[Review] Mackie EM-95ML: Lavaliermikrofon mit In-Line-Verstärker für Smartphones/Kameras

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Einleitung

Vor einiger Zeit durfte ich mit dem Mackie EleMent Wave bereits ein (drahtloses) Mikrofonsystem für Smartphones/Kameras ausprobieren. Nun hat der US-Hersteller nachgelegt und bietet mit dem EM-95ML eine günstigere kabelgebundene Alternative an. Der Straßenpreis beträgt aktuell (Juli 2023) 85 € - bei unserem Board-Sponsor Thomann ist es aber leider nicht gelistet.

Anm.: Zur Vollansicht der eingebundenen Bilder bitte die Thumbnails anklicken.


Lieferumfang, technische Daten

Das Mackie EM-95ML ist kein einfaches Ansteckmikrofon, sondern ein komplettes Mikrofonsystem, bestehend aus dem Mikro selbst mit Klammer und Windschutz, einem Vorverstärker, einem 5 Meter langen Miniklinkenkabel (für Digitalkameras) und passendem kurzem Smartphone-Adapter sowie einem USB-A-auf-USB-C-Ladekabel (1 m). Um alles zu verstauen, liegt ein Kunstledertäschchen mit Zugschnur bei. Auch an ein gedrucktes Handbuch hat Mackie gedacht, und alle Kabel sind mit Klettbindern ausgestattet :great:.



Herzstück des Mikrofonsystems ist der Vorverstärker: Das schwarze Kästchen (28 x 58 x 15 mm, 23 Gramm) ziert auf der glänzenden Vorderseite ein dezenter Running Man samt Produktbezeichnung. Die kleine LED signalisiert grün den laufenden Betrieb und leuchtet während des Ladevorgangs rot.
Auf der linken Seite sitzt die USB-C-Buchse zum Laden des integrierten Li-Po-Akkus (3,7 V, 250 mAh), rechts die drei einzigen Bedienelemente: On/Off sowie - und + für die Lautstärke.



An der Oberseite befindet sich neben dem Eingang für das Mikrofon eine weitere 3,5-mm-Stereoklinkenbuchse zum Anschluss eines Kopfhörers für latenzfreies Monitoring :). Unten am Ausgang wird mit dem Verbindungskabel der Kontakt zu Kamera oder Smartphone hergestellt.



Die Halteklammer ist an der Rückseite des Verstärkers angebracht. Von einfachen Klemmen kennt man das Problem, dass sie gerne mal verrutschen; hier hat Mackie mitgedacht und einen kleinen Pin integriert, um dies zu verhindern :cool:. Der Clou ist, dass die Klammer auch exakt in Blitzschuhhalterungen passt :great:.



Das Mikrofon selbst besitzt lt. Datenblatt einen Übertragungsbereich von 50 - 20.000 Hz, eine Empfindlichkeit von -41 dB und einen Rauschabstand von 75 dB. Es handelt sich um eine omnidirektionale Elektretkapsel mit einer Impedanz von 2200 Kiloohm. Der Korb ist robust gearbeitet, und am Korpus rastet die Halteklammer in einer Nut ein. Ein einfacher Schaumstoff-Windschutz lässt sich überziehen, um Popp-/Windgeräusche zumindest etwas zu unterdrücken. Mit 120 cm Kabellänge lässt sich das Lavalier flexibel genug in Verbindung mit dem Verstärker platzieren.




Praxistest, Fazit

Für den Praxistest habe ich das Mackie EM-95ML auf den Blitzschuhanschluss meiner etwas älteren Nikon D7100 gepackt und aus etwa 1,50 Meter Distanz ein Stückchen auf der Steirischen Harmonika eingespielt.



Leider ist mir bei der Videoaufzeichnung mit dem Mackie Lavalier ein Lapsus passiert - die Aussteuerung war dann doch etwas zu "heiß", so dass das Mikrofosignal an leisen Stellen rauscht. Und ich habe das Video tatsächlich erst gesichtet und geschnitten, nachdem ich das Testobjekt schon weitergeschickt hatte :embarrassed:. Ganz generell ist der Klang nämlich in Ordnung, wobei mir im direkten Vergleich das zeitgleich getestete EM-98MS noch einen Tick besser gefallen hat - wobei, Äpfel mit Birnen ;)...


Zumindest schlägt das EM-95ML das interne Kameramikro IMHO deutlich:


85 € für ein Ansteckmikro? Der Preis geht meiner Ansicht nach in Ordnung, zumal man das EM-95L durch das lange Anschlusskabel flexibel platzieren kann und das Lavalier sowohl an Kameras als auch Tablets und Smartphones anschließen kann - dadurch erhält man in vielen Fällen eine hörbar bessere Audiospur als mit manch integrierter Mikrofonkapsel, auch wenn die Aussteuerung am In-Line-Verstärker etwas knifflig ist und Ausprobieren erforderlich macht.
Bleibt noch ein letztes Mikrofon aus Mackie EM-Serie auszuprobieren: Stay tuned!
 
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