Donsiox
Registrierter Benutzer
Hallo zusammen,
da ich keine In-Ear-Strecken zur Verfügung habe und bald ein paar Veranstaltungen anstehen, bei welchen eine 2. Zone beschallt werden soll, versuche ich mich nun auch mal mit dem Thema „Audioübertragung per Funk“.
Nach dem Stöbern hier im Forum, in Test- und Erfahrungsberichten habe ich drei mögliche (und preisgünstige) Optionen gefunden:
Sirus Stereo Link 5.8 Bundle
XVive U3 Microphone Wireless System
Klark Teknik AIR LINK DW 20T
Als Referenz dient das bereits vorhandene Instrumenten-Funksystem:
Sennheiser XSW 2-Ci1 E-Band Instrument
FUNKTECHNIK
Sirus funkt bei 5,8 GHz, XVIVE und Klark bei 2,4 GHz.
Sirus und Klark senden Stereo, Xvive mono.
Dafür bietet Xvive einen Akku und kann auch als Funkmikro-Adapter genutzt werden.
Ich habe alle drei Versionen geordert und berichte hier über meine Erfahrungen.
Eine Sennheiser XSW-2-Funkstrecke (E-Band) mit Gitarrensender stellt die "Referenz" dar.
PAIRING
Das Pairing bei Sennheiser ging über "Sycn" gewohnt schnell. Anders als beim Einsatz einer In-Ear-Strecke ist hier der Akku-Sender am Pult und der 9,5" Empfänger am Aktivlautsprecher.
Bei Xvive ist das Pairing ebenso problemlos möglich. Sender und Empfänger waren bereits geladen und auf die gleiche Sendefrequenz eingestellt.
Insgesamt können direkt am Gerät sechs Kanäle im 2,4 GHz-Band gewählt werden, was in Sekundenschnelle passiert.
Beim im 5,8 GHz-Band funkenden Sirus ging das Pairing genauso schnell: an Sender & Empfänger 4 Sekunden die Pairing-Taste drücken - fertig.
Das Klark-Gerät lässt sich ebenso wie das Sirus über Pairing-Tasten bei Sender & Empfänger verbinden.
Beim ersten Gerät dachte ich, es wäre defekt: anscheinend muss der Sender mit einem XLR-Kabel verbunden sein, damit das Pairing funktioniert.
Keine Ahnung, wer auf diese Idee kam...
Sirus und Klark empfangen und senden in Stereo, Xvive und Sennheiser in Mono.
ERSTER EINDRUCK
Das XVive-Set inklusive kleinem Hardcase wirkt hochwertig. Die Schalter funktionieren einwandfrei, es lässt sich gut anfassen und wirkt robust.
Die Stecker/Buchsen passen einwandfrei.
Das Klark-Set wirkt recht robust und hochwertig. Die Antenne ist leider nicht abnehmbar und deutlich länger als das eigentliche Gehäuse.
Ich schätze daher die Gefahr, dass die Antenne einmal abbricht und nicht sofort ersetzt werden kann, als relativ hoch ein.
Es gibt eine Sicherungsöse um den Netzstecker vor dem Herausrutschen zu sichern.
Das Sirus wirkt leider nicht so hochwertig. Das Gehäuse ist zwar stabil, hat aber keine gescheiten Füße, Kanten o.ä.
Von der Haptik leider mit einem 15€-China-Verstärker zu vergleichen. Auch gibt es keine Sicherung für den Netzstecker, dafür ist die Antenne abnehmbar.
Das Sennheiser-Funksystem ist haptisch super, der Beltpack aber aus Kunststoff.
KLANG & LATENZ
Beim Test direkt am Mischpult haben alle Systeme einwandfrei funktioniert. Ich konnte, eine funktionierende Verbindung vorausgesetzt, keine negativen Einbußen auf den Klang feststellen.
Auch die Latenzen hielten sich in Grenzen. Wenn man die Systeme gleichzeitig betreiben wollte fiel allerdings klar auf, dass hier irgendwas nicht ganz stimmt - da fielen die wenigen Millisekunden Differenz dann doch auf.
Bei gleichem Eingangssignal war der Ausgangspegel der Systeme teils recht unterschiedlich. Bei Klangvergleichen, dem Einsatz unterschiedlicher Systeme oder einer schlechten Lautstärkereserve sollte man das berücksichtigen.
REICHWEITE
Getestet habe ich die Systeme in meiner Wohnung. Beim Testaufbau war die Distanz mit ~10m recht gering, dafür mit Wänden und Türen schwerer zu überbrücken als im Freifeld.
Die Sender standen dabei mit Mischpult im Wohnzimmer, die Empfänger mit Lautsprecher im Büro. Dazwischen sind zwei Holztüren, zwei massive Wände und der Hausgang.
Beim Xvive hatte ich hier massive Empfangsprobleme. Sobald die Türen geschlossen waren kam nur noch sporadisch überhaupt ein Signal an. Das führte zu störenden Aussetzern.
Sender und Empfänger sollten sich hier also auf jeden Fall "sehen" und man sollte vor dem Betrieb testen, welches der 2,4 GHz-Bänder am besten funktioniert.
Das Sirus war hier trotz 5,8 GHz deutlich besser. Mit geschlossenen Türen und wenn ich mich vor das System stellte traten auch hier einige Artefakte auf und das Signal brach kurze Zeit ab.
Immerhin "fing" sich das System sofort wieder, wenn ich aus dem Weg ging.
Abgesehen davon konnte ich das System nun einige Stunden für Hintergrundmusik im Home-Office nutzen und hatte keine Probleme.
Das Klark-System war dem Sirus ebenbürtig. Die Probleme waren die gleichen. Ob die Verbindung bei Sirus oder Klark je nach Situation früher abbrach, konnte ich kaum verlässlich reproduzieren.
Das Sennheiser-System hatte bei allen Testszenarien überhaupt keine Probleme. Mit geschlossenen Türen und mir direkt vor dem Sender konnte man aber gut beobachten, wie die RF-Anzeige sank und die Antennen immer wieder von A auf B sprangen.
Dabei sei angemerkt, dass das Sennheiser-System hier als einziges im E-Band sendet und mit derzeit 379€ auch deutlich teurer ist. Zudem bietet es nur eine Mono-Übertragung.
Das Xvive ist für meinen Anwendungszweck wohl doch eher nicht geeignet.
Um kurz ein Funkmikro an einen aktiven Lautsprecher anzuschließen (ggf. sogar einen batteriebetriebenen wie die Soundboks) kann ich mir das Set aber sehr gut vorstellen.
Daher habe ich dieses nach dem ersten Test wieder eingepackt und die Systeme von Sirus und Klark weiterverfolgt.
Bei einem zweiten Test (Funk aus der Wohnung zur Garage - ein Balkon im Weg und ~25m Strecke) setzte ich nochmals die Systeme von Sirus und Klark ein.
Hier gefiel mir das Sirus-System besser. Es hielt die Verbindung länger, auch, wenn ich den Empfänger weiter in die Garage stellte, und fing sich nach Signalverlust etwas schneller.
PRAXISEINSATZ
Bei einem After-Work-Event setzte ich das Sirus-System zur Überbrückung von ca. 30 Metern ein.
Hiermit konnte ich mir einige Meter an Kabelbrücken sparen und meine beiden Lautsprecher in der "Zone B" versorgen.
Das Event ging von 18-23 Uhr - es gab nicht einen einzigen Fehler, der mir aufgefallen oder mir gemeldet worden wäre.
Damit bleibt das Sirus-System im Bestand und wird noch um einen zweiten Empfänger erweitert.
Viele Grüße
Jan
da ich keine In-Ear-Strecken zur Verfügung habe und bald ein paar Veranstaltungen anstehen, bei welchen eine 2. Zone beschallt werden soll, versuche ich mich nun auch mal mit dem Thema „Audioübertragung per Funk“.
Nach dem Stöbern hier im Forum, in Test- und Erfahrungsberichten habe ich drei mögliche (und preisgünstige) Optionen gefunden:
Sirus Stereo Link 5.8 Bundle
XVive U3 Microphone Wireless System
Klark Teknik AIR LINK DW 20T
Als Referenz dient das bereits vorhandene Instrumenten-Funksystem:
Sennheiser XSW 2-Ci1 E-Band Instrument
FUNKTECHNIK
Sirus funkt bei 5,8 GHz, XVIVE und Klark bei 2,4 GHz.
Sirus und Klark senden Stereo, Xvive mono.
Dafür bietet Xvive einen Akku und kann auch als Funkmikro-Adapter genutzt werden.
Ich habe alle drei Versionen geordert und berichte hier über meine Erfahrungen.
Eine Sennheiser XSW-2-Funkstrecke (E-Band) mit Gitarrensender stellt die "Referenz" dar.
PAIRING
Das Pairing bei Sennheiser ging über "Sycn" gewohnt schnell. Anders als beim Einsatz einer In-Ear-Strecke ist hier der Akku-Sender am Pult und der 9,5" Empfänger am Aktivlautsprecher.
Bei Xvive ist das Pairing ebenso problemlos möglich. Sender und Empfänger waren bereits geladen und auf die gleiche Sendefrequenz eingestellt.
Insgesamt können direkt am Gerät sechs Kanäle im 2,4 GHz-Band gewählt werden, was in Sekundenschnelle passiert.
Beim im 5,8 GHz-Band funkenden Sirus ging das Pairing genauso schnell: an Sender & Empfänger 4 Sekunden die Pairing-Taste drücken - fertig.
Das Klark-Gerät lässt sich ebenso wie das Sirus über Pairing-Tasten bei Sender & Empfänger verbinden.
Beim ersten Gerät dachte ich, es wäre defekt: anscheinend muss der Sender mit einem XLR-Kabel verbunden sein, damit das Pairing funktioniert.
Keine Ahnung, wer auf diese Idee kam...
Sirus und Klark empfangen und senden in Stereo, Xvive und Sennheiser in Mono.
ERSTER EINDRUCK
Das XVive-Set inklusive kleinem Hardcase wirkt hochwertig. Die Schalter funktionieren einwandfrei, es lässt sich gut anfassen und wirkt robust.
Die Stecker/Buchsen passen einwandfrei.
Das Klark-Set wirkt recht robust und hochwertig. Die Antenne ist leider nicht abnehmbar und deutlich länger als das eigentliche Gehäuse.
Ich schätze daher die Gefahr, dass die Antenne einmal abbricht und nicht sofort ersetzt werden kann, als relativ hoch ein.
Es gibt eine Sicherungsöse um den Netzstecker vor dem Herausrutschen zu sichern.
Das Sirus wirkt leider nicht so hochwertig. Das Gehäuse ist zwar stabil, hat aber keine gescheiten Füße, Kanten o.ä.
Von der Haptik leider mit einem 15€-China-Verstärker zu vergleichen. Auch gibt es keine Sicherung für den Netzstecker, dafür ist die Antenne abnehmbar.
Das Sennheiser-Funksystem ist haptisch super, der Beltpack aber aus Kunststoff.
KLANG & LATENZ
Beim Test direkt am Mischpult haben alle Systeme einwandfrei funktioniert. Ich konnte, eine funktionierende Verbindung vorausgesetzt, keine negativen Einbußen auf den Klang feststellen.
Auch die Latenzen hielten sich in Grenzen. Wenn man die Systeme gleichzeitig betreiben wollte fiel allerdings klar auf, dass hier irgendwas nicht ganz stimmt - da fielen die wenigen Millisekunden Differenz dann doch auf.
Bei gleichem Eingangssignal war der Ausgangspegel der Systeme teils recht unterschiedlich. Bei Klangvergleichen, dem Einsatz unterschiedlicher Systeme oder einer schlechten Lautstärkereserve sollte man das berücksichtigen.
REICHWEITE
Getestet habe ich die Systeme in meiner Wohnung. Beim Testaufbau war die Distanz mit ~10m recht gering, dafür mit Wänden und Türen schwerer zu überbrücken als im Freifeld.
Die Sender standen dabei mit Mischpult im Wohnzimmer, die Empfänger mit Lautsprecher im Büro. Dazwischen sind zwei Holztüren, zwei massive Wände und der Hausgang.
Beim Xvive hatte ich hier massive Empfangsprobleme. Sobald die Türen geschlossen waren kam nur noch sporadisch überhaupt ein Signal an. Das führte zu störenden Aussetzern.
Sender und Empfänger sollten sich hier also auf jeden Fall "sehen" und man sollte vor dem Betrieb testen, welches der 2,4 GHz-Bänder am besten funktioniert.
Das Sirus war hier trotz 5,8 GHz deutlich besser. Mit geschlossenen Türen und wenn ich mich vor das System stellte traten auch hier einige Artefakte auf und das Signal brach kurze Zeit ab.
Immerhin "fing" sich das System sofort wieder, wenn ich aus dem Weg ging.
Abgesehen davon konnte ich das System nun einige Stunden für Hintergrundmusik im Home-Office nutzen und hatte keine Probleme.
Das Klark-System war dem Sirus ebenbürtig. Die Probleme waren die gleichen. Ob die Verbindung bei Sirus oder Klark je nach Situation früher abbrach, konnte ich kaum verlässlich reproduzieren.
Das Sennheiser-System hatte bei allen Testszenarien überhaupt keine Probleme. Mit geschlossenen Türen und mir direkt vor dem Sender konnte man aber gut beobachten, wie die RF-Anzeige sank und die Antennen immer wieder von A auf B sprangen.
Dabei sei angemerkt, dass das Sennheiser-System hier als einziges im E-Band sendet und mit derzeit 379€ auch deutlich teurer ist. Zudem bietet es nur eine Mono-Übertragung.
Das Xvive ist für meinen Anwendungszweck wohl doch eher nicht geeignet.
Um kurz ein Funkmikro an einen aktiven Lautsprecher anzuschließen (ggf. sogar einen batteriebetriebenen wie die Soundboks) kann ich mir das Set aber sehr gut vorstellen.
Daher habe ich dieses nach dem ersten Test wieder eingepackt und die Systeme von Sirus und Klark weiterverfolgt.
Bei einem zweiten Test (Funk aus der Wohnung zur Garage - ein Balkon im Weg und ~25m Strecke) setzte ich nochmals die Systeme von Sirus und Klark ein.
Hier gefiel mir das Sirus-System besser. Es hielt die Verbindung länger, auch, wenn ich den Empfänger weiter in die Garage stellte, und fing sich nach Signalverlust etwas schneller.
PRAXISEINSATZ
Bei einem After-Work-Event setzte ich das Sirus-System zur Überbrückung von ca. 30 Metern ein.
Hiermit konnte ich mir einige Meter an Kabelbrücken sparen und meine beiden Lautsprecher in der "Zone B" versorgen.
Das Event ging von 18-23 Uhr - es gab nicht einen einzigen Fehler, der mir aufgefallen oder mir gemeldet worden wäre.
Damit bleibt das Sirus-System im Bestand und wird noch um einen zweiten Empfänger erweitert.
Viele Grüße
Jan
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