Highend Dreadnought: Maton vs. Martin vs.? Budget 4000€

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Moritz87
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Hallo liebe Community,

nachdem ich viele Jahre die selbe Akustikgitarre gespielt und endlich etwas Geld angespart habe ist es nun Zeit für etwas Neues. Ich liebäugle schon länger mit der Anschaffung einer Top-Akustikgitarre. Meine bisherige Takamine ist schon ziemlich gut, weshalb ich die Erwartung habe, dass wenn ich da noch drüber komme möchte ich schon etwas Geld in die Hand nehmen muss. Ich habe mich damals in eine Martin D28 verliebt. Allerdings hätte ich schon gerne ein "persönliches" Instrument, und die D28 ist ja schon sehr weit verbreitet. Außerdem möchte ich ungern für den Hype bzw. die Marke bezahlen.

Hier die Kenndaten, was mich interessiert:

- Budget: max 4000€
- Dreadnought, vorzugsweise Cutaway, gerne mit Amp, aber nicht zwingend
- Sound: Laut, direkt, vielseitig, ausgewogen. Vor allem nicht so dünn wie bspw. Taylor etc. Eher eine D28 halt.
- Gerne auch gebraucht, um Geld zu sparen und eine Gitarre mit Charakter zu kaufen; aber ich will nicht jahrelang Foren abklappern bzw. habe recht spezifische Vorstellungen, so dass es schwer wird, etwas zu finden.
- Finish: gerne matter Lack, helle Hölzer, wenig bling-bling.
- Einsatzzweck: zuhause und für kleine Acoustic-Kombos.

Soweit meine erste Beschreibung. Was vor kurzem mein Interesse geweckt hat war eine Maton EM100C Messiah. Nicht ganz so brachial wie eine D28, aber schön ausgewogen, super verarbeitet, einen eigenen Charkater. Aber im Vergleich zur D28 dann doch etwas dünn. Eine Eastman E20D hatte ich auch mal kurz überlegt, wäre mir aber doch etwas zu "grob", falls das Sinn gibt. Alternativ hatte ich auch schon angedacht mir bei Furch eine Rainbow (=custom) Gitarre machen zu lassen. Die sind auch zwischen 3000-4000€ zu haben und da kann man sich theoretisch alles nach eigenem Ermessen anfertigen lassen. So möchte ich bspw. gerne einen Top-Sound, aber einen eher dezenten Look, was sich scheinbar oft widerspricht (ich brauche z.B. keine fancy Perlmutt Inlays, kein Herringbone, keinen glänzenden Lack etc). Mit einer Custom Gitarre wäre das möglich. Dafür ist man dann aber ungewiss, wie der Sound ist, was bei 4000€ Investment schon recht heikel ist.

Was denkt ihr? Ich bin über jeden Input dankbar! :)

Viele Grüße
Moritz
 
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Wenn du zu einem Gitarrenbauer in deiner Nähe gehst, wirst der ja wahrscheinlich ein paar Exemplare da haben anhand derer du dich klanglich orientieren kannst. Schau und hör dir das an und sprecht miteinander. Da wird sich zeigen ob da was für dich ist. Für dich persönlich sicherlich dann das schönere Instrument. Bei einer Martin o.ä. hast du dafür gute Chancen sie für einen guten Preis wieder zu verkaufen. Kann ja auch ein Kriterium sein…
 
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Mal von außen reingegrätscht: Schon mal über eine Guild nachgedacht? Die ganz aktuellen kenne ich nicht, die älteren fand ich deutlich ausgewogener, als eine D28. Auch ein großes Stück US-Gitarrenbautradition.
Ganz anders, aber vielleicht auch interessant: Lowden, als "europäischer Gegenentwurf" mit einem ganz anderen Klangideal. Wobei Lowden keine Dreads baut. Oder eine Stoll-Dread.
Dies nicht als tolle Empfehlungen, sondern als Idee, die Klangvorstellungen mal etwas spazierengehen zu lassen. (Klar gibt es auch Gibson, Lakewood, Fylde, ... und viele andere.)

Ach so - oder eine der vollmassiven Sigma-Martin-Kopien. Die kommen ziemlich an das Original ran. Mir würden sie reichen, aber ich bin auch kein besonderer Martin-Freund.
 
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Ich kenne ausschliesslich Martin Gitarren und wenn ich noch mal damit anfangen würde, würde ich mir eine neue, oder gebrauchte (ab Bj. 2013) D-18 kaufen. Soundweise hauen die einen aus dem Sofa. Noch besser kann man das nur mit einer D-18 Authentic (ohne VTS) hinbekommen. Entweder dem Jahr 1937 nachempfunden (durchsetzungsstark im Sound), oder die Version von 1939 (eher ausgeglichen im Klang). Bei den Authentics wirds aber schwierig, die in Deinem Budgetrahmen zu finden. Ich hatte vor Jahren eine für 3900€ gefunden. 🙏 Sollte Dir der Klang der D-18 nicht gefallen, kannst Du ja immer noch zur D-28 greifen ;)
 
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Ich habe dies Jahr bei einer Eastman E8D TC zugeschlagen. Im Grunde einer D28 sehr ähnlich.

Im Laden habe ich sie mit einer Martin D28 MD vergleichen können. Die war zwar schon nen Tick besser, aber insgesamt hat mich die Eastman überzeugt und ich spiele sie seitdem fast jeden Tag.

Wenn du die Chance hast, dann teste mal die Eastmans an, vielleicht gefallen sie dir ja und dann hast du eine ganze Stange Geld gespart.
 
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Ich finde es wirklich kompliziert in dem Preisbereich spezifische Gitarren zu empfehlen.
Die Wahrscheinlichkeit irgendwelche Modelle in der Nähe anspielen zu können ist sehr gering und wer bestellt sich schon eine 4000€ Gitarre auf gut Glück im Internet..?
Zum Gitarrenbauer zu gehen ist eine Möglichkeit, allerdings ist man da selbst mit 4000€ eher so am ganz unteren Rand, wenn man überhaupt Modelle bekommt.

Mein Tipp, gerade wenn gebraucht eine Option ist: Fahr zu TFOA. Die haben eine riesige Auswahl an Gitarren, auch viele Gebrauchte, quer durch alle Preislagen.
Wenn du da nichts passendes findest, weiß ich auch nicht.
Alleine Dreads... https://www.tfoa.eu/en/shop/category/acoustic-guitars-western-guitars-dreadnought-21

Wenn das zu weit weg ist: Einfach alle Shops in der Gegend abklappern und alles in die Hand nehmen, was da ist. Irgendwann macht es klick. Und das kann dann eine Martin sein oder was ganz anderes.
 
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Falls Hamburg, würde ich zu Martin's Musikkiste raten.
 
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Wenn du den Klang einer Martin magst, warum dann nicht? ;-)

Die Maton´s klingen ausnahmslos völlig anders. Meine Maton Nashville ist z.B. etwas ganz anderes als meine frühere Martin (HD28 VS)

Mein heutiger "Martin-Ersatz" (klingt aber auch etwas anders) ist eine Larrivee D10.
 
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Hi Moritz,

eigentlich ist das doch eine tolle Situation: du begibst dich auf die Reise nach deiner nächsten, hochwertigen Gitarre und hast dafür ein passendes Budget. Genieße diese Zeit! Vor allem, teste viele Gitarren an, lass dir die Zeit und festige auf diese Weise deine Vorstellungen.

Diesen Standardrat gebe ich auch deshalb, weil ich das Gefühl habe, dass du noch auf der Suche nach "deinem" Klangideal bist. Du erwähnst eine Martin D-28 und eine Maton EM100C. Letztere kenne ich nicht, aber andere Matons. Das sind beides gute Gitarren(marken), aber mit anderen Schwerpunkten und vor allem mit einem anderen hauseigenem Klangbild. Eine Furch klingt in der Regel nochmal anders, Lakewood hat auch so einen "Hausklang". Also probier aus und nähere dich so dem, was für dich passt.

Ein anderer Punkt. Du hättest schon gerne was besonderes, ne einfache D-28 von der Stange ist nicht so dein erklärtes Ding. Da wird es aber bei Martin auch mit deinem durchaus ordentlichem Budget eher schwierig. Martin Custom Shop geht nach meiner Wahrnehmung bei 4 k€ erst langsam los und dann ist nach oben nur der Himmel das Limit.

Am Ende noch zwei konkrete Tipps.
Falls es eine Martin werden soll, schau mal nach den neuen Satin-Modellen. Du schreibst ja auch, dass dir ein mattiertes Finish gut/besser gefällt. Da gibt es D-18 und D-28 in matt, in aged (wem´s gefällt, die D-28 ist etwas dezenter gemacht als die D-18) und in Sunburst Finish.
Falls es eine Lakewood werden kann (soundwise), dann spiel mal mit dem Lakewood Gitarren Designer. Lakewood baut dir für dein Budget eine schöne, mattierte Gitarre ganz ohne Bling-Bling, aber mit vielen individuellen Ausstattungen. Dann hast du deine one-of-a-kind Gitarre.

Und lass uns hören, was es geworden ist. Danke fürs lesen :) , Beppo
 
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- Sound: Laut, direkt, vielseitig, ausgewogen. Vor allem nicht so dünn wie bspw. Taylor etc. Eher eine D28 halt.

- Finish: gerne matter Lack, helle Hölzer, wenig bling-bling.

Auch Taylor hat eine zweite Soundwelt am Start. In ihren Grand Pacific Modellen geht es in Richtung "Begleitgitarre" mit viel Fläche (Martin D28, Gibson J45). Als Builders Edition verzichten sie bewusst auf übertriebenes Blinky,/Blinky ... allerdings nicht mit Cut. Bei dieser klanglichen Ausrichtung gilt: "No money made above the 7th fret!" :) ...

Taylor Builders Edition 517e WHB



Wenn du weg vom Mainstream willst, dann wäre eine sehr interessante Adresse Mike Sanden - Gitarrenbauer aus Schweden. Er war damals beratend für Tanglewood tätig, hatte aber auch schon immer seine eigne Manufaktur. Mit Zeit und Lust könntest du deine Gitarre sogar selbst bauen. Er macht zwei Workshops pro Jahr, die sehr spannend sind.

Bildschirmfoto 2023-11-21 um 11.08.44.png




Und da der EUR zur schwedischen Krone grade recht gut steht, kannst du da nen ziemlichen Schnapper machen ...

Gruß
Martin
 
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Das mit der Taylor kann ich bestätigen, seit gestern stolzer Besitzer von dieser:


Alternativ noch Stevens in München für Customs

Grüße

Gaddy
 
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Hallo @Moritz87

Es wurden ja schon viele gute Hinweise gegeben :great: Nur noch ein Tipp von mir.

Ich hatte in der letzten Zeit 2x die Möglichkeit, Atkin Gitarren anzuspielen (in Kempten und in London)
Ich selbst spiele eine Furch, mein Gitarren-Partner spielt allerdings eine Martin D-28 aus 1988, so dass ich diese Gitarre auch sehr gut kenne.

Mir haben alle Atkin-Gitarren, die ich testen konnte, ausnehmend gut gefallen.
Angefangen von der schlichten Vintage-Optik über die Verarbeitung (sehr dünner, gealterter Nitrolack) bis hin (natürlich) zum Klang, empfand ich diese Gitarren als absolut ebenbürtig zu Martin.
Hätte ich die Möglichkeit gehabt, eine Gitarre im Flieger aus London mitzunehmen, hätte ich bei dieser Dreadnought zugeschlagen.

Screenshot 2023-11-21 172409.jpgScreenshot 2023-11-21 172551.jpg

Falls Dir auf der Suche eine Atkin unterkommen sollte: unbedingt ausprobieren!

Viel Spaß und Erfolg bei der Suche!
LG, Anderl
 
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oh, ja, ich hab bei BTM Atkins gespielt, die sind saugut...
 
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Lakewood baut dir für dein Budget eine schöne, mattierte Gitarre ganz ohne Bling-Bling, aber mit vielen individuellen Ausstattungen. Dann hast du deine one-of-a-kind Gitarre.
Das wäre genau das, was ich persönlich mit diesem Budget machen würde.
Leider muss das noch warten.
 
Super für die vielen Anregungen, einige Modelle hatte ich noch nicht auf dem Schirm.

Tatsächlich mache ich es bisher genauso wie von @Schrubb_didubb vorgeschlagen: ich suche schon seit über 10 Jahren nach "dieser einen Gitarre", sehe den Weg aber auch ein wenig als Ziel an. Deswegen habe ich mcih bislang auch noch nicht entschieden. Das Problem: je mehr ich ausprobiere, desto wählerischer werde ich, und desto schwieriger ist es ein modell zu finden, was alles befriedigt.

Deswegen auch die Idee mit der Furch Rainbow Serie: Link
Da kann man halt bereits für 3000€ eine Custom Gitarre sich bauen lassen, wo dann theoretisch zumindest optisch alles passt. Nur der Sound ist halt eine Wundertüte.

Die Maton EM100C Messiah hat noch niemand hier angespielt, oder? Habe im Forum keine Einträge dazu gefunden.
 
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Wenn ich mich in dem Preisbereich für eine Gitarre interessiere, dann spiele ich sie selbst an und fahre zum Händler und kaufe genau die Gitarre, die ich ausgiebig probegespielt habe und die mir gefällt.
Maton gibt’s zum Beispiel bei Session, da würde ich nen Tag Urlaub nehmen, hinfahren und die Maton im Vergleich zu vielen anderen ausgiebig testen.
Für den Custombau einer Gitarre wäre mir ebenfalls wichtig, dass ich direkten Kontakt
zum Hersteller habe, daher würde es für mich eine deutsche Firma wie z.B. Lakewood.
Zusätzlich würde ich jeden Gitarrenbauer in meiner näheren Umgebung abklappern.
 
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Deswegen auch die Idee mit der Furch Rainbow Serie: Link
Da kann man halt bereits für 3000€ eine Custom Gitarre sich bauen lassen, wo dann theoretisch zumindest optisch alles passt. Nur der Sound ist halt eine Wundertüte.

Ist das wirklich so eine Wundertüte? Es gibt ja durchaus händler in Deutschland, die deren Gitarren anbieten. Wenn du dort ein Modell findest, das die klanglich zusagt und du von dem Ausgehst was Größe, generelle Kunstruktionsart und Holzauswahl angeht, dann würden ja deine Anpassungen nichts am Sound ändern...
Wenn du eine Gitarre von denen testest, die eine Stika-Fichten Decke und einen Palisandar-Korpus hat und du dir aber aus ästetischen Gründen lieber eine Zederndecke und einen Nussbaum Korpus bestellen möchtest, dann wirst du natürlich nur Abschätzungen darüber bekommen können wie (und ob) das den Klang genau beeinflusst. Das wird aber mit jedem Gitarrenbauer so sein. Gewisse Varianten wirst du testen Können. Wenn du starke Abweichungen willst, wirst du damit leben müssen. In dem Fall ist es dann ein Vorteil einen Bauer zu wählen, mit dem man vor Ort sprechen kann und sich ausgibig über die Möglichkeiten und die Auswirkungen auf den Klang beraten kann. Damit würde ich mich wohler fühlen.
In meinem Fall hatte der Gitarrenbauer meiner Wahl ein gebrauchtes Instrument zum wiederverkauf welches zufälligerweise genau meinen Vorstellungen (klanglich und äußerlich) entsprach. Das war halt eine Mega-Glücksfall aber sonst wäre ich da so wie oben beschrieben vorgegangen als ich beschlossen hatte, dass es nicht ein Instrument von der Stange sein soll.
 
Liebe FreundInnen der gepflegten Klampfenmusik,

ich liebäugle seit einiger Zeit mit folgender Gitarre: Maton EM100C Messiah. https://maton.com.au/product/em100c

Es ist gewissermaßen das Flagschiff von Matons Dreadnoughts.
Leider habe ich hier im Forum keinen einzigen Eintrag dazu gelesen, und auch sonst sind Reviews dazu eher spärlich zu finden. Deswegen die Frage an euch: hat irgendjemand von euch Erfahrung mit diesem konkreten Modell? Maton allgemein? Ich habe letztens mal eine angespielt und sie gefiel mir echt gut, ich wäre aber gespannt, ob es da bereits Erfahrungswerte zu gibt. Wie bewertet ihr den Sound von Maton grundsätzlich? Man hat ja in jedem Musikladen nicht immer alle Gitarren als Referenz da, weshalb ich den direkten Vergleich manchmal schwierig finde. Prinzipiell stehe ich auf die "schweren Jungs", a la Martin D28, mit vielen Mitten, laut und solidem Bass.

Danke für eure Einschätzung! :)
Moritz
 

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