Begleitung erwerben.
Für deutlich mehr Geld wird das Modell vom Hersteller als Medeli MK-401 verkauft. Gut, dass Thomann hier mit seiner Hausmarke einen kostengünstigeren Einstieg ermöglicht.
Schaut man auf die Mitbewerber, so bietet Yamahas PSR-E273 für 4,-€ weniger keine Anschlagdynamik. Ein No-Go und Ausschlusskriterium.
Niemand sollte meiner Ansicht nach ohne Anschlagdynamik lernen.
Das bessere Modell PSR-E373 kostet bereits 70,-€ Aufpreis.
Rolands neues EX-10 ist ebenfalls ein Medeli Modell - irgendwo zwischen dem Startone MK-300 und MK-400 angesiedelt - ebenfalls für mehr Geld.
Casio bietet als günstiges Keyboard mit Begleitung das CT-X700 für 60€ Aufpreis.
Trotz höherem Preis bietet der Wettbewerb aber einen geringeren Funktionsumfang, deutlich leisere Lautsprecher und teils geringere Polyphonie, als das Startone MK-400. Die 64 Stimmen reichen hier aus, bei 48 wird es oft schon knapp bei Begleitungen und einzelne Töne können nicht mehr ausgegeben werden. Schauen wir es uns also mal näher an.
Erster Kontakt
Das Keyboard ist gut verarbeitet, nichts knarzt oder quietscht. Es wirkt stabil und ist auf einem X-Keyboardständer gut spielbar. Die Tastatur bietet einen gut definierten Widerstand und ist besser, als ich erwartet habe. Die weißen Tasten sind glatt, die Schwarzen weisen eine leichte Maserung auf. Sie lässt sich gut spielen und darauf kommt es ja erst einmal an.
Die klanglich ausgewogenen Lautsprecher befinden sich hinter Gittern und weisen Bassreflex-Öffnungen auf. Die angedeuteten Hochtöner sind nicht eingebaut. Die Lautsprecher sind ebenfalls deutlich besser, als ich es erwartet habe. Tiefe töne versetzen das Gehäuse sogar in leichte Vibrationen, ohne aber zu stören. Irgendwann verzerren sie auch. Es geht dennoch relativ Problemlos recht laut.
Klang der Sounds (Voices)
Wie im günstigen Segment leider üblich ist bei den mitgelieferten Sounds eher viel Masse statt großer Klasse vorhanden. Dennoch gibt es keinen Grund jetzt nicht mehr weiter zu lesen und das Keyboard gleich als Quäke oder Tischhupe abzustempeln, denn glücklicherweise sind einige gut klingende und brauchbare Sounds dabei, die keinen Ohrenkrebs erzeugen.
Die Pianos klingen wirklich schön und sind auch in Stereo-Wide Aufnahmen vorhanden. Die Samples klingen zudem ordentlich aus und lassen nicht gleich den Loop erkennen. E-Pianos, ein paar Orgeln, Violinen-Ensembles und diverse Bläser, sowie einige andere Instrumente können dank DSP Effekten tatsächlich überzeugen. Gitarren und Bässe fallen allerdings, wie im unteren Preissegment üblich, deutlich ab.
Die komplette SFX Sektion mit 40 Effekten und Geräuschen könnten meiner Ansicht nach direkt ersatzlos gestrichen werden. Die Samples sind kurz, von minderer Qualität und bestimmt schon 30+ Jahre alt. Die taugen weder für Hörspiele noch als Effekte für eigene Kompositionen. Stattdessen wären noch ein paar Sounds im Stile von Yamahas articulated Voices sinnvoller. Und seien es nur 2 oder 3 gut klingende Gitarren. Da liegt das PSR-E373 noch immer etwas vorn.
Trotzdem, für unter 170€ gibt es keinen Grund sich zu beklagen. Und dank diverser Harmony-Funktionen, sowie editierbaren Hall-, Chorus- und Master EQs lässt sich das Ergebnis über die ebenfalls Druck machenden 15W Lautsprecher gut ertragen. Wer sich die Mühe macht und die gut klingenden Sounds heraussucht und z.B. in der bei Thomann herunterladbaren Liste markiert, wird gut zurecht kommen.
Soundliste bei Thomann
Begleitung (Styles)
Wie in der unteren Preisklasse üblich bietet die Begleit-Sektion nur zwei verschiedene Variationen jedes Begleitschemas, inklusive jeweiliger Fills. Bei nochmaligem Druck auf die jeweilige A oder B-Taste können diese abgerufen werden. Zudem gibt es je ein Intro und Ending.
Eine Break-Funktion fehlt leider. Diese hat das Yamaha PSR-E373 aber ebenfalls nicht, bietet dafür aber je zwei Intros und zwei Endings.
Mit den Intros oder Endings des Startone MK-400 (und nicht nur dort) habe ich so meine Bauchschmerzen. Sie sind sehr komplex programmiert und es werden teils 8 Takte lang Einführungs- oder Endmuster gespielt.
Dies hat meiner Ansicht nach zwei negative Effekte: die Erwartung an das nun Kommende wird deutlich höher angesetzt, als bei einem simplen Intro. Und am Ende werden Melodien gespielt, die nichts mit dem eigentlichen Song zu tun haben.
Dies wirkt meist unpassend und kann vor allen Dingen Anfänger demotivieren. Schließlich können Sie nicht so spielen, wie es Intro oder Ending vormachen. Man sitzt mehr oder weniger dumm da und wartet nur darauf, dass es endlich aufhört. Hier wäre Weniger tatsächlich deutlich Mehr.
Eine gute Möglichkeit das Intro zu umgehen besteht darin, nur mit dem Rhythmus, ohne Begleitung, zu starten und den ersten Akkord erst zu drücken, wenn das Intro fertig gespielt hat. Für das Ende kann man z.B. direkt nach einem Fill stoppen. Außerdem bietet das Keyboard eine in der Dauer auf bis zu 10 Sekunden einstellbare Fader-Funktion zum langsamen Ein- und Ausblenden.
Die mitgelieferten Styles sind zumeist nett arrangiert. Aufgrund der Problematik mit den langen Intros und Endings und fehlendem Break sind sie meiner Ansicht nach aber nur rudimentär nutzbar, was schon etwas schade ist. Aber bei 169,-€ sind solche Abstriche hinzunehmen. Und der Wettbewerb macht es auch nur unwesentlich anders, geschweige denn besser.
Akkorderkennung & Q.S. (O.T.S.)
Bei der Akkorderkennung gibt es lediglich die Methoden Fingered oder Full Range.
FULL RANGE erkennt über die gesamte Klaviatur die Akkorde. Also auch, wenn mit beiden Händen ein Akkord erzeugt wird.
FINGERED erkennt im linken Bereich der Tastatur sowohl mit einem oder zwei Fingern gespielte Akkorde (Dur, Moll, Dur-Septim, Moll-Septim), als auch mit der kompletten Hand gegriffene. Der Bereich für die Akkord-Erkennung kann im Funktions-Menü verschoben werden.
Ich finde es sehr schade, dass es im Funktions-Menü keine weitere Unterteilung zwischen 1-Finger-Akkorden und komplett gegriffenen gibt. Denn es brächte die Option mit bei komplett gegriffenen Akkorden eine Bassspur spielen zu können, ohne die Akkorderkennung zu triggern. Dies wird durch die integrierte 1-Finger Erkennung leider unmöglich.
Vielleicht nichts für einen Anfänger. Für jemanden der schon etwas spielen kann jedoch schade, wenn es fehlt. Die genannte Funktion findet sich eher in teureren Klassen. Das Yamaha PSR-E373 bietet es auch nicht.
Ein weiteres Merkmal ist die Q.S. Funktion (Quick Setting), mit der zu jedem Style vier passende Instrumente auf die M1-M4 Tasten gelegt werden. Anderswo nennt sich so etwas O.T.S. für One Touch Setting. Laut Bedienungsanleitung soll beim Druck auf die Q.S.-Taste automatisch der Fingered-Begleit-Modus eingeschaltet werden. Das passiert allerdings nur, wenn kein anderer Modus aktiv ist. Bei aktivem Full Range Modus verbleibt es dort. Das wird vermutlich ein Bug in der Software sein. (Steht identisch so in der Bedienungsanleitung zum Medeli Modell MK-401).
Split & Layer
Sowohl im Full Range Modus, als auch im Fingered Modus kann die Split-Funktion für Sounds auf der linken Hand benutzt werden.
Im Split werden verschiedene Stimmen mit linker und rechter Hand gespielt. Der Split Point für die Sounds ist ebenfalls, unabhängig der Akkorderkennung, frei im Funktions-Menü wählbar.
Dies macht zusammen mit der Begleitung meiner Meinung nach lediglich mit Pads oder Violin-Ensembles bei gehaltenen Akkorden Sinn. Instrumente wie ein Bass würden nur bei einer reinen Multi-Fingered Akkorderkennung funktionieren - die es, wie erwähnt, nicht gibt.
Vorhanden ist auch eine Layer Funktion, mit der noch eine zweite Stimme auf die rechte Hand, bzw. ohne Split im Full Range Modus auf die gesamte Klaviatur gelegt werden kann.
Verwendet man nun die sog. Combi-Stimmen aus der Sound Sektion 499-560, die bereits aus einem Layer von zwei Sounds bestehen, können bis zu sechs Stimmen gleichzeitig gespielt werden. 2 Links, 2x2 Rechts.
Arpeggiator
Der Sinn der Arpeggiator-Funktion des MK-400 erschließt sich mir tatsächlich nicht.
Bei anderen Herstellern erhält man bei einem Arpeggiator die Möglichkeit zwischen verschiedenen Arrpeggio-Läufen, sog. Pattern, zu wählen, die dann bei entsprechenden Griffen auf der gesamten Tastatur gespielt werden können.
Beim MK-400 wird jedoch ausschließlich bei einem mit der linken Hand gegriffenen Akkord im Fingered Modus - ohne Begleitung! - ein nicht veränderbares Arpeggio-Pattern für die Hauptstimme abgespielt. Dabei haben verschiedene Sounds zwar verschiedene Arpeggio-Pattern, es gibt aber keine Option ein anderes zu benutzen.
Größtes Manko: Anders, als es die Bedienungsanleitung erläutert funktioniert das Arpeggio-Spiel nicht über die Klaviatur bzw. mit der rechten Hand.
Startet man zudem die Begleitung schaltet sich die Arpeggio Funktion ab. So wirkte sie sinnlos und nicht einsetzbar.
Sampler
Ziemlich cool hingegen ist die Sampler-Funktion. Es lassen sich fünf 2-Sekunden Mono-Samples über das eingebaute oder ein externes Mikrofon aufnehmen. Diese werden automatisch auf C4 korrigiert und dann in entsprechender Tonhöhe über die gesamte Klaviatur verteilt. Schaltet man die Samplefunktion ein, wartet das Keyboard auf ein Geräusch und startet dann automatisch die Aufnahme.
Wenn das Geräusch zu Ende ist oder 2 Sekunden erreicht wurden endet die Aufnahme. Es dauert nur einen kleinen Augenblick und schon kann das Sample in halbwegs brauchbarer Qualität über die gesamte Klaviatur gespielt werden.
Lernfunktionen
Mit der Chord-Reference Funktion kann man die Griffmuster von Akkorden erlernen. Dazu wählt man mit den Tasten der Klaviatur zuerst den darüber aufgedruckten Grundton …
… anschließen auf gleiche Weise den Akkord-Typ. Dieser wird dann im Display angezeigt.
Nun kann der Akkord im linken Split-Bereich mit der linken Hand gegriffen werden. Macht man es richtig, ertönt ein „OK“ aus den Lautsprechern.
Lernfunktion - Songs
Die eigentliche Lernfunktion des Keyboards bietet 180 integrierte Songs die sich in drei Schwierigkeitsstufen erlernen lassen. 1. Dem Takt folgen. 2. Die korrekten Noten spielen. 3. Noten und Takt korrekt spielen. Ich persönlich bin mit dieser Methode und den kleinen Displayanzeigen allerdings nie zurecht gekommen und bevorzuge eine App mit guter Notenübersicht.
Die Piano Lektionen beinhalten HANON Fingerübungen. Leider finden sich bei Thomann keine Notenblätter zum Herunterladen. Es gibt immerhin Übersichten der mitgelieferten Songs und somit der Lektionen.
Songliste bei Thomann
Album
Im Album befunden sich rund 300 Einträge die das Keyboard auf passende Styles und Sounds einstellen. Allerdings sind diese alle ziemlich altbacken.
Albumliste bei Thomann
Mix-Modus (DJ Pattern)
Moderner geht es mit dem Mix-Modus zu, mit dem je fünf vordefinierte Sound-Pattern aus 30 Styles des EDM-Bereichs, in DJ-Manier abgespielt werden können. Sechs Spuren/Instrumente können dabei wahlweise ab- und zugeschaltet, sowie alles noch mit dem eigenen Spiel begleitet werden. Dabei folgt alles den links gegriffenen Dur-Akkorden. Ähnliches bietet Yamaha erst beim viel teureren PSR-E473 an.
y
Die Pattern passen meiner Ansicht nach zwar nicht immer ganz optimal zusammen und mann muss sehr Taktgenau wechseln, sonst holpert es schnell, aber Spaß macht es dennoch damit herum zu experimentieren. Hält man eine der Pattern-Tasten gedrückt wird zudem ein im Funktionsmenü veränderbarer Slice Effekt erzeugt.
Allerdings wurde das nicht wirklich durchdacht, denn in das Funktionsmenü gelangt man nicht ohne weiteres, da die Function-Taste mit Track 6 on/off anderweitig belegt ist. Damit es klappt muss man zunächst die Q.S. / MIX CTRL Taste drücken und erlangt nun wieder Zugriff auf die üblichen Funktionen der Tasten rechts unten auf dem Bedienfeld.
Vergisst man mit Q.S. / MIX CTRL zurück zur Track-Kontrolle zu wechseln, versaut man sich schnell die Performance, wenn man auf den DEMO Taster drückt, der sonst Track 5 on/off bedient.
Für noch mehr Spaß, insbesondere im Mixed-Modus, dient das berührungsempfindliche X-Y Pad. Es bedient verschiedene vordefinierte Klangeffekte wie Vibrato, Hoch- und Tiefpassfilter mit Resonanz, sowie Echo / Hall, und Release mit Kompressor Sidechain.
Per Funktions-Menü kann man in den Hold-Mode wechseln, sodass die letzte Finger-Position gespeichert wird.
Das funktioniert alles ähmlich zweier Drehregler, wie sie das PSR-E473 besitzt. Nur flexibler, da mit eine Finger bedienbar.
Es macht Spaß damit herum zu experimentieren und ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb. Übrigens ebenso wie das Pitch-Bend Wheel, welches Yamaha PSR-E373 oder CASIO CT-X700 fehlen.
Recording
Für die eigenen Aufnahmen stehen ein interner MIDI- oder ein WAV-Recorder zur verfügung. Fünf MIDI-Aufnahmen können intern gespeichert und dann auf eine SD-Karte verschoben oder von dort geladen werden. Vorhandenes wird dabei überschrieben. Es handelt sich um Standard MIDI, sodass auch andere MIDI-Songs von der SD-Karte geladen und abgespielt werden können. Bearbeitungsoptionen oder Instrumentenwahl bestehen allerdings keine.
WAV-Aufnahmen können nur direkt auf einer SD-Karte abgelegt und von dort abgerufen werden. MP3 wird nicht unterstützt.
USB-MIDI & Audio
Wirklich außergewöhnlich in diesem Preissegment ist das integrierte USB-Audio Interface. Per USB-Anschluss kann nicht nur MIDI übertragen werden, womit das Keyboard als Master-Keyboard genutzt oder komplett von extern gesteuert werden kann, sondern auch Audio gesendet und empfangen werden. Das Keyboard meldet sich als „USB-Audio“ in der DAW. Das klappt sogar mit meinem iPad und Garageband. Allerdings musste ich das Keyboard erst einmal in den Song-Modus versetzen und einen Song starten, bevor mein iPad Pro mit iOS 17.2 an den Eingängen von Garageband eine Audioausgabe mitbekam. Danach klappte es allerdings jedes mal direkt problemlos.
MIDI Eingänge und Ausgänge, Kanäle und weitere relevante Funktionen lassen sich im Funktionsmenü verändern. Dazu hilft die Bedienungsanleitung weiter.
Kritikpunkt Bedienung
Was beim Startone MK-400 durchaus stört ist die teils umständliche Bedienung von Mixer und Funktionsmenü. Um z.B. die Oktavlage zu ändern muss man zunächst das entsprechende Funktionsmenü aufrufen. Immerhin merkt sich dieses dann die zuletzt aufgerufene Funktion, sodass der Zugriff darauf dann schneller von der Hand geht.
Trotzdem meine ich, ein paar extra Gummitaster hätten es besser gemacht, denn auch einen „Exit“ Knopf gibt es nicht. Das System springt nach wenigen Sekunden von allein wieder zurück in die Hauptansicht von Song-, Style- oder Sound-Auswahl.
Das kann sehr nerven, wenn man sich im Style-Modus befindet und schnell nach einer anderen Hauptstimme suchen will. Schnell springt man plötzlich einen Style statt einem Sound weiter, weil man nach 2 Sekunden automatisch zurück in den Style-Modus geschmissen wurde.
Mir ist es zudem passiert, dass ich, während ich mit der Bank-Taste durch die insgesamt sechs Speicherbänke sprang, einfach wieder ins Hauptmenü/Soundauswahl geworfen wurde. Uncool und ein Aufreger.
Wirklich lobenswert ist, dass jede Soundquelle mit dem Mixer individuell in der Lautstärke angepasst werden kann. Aber auch hier muss man sich nach dem Druck auf die Mixer-Taste mit dem Jog-Wheel erst durch alle Sektionen durch hangeln, bis man bei der gewünschten Stelle oder Spur angekommen ist und kann sie dann mit den Pfeiltasten des 10er-Tastatur-Blocks ändern.
Und auch hier heißt es schnell sein, denn sonst fliegt man ruck zuck wieder aus dem Menü heraus und ändert statt der Lautstärke z.B. gerade die Hauptstimme oder den Style.
Die mühselige Bedienung ist mitunter ein Tribut an die fest arrangierten LC-Displays. Wobei ich anmerken möchte, dass CASIO es mit seinen CT-X Keyboards auch geschafft hat den Zugang zu Mixer und Lautstärken trotz festem LCD Benutzerfreundlicher zu gestalten.
Einen dedizierten Exit-Button wünschte ich mir am Startone MK-400 jedenfalls bereits nach kurzer Zeit sehnlicher, als ein nicht ganz so hell leuchtendes, kontrastreicheres Display. Es lässt sich leider weder in der Helligkeit noch im Kontrast ändern und ist - auch durch die hohe Helligkeit - nur in einem recht schmalen Winkel befriedigend ablesbar.
Weitere Optionen und Anschlüsse
Eine extra Sustain-Taste ist wiederum vorhanden, die einem halb gedrückten Pedal entspricht. Auf der Rückseite befindet sich ein Port über den ein on/off-Pedal angeschlossen werden kann. Dieses wirkt dann deutlich stärker. So kann mit zwei Sustain-Variationen gearbeitet werden.
Ebenfalls auf der Rückseite befinden sich neben den bereits angesprochenen USB-Port und SD-Karten-Slot (bis 128GB Kapazität) noch ein 3,5mm Stereo-AUX-In für Zuspieler, ein unsymmetrischer 6,3mm Mikrofon-Eingang für dynamische Modelle und ein Stereo 6,3mm Kopfhörer Ausgang. Ein dort angeschlossener Stecker deaktiviert die internen Lautsprecher des MK-400.
Schade ist es schon, dass man sich zwischen Kopfhörern oder Audio-Ausgang entscheiden muss, aber für Aufnahmen kann ja das Audio-Interface des USB-Ports genutzt werden.
Kommen wir zum Fazit:
Für wen oder was ist das wirklich günstige aber dennoch reichhaltig ausgestattete Startone MK-400 geeignet?
Auf jeden Fall für alle, die kostengünstig daheim den Einstieg planen, lernen und viel Spaß mit weiteren Optionen, wie den DJ-Pattern und Samples, haben wollen.
Das bietet der Wettbewerb dieser Preisklasse - und auch noch ein gutes Stück darüber - nicht an.
Anschlagdynamik, eine gut spielbare Tastatur, viele brauchbare Klänge und mehr als nur quäkige Lautsprecher sprechen für das Startone MK-400. Alles andere kostet mehr, hat weniger Funktionen und Möglichkeiten oder klingt schlechter. Das gilt auch für das thomann Startone MK-300 aus eigenem Hause. Den Aufpreis von 34,-€ zum MK-400 sollte man sich wirklich gönnen.
Ein PSR-E373 bietet sicher einen etwas besseren Klang einiger Sounds, aber auch weniger Polyphonie und die leiseren Lautsprecher. Und es fehlen Pitch-Bend, Samples und DJ-Pattern, falls man sich dafür interessiert.
Diese fördern beim Startone MK-400 meiner Ansicht nach den Langzeitspaß am Instrument und sind ein schöner Ausgleich zu HANON-Tonleitern-Übungen.
Wer wirklich nur Piano und kein Keyboard spielen lernen will, sollte sich meiner Anischt nach eh lieber Gedanken über ein Piano, wie CASIOs CT-S300, statt Keyboards wie PSR und Co. machen.
Nervig am Startone MK-400 empfinde ich die etwas umständliche Bedienung von Funktionen und Mixer, sowie den fehlenden Exit Taster.
Der seltsam zu verwendende Arpeggiator ist meines Erwachtes nach sinnlos.
Eine Trennung zwischen 1- und Mehrfinger Akkorderkennung wäre schön gewesen.
Für mich eine klare Kaufempfehlung im Preisbereich bis 250,-€. Geeignet für Einsteiger und solche, die schon etwas weiter sind aber neue Sachen ausprobieren wollen.
Grund: Textpassage auf Userwunsch hin editiert
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