Solange Du Gould liest, zitiere ich mal den Hanon:
Ich kann mal versuchen, den scheinbaren Widerspruch aufzulösen:
Als musikalischer/musiktheoretischer Fachbegriffe sind Arpeggio und Akkordbrechung absolut synonym und eigentlich wenig spezifisch.
Bei Elaine Goulds "Behind Bars" handelt es sich aber nicht um ein musiktheoretisches Werk, sondern um ein Buch zum Thema Notensatz.
Hier geht es speziell um das Arpeggio-Symbol (Schlangenlinie) und sie behandelt, wie und wo diese Schlangenlinie gesetzt werden soll und ob es einer vorgegebenen Pfeilrichtung bedarf oder nicht. Auch im Bezug auf verschiedene Instrumente (Harfe, Gitarre, Streicher).
Bei "Arpeggiated Chords" (Seite 131) geht es los und da ist explizit eigentlich nur das Arpeggio-Zeichen (die vertikale Schlangenlinie) gemeint.
Und aus reiner Notensatz-Sicht heißt dieses Zeichen "Arpeggio", ich habe zumindest noch nie Begriffe wie "Akkordbrechungs-Zeichen" o. ä. gehört.
Da geht es vor allem um notensatzechnische Fragen wie z. B. dass das Arpeggio-Zeichen nicht zwischen Versetzungszeichen und Noten stehen soll, sondern ggf. vor den Versetzungszeichen, aber auf jeden Fall innerhalb des Taktes, also nicht vor dem Taktstrich.
Dann werden noch Sonderschreibweisen wie bei Bartók erwähnt, bei dem eini Arpeggio-Zeichen rechts vom Akkord ein Abwärts-Arpeggio bedeutet.
Allgemeinere Formen von Akkordbrechungen werden bei Gould nicht eigens erwähnt, weil sie aus Notensatz-Sicht völlig unproblematisch sind und schlicht und ergreifend ausnotiert werden, wie z. B. in den Hanon-Beispielen.
Viele Grüße
Torsten