Das Ganze ist IMO ein sehr vielschichtiges Thema, in das
- Ergonomie
- Individuelle Körpermaße
- "Gesundheitstzustand"
- gesunde Körperhaltung
- Bio Mechanik
- "sich wohlfühlen"
- ...
- "Show-Effekt
- wichtig/unwichtig
- Genre
- ...
hineinstrahlt.
Für mich ist Spielen im Sitzen die (bisher) eher "unbequeme" Variante und da ich live stehend spiele, halte ich es auch für wichtig so zuhause sich vorzubereiten/zu üben.
Ich denke auch, dass im Stehen spielen, für Leute (wie mich) , die sonst viel sitzend arbeiten, gesünder ist. Für Leute, die sonst den ganzen Tag stehen, ist nachvollziehbar, dass denen es im Sitzen angenehmer ist.
Mit zunehmendem Alter merke ich aber auch, das 3h Übungs-Sessions (was bei mir durchaus vorkommt) auch "in die Beine" geht. Ich habe im Studio einen hohen Stuhl mit Fußraste, den ich dann auch als "Stehhilfe"/Entlastung nutze. Besonders ergonomisch/gesund ist es AFAIK immer, die Positionen zwischendurch zu wechseln, Das ist im Sitzen oder gar "festgetackert" mit einer Fußbank IMO eher schwierig.
Was die Bio-Mechanik angeht bzw. "wie kann ich am schnellsten/längsten/besten spielen?"angeht, sehe ich keinen besonderen Vorteil im Sitzen zu spielen. Die "klassische", "gute" Haltung, hat sich ja aus der Nutzung klassischer Vollkorpus-Konzertgitarren entwickelt. Eine (nicht zu fancy konstruierte)
E-Gitarre am verstellbaren Gurt, kann man IMO in jede Position bringen, die ein schnelles, entspanntes Spiel ermöglicht (siehe Petrucci, Lukather, Al di Meola (wenn er E-Gitarre spielt), Frip, Larry Carlton,... vs. Ramones, Green Day, Metallica,...)
Letzteres zeigt dann unterschiedliche Ansprüche an den "Show Effekt". Die Ärzte haben es besungen:
häng die Gitarre tiefer... Ich kann und will so nicht spielen! Allerdings auf einem Stuhl auf der Bühne, kann ich mir für mich und meine Bands auch nicht vorstellen.