-N-O-F-X-
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Hallo zusammen,
im Zuge des "Walrus Audio Roadtrip" (https://www.musiker-board.de/threads/walrus-audio-road-trip.741770/) hat Walrus Audio ein Board mit allen Pedalen der Fundamental Serie zur Verfügung gestellt, das nach und nach von einigen Usern aus dem Board getestet werden kann. Begonnen hat @thorwin (sein Review findet ihr hier), dann war @the flix an der Reihe (Review). Außerdem war ein Walrus Audio ACS-1 auf dem Board, zu dem es hier Eindrücke von the flix und mir gibt.
Eins vorweg: Das wird kein allumfassendes Review, um alle Genres und Gitarrenarten zu bedienen. Ich habe eine Telecaster mit Singlecoils verwendet, später auch eine Strat. Auch verwende ich in der Regel wenig Modulationseffekte, bei Phaser und Chorus habe ich deutlich weniger Vergleichssounds und Erfahrung im Kopf, wie bei Drive, Reverb und Delay-Pedalen. Da es insgesamt 8 Pedale sind, wird es aber natürlich schon etwas lang und es gibt auch einige Soundbeispiele.
Das Board kam leider so, dass ich in der Zeit wenig Proben und keine Gigs hatte, sodass ich es nur zuhause am Amp und über Kopfhörer getestet habe.
Die Pedale haben alle einen Schiebeswitch zum Wählen zwischen zwei Modi und drei Schieberegler zum Einstellen des Effektes. Das sind die ersten Pedale mit Schiebereglern (abgesehen von Equalizern), die mir untergekommen sind. Zum Einstellen ist das super, bei Berührungen mit dem Fuß verstellt man aber gleich deutlich mehr, als das bei Drehreglern der Fall ist. Auf dem Schreibtisch oder bei Benutzung mit einem Switcher ist das gut, auf einem engen Board, bei dem man in der Nähe schalten muss wohl ein Nachteil. Die Schieber rasten in der Mitte ein, was bei vielen Reglern sinnfrei ist, mich aber auch nicht stört.
Ich habe nicht von allen Pedalen Einzelbilder gemacht, weswegen ich teilweise Thomann-Produktlinks eingefügt habe, damit man die vorhandenen Regler sehen kann.
Fundamental Drive
Das Pedal hat drei Stufen: Smooth, Crunch und Bright.
Smooth startet bei Linksanschlag mit ganz wenig Verzerrung, wird aber schnell mehr. Im Gegensatz zu @the flix ging es bei mir, dass das Pedal quasi clean ist und bei stärkerem Anschlag leicht zerrt: Wahrscheinlich haben meine Pickups etwas weniger Output. Ich stimme aber zu, dass das andere Pedale deutlich besser können, ich würde es für diesen Zweck nicht verwenden. Die Pedale, die ich dabei im Kopf habe, kosten aber auch mehr.
Für die Aufnahmen habe ich das ACS1 mit der Fender-Simulation gewählt. Zunächst der Clean-Sound, dann ein Soundbeispiel, Settings siehe Bild.
Clean:
Smooth low gain:
Mit den gleichen Einstellungen habe ich in den Crunch-Modus geschaltet. Der Sound wird gleich etwas dicker und die Verzerrung nimmt zu, auch in Minimaleinstellung.
Der Bright-Modus war mir mit den gleichen Einstellungen viel zu schrill. Ich habe Tone etwas zurückgedreht (wohl eher zurückgeschoben) und Minimum-Gain gelassen.
Ein paar weitere Beispiele mit mehr Gain folgen (Einstellungen siehe Bilder).
Ein kleiner Lead-Jam mit einem lowgain-Leadsound folgt, speziell, um mit dem Distortion zu vergleichen.
Fundamental Distortion
Ich habe schon mehrfach festgestellt, dass sich einige Distortion-Pedale für transparente Low-Gain Sounds manchmal besser eignen, als so manches Drive-Pedal. Mit minimalen Gain-Settings macht das Pedal für Leadsounds meiner Meinung nach eine gute Figur. Tone habe ich weit zurückgedreht, ansonsten war es zu schrill (hier spielen Tele und die Fender-Simulation natürlich eine Rolle).
(das Pedal ist hier im Lead-Sound aktiv)
Bei höheren Gain-Settings kann ich mit dem Pedal nicht wirklich viel anfangen. Die Sounds sind mir zu kratzig und treffen meinen Geschmack eher nicht. Diverse Youtuber zeigen aber, dass man je nach Equipment und Musikrichtung auch brauchbare Sounds aus dem Pedal bekommt.
Fundamental Phaser
Walrus Audio Fundamental Phaser
Beim Phaser gibt es die Regler Rate, Depth und Feedback, die genau das machen, was man erwartet.
Beim Phaser habe ich zu jeder Option (light, medium heavy) ein Soundbeispiel aufgenommen und währenddessen die Einstellungen geändert, sodass man einen groben Eindruck bekommt, was das Pedal kann. Ich habe mich wie oben erwähnt nie groß mit Phasern beschäftigt und brauche ein solches Pedal auch nicht, das Pedal gefällt mir aber. In jedem Setting sind ein paar Sounds dabei, die ich bei einem passenden Song einsetzen würde. Macht Spaß!
Die Soundbeispiele sind etwas lang geworden, hin- und herspringen lohnt sich, um die verschiedenen Sounds zu hören.
Light:
Medium:
Heavy:
Fundamental Tremolo
Walrus Audio Fundamental Tremolo
Beim Tremolo-Pedal bin ich genauso vorgegangen. Im Sinus- und Square-Modus macht das Pedal genau, was man erwartet. Unspektakulär, aber sehr brauchbar! Zusätzlich zur Geschwindigkeit (Rate) und der Tremolointensität (Depth) gibt es einen Volumeregler, was je nach Setting durchaus sinnvoll ist: Da das Signal durch den Effekt lauter und leiser wird, kann es sein, dass der Sound bei aktiviertem Tremolo durch die leisen Phasen weniger laut wahrgenommen wird. Mit dem Volume-Regler kann man dann nachregeln.
Spannend und neu für mich ist der Random-Modus. Insbesondere bei stehenden Akkorden oder langsamen Begleitungen ohne viel Rhythmik im Anschlag kommen da Sounds raus, die ich durchaus so anwenden würde (bei mittlerem Tempo, zu schnell oder zu langsam passt für mich weniger):
Sinus:
Square:
Random:
Fundamental Chorus
Walrus Audio Fundamental Chorus
Chorus-Pedale verwende ich nie und habe deswegen wenig Erfahrung damit. Soundbeispiele gibt es natürlich trotzdem. Ich habe es erstmal so verwendet, wie es wahrscheinlich nicht gedacht ist: Im Light-Modus mit 100% wet hat man ein Vibrato-Pedal. Im ersten Soundbeispiel beginne ich damit und drehe dann das Direktsignal dazu, sodass der Chorus-Sound zu hören ist.
Anschließend folgen die Settings medium und heavy, jeweils mit verschiedenen Einstellungen.
Medium:
Heavy:
Fundamental Delay
Walrus Audio Fundamental Delay
Beim Thema Delay bin ich wieder deutlich mehr zuhause, als beim Tremolo. Digital und Analog klingen für mich beide sehr gut. Der Reverse-Modus bringt nochmal etwas ganz anderes ins Pedal, was durchaus gut klingt. Ich habe für solche Sounds aber bisher keine Anwendung, sodass mir persönlich ein Tape-Modus lieber wäre. Mir würden aber auch die beiden Settings Analog und Digital für die allermeisten Anwendungen reichen, wenn das Gerät einen separaten Tap-Schalter oder einen Tap-Anschluss hätte.
Zunächst ein Beispiel, das die 3 Modi nacheinander zeigt (digital, dann analog, dann reverse):
Dann habe ich in jedem Modus ein Beispiel aufgenommen und währenddessen ein bisschen mit den Reglern gespielt:
Digital:
Analog:
Reverse:
Ich finde es super, dass man im Tap-Modus mit dem Schalter die Subdivisions wählen kann (Viertel, punktierte Achtel oder Achtel), allerdings kann man das Pedal im Tap-Modus leider nicht an- und ausschalten. Es funktioniert so, dass man bei angeschaltetem Pedal den Fußschalter hält und so im Tap-Modus landet (genauso verlässt man ihn auch wieder). Das Pedal bleibt dabei in dem Modus (Digital, analog, reverse), in dem es vorher war, der Schiebeschalter regelt jetzt die Subdivisions.
Im Alltag ist mir das etwas zu umständlich, auch wenn es zuverlässig funktioniert. Mit einem Loop-Switcher auf dem Board würde ich das Pedal immer an- und im Tapmodus lassen und über den Switcher zuschalten oder abschalten. Dann ist es ein klanglich gutes und platzsparendes Delay mit Tapfunktion und verschiedenen Subdivisions.
Fundamental Fuzz
Walrus Audio Fundamental Fuzz
Fuzz-Pedale habe ich in meiner „Karriere“ ein paar probiert, dauerhaft gespielt/benötigt habe ich keines, sodass ich auch hier nicht die größte Erfahrung habe. Ich beginne gleich mal mit dem Schwachpunkt (für mich/mein Setup):
Im Gate-Modus kann man (oder ich) nicht einstellen, wann das Gate einsetzt. Wenn ich Single-Coils auf der Tele spiele, sterben die mir zu früh ab und erklingen manchmal fast gar nicht. Ich habe testweise mal das Drive davor gehängt und damit den Pegel angehoben, dann wird es gut! Für Humbucker-Spieler geht das vielleicht auch ohne Boost vornedran, bei meiner Gitarre nicht. Hier ein Beispiel (zunächst ohne, dann ab Sekunde 20 mit Boost):
Gated Fuzz:
(Bei Minute 1 wird Tone zunächst zurück, dann voll aufgedreht, dann wieder etwas zurück).
Classic Fuzz:
(die Soundänderungen kommen durch den Tone-Regler zustande)
Classic Mid+:
In allen drei Modi ist der Tone-Regler sehr (!) effektiv. Beim Gain ist der Unterschied zwischen Minimum und Maximum bei leichtem Anschlag gut hörbar, bei festem Anschlag eher zu vernachlässigen. Das Classic Fuzz gefällt mir von den drei Optionen am besten, Mid+ ist zu dick und das Gated Fuzz doch recht speziell.
Fundamental Reverb:
Walrus Audio Fundamental Reverb
Ich spiele zunächst alle drei Modi in der Reigenfolge Hall, Spring, Plate kurz an (alle Regler in der Mitte):
Es fällt auf, dass die Decays von Hall und Plate deutlich länger sind als beim Spring-Reverb. Hall und Plate gehen meiner Meinung nach in eine ähnliche Richtung, Spring klingt anders.
Im ersten Review ging es um das (fehlende) Scheppern des Spring Reverbs, GEH hat vorgeschlagen „Mix voll rein und ordentlich Hallfahne“. Mit Mix auf Max ist der Hall 100% wet, also ohne Direktsignal. Im folgenden Beispiel habe ich Mix bei 50%, Decay und Tone auf Max:
Und nochmal dezenter:
Im Hall und Plate muss man Decay und Mix weit zurückdrehen, um dezentere Sounds zu bekommen. Beim Plate-Reverb ist der Tone-Regler deutlich effektiver. Bei voll aufgedrehtem Tone klingen beide recht ähnlich, mit weniger sieht es anders aus. Im Tonbeispiel spiele ich jeweils Hall, dann Plate, zunächst mit Tone auf Max, dann Mitte, dann Min.
Die folgenden beiden Beispiele stammen vom Plate-Reverb:
(Hier wird die Länge der Hallfahne demonstriert)
Im Hall und Plate Modus ist die maximale Hallzeit sehr lang. Da die Hallfahne beim Abschalten weiter klingt (das lässt sich auch abschalten) kann man sich hier auch einen Klangteppich legen, Reverb abschalten und dazu spielen. Hier ein einfaches Beispiel, wie das klingen kann (ein zweites Hallpedal für den trockenen Sound wäre nicht schlecht). Ein Freeze-Effekt ist es natürlich nicht, es geht aber in die Richtung.
Insgesamt gefällt mir der Hall ziemlich gut, alle drei Modi sind gut nutzbar, leicht einzustellen und klingen gut!
Fazit: Ich halte die Serie insgesamt für gelungen. Die Slide-Regler sind mal etwas anderes und (fast) ein Alleinstellungsmerkmal, die Sounds sind insgesamt sehr brauchbar. Bis auf ein paar Ausnahmen (Reverse-Delay, Gated Fuzz, Random Tremolo) bieten die Pedale "fundamental" Sounds, mit denen man sehr gut arbeiten kann. Wer speziellere Wünsche hat, sollte sich wahrscheinlich eine Preisklasse darüber umschauen, die meisten Sounds werden mit den Pedalen aber gut bedient.
Dem Review merkt man an, dass ich beim Drive-Pedal recht detailliert begonnen habe, dann aber schnell gemerkt habe, dass ich das unmöglich für jedes Pedal so machen kann. Das Review ist auch so zumindest mit den Klangbeispielen recht lang geworden. Wer alle komplett anhört hat einen Preis verdient .
Ich hoffe, dass das Review ein paar Leuten etwas bringt oder zumindest interessant ist!
Zum Schluss möchte ich mich beim Musiker-Board (speziell bei @hack_meck ) für die Organisation bedanken, ebenso natürlich bei Walrus Audio!
Vielen Dank fürs Lesen / Hören!
im Zuge des "Walrus Audio Roadtrip" (https://www.musiker-board.de/threads/walrus-audio-road-trip.741770/) hat Walrus Audio ein Board mit allen Pedalen der Fundamental Serie zur Verfügung gestellt, das nach und nach von einigen Usern aus dem Board getestet werden kann. Begonnen hat @thorwin (sein Review findet ihr hier), dann war @the flix an der Reihe (Review). Außerdem war ein Walrus Audio ACS-1 auf dem Board, zu dem es hier Eindrücke von the flix und mir gibt.
Eins vorweg: Das wird kein allumfassendes Review, um alle Genres und Gitarrenarten zu bedienen. Ich habe eine Telecaster mit Singlecoils verwendet, später auch eine Strat. Auch verwende ich in der Regel wenig Modulationseffekte, bei Phaser und Chorus habe ich deutlich weniger Vergleichssounds und Erfahrung im Kopf, wie bei Drive, Reverb und Delay-Pedalen. Da es insgesamt 8 Pedale sind, wird es aber natürlich schon etwas lang und es gibt auch einige Soundbeispiele.
Das Board kam leider so, dass ich in der Zeit wenig Proben und keine Gigs hatte, sodass ich es nur zuhause am Amp und über Kopfhörer getestet habe.
Die Pedale haben alle einen Schiebeswitch zum Wählen zwischen zwei Modi und drei Schieberegler zum Einstellen des Effektes. Das sind die ersten Pedale mit Schiebereglern (abgesehen von Equalizern), die mir untergekommen sind. Zum Einstellen ist das super, bei Berührungen mit dem Fuß verstellt man aber gleich deutlich mehr, als das bei Drehreglern der Fall ist. Auf dem Schreibtisch oder bei Benutzung mit einem Switcher ist das gut, auf einem engen Board, bei dem man in der Nähe schalten muss wohl ein Nachteil. Die Schieber rasten in der Mitte ein, was bei vielen Reglern sinnfrei ist, mich aber auch nicht stört.
Ich habe nicht von allen Pedalen Einzelbilder gemacht, weswegen ich teilweise Thomann-Produktlinks eingefügt habe, damit man die vorhandenen Regler sehen kann.
Fundamental Drive
Das Pedal hat drei Stufen: Smooth, Crunch und Bright.
Smooth startet bei Linksanschlag mit ganz wenig Verzerrung, wird aber schnell mehr. Im Gegensatz zu @the flix ging es bei mir, dass das Pedal quasi clean ist und bei stärkerem Anschlag leicht zerrt: Wahrscheinlich haben meine Pickups etwas weniger Output. Ich stimme aber zu, dass das andere Pedale deutlich besser können, ich würde es für diesen Zweck nicht verwenden. Die Pedale, die ich dabei im Kopf habe, kosten aber auch mehr.
Für die Aufnahmen habe ich das ACS1 mit der Fender-Simulation gewählt. Zunächst der Clean-Sound, dann ein Soundbeispiel, Settings siehe Bild.
Clean:
Smooth low gain:
Mit den gleichen Einstellungen habe ich in den Crunch-Modus geschaltet. Der Sound wird gleich etwas dicker und die Verzerrung nimmt zu, auch in Minimaleinstellung.
Der Bright-Modus war mir mit den gleichen Einstellungen viel zu schrill. Ich habe Tone etwas zurückgedreht (wohl eher zurückgeschoben) und Minimum-Gain gelassen.
Ein paar weitere Beispiele mit mehr Gain folgen (Einstellungen siehe Bilder).
Ein kleiner Lead-Jam mit einem lowgain-Leadsound folgt, speziell, um mit dem Distortion zu vergleichen.
Fundamental Distortion
Ich habe schon mehrfach festgestellt, dass sich einige Distortion-Pedale für transparente Low-Gain Sounds manchmal besser eignen, als so manches Drive-Pedal. Mit minimalen Gain-Settings macht das Pedal für Leadsounds meiner Meinung nach eine gute Figur. Tone habe ich weit zurückgedreht, ansonsten war es zu schrill (hier spielen Tele und die Fender-Simulation natürlich eine Rolle).
Bei höheren Gain-Settings kann ich mit dem Pedal nicht wirklich viel anfangen. Die Sounds sind mir zu kratzig und treffen meinen Geschmack eher nicht. Diverse Youtuber zeigen aber, dass man je nach Equipment und Musikrichtung auch brauchbare Sounds aus dem Pedal bekommt.
Fundamental Phaser
Walrus Audio Fundamental Phaser
Beim Phaser gibt es die Regler Rate, Depth und Feedback, die genau das machen, was man erwartet.
Beim Phaser habe ich zu jeder Option (light, medium heavy) ein Soundbeispiel aufgenommen und währenddessen die Einstellungen geändert, sodass man einen groben Eindruck bekommt, was das Pedal kann. Ich habe mich wie oben erwähnt nie groß mit Phasern beschäftigt und brauche ein solches Pedal auch nicht, das Pedal gefällt mir aber. In jedem Setting sind ein paar Sounds dabei, die ich bei einem passenden Song einsetzen würde. Macht Spaß!
Die Soundbeispiele sind etwas lang geworden, hin- und herspringen lohnt sich, um die verschiedenen Sounds zu hören.
Light:
Medium:
Heavy:
Fundamental Tremolo
Walrus Audio Fundamental Tremolo
Beim Tremolo-Pedal bin ich genauso vorgegangen. Im Sinus- und Square-Modus macht das Pedal genau, was man erwartet. Unspektakulär, aber sehr brauchbar! Zusätzlich zur Geschwindigkeit (Rate) und der Tremolointensität (Depth) gibt es einen Volumeregler, was je nach Setting durchaus sinnvoll ist: Da das Signal durch den Effekt lauter und leiser wird, kann es sein, dass der Sound bei aktiviertem Tremolo durch die leisen Phasen weniger laut wahrgenommen wird. Mit dem Volume-Regler kann man dann nachregeln.
Spannend und neu für mich ist der Random-Modus. Insbesondere bei stehenden Akkorden oder langsamen Begleitungen ohne viel Rhythmik im Anschlag kommen da Sounds raus, die ich durchaus so anwenden würde (bei mittlerem Tempo, zu schnell oder zu langsam passt für mich weniger):
Sinus:
Square:
Random:
Fundamental Chorus
Walrus Audio Fundamental Chorus
Chorus-Pedale verwende ich nie und habe deswegen wenig Erfahrung damit. Soundbeispiele gibt es natürlich trotzdem. Ich habe es erstmal so verwendet, wie es wahrscheinlich nicht gedacht ist: Im Light-Modus mit 100% wet hat man ein Vibrato-Pedal. Im ersten Soundbeispiel beginne ich damit und drehe dann das Direktsignal dazu, sodass der Chorus-Sound zu hören ist.
Anschließend folgen die Settings medium und heavy, jeweils mit verschiedenen Einstellungen.
Medium:
Heavy:
Fundamental Delay
Walrus Audio Fundamental Delay
Beim Thema Delay bin ich wieder deutlich mehr zuhause, als beim Tremolo. Digital und Analog klingen für mich beide sehr gut. Der Reverse-Modus bringt nochmal etwas ganz anderes ins Pedal, was durchaus gut klingt. Ich habe für solche Sounds aber bisher keine Anwendung, sodass mir persönlich ein Tape-Modus lieber wäre. Mir würden aber auch die beiden Settings Analog und Digital für die allermeisten Anwendungen reichen, wenn das Gerät einen separaten Tap-Schalter oder einen Tap-Anschluss hätte.
Zunächst ein Beispiel, das die 3 Modi nacheinander zeigt (digital, dann analog, dann reverse):
Dann habe ich in jedem Modus ein Beispiel aufgenommen und währenddessen ein bisschen mit den Reglern gespielt:
Digital:
Analog:
Reverse:
Ich finde es super, dass man im Tap-Modus mit dem Schalter die Subdivisions wählen kann (Viertel, punktierte Achtel oder Achtel), allerdings kann man das Pedal im Tap-Modus leider nicht an- und ausschalten. Es funktioniert so, dass man bei angeschaltetem Pedal den Fußschalter hält und so im Tap-Modus landet (genauso verlässt man ihn auch wieder). Das Pedal bleibt dabei in dem Modus (Digital, analog, reverse), in dem es vorher war, der Schiebeschalter regelt jetzt die Subdivisions.
Im Alltag ist mir das etwas zu umständlich, auch wenn es zuverlässig funktioniert. Mit einem Loop-Switcher auf dem Board würde ich das Pedal immer an- und im Tapmodus lassen und über den Switcher zuschalten oder abschalten. Dann ist es ein klanglich gutes und platzsparendes Delay mit Tapfunktion und verschiedenen Subdivisions.
Fundamental Fuzz
Walrus Audio Fundamental Fuzz
Fuzz-Pedale habe ich in meiner „Karriere“ ein paar probiert, dauerhaft gespielt/benötigt habe ich keines, sodass ich auch hier nicht die größte Erfahrung habe. Ich beginne gleich mal mit dem Schwachpunkt (für mich/mein Setup):
Im Gate-Modus kann man (oder ich) nicht einstellen, wann das Gate einsetzt. Wenn ich Single-Coils auf der Tele spiele, sterben die mir zu früh ab und erklingen manchmal fast gar nicht. Ich habe testweise mal das Drive davor gehängt und damit den Pegel angehoben, dann wird es gut! Für Humbucker-Spieler geht das vielleicht auch ohne Boost vornedran, bei meiner Gitarre nicht. Hier ein Beispiel (zunächst ohne, dann ab Sekunde 20 mit Boost):
Gated Fuzz:
Classic Fuzz:
Classic Mid+:
In allen drei Modi ist der Tone-Regler sehr (!) effektiv. Beim Gain ist der Unterschied zwischen Minimum und Maximum bei leichtem Anschlag gut hörbar, bei festem Anschlag eher zu vernachlässigen. Das Classic Fuzz gefällt mir von den drei Optionen am besten, Mid+ ist zu dick und das Gated Fuzz doch recht speziell.
Fundamental Reverb:
Walrus Audio Fundamental Reverb
Ich spiele zunächst alle drei Modi in der Reigenfolge Hall, Spring, Plate kurz an (alle Regler in der Mitte):
Es fällt auf, dass die Decays von Hall und Plate deutlich länger sind als beim Spring-Reverb. Hall und Plate gehen meiner Meinung nach in eine ähnliche Richtung, Spring klingt anders.
Im ersten Review ging es um das (fehlende) Scheppern des Spring Reverbs, GEH hat vorgeschlagen „Mix voll rein und ordentlich Hallfahne“. Mit Mix auf Max ist der Hall 100% wet, also ohne Direktsignal. Im folgenden Beispiel habe ich Mix bei 50%, Decay und Tone auf Max:
Und nochmal dezenter:
Im Hall und Plate muss man Decay und Mix weit zurückdrehen, um dezentere Sounds zu bekommen. Beim Plate-Reverb ist der Tone-Regler deutlich effektiver. Bei voll aufgedrehtem Tone klingen beide recht ähnlich, mit weniger sieht es anders aus. Im Tonbeispiel spiele ich jeweils Hall, dann Plate, zunächst mit Tone auf Max, dann Mitte, dann Min.
Die folgenden beiden Beispiele stammen vom Plate-Reverb:
Im Hall und Plate Modus ist die maximale Hallzeit sehr lang. Da die Hallfahne beim Abschalten weiter klingt (das lässt sich auch abschalten) kann man sich hier auch einen Klangteppich legen, Reverb abschalten und dazu spielen. Hier ein einfaches Beispiel, wie das klingen kann (ein zweites Hallpedal für den trockenen Sound wäre nicht schlecht). Ein Freeze-Effekt ist es natürlich nicht, es geht aber in die Richtung.
Insgesamt gefällt mir der Hall ziemlich gut, alle drei Modi sind gut nutzbar, leicht einzustellen und klingen gut!
Fazit: Ich halte die Serie insgesamt für gelungen. Die Slide-Regler sind mal etwas anderes und (fast) ein Alleinstellungsmerkmal, die Sounds sind insgesamt sehr brauchbar. Bis auf ein paar Ausnahmen (Reverse-Delay, Gated Fuzz, Random Tremolo) bieten die Pedale "fundamental" Sounds, mit denen man sehr gut arbeiten kann. Wer speziellere Wünsche hat, sollte sich wahrscheinlich eine Preisklasse darüber umschauen, die meisten Sounds werden mit den Pedalen aber gut bedient.
Dem Review merkt man an, dass ich beim Drive-Pedal recht detailliert begonnen habe, dann aber schnell gemerkt habe, dass ich das unmöglich für jedes Pedal so machen kann. Das Review ist auch so zumindest mit den Klangbeispielen recht lang geworden. Wer alle komplett anhört hat einen Preis verdient .
Ich hoffe, dass das Review ein paar Leuten etwas bringt oder zumindest interessant ist!
Zum Schluss möchte ich mich beim Musiker-Board (speziell bei @hack_meck ) für die Organisation bedanken, ebenso natürlich bei Walrus Audio!
Vielen Dank fürs Lesen / Hören!
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