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Moin!
Ich habe mir eine 1x12 Gitarrenbox gebaut und möchte den Bau hier dokumentieren. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen, der auch so was vorhat.
Zu allererst: Mir ging es nicht darum mit der Box Geld zu sparen, sondern nur um den Spaß am Bauen. Trotzdem habe ich versucht möglichst wenig Geld auszugeben, daher habe ich bei der Hardware und beim Speaker Abstriche gemacht. Außerdem ich bin auch nur ein Hobby-Bastler, es ist nicht alles perfekt geworden, aber ich bin insgesamt sehr zufrieren.
Die Maße:
Als Vorlage diente der Lemberg-Bausatz von Tube-Town (https://www.tube-town.net/ttstore/ttc-112-lemberg-ba-1-x-12-bausatz.html) mit den Maßen 500 x 410 x 240mm (B x H x T).
Das Holz:
Genau wie beim Bausatz habe ich für das Gehäuse 15mm Multiplex Birke und für die Schallwand 12mm Multiplex Birke genommen. Da ich keine Kreissäge o.ä. besitze, habe ich mir die Platten fertig zuschneiden lassen, bestellt habe ich das hier: https://auprotec.com
Die Leisten für innen sind aus dem Baumarkt, 2 Stück 17 x 36 x 2000mm und für die Frontbespannung 14 x 14 x 2400mm.
Die Hardware:
Sämtliche Hardware und den Bespannstoff habe ich bei Tube-Town bestellt:
- 1 Meter Lautsprecherkabel 2 x 1,5 mm²
- 2 Flachstecker, Kabelschuh 6,35 x 0,81 mm
- 1 Anschlussterminal, rund, Metall, 6,3 mm
- 1 Schraubensatz für den Lautsprecher
- 1 Set Dichtungsringe für Lautsprecher
- 1 Satz Ecken, zweischenkelig silber + Schrauben
- 4 St. Gummifuß 20 x 9 mm, schwarz
- 1 Koffergriff aus Kunstleder, creme
- 1 Frontbespannung Fender Schwarz
- 1 Neutrik-Inputbuchse
Der Lautsprecher:
Da ich erst mal nicht zu viel ausgeben wollte, habe ich mir bei Kleinanzeigen einen Laney-Speaker in quasi Neuzustand gekauft. Der Verkäufer hatte den gleich nach dem Kauf aus einem Laney Cup 12R ausgebaut. Evtl. probiere ich noch mit anderen Lautsprechern rum, aber für die erste Version soll der hier genügen.
Nachdem alles bestellt und geliefert wurde, ging es los.
Zuerst habe ich die vier Seitenteile vom Gehäuse mit Holzdübeln verleimt. Leider habe ich hier bemerkt, dass die zugesägten Bretter nicht ganz genau waren. Es gab hier und da eine Abweichung von ca. einem halben Millimeter. Etwas ärgerlich, ich sollte vielleicht nicht immer beim billigsten Anbieter bestellen. ;-)
Nachdem alles trocken war, habe ich die Innenleisten verleimt. Da die Leisten etwas rau waren, habe ich die zu verleimende Seite etwas angeschliffen.
Während das trocknen durfte, habe ich mich um den Kreisausschnitt in der Schallwand gekümmert. Hier habe ich vorher recherchiert, wie man das am besten macht. Da meine Oberfräse so was wie einen Fräszirkel besitzt, habe ich es damit gemacht. Also zuerst mit einem Nutfräser ca. 2/3 der Plattenstärke im Kreis gefräst und dann mit der Stichsäge grob den Kreis ausgesägt. Anschließend brauchte ich nur noch mit einem Bündigfräser die Kante glätten. Leider habe ich hiervon keine Bilder gemacht. :-(
Der Lautsprecher passte perfekt rein und ich habe die Löcher für die Einschlagmuttern gebohrt und die Muttern reingehämmert. NIcht wundern: Der Speaker liegt nur drunter. Der wird natürlich anders herum montiert!
Dann ging es ans Kanten fräsen. Hierfür habe ich mir extra einen 12mm Rundfräser gekauft. Das Teil ist aber so groß, dass ich die Absaugvorrichtung an der Oberfräse abbauen musste. Dann habe ich den Fehler gemacht und das Ganze im Keller gefräst: Was eine Sauerei ohne Absaugung!!! Alles zugestaubt bis in den letzten Winkeln des Raumes! Als ich das dann irgendwann bemerkt hatte, bin ich in den Garten gegangen und habe dort den Rest gefräst.
Nachdem meine kleine Werkstatt größtenteils vom Staub befreit war, habe ich die Schallwand eingeleimt und die beiden Rückwände schon mal vorgebohrt, die wollte ich verschrauben.
Dann habe ich den Rahmen für die Frontbespannung angefertigt. Hierfür habe ich die Ecken mit einer simplen Überblattung verleimt. Hier unbedingt auf die rechten Winkel achten, bei so einem kleinen Rahmen verzieht es sich schnell mal.
Als auch das trocken war, habe ich den Stoff aufgespannt und mit einem Tacker befestigt. das ging relativ einfach. Leider habe ich hier einen kleinen Fehler gemacht und unterschätzt, wie dick der Stoff ist. Als der Rahmen fertig war und ich den testweise einsetzen wollte, ging das sehr schwer. Ich hätte den Rahmen doch noch ein, zwei Millimeter kleiner machen müssen. Egal, wenn alles fertig ist, friemel ich den da schon irgendwie rein. ;-)
Das Gehäuse inkl. Rückwände habe ich dann zwei mal geölt. Vorher habe ich das Multiplex mit 180er Schmirgelpapier etwas aufgeraut. Nach dem ersten ölen habe ich mit 240er etwas glatt geschliffen und nach dem zweiten Mal ölen war es eine schöne glatte Oberfläche.
Jetzt kamen die "schönen" Arbeiten: die Hardware montieren.
Zuerst die Ecken und die Füße, alle Schrauben mit einem kleineren Bohrer vorgebohrt.
Dann oben der Griff, auch mit Einschlagmuttern.
In die obere Rückwand kam noch die Eingangsbuchse, der Speaker wurde festgeschraubt und die beiden mit dem Kabel verbunden. Die eine Seite habe ich mit den Kabelschuhen versehen, dann brauche ich bei einem Speakerwechsel nichts mehr löten.
Und das war's dann auch - fertig!
Der erste Test mit meinem kürzlich erstandenen Laney Cup Super Top und meiner Squier Strat war mehr als zufriedenstellend. Clean klang das richtig schön bluesig und auch die Zerre hat mich überzeugt. Ich hab jetzt natürlich keinen direkten Vergleich, aber der Lautsprecher klingt schon mal sehr gut. Dennoch werde ich noch mal ein, zwei andere testen, aber erst mal bleibt alles so und ich freue mich über meine erste selbst gebaute Box.
Die Kosten:
Da ich wie schon erwähnt bei der Hardware und dem Lautsprecher etwas gespart habe, blieben die Kosten durchaus noch im Rahmen.
- Holz: 55,- Euro
- Hardware: 45,- Euro
- Lautsprecher: 45,- Euro
= 145,- Euro
Fazit:
Ein schönes Projekt, was nicht allzu schwer ist, sofern man ein bisschen handwerkliches Geschick und am besten noch das eine oder andere Werkzeug wie Oberfräse, Stichsäge und Schwingschleifer hat.
Eine Sache habe ich allerdings nicht bedacht: Der Griff oben ist leider so dick, das mein Top nicht drauf stehen kann. Hier hätte ich besser einen kleineren nehmen sollen, den tausche ich dann vielleicht noch aus.
Grüße,
Stephan
Ich habe mir eine 1x12 Gitarrenbox gebaut und möchte den Bau hier dokumentieren. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen, der auch so was vorhat.
Zu allererst: Mir ging es nicht darum mit der Box Geld zu sparen, sondern nur um den Spaß am Bauen. Trotzdem habe ich versucht möglichst wenig Geld auszugeben, daher habe ich bei der Hardware und beim Speaker Abstriche gemacht. Außerdem ich bin auch nur ein Hobby-Bastler, es ist nicht alles perfekt geworden, aber ich bin insgesamt sehr zufrieren.
Die Maße:
Als Vorlage diente der Lemberg-Bausatz von Tube-Town (https://www.tube-town.net/ttstore/ttc-112-lemberg-ba-1-x-12-bausatz.html) mit den Maßen 500 x 410 x 240mm (B x H x T).
Das Holz:
Genau wie beim Bausatz habe ich für das Gehäuse 15mm Multiplex Birke und für die Schallwand 12mm Multiplex Birke genommen. Da ich keine Kreissäge o.ä. besitze, habe ich mir die Platten fertig zuschneiden lassen, bestellt habe ich das hier: https://auprotec.com
Die Leisten für innen sind aus dem Baumarkt, 2 Stück 17 x 36 x 2000mm und für die Frontbespannung 14 x 14 x 2400mm.
Die Hardware:
Sämtliche Hardware und den Bespannstoff habe ich bei Tube-Town bestellt:
- 1 Meter Lautsprecherkabel 2 x 1,5 mm²
- 2 Flachstecker, Kabelschuh 6,35 x 0,81 mm
- 1 Anschlussterminal, rund, Metall, 6,3 mm
- 1 Schraubensatz für den Lautsprecher
- 1 Set Dichtungsringe für Lautsprecher
- 1 Satz Ecken, zweischenkelig silber + Schrauben
- 4 St. Gummifuß 20 x 9 mm, schwarz
- 1 Koffergriff aus Kunstleder, creme
- 1 Frontbespannung Fender Schwarz
- 1 Neutrik-Inputbuchse
Der Lautsprecher:
Da ich erst mal nicht zu viel ausgeben wollte, habe ich mir bei Kleinanzeigen einen Laney-Speaker in quasi Neuzustand gekauft. Der Verkäufer hatte den gleich nach dem Kauf aus einem Laney Cup 12R ausgebaut. Evtl. probiere ich noch mit anderen Lautsprechern rum, aber für die erste Version soll der hier genügen.
Nachdem alles bestellt und geliefert wurde, ging es los.
Zuerst habe ich die vier Seitenteile vom Gehäuse mit Holzdübeln verleimt. Leider habe ich hier bemerkt, dass die zugesägten Bretter nicht ganz genau waren. Es gab hier und da eine Abweichung von ca. einem halben Millimeter. Etwas ärgerlich, ich sollte vielleicht nicht immer beim billigsten Anbieter bestellen. ;-)
Nachdem alles trocken war, habe ich die Innenleisten verleimt. Da die Leisten etwas rau waren, habe ich die zu verleimende Seite etwas angeschliffen.
Während das trocknen durfte, habe ich mich um den Kreisausschnitt in der Schallwand gekümmert. Hier habe ich vorher recherchiert, wie man das am besten macht. Da meine Oberfräse so was wie einen Fräszirkel besitzt, habe ich es damit gemacht. Also zuerst mit einem Nutfräser ca. 2/3 der Plattenstärke im Kreis gefräst und dann mit der Stichsäge grob den Kreis ausgesägt. Anschließend brauchte ich nur noch mit einem Bündigfräser die Kante glätten. Leider habe ich hiervon keine Bilder gemacht. :-(
Der Lautsprecher passte perfekt rein und ich habe die Löcher für die Einschlagmuttern gebohrt und die Muttern reingehämmert. NIcht wundern: Der Speaker liegt nur drunter. Der wird natürlich anders herum montiert!
Dann ging es ans Kanten fräsen. Hierfür habe ich mir extra einen 12mm Rundfräser gekauft. Das Teil ist aber so groß, dass ich die Absaugvorrichtung an der Oberfräse abbauen musste. Dann habe ich den Fehler gemacht und das Ganze im Keller gefräst: Was eine Sauerei ohne Absaugung!!! Alles zugestaubt bis in den letzten Winkeln des Raumes! Als ich das dann irgendwann bemerkt hatte, bin ich in den Garten gegangen und habe dort den Rest gefräst.
Nachdem meine kleine Werkstatt größtenteils vom Staub befreit war, habe ich die Schallwand eingeleimt und die beiden Rückwände schon mal vorgebohrt, die wollte ich verschrauben.
Dann habe ich den Rahmen für die Frontbespannung angefertigt. Hierfür habe ich die Ecken mit einer simplen Überblattung verleimt. Hier unbedingt auf die rechten Winkel achten, bei so einem kleinen Rahmen verzieht es sich schnell mal.
Als auch das trocken war, habe ich den Stoff aufgespannt und mit einem Tacker befestigt. das ging relativ einfach. Leider habe ich hier einen kleinen Fehler gemacht und unterschätzt, wie dick der Stoff ist. Als der Rahmen fertig war und ich den testweise einsetzen wollte, ging das sehr schwer. Ich hätte den Rahmen doch noch ein, zwei Millimeter kleiner machen müssen. Egal, wenn alles fertig ist, friemel ich den da schon irgendwie rein. ;-)
Das Gehäuse inkl. Rückwände habe ich dann zwei mal geölt. Vorher habe ich das Multiplex mit 180er Schmirgelpapier etwas aufgeraut. Nach dem ersten ölen habe ich mit 240er etwas glatt geschliffen und nach dem zweiten Mal ölen war es eine schöne glatte Oberfläche.
Jetzt kamen die "schönen" Arbeiten: die Hardware montieren.
Zuerst die Ecken und die Füße, alle Schrauben mit einem kleineren Bohrer vorgebohrt.
Dann oben der Griff, auch mit Einschlagmuttern.
In die obere Rückwand kam noch die Eingangsbuchse, der Speaker wurde festgeschraubt und die beiden mit dem Kabel verbunden. Die eine Seite habe ich mit den Kabelschuhen versehen, dann brauche ich bei einem Speakerwechsel nichts mehr löten.
Und das war's dann auch - fertig!
Der erste Test mit meinem kürzlich erstandenen Laney Cup Super Top und meiner Squier Strat war mehr als zufriedenstellend. Clean klang das richtig schön bluesig und auch die Zerre hat mich überzeugt. Ich hab jetzt natürlich keinen direkten Vergleich, aber der Lautsprecher klingt schon mal sehr gut. Dennoch werde ich noch mal ein, zwei andere testen, aber erst mal bleibt alles so und ich freue mich über meine erste selbst gebaute Box.
Die Kosten:
Da ich wie schon erwähnt bei der Hardware und dem Lautsprecher etwas gespart habe, blieben die Kosten durchaus noch im Rahmen.
- Holz: 55,- Euro
- Hardware: 45,- Euro
- Lautsprecher: 45,- Euro
= 145,- Euro
Fazit:
Ein schönes Projekt, was nicht allzu schwer ist, sofern man ein bisschen handwerkliches Geschick und am besten noch das eine oder andere Werkzeug wie Oberfräse, Stichsäge und Schwingschleifer hat.
Eine Sache habe ich allerdings nicht bedacht: Der Griff oben ist leider so dick, das mein Top nicht drauf stehen kann. Hier hätte ich besser einen kleineren nehmen sollen, den tausche ich dann vielleicht noch aus.
Grüße,
Stephan