Den B-Band Transducern geht die Luft aus (Materialalterung) - woher Ersatz bekommen?

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Flyboy
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Wer wie ich ein ein Tonabnehmersystem von B-Band besitzt, dürfte es schon bemerkt haben: Da kommt kaum noch etwas raus. Der Transducer gibt mit der Zeit den Geist auf. Nicht umsonst war der B-Band Tonabnehmer der einzige, der z.B. von Thomann als Ersatzteil angeboten wurde. Insofern verwundert es auch nicht wirklich, dass B-Band still und heimlich vom Markt verschwunden ist. Nur: wo bekommt man Ersatz für das eigentlich sehr geschätzte System? Und ist der dann auch nach ein paar Jahren wieder hinüber?
Die günstigste Möglichkeit zur Zeit an einen Transducer zu kommen, ist wohl ein T35 System in China zu zu kaufen und alles außer dem Transducer wegzuwerfen.
Als alter Bastler hab ich mal versucht herauszufinden, was B-Band da wohl eigentlich verwendet hat. Und die Spur führt zu geschäumten Piezoelektret Materialien. Da wird insbesondere Polypropylen geschäumt und elektrisch aufgeladen. Und da liegt wohl das Problem. Unter dem Druck des Steges drückt sich das Material mit der Zeit zusammen, es verliert quasi die Luft. Ich habs mal getestet, der Teil des Transducers, der nicht unter Druck stand, funktioniert noch hervorragend.
Es hies immer, B-Band Systeme seien mit Piezos nicht kompatibel. Aber bei den Piezoelektrets liegt die Betonung auf Piezo. Da verändert sich bei Druck nicht die Kapazität, sondern die Spannung. Also könnten die Systeme auch mit Piezopickups funktionieren.
Hat jemand eine Idee, wie man an kompatible Transducer kommen könnte und wer unter Umständen die Originalmaterialien liefert?
 
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Ich habe das auch schon länger verfolgt. Mit Original-Ersatzteilen wird es wohl nichts mehr werden. Ich habe mich drauf eingestellt, dass ich das System entsorgen und ersetzen muss, wenn es den Geist einmal aufgibt. Bei meinem Eigenbau wäre es aber leicht durch andere Fabrikate zu ersetzen.
 
Nachdem wohl niemand einen Vorschlag zur Lösung des Problems machen kann, hab ich selber mal etwas rumprobiert. Der erste Versuch bestand darin, einen chinesischen Matrix-Nachbau an den B-Band A3 anzuschließen. Was anderes hatte ich nicht rumliegen. Den passenden Stecker gabs bei Conrad. Das Ergebnis war ein total verzerrter Sound. Meine Analyse nach dem ersten Schrecken: der Output des passiven Pickups war einfach zu viel für den sensiblen B-Band. Der ist für diesen Pegel nicht ausgelegt. Aber grundsätzlich scheint es zu funktionieren. Ich hab jetzt einen Pickup bestellt, der einen wesentlich geringeren Output hat. Ich sag mal: flaches silbernes Metallgewebe ...

Das vermutliche Originalmaterial kann man zwar kaufen, aber da müsste man einen ganzen Bogen für 180€ erwerben. Allerdings gibt es die piezoelektrische Folie auch als fertigen Druck- und Bewegungssensor (ab 4€ pro Stück). Die Teile sind zwar zu klein als Stegtonabnehmer, aber sie haben eine gute Größe für die Decke. Hab ich heute mal an einem ansonsten unbrauchbaren China-Sonitone getestet. Einfach mit ablösbarem Fotokleber auf die Decke geklebt. Und siehe da, es klingt richtig gut. Ganz natürlich, da ist absolut nichts von Piezo zu hören. Das sollte auf jeden Fall mit den B-Band Verstärkern funktionieren. Es ist also noch nicht alles verloren.
20220429_212223.jpg Passiver TA
20220501_194326.jpgFoliensensor am Sonitone
20220501_194336-1.jpgFoliensensor
 
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Hallo Flyboy,
gibt's denn schon neue Erkenntnisse zur Transducer Folie? Ich selbst habe jetzt mal diese billigen flexiblen China Piezos geordert - dauert noch, bis die da sind. Wahrscheinlich werden die auch verzerren, weil der Pegel zu hoch ist. Dies könnte ich aber ändern, indem ich den PreAmp etwas modifiziere... wir werden sehn. Jedenfalls fand ich den sound eines neuen originalen B-Band UST Transducers hervorragend natürlich und möchte auch wieder dahin, allerdings dauerhaft.
 
Hallo,
der Versuch mit dem China Element Transducer ist ebenfalls am zu hohen Pegel gescheitert, obwohl es bei leisem Anschlag recht gut klingt. Ich hab mich jetzt doch entschlossen in den sauren Apfel zu beissen und einen angeblich originalen B-Band Pickup in China zu bestellen. Wird mit Versand ca. 45-50 € kosten, aber wenn das System danach wieder richtig funktioniert ist es mir das wert. Auch auf die Gefahr hin, dass nach einigen Jahren wieder die Luft raus ist.
 
Hallo Flyboy, so einen China B-Band hatte ich auch schon mal drin (hatte man mir aus Kulanz incl. Preamp spendiert), der war auch rundum ok, hat aber leider auch nicht lange gehalten. Diese billigen flexiblen Piezos aus China sind heute gekommen, 10 Stk - 25 EUR, (siehe Foto). Wie zu erwarten übersteuern die den Preamp. Das liese sich leicht anpassen, aber der sound kommt lange nicht an den B-Band ran. Könnte man diesen kleinen Foliensensor nicht zurecht schneiden oder mit einem 2. kombinieren? Oder wir entwickeln selber etwas...? Wenn also dieses original Material nicht nur eine Spannung erzeugt, sondern gleichzeitig seine Kapazität ändert, dann könnte man einen Versuch starten, indem man z.B. meinem flexiblen Piezo Lümmel einen drucksensiblen Kondensator in Serie schaltet. Zwei Kupferfolien mit einer dünnen Gummilage dazwischen (Kondensator Mikrofonkapsel Prinzip) - ist für nen Versuch eigendlich kein großer Aufwand - werde ich in den nächsten Tagen mal testen.
 

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Hallo Flyboy, so einen China B-Band hatte ich auch schon mal drin (hatte man mir aus Kulanz incl. Preamp spendiert), der war auch rundum ok, hat aber leider auch nicht lange gehalten.
Hat da der Sensor den Geist aufgegeben? Dann könnte ich mir die Bestellung in China sparen.
Wie zu erwarten übersteuern die den Preamp. Das liese sich leicht anpassen, aber der sound kommt lange nicht an den B-Band ran
Diese Piezos, die so aufgebaut sind wie der Sonicore von Fishman, sind klanglich tatsächlich nicht besonders gut. Aber sie werden in den Fishman Systemen eigesetzt, weil man sie günstig in Längen von Kilometern kaufen kann und weil sie sich der Stegeinlage anpassen und anders als die B-Band Tranducer somit keine Probleme mit der Ballance machen. Der flache Element von LR Baggs ist da deutlich überlegen und in seiner Chinaversion ein sinnvolles Upgrade für jedes Fishman System.
Könnte man diesen kleinen Foliensensor nicht zurecht schneiden oder mit einem 2. kombinieren?
Ich wüsste nicht wie .. Aber es gibt die Folien auch in anderen Grössen, z.B. 10X100mm für 25€ oder 5x10cm für 50€. Allerdings aus den USA.

110um-10cm-5cm-Aug_2022__08723.1659656689.jpg IMG_3208__68636.jpg

Das Material liefert tatsächlich unter Druck eine Spannung wie ein kristalliner Piezo. Die Kapazität spielt da höchstens eine Nebenrolle. Passende Streifen könnte man sich sicher zurechtschneiden aber schon der Anschluss würde wegen der aufgebrachten Kunststoffschicht zum Problem. Ich bastel wirklich gerne aber an das professinelle Produkt komm ich sicher nicht ran. Falls du es versuchen willst, hier die Links:
5x10 cm Folie
Schmale Sensoren

PS. den 5x100mm Streifen könnte man evtl. in der Mitte knicken oder zurechtschnieden. Kostet aber immer noch 20$ plus Versand.
 
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Hallo Flyboy,
ja, der China B-Band transducer war auch etwas schmäler als das original. Nach etwa 2 Jahren hat er deutlich nachgelassen. Ich finde, da sie so dünn und weich sind, passen die sich schon gut der Stegeinlage an, aber wenn ihre Leistung anfängt nachzulassen, dann eben nicht für alle Saiten gleichmäßig, weil ja auch der Saitendruck nicht überall gleich ist. Ich denke daher kommt die Unbalance.
Das Material ist interessant, aber wie lange es hält weiß man auch nicht. Die Anschlüsse könnte man mit Kupferklebefolie herstellen, unter zuhilfenahme von Silberleitlack.
Aber was macht, bedingt durch das Material den Klangunterschied aus ??? Bei Magnetischen Tonabnehmern ist es die Drahtstärke, Windungszahl, Wicklungskapazität, Magnetfeld, usw... und diese Piezo Elemente liefern einfach nur eine Spannung, die dann verstärkt wird. Vielleicht sollte man eine Kapazität parallel schalten, um die überwiegenden hohen Frequenzen zu bändigen ?
 
Der neue B-Band Transducer kam 2 Wochen nach der Bestellung und wie schon auf den Angebotsbildern sichtbar war, unterscheidet er sich deutlich vom Original. Das Kabel ist nun mit Metallgewebe umgeben und der Abschnit der unter den Steg gehört, wird von einem recht weichen Kunststoffschlauch umhüllt. Der soll wohl für einen gleichmäßigen Andruck sorgen, ein altes Problem beim dünnen B-Band. Dank des langen Steckers kann man den Pickup nun einstöpseln, ohne den Verstärker zu öffnen.

20220920_170334.jpg Alt und Neu 20221002_123503.jpgNeuer Stecker

Nach dem Zusammenbau habe ich sofort das Gefühl, dass die Gitarre nun anders klingt. Viel weicher und mit weniger Obertönen. Hauptverdächtiger ist hier der Kunststoffschlauch. Der scheint so einiges auf dem Weg von den Saiten zur Decke zu schlucken. Es wäre grundsätzlich mal ein interessantes Thema, ob und welche Transducér den Klang der Gitarre beinflussen.
Am Verstärker funktioniert alles, aber man muss die Regler schon ziemlich aufdrehen um genügend Output zu bekommen. Damit noch der Schlauch darum passt, ist der eigentliche Transducer halt deutlich schmaler als die angegebenen 2,9mm. Und auch hier klingt alles irgendwie weichgespült, trotz neuer Saiten fehlt den Bässen jeder Biss. Der verdammte Schlauch.
So kann es nicht bleiben. Ich werde erstmal versuchen den Schlauch runterzupräparieren. Dann hätte ich hoffentlich ein System, das bis auf den geringeren Output, dem ursprünglichen Zustand entspricht.
Gegen den Einbau anderer Pickups spricht ja die zu hohe Eingangsempfindlichkeit des Verstärkers. Kann man die mit einfachen Eingriffen reduzieren, oder den Output der Piezos halbieren? Bei leisen Anschlägen klang der "Element" Nachbau aus China wirklich gut. Die Frage geht an die Elektriker.
20221010_111709.jpgChina-Element

Oder jemand fühlt sich berufen, sich an einem Nachbau der Tranducer zu versuchen und daraus auch ein Geschäft zu machen. Ich werd es jedenfalls nicht sein ...
 
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Hallo,
mein Eindruck vom China Pickup war ja nicht besonders positiv. Erstens wegen des verleichsweise geringen Outputs und besonders wegen des Klangverlustes durch den Schrumpfschlauch. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen den Schlauch wie geplant abzupräparieren.
der China B-Band transducer war auch etwas schmäler als das original. Nach etwa 2 Jahren hat er deutlich nachgelassen
Das befürchte ich halt auch, das ist wohl ein grundsätzliches Problem der Elektretfolien.

Wie beschrieben ist der B-Band Verstärker leider zu empfindlich für herkömmliche Piezo Transducer. Und da finde finde ich das kleine Kästchen beim Meinl Pickup interessant. Denn da ist wohl eine Schaltung drin, die den Output auf ein kompatibles Mass reduziert. Nochmal die Frage, wie könnte eine solche Schaltung aussehen .... Kostet sicher nur wenige Cent.
Der Transducer von Meinl ist ein herkömmliches System mit Piezo Kristallen. Da gibt es besseres, z.B. den Element aus China. Also, was ist in dem Kästchen drin ???
Für eine Antwort wären eine Menge B-Band Besitzer dankbar .....
 
Tja, ich warte jetzt zunächst mal auf den China Pickup. Sollte das Teil nicht taugen, dann gibts den Satz von Meinl. In dem Fall werde ich hier berichten. Muss doch Lösungen für dieses Problem geben???
 
So, also, dieses China System ist ein voller Erfolg!!! Das dort enthaltene Pickup funktioniert super mit meinem B-Band System.
Kann man bedenkenlos empfehlen. Ich habe meines über Alibaba Express direkt in China bestellt. Die restlichen Komponenten kann man wegwerfen oder einem Freund schenken. Hier der Link:
https://de.aliexpress.com/item/1005003233819678.html
Viel Spaß mit dem Wiederherstellen eurer Systeme.
 
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Hallo,
mein Eindruck vom China Pickup war ja nicht besonders positiv.

Also kann ich nun wirklich nicht sagen. Das von mir bestellte Pickup (Set) hört sich wirklich gut an, ohne irgend etwas daran zu ändern. Eingebaut wie es aus der Verpackung kam. Bässe sind sehr gut, der gesamte Klang der Gitarre ist wieder super!!!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Freut mich, wenn du zufrieden bist. Ein Freund hat mich gerade gebeten auch so ein Teil zu bestellen. Für ihn ist das Wichtigste dass er wieder am Verstärker spielen kann. Ich bin da vielleicht etwas zu kritisch und seh als erstes den geringen Output und den veränderten Klang der Gitarre.
Wäre grundsätzlich mal ein interessantes Thema, inwieweit sich Pickups auf den akustischen Klang auswirken ... Wenn schon Knochen oder Kunststoff ein Thema sind ...
 
Freut mich, wenn du zufrieden bist. Ein Freund hat mich gerade gebeten auch so ein Teil zu bestellen.
Also ich habe da nicht zu wenig output. Der ist wirklich gut und bewegt sich absolut im normalen Bereich. Vielleicht hattest du auch ein etwas anders Pickup?Bin mal gespannt, wenn du deines bekommst, wie deine Meinung ausfällt.
P.S. Habe irgendwo gelesen, dass man die Transducer auch verkehrt rum in den Vorverstärker stecken kann. Dann passiert das wohl mit dem zu geringen Output. Also Obacht und genau gucken.
 
R
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Nur Zitat
Hallo,
das Problem mit der unterschiedlichen Einschätzung hat sich gelöst. Die Kinesen haben doch tatsächlich die von mir bemängelten Schwachpunkte beseitigt. Der Schrumpfschlauch ist nun verschwunden. Der Pickup hat nun volle Breite und damit natürlich mehr Output. Oben drauf gibt es nun ein halbrundes Hartplastik, das den Ton wohl nicht allzusehr beeinträchtigt. Ich habs noch nicht eingebaut aber das sollte nun funktionieren. Lassen wir uns überraschen wie lange.
Ansonsten hab ich jemand gefunden, der ich die Anpassung herkömmlicher Piezos an die Vorverstärker versuchen will. Wenns funktioniert werd ich mich melden.
 
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Na denne, viel Erfolg.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo zusammen, hat jemand inzwischen einen Tipp den B-Band SRT komplett durch ein anderes Produkt zu ersetzen? Bei meiner Frontplatte ist das Plastik klebrig geworden und ich finde nur Ersatz für Linkshänder. Der Pickup funktioniert gar nicht mehr. Bei Thomann konnte man mir nicht weiterhelfen... bei eBay / Amazon findet man was für ca. 20 Euro. Ich befürchte aber, dass das nix taugt, oder? Bin für jeden Tipp dankbar. Schade, dass Ibanez so einen Schrott verbaut hat und man kein Ersatz bekommt. Danke \m/
 

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