Jupiter Rudik: Koppelungen der Diskant-Hilfsreihen werden müde

  • Ersteller Klangbutter
  • Erstellt am
Klangbutter
Klangbutter
HCA Akkordeon-Spieltechnik
HCA
Zuletzt hier
02.11.24
Registriert
03.10.10
Beiträge
5.173
Kekse
69.463
Ort
Sachsen Anhalt
Es ist wieder so weit.
Bei Arthur, meinem Jupiter - Lebensgefährten meiner Jugend von 1991 an, wurden nach und nach die Verbindungsstellen der Hilfsreihen zur Hauptreihe "müde". Mit anderen Worten sie leierten aus, es waren Nieten.

Mein Berliner HZIMM von dem ich sehr viel halte, hat mir solche Bruchstellen 2-3 x repariert. Dazu muss jedes mal das gesamte Manual von 108 Knöpfen zerlegt werden. Er hat immer mächtig gejammert und es war auch nicht billig.
Irgendwann empfahl er mir doch ein neues Instrument zu kaufen da sich das alles nicht mehr lohnt.

Dann kaufte ich ein ZONTA und war nur so halb glücklich damit. 2012 kaufte ich wieder ein Jupiter (Rudik) und spürte sofort wieder die Baustellen an der Mechanik. Die linke Hand geht irre schwer, oft bleiben Töne hängen. Damit kann ich einigermaßen leben.
Aber jetzt beginnen sich die schon immer sehr flach gelegten Hilfsreihen erneut noch tiefer zu legen bis sie irgendwann aufliegen und nichts mehr bewegen. D1 ist schon fast so weit.




Was tun?

- Fingersätze umstellen oder die betroffenen Töne auslassen ist KEINE Option.
- HZIMM bequatschen - versuche ich gerade - ist aber trotzdem nur eine "lebensverlängernde Maßnahme".
- Mechanik komplett neu gestalten - wer macht so etwas gut ohne den Neuanschaffungspreis zu überschreiten?
Ich hatte damals (so 2004) gehört, dass mein Arthur in der Ukraine resauriert wurde. Ich glaube das fällt im Moment auch auf unbestimmte Zeit aus dem Optionskatalog.

- neues kaufen, mit dem Risiko ein absolutes Fiasko zu erleben? Aus Moskau?
- wieder losziehen und gebrauchte ausprobieren? Määäh - Die Wahrscheinlichkeit, sich insgesamt zu verschlechtern ist wesentlich größer als die sich zu verbessern. (Bei gleichzeitig hohen Kosten natürlich)
 

Anhänge

  • Untitled.mp4
    15,2 MB
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 2 Benutzer
Gibt es Fotos von den Problemstellen?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Tiefer komme ich nicht, außer die Sache gleich selbst zu erledigen.




hier relevantere Aufnahmen
 
In Aufnahme 1. kann ich nicht wirklich die Funktion erkennen. Die Frage ist, sind die Knöpfe/Hebel fest mit einander verbunden/vernietet oder hat der Niet die Funktion einer Gelenkwelle? Wenn es eine feste/unbewegliche Verbindung ist könnte man überlegen die Tiele statt sie neu zu vernieten zu verschweißen, dann wäre endgültig Ruhe im Karton. Wenn es eine Gelenkverbindung ist müßte man die Details sehen um eine Lösung zu finden, z.B. aus welchem Material sind die Niete und sind die Bohrungen schon zu weit ausgeschlagen. Wahrscheinlich kann ein Maschinenbauer/Feinmechaniker dazu etwas sagen, was ein HZIMM nicht unbedingt weiß.
In Aufnahme 2. Sieht man daß der Clavishebel ausgeschlagen ist. Das scheint aber noch halbwegs zu funktionieren. Ansonsten:
- Mechanik komplett neu gestalten -
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
dass mein Arthur in der Ukraine resauriert wurde. Ich glaube das fällt im Moment auch auf unbestimmte Zeit aus dem Optionskatalog.
Hmm... Tschechien?... da gibts auch fitte Reparateure! ... Vielleicht weiß @Akkordeonengel eine Adresse wo nicht nur repariert, sondern auch umgebaut und verbesset wird?

Das grundsätzlcihe Problem scheint mir heir zu sein, dass das Akublech nicht allzustark ist und auf dei Stelle eben erhöhte Lagerkräfte entstehen wodurch das Alu sich relativ schnell aufreibt.
Aus meiner Sicht als Maschinenbauer , würd sich sagen, dass hier die Lagerstelle mit einer ordentlichen Buchse ausgebuchst gehört - Entweder mit einer härteren Messingbuchse, oder einer Kunststoffbuchse aus POM.

Aber das die BaulivcehN Verhältnisse gegeben sind, würde so eien Verbesserungsmaßnahme auf die Hebel eingepast werden müssen ... also nix wo man sagen kann, da lass cih mir +in nem Internetschop 500 Buchsen fertigen und press die rein - die müssen hier schätze ich dann schon eingepasst werden.. daber dann wäre Ruhe! Das Problem wir allerdings sein, einen HZIM zu fidnen, der weiß wie man die Hebel ausrichtet und eisntellt UND gleichzeitig mechanisch im Werkszeugbau gut unterwegs ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Max, hast Du die Überschrift geändert?

Es geht nicht um Arthur, das war das alte Jupiter und ist seit 2004 nicht mehr bei mir, wurde aber in der Ukraine restauriert, habe ich gehört.
Es geht um Rudik, 2012 gekauft, den jetzt das gleiche Schicksal zu ereilen droht.

Ja, also ich denke dass die Hebel dort an der Biegung brechen, wie man im letzten Video sieht.
Hab aber keine Ahnung, ob das so stimmt.

Und ja, es ist genau das Problem, jemanden zu finden der das kann und bezahlbar ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Max, hast Du die Überschrift geändert?
äh.. nö...hab ich nix dran rumgebastelt!
also ich denke dass die Hebel dort an der Biegung brechen, wie man im letzten Video sieht.
Anriss oder Bruchkante kann ich soweit nicht erkennen. was aber zu sehen so, ist dass die Bohrung zu viel Spiel hat. Das ist bei Knopfakkorodens neben den Kopplehebel nfür dei Tastatur die kritische Stelle. bei deinem Akko weiß ich jetzt nciht ob die Knopfreihen unteeinander auch nochmal äber Gelenkghebel gekoppelt sind oder direkt die Haupt und Hilfsreihe auf einem Hebel sitzt. Aber häufig sind die nochmals gekoppelt um den Hub gleich zu halten... und jedes Gelenk macht Spiel und das summiert sich dann.

Da ist Alu zwar für den Gelenkhebel schon mal vorhanden, und auch leicht, aber als Lagermaterial für die Drehpunkte ist das nicht gut, weil sich Alu schnell abreibt. Das gehört , wenn man s richtig machen will mit Messing Lagerstellen ausgebuchst... macht aber halt keienr ud drum gibts dafür im Akkobereich auch keine fertigen Buchsen für den Zweck. Das ist das problem. Da müsste man jetz thergehen, die Aluheben aufbohren und jede Menge Messing buchsen anfertigen dei passgenau da eingenietet werden können... Saugeschäft. Und die die die Teile anfertigen können verstehen in der Regel nix von Akko und die die s reparieren können haben keine Feinmechanikerausbildung im Metallbereich....Das ist die Krux an der Geschichte.

oder mit ner Kunststoffbuchse aus POM ... das ist auch sehr dauerhaft. Aber bei Kunststoffbuuchsen muss das nochmehr aufeinander abgestimtm sein. Das geht meist nur, wenn von vorherein bei der Konstrukton das so daraf ausgelegt wurde. Hat Hohner in den 60-ern bei diversen Oberklasseinstrumenten gemacht (kenne das allerdings nur bei Tastenakko so)...funktioniert praktisch ewig.

Hier in dem Fall müsste man jemanden finden der die Löcher etwas aufbohren kann und auf der ganzen Breite eine längere Messingbuchse einsetzen kann. Dann hat man eine sinnvolle Materialkombination für die Drehlagerung und eine größere Lagerbreite .. und somit weniger Druck auf s material...und anschließend müssen dann nach HZIMM Manier die Hebel und Klappen wieder richtig eingestellt werden
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Es gibt Messingrohre in allen Durchmessern und Wandstärken. Daraus habe ich schon viele kleine Buchsen für andere Zwecke hergestellt. Am besten lassen sich die Rohre mit einem Dremel mit Trennscheibe ablängen. Das liegt im 5€ Bereich für ein Bündel z.B. 3mm Rohre.
Ich würde mich mit dem Problem mal beim User Balg erkundigen, ob er eine Idee für eine dauerhafte Lösung hat
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ja das mit den Buchsen klingt sinnvoll.
Aber ich erinnere mich an Arthur, bei dem am Ende tatsächlich die Hauptverbindung von Reihe 1 zur Klappe nich immer voll intakt war, der Hebel zur 4. Reihe komplett abgebrochen war. Man konnte das an der Stelle die im letzten Video gezeigt ist sehen.
Aber vielleicht ist es hier auch anders. Die linke Hand hat an dem Modell definitiv irgend eine experimentelle Mechanik.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Guten Tag,

Hmm... Tschechien?... da gibts auch fitte Reparateure! ... Vielleicht weiß @Akkordeonengel eine Adresse wo nicht nur repariert, sondern auch umgebaut und verbesset wird?
was die Fähigkeit angeht, russische Bajans zu reparieren, habe ich keine direkten Erfahrungen oder Referenzen in unserer Gegend. Ich glaube jedoch, dass Hořovice bei Prag eine solche Reparatur erfolgreich meistern und ausführen könnte – zumindest verfügen sie über die komplette technische Ausrüstung dafür. Man lässt sich jedoch nicht vom offiziellen Namen des Unternehmens täuschen. Derzeit ist die Herstellung neuer Akkordeons nur eine ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten, die derzeitigen Eigentümer bieten umfassende Dienstleistungen im Bereich Reparatur, Renovierung und Restaurierung von Instrumenten an.

Gruß, Vladimir
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke Euch!

Ach - ich freu mich so!!
Mein Werkstattmeister hat sich nach über einer Woche nun doch gemeldet und ist bereit dazu mir einige gefährdete Hebel zu ersetzen.
Heute morgen habe ich noch eine Freundin angemailt, die vor einigen Wochen noch ein Konzert-Bugari anbot.
Hat sich noch nicht gemeldet. Auf jeden Fall muss ich mich umschauen, auch wenn vorerst Rettungsmaßnahmen ergriffen werden können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kopplung der Reihen

Liegen die Elemente der Pleuel-Funktion vorne, d.h., zur Klappen-Seite, oder hinten unter dem Griffbrett. Die mir bekannten Jupiter sind vorne gekuppelt.

In dem Falle können die festgestellten "müde" Bewegung von den ausgeleierten Pleuel-Löcher kommen. Während einiger Zeit bestanden diese Elemente aus sowas wie mit haardünem Stahldraht eingezognenem Bakelit oder vielleicht Celluloïd. Mit diesem Material vergrösserten sich die Löcher und die Stift-Durchmesser hingegen wurden verkleinert. Beides unregelmässig.

Zur Reparatur blieben die Hebel unberührt. Alle Pleuel wurden am Ort hergestellt. Und zwar aus etwa gleichdickem Nylon-Film. Wegen den unregelmässigen Abnutzungen, mussten variable Lochabstände mit gleichzeitig verschiedenenen Lochdurchmesser gebohrt werden. Bis zu 1/20 mm Werten.

Auf dem Bild sieht man die erste dieser Reparaturen. im July 2003.

Die 1 zu 4 Pleuel sind noch original. Die 2 zu 5 sind aus Nylon.

Dieser Bayan funktioniert auch heute noch tadellos. Seitdem sind verschiedene Jupiter so "ausgebessert" worden.
 

Anhänge

  • Jupi_Bielles-de-couplage-de-rangs_121.JPG
    Jupi_Bielles-de-couplage-de-rangs_121.JPG
    77,2 KB · Aufrufe: 239
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Cooles Bild. Ich glaube bei mir sieht das anders aus. Oberhalb des Hauptknicks dürfte bei mir nichts mehr gekoppelt sein. Das ist alles im Knopfgebiet.
Ich schaue morgen nochmal.
 
Hallo Klangbutter,

wäre es dir inzwischen möglich uns mitzuteilen

-ob sich die Reihenkopplung unter der Registerleiste befindet, oder unter der Tastatur ?

-ob die Spuren (Rudik_KlBu_#3_Fig.2 Rot umrandet) auf den Hebel der Hilfsreihen, Bruchstellen sind oder vielleicht nur lasche Fertigungsüberbleibsel sind ?

Du sagst in #1,
Mit anderen Worten sie leierten aus, es waren Nieten.
Bedeutet das, dass es Nieten waren die ausleierten, nicht eventuel Buchsen ? Nieten die signifikant ausleiern, gibt es soweit ich weiss auf der Reihenkopplung unter der Registerleiste. Auf Akkordeons mit Hilfsreihen-Kopplung unter der Tastatur - dann mit Buchsen - kenne ich nur bei italienischen.

Vielen Dank im Voraus

Diese Informationen sind für mich beruflich von wert.

Smal
 

Anhänge

  • Jupiter_Rudik_KlBu_#3_Fig.2_121.jpg
    Jupiter_Rudik_KlBu_#3_Fig.2_121.jpg
    49,2 KB · Aufrufe: 191
B
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Ohne Inhalt
Hallo @smal , ich versuche die Fragen im Oktober / November zu beantworten, denn dann kommt es in die Werkstatt.
 
Na, dann drücken wir mal alle die Daumen für die Reparatur!

Im "kapitalistischen System" bzw. der heutigen Wegwerf-Gesellschaft wird ja schnell alles zum "wirtschaftlichen Totalschaden" erklärt.

Die fleißigen Rechenkünstler übersehen hierbei aber, dass man "sein" Instrument mit allen Eigenheiten kennt und liebgewonnen hat.
Und das Argument, dass man für "vergleichbares" Geld ein anderes gebrauchtes Instrument kaufen könnte, zieht meiner Meinung nach nicht, weil man da die Katze im Sack kauft und vielleicht bald denselben Defekt wieder hat oder andere Eigenschaften nicht "passen".

Denn immerhin scheint es sich um eine systematische Schwachstelle zu handeln (also quasi einen Konstruktionsfehler), den das "sozialistische/kommunistische System" offenbar nie zu beheben sich genötigt gefühlt hat.
Das ist bei einem derart hochpreisigen Instrument schon ein wenig unbefriedigend.
Jedes "System" hat eben so seine Vor- und Nachteile...

Egal, was die Kostenrechner sagen - am Ende zählt der individuelle Wert!
Und am Ende lohnt eine Reparatur - idealerweise sogar mit einer haltbareren Konstruktion - allemal und ansonsten wäre es nur eine Frage der Zeit, bis das Problem bei einem Ersatzinstrument wieder auftaucht.
Hattest Du ja schon bei Rudiks Vorgänger.

Viele Grüße und alles Gute für den Patienten
Torsten
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich würde mich mit dem Problem mal beim User Balg erkundigen, ob er eine Idee für eine dauerhafte Lösung hat
Hallo,

ja, Balg hat eine Idee - siehe beigefügte Fotos.

Ich habe diese Hebel für mein eigenes Akkordeon gerade angefertigt. Ich vermute, dass es die gleiche Bauweise ist.

Gruß
Manfred
 

Anhänge

  • IMG_2634.JPG
    IMG_2634.JPG
    142,3 KB · Aufrufe: 197
  • IMG_2633.JPG
    IMG_2633.JPG
    150,1 KB · Aufrufe: 210
  • IMG_2632.JPG
    IMG_2632.JPG
    143,3 KB · Aufrufe: 196
  • IMG_2631.JPG
    IMG_2631.JPG
    213,3 KB · Aufrufe: 206
  • IMG_2630.JPG
    IMG_2630.JPG
    251,2 KB · Aufrufe: 195
  • IMG_2635.JPG
    IMG_2635.JPG
    151 KB · Aufrufe: 195
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Falls es von mir erwartet wird ...
Ich kann leider nicht bestätigen oder dementieren ob es die gleiche Bauweise ist. Dazu müsste ich es ja auseinander nehmen... und dazu habe ich weder Zeit noch Geschick.
 
hallo Klangbutter,

ich habe mir die Videos von Deinem Akkordeon angeschaut. Es handelt sich um das gleiche Baumuster wie mein Akkordeon. Bei Deinem Akkordeon sind die Aluminiumhebel in den Achsbohrungen ausgeschlagen.
Bei meinem Akkordeon habe ich die Teile aus hartem Aluminium ersetzt wegen der Originalität. Aus Dauerhaltbarkeitsgründen sollte man diese Hebel aus Messing herstellen. Dann würde kein Verschleiß mehr auftreten.

Gruß
Manfred
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Danke für den Tipp.
Mal schauen wie meine Werkstatt vorgeht. Ich werde es mir genau erklären lassen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben