So grob: Ein Tag Aufnahme und ein Tag Schnitt, jeweils 1 Tagessatz, Kamera und Basic Licht bringst du freundlicherweise mit, Zusatztechnik und Setbau ggf. extra.
Unterhaltungen per PN haben den Nachteil, dass das Forum nichts davon hat, wir wollen ja alle mitlernen!
Sorry, aber so wird das doch nichts. Diese Antwort ist doch weder sinnvoll noch wirklich realitätsnah.
Der TE fragt hier doch danach, was Labels zahlen und daher nach professioneller Arbeit. Irgendwo als One-Man-All-Inclusive-Videograph auf eigene Kosten mit seiner Spiegelreflex und "Basic Licht" anzutanzen, ein Tag "Aufnahme" und ein Tag Schnitt runterzurocken und den Tagessatz dann mit dem Budget zu verwechseln, passt vielleicht beim Freundschaftsdienst eines ambitionierten Amateurs, aber doch nicht im Kontext der Frage.
Lass uns die Frage doch mal von der richtigen Seite her angehen und mal grob schauen, aus welchen Posten sich der Preis eines professionellen Musikvideos (das nicht von einem Hobbyfilmer mit seiner Handykamera in der spannenden Industrieruine im Wald verwirklicht wird) i.d.R. so zusammensetzt (Disclaimer: Ich weiß natürlich, dass das auch mit weniger Aufwand geht, aber lass uns ruhig mal für's Gefühl einen Grundstandard ansetzen, denn die Frage ist ja pauschal gestellt):
Vorbereitung:
- Konzeption
- Drehplanung
Dreh:
- Location
- Kamera- & Lichttechnik
- Fahrzeuge
- Styling & Makeup
- Props & Requisiten
- SFX
Postproduktion:
- Schnittplatz
- VFX/Animationen
- Gradingsuite
Gagen:
- Regie
- Kamera
- Beleuchter
- Set-AL
- Szenenbild
- Ausstattung
- SFX
- Styling
- Makeup
- Fahrer
- Styling
- VFX/Animation
- Cutter
- Colorist
Wenn das alles sauber bepreist wird, landet man hier (je nach Konzept) wahrscheinlich nicht unter 15K (nach oben – wie immer – offen).
Und jetzt kommt die spannende Frage: Zahlen Labels das? Antwort: Jein.
A): Es gibt natürlich Acts und Labels, wo sich solche und höhere Budgets lohnen und wo das dann auch gezahlt wird. Bei kleineren Labels dann halt nur für die erste Single.
B) Die meisten Acts und Labels haben aber nicht ansatzweise so viel Geld. Und da wird dann geschaut, was möglich ist. Dass geht dann viel über einfachere Konzepte, viel Kreativität auf allen Ebenen und die Bereitschaft von Menschen aus Leidenschaft, also ohne oder nur mit symbolischen Gagen, zu arbeiten. Da muss viel gebettelt und geschnorrt werden, je cooler der Act, umso einfacher geht das, weil es mehr "Fame" gibt, wie oben schon richtig bemerkt wurde.
Meiner Erfahrung nach braucht man mindestens ca. 2.000 € für die harten Kosten und wahnsinnig viel Good-Will aller beteiligter Instanzen, damit man etwas hinbekommt, was irgendwie interessant ist und gerade noch professionell aussieht. Davon lebt dann aber niemand außer dem Label.
D.h. Kleine Labels bieten wahrscheinlich irgendwas zwischen 500 € und 15.000 €, je nach Label und Act. Und je nach Konzept (DIY-Videos von Haiyti sind günstiger als die Hochglanzproduktionen von Lena M-L). Und irgendwo dazwischen wird es dann auch wirtschaftlich professionell, nicht nur vom Ergebnis. Der ganz große Teil der Musikvideos, die in Deutschland gemacht werden, läuft vermutlich aber unterhalb dieser Grenze. Pauschal lässt sich das aber nicht sagen.
(Und bevor es jetzt eine riesen Diskussion gibt: Es gibt natürlich viele Beispiele dafür, wo es genau so läuft wie von
@ohne titel beschrieben, wo irgendein Hansel mit seiner Kamera ankommt, alles abschwenkt und dann noch selbst schneidet und das alles für 250 € am Tag. Aber das ist ungefähr so professionell wie der Kumpel, der sich im Wohnzimmer ein kleines Studio zusammengebastelt hat und da jetzt deine Band aufnimmt. Und sieht auch so aus wie "das Werbevideo der örtlichen Zahnarztpraxis". Kann man natürlich machen, ist aber eben kein professioneller (Industrie-)Standard und daher nicht die Referenz hier, finde ich.)