omnimusicus
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Ab und zu tauchen im Netz Geräte auf, nur an einzelnen ausgesuchten Stellen, und man fragt sich, ob diese Geräte real existieren oder nur Designstudien oder Prototypen sind ...
So ging es mir mit dem Next M1. Dieses Mini-Mischpult tauchte bei einem kleineren Online-Store auf.
Die Idee fand ich beim ersten Blick gar nicht ungeschickt: Mischpult, Interface, USB, Bluetooth, Hall ... irgendwie ein Schweizer Taschenmesser und nur etwas größer als eine Handfläche. So etwas für ca. 125€, kann das gut gehen ?
Eigentlich mache ich um diese ganz billigen Sachen eher einen Bogen. Und dann auch noch mittels eines Reviews Werbung dafür machen ??
Ich zögerte eine Zeitlang, habe es aber einfach mal bestellt. Es war als B-Ware sogar noch etwas günstiger.
Die Marke "Next Audiocom" gibt es seit 2020, gefertigt wird in China, in Youtube gibt es ein paar Reviews aus Thailand. In Europa ist es noch recht unbekannt.
Die ersten Einsätze hat es bei mir nun hinter sich.
Features
Eingänge sind 2 x XLR(Kombo) und 2x Cinch für Line-In. Ausgänge (aus Platzgründen ?) sind 6,3-Klinke, aber TRS, also symmetrisch. Für echten Einsatz auf der Bühne braucht's also ein Adapterkabel TRS-XLR.
Nutzen kann man es für allerlei. Spontane Ideen:
Die Regler sind klein, aber gut bedienbar. Das Ziel des Gerätes ist eben hauptsächlich, klein und leicht zu sein ...
Dafür sind recht viele Regler da, das wird manchem potentiellen Anwender schon wieder zu viel sein.
Erfahrungen
Bislang habe ich das M1 eingesetzt für:
Das Mischpult macht seinen (funktional natürlich begrenzten) Job ordentlich und unproblematisch. Ich kann mich klanglich nicht beklagen.
Beim Abspielen vom USB-Stick sollten dort nur wenige Tracks gespeichert sein, weil man keine Titelnamen, sondern nur eine Tracknummer sieht.
Aufnahmen auf USB-Stick lassen sich schwer pegeln, weil es keine passende Anzeige gibt. Also muß man das vorher austesten und hoffen, daß keine Pegel-Ausreißer vorbeikommen. Auch bekommt ein neuer Track eine neue Tracknummer, die sich nachher nicht direkt erschließt. Bei vielen Tracks auf dem Stick ist also nachher eventuell nötig, die Tracks einzeln zu durchsuchen.
Der Hall läßt sich nicht per Kanal regeln sondern nur per Kanal einschalten und es gibt einen Pegelregler für den Hall insgesamt.
Etwas unorthodox, aber diese Idee habe ich bei einem kleinen Analog-Pult auch schonmal gesehen. Nun ja, damit kann man zurecht kommen.
Das eingebaute USB-Interface ist für mich aktuell nicht relevant, aber interessehalber habe ich es an mehreren Rechnern angetestet.
Sowohl Abspielen als auch Aufnehmen eines Mikrophons. Für Streaming-Anwendungen kann das ja interessant sein.
Als kleines Tonbeispiel spiele ich hier live eine E-Gitarre + Gesang(SM58) + Hall nur mit dem M1 auf einen USB-Stick. Die MP3-Datei ist direkt vom Stick genommen, ohne jegliche Bearbeitung. Daher auch die kurze Schrecksekunde zu Beginn, um nach dem Starten zur Gitarre zu kommen.
Ein paar Halbwellen sind minimal übersteuert.
Ich habe den Eindruck, daß der Kopfhörerausgang frischer und lebendiger klingt als die resultierende MP3-Datei, kann aber nicht sagen, wo genau evtl. Verluste auftreten. Vielleicht ist aber auch nur der Kopfhörerverstärker etwas heller ausgelegt.
Nicht getestet: Streaming-Einsätze. In der Anleitung und auf der offiziellen Seite von Next audiogroup taucht Streaming als Begriff auf.
Nach dem für mich nicht so erfolgreichen Test als USB-Interface unter Windows und ohne Headset habe ich es für diesen Zwecke nicht getestet. Prinzipiell ist es aber dafür eingerichtet. Ein Headset-Mikro landet auf Kanal 1, der USB-Rückweg auf "PC USB".
Fazit
Die ersten Einsätze hatte das M1 schon. Schauen wir mal, wie lange das Gerät hält, aber gelohnt hat es sich im Grunde jetzt schon.
Zuhause steht es nun auch gerne an der Stereoanlage, zum Bass-Üben.
Natürlich ist das kein Gerät für den harten Einsatz "on the road". Dafür hat es ein ein paar funktionale Einschränkungen und das billige Plastikgehäuse ist nicht ganz vertrauenserweckend. Aber mit etwas Vorsicht kann es tatsächlich ein universales Taschenmesser sein. Und bei mir selbst hält Elektronik meist recht lange.
Die angepeilte Zielgruppe dieses Mischpults ist mir nicht recht klar. Für Streaming kann es eher schon zu viel, für viele Musiker zu wenig. Es ist schon ein ziemliches Nischenprodukt, aber das darf es ja auch geben.
Das Gerät funktioniert ordentlich, es ist kein Rauschgenerator, kein klanglicher Verfärber o.ä. Es ist klein genug, um es mal "schnell" mitzunehmen. Digitale Elektronik ist dermaßen billig geworden, da kann einem echt das Auge tränen.
Wobei mir nicht klar ist, an welcher Stelle tatsächlich die Digital-Analog-Wandlung stattfindet. Vielleicht ist da auch mehr analog als es aussieht, was aber letztlich keine Rolle spielt.
Auf den großen Online-Stores ist das Gerät nicht zu finden, aber ein paar kleinere Stores zeigen es nun seit Wochen. Das Gerät existiert also ganz offensichtlich
So ging es mir mit dem Next M1. Dieses Mini-Mischpult tauchte bei einem kleineren Online-Store auf.
Die Idee fand ich beim ersten Blick gar nicht ungeschickt: Mischpult, Interface, USB, Bluetooth, Hall ... irgendwie ein Schweizer Taschenmesser und nur etwas größer als eine Handfläche. So etwas für ca. 125€, kann das gut gehen ?
Eigentlich mache ich um diese ganz billigen Sachen eher einen Bogen. Und dann auch noch mittels eines Reviews Werbung dafür machen ??
Ich zögerte eine Zeitlang, habe es aber einfach mal bestellt. Es war als B-Ware sogar noch etwas günstiger.
Die Marke "Next Audiocom" gibt es seit 2020, gefertigt wird in China, in Youtube gibt es ein paar Reviews aus Thailand. In Europa ist es noch recht unbekannt.
Die ersten Einsätze hat es bei mir nun hinter sich.
Features
- Mischpult mit zwei Monokanälen und einem Stereokanal
- Dreiband- bzw. Zweiband-Klangregelung mit Fixfrequenzen
- Phantomspeisung für Kanäle 1 und 2
- eingebautes Effektgerät (Hall, Echo, Modulationseffekte)
- Hochimpedanz-Schalter für Kanal 1 (für Gitarren)
- Bluetooth-Empfänger
- USB-Anschluß für Stick
- USB-Interface
- Stromversorgung über USB-C, kann auch eine Powerbank sein
Eingänge sind 2 x XLR(Kombo) und 2x Cinch für Line-In. Ausgänge (aus Platzgründen ?) sind 6,3-Klinke, aber TRS, also symmetrisch. Für echten Einsatz auf der Bühne braucht's also ein Adapterkabel TRS-XLR.
Nutzen kann man es für allerlei. Spontane Ideen:
- Mikrophonvorstufe mit Klangregelung für aktive Boxen, die nur einen line-in-Eingang haben
- kleines Mischpult für einzelnen Liedermacher mit Gitarre und Gesang (mit Hall)
- aktive DI-Box mit Klangregelung
- Abspiel- und Aufnahmegerät für USB-Sticks
- Aufnahmegerät mit Phantomspeisung für Kondensatormikrophone, auch ohne Netzanschluß als Fieldrecorder mit Powerbank
- Hallgerät für analoge Mischpulte ohne Siderack
Die Regler sind klein, aber gut bedienbar. Das Ziel des Gerätes ist eben hauptsächlich, klein und leicht zu sein ...
Dafür sind recht viele Regler da, das wird manchem potentiellen Anwender schon wieder zu viel sein.
Erfahrungen
Bislang habe ich das M1 eingesetzt für:
- Live-Aufnahme (stereo) mit Kondensatormikros auf USB-Stick
- Mischpult für einzelne PA-Box mit einem Mikrophon für eine Eröffnungsrede. Danach Gitarre/Gesang mit zwei Kanälen.
- Mischpult an Stereoanlage zum Üben mit dem E-Bass, zu CD/Radio
Das Mischpult macht seinen (funktional natürlich begrenzten) Job ordentlich und unproblematisch. Ich kann mich klanglich nicht beklagen.
- Die Klangregelung ist ziemlich effektiv und erlaubt starke Änderungen. Vor allem der Bassregler des Stereo-Kanals hat viel Luft und sollte sehr vorsichtig bedient werden.
- Die Mikrophonvorverstärker sind ganz ordentlich. Sie rauschen nur ein klein wenig mehr als z.B. ein älteres analoges Soundcraft-Pult.
Der Gain-Regler macht auf dem allerletzten Millimeter nochmal einen kräftigen Pegelsprung. Etwas unschön. Das kenne ich zwar von anderen Pulten auch, aber nicht so drastisch. - Bluetooth hat gut funktioniert mit einem Android-Smartphone und Windows 10. Beim Verbinden muß ein Code eingegeben werden. Das war der einzige Fall, daß ich das relativ kurz gehaltene Handbuch konsultieren mußte. Das Handbuch ist aber mit dabei.
- 100 Effekt-Presets sind eingebaut. Der Hall klingt ganz passabel. Da man an den Presets keine Parameter einstellen kann, muß man einmal alle Presets durchprobieren. Als Merkhilfe ist auf der Rückseite eine kleine Tabelle aufgeklebt.
- Der Betrieb mit Powerbank geht gut, ein Langzeittest steht aus. Die Leistungsaufnahme liegt laut Anleitung bei 10 Watt.
- Die Stromversorgung erfolgt über USB-C, mit einem mitgelieferten Netzgerät - oder eben einer Powerbank. Das mitgelieferte USB-Kabel zum Netzgerät ist einen Meter lang. Das ist oft zu kurz, wenn das Mischpult auf einem Tisch liegen soll, daher werde ich mir ein längeres USB-Kabel besorgen. Dann kann der Dreifachstecker unten auf dem Boden liegen bleiben.
- Die Oberseite wird nach einer gewissen Zeit relativ warm.
Beim Abspielen vom USB-Stick sollten dort nur wenige Tracks gespeichert sein, weil man keine Titelnamen, sondern nur eine Tracknummer sieht.
Aufnahmen auf USB-Stick lassen sich schwer pegeln, weil es keine passende Anzeige gibt. Also muß man das vorher austesten und hoffen, daß keine Pegel-Ausreißer vorbeikommen. Auch bekommt ein neuer Track eine neue Tracknummer, die sich nachher nicht direkt erschließt. Bei vielen Tracks auf dem Stick ist also nachher eventuell nötig, die Tracks einzeln zu durchsuchen.
Der Hall läßt sich nicht per Kanal regeln sondern nur per Kanal einschalten und es gibt einen Pegelregler für den Hall insgesamt.
Etwas unorthodox, aber diese Idee habe ich bei einem kleinen Analog-Pult auch schonmal gesehen. Nun ja, damit kann man zurecht kommen.
Das eingebaute USB-Interface ist für mich aktuell nicht relevant, aber interessehalber habe ich es an mehreren Rechnern angetestet.
Sowohl Abspielen als auch Aufnehmen eines Mikrophons. Für Streaming-Anwendungen kann das ja interessant sein.
- Mac-OSX geht gut
- Ubuntu Studio, 10 Jahre alt, auf Lenovo-Laptop, ca. 16 Jahre alt: geht meist gut (seltsam: Mono-Aufnahme in Audacity ist unbrauchbar, Stereo aber schon)
- Windows 10: Viel zu laut, es gibt sofort Verzerrungen. Man muß die Systemlautstärke in Windows deutlich leiser stellen, dann geht's.
Wenn man Geräte wechselt, muß aber immer an die Lautstärke denken.
Einen Windows-Treiber konnte ich keinen finden, weder auf der Herstellerseite noch anderswo.
Ich habe noch weitere andere Interfaces unter Windows 10 angetestet. Da war die Systemlautstärke immer ok, ohne nachregeln.
Als kleines Tonbeispiel spiele ich hier live eine E-Gitarre + Gesang(SM58) + Hall nur mit dem M1 auf einen USB-Stick. Die MP3-Datei ist direkt vom Stick genommen, ohne jegliche Bearbeitung. Daher auch die kurze Schrecksekunde zu Beginn, um nach dem Starten zur Gitarre zu kommen.
Ein paar Halbwellen sind minimal übersteuert.
Ich habe den Eindruck, daß der Kopfhörerausgang frischer und lebendiger klingt als die resultierende MP3-Datei, kann aber nicht sagen, wo genau evtl. Verluste auftreten. Vielleicht ist aber auch nur der Kopfhörerverstärker etwas heller ausgelegt.
Nicht getestet: Streaming-Einsätze. In der Anleitung und auf der offiziellen Seite von Next audiogroup taucht Streaming als Begriff auf.
Nach dem für mich nicht so erfolgreichen Test als USB-Interface unter Windows und ohne Headset habe ich es für diesen Zwecke nicht getestet. Prinzipiell ist es aber dafür eingerichtet. Ein Headset-Mikro landet auf Kanal 1, der USB-Rückweg auf "PC USB".
Fazit
Die ersten Einsätze hatte das M1 schon. Schauen wir mal, wie lange das Gerät hält, aber gelohnt hat es sich im Grunde jetzt schon.
Zuhause steht es nun auch gerne an der Stereoanlage, zum Bass-Üben.
Natürlich ist das kein Gerät für den harten Einsatz "on the road". Dafür hat es ein ein paar funktionale Einschränkungen und das billige Plastikgehäuse ist nicht ganz vertrauenserweckend. Aber mit etwas Vorsicht kann es tatsächlich ein universales Taschenmesser sein. Und bei mir selbst hält Elektronik meist recht lange.
Die angepeilte Zielgruppe dieses Mischpults ist mir nicht recht klar. Für Streaming kann es eher schon zu viel, für viele Musiker zu wenig. Es ist schon ein ziemliches Nischenprodukt, aber das darf es ja auch geben.
Das Gerät funktioniert ordentlich, es ist kein Rauschgenerator, kein klanglicher Verfärber o.ä. Es ist klein genug, um es mal "schnell" mitzunehmen. Digitale Elektronik ist dermaßen billig geworden, da kann einem echt das Auge tränen.
Wobei mir nicht klar ist, an welcher Stelle tatsächlich die Digital-Analog-Wandlung stattfindet. Vielleicht ist da auch mehr analog als es aussieht, was aber letztlich keine Rolle spielt.
Auf den großen Online-Stores ist das Gerät nicht zu finden, aber ein paar kleinere Stores zeigen es nun seit Wochen. Das Gerät existiert also ganz offensichtlich
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