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Prolog
Es war einmal ein überzeugter Anwender von hochwertigen Gesangsmikrofonen aus heimischer Produktion. Doch nach zehn Jahren mussten bei zwei Modellen der Ring mit dem Dämpfungsgummi ausgetauscht werden, welcher die Mikrofonkapsel hält und gegen Handlinggeräusche abfedert. Diese Ringe gibt es aber nicht zu kaufen, obwohl die Mikros und damit die Ringe noch produziert werden. Der Service riet zu Neukauf der beiden Mikrofone für knapp 400 EUR. Es ist was faul im Städtchen Wedemark, und das machte mich nachdenklich...
Einleitung
In den letzten Jahren sind mir die Mikrofone von sE electronics mehrfach positiv aufgefallen. Das Review zum V7 von @Wil_Riker hat mich dazu gebracht, mich etwas genauer damit zu befassen, und als ich dann las, dass es mit derselben Kapsel auch Aufsätze für Funkmikrofone von Sennheiser, Shure und Line6 gibt, entschloss ich mich zu einem Test. Dank der Vermittlung von @hack_meck und dem Entgegenkommen vom sE electronics-Vertrieb MEGA Audio lagen nach kurzer Zeit ein V7 in stylischem Chrom und zwei Köpfe, je einer für Sennheiser und einer für Shure/Line 6, bei mir auf dem Tisch.
Worum geht es?
Die folgenden drei Testobjekte hat MEGA Audio mir geschickt:
sE electronics V7: https://seelectronics.com/products/v7/
sE electronics V7 MC1: https://seelectronics.com/products/v7-mc1/
sE electronics V7 MC2: https://seelectronics.com/products/v7-mc2/
Die beiden bis auf die Beschriftung identisch aussehenden Funkmikrokapseln gibt es jeweils in schwarz und in diesem eleganten grau, in beiden Fällen mit diesem coolen roten Schaumstoff darunter.
Das V7 handheld gibt es in verschiedenen Designs plus diverse Signature-Modelle - siehe Wil_Rikers Test, dem ich hier einfach mal ein Bild klaue:
Ich behaupte mal kühn, dass Künstler wie Myles Kennedy und Billy Gibbons sich von jedem Mikrofonhersteller ein Signatur-Modell hätten bauen lassen können, sie haben sich aber für sE electronics entschieden. Wieso? Sehen wir es uns an!
Etwa zehn Einsätze hatte ich mit den Mikros geplant. Gesundheitsbedingt wurden es dann nur eine Handvoll, aber - soviel vorweg - mit rundum positiven Resultaten. An dieser Stelle vielen Dank an Peter Riedel für die MEGA Geduld.
Unboxing
Im positiven Sinne unspektakulär. Das V7 selbst kam in der von Wil_Riker beschriebenen Verpackung mit dem ganzen Zubehör. Von den Funkkapseln kam eine in einer hübsch bedruckten Packung, die andere in einem einfachen Pappkarton. Ordentlich gepolstert kamen sie alle, und Funkmikros werden ja anderweitig gut verpackt zum Gig transportiert. Also keine Klagen hier.
Kompatibilität von V7 MC1 und MC2, klangliche Unterschiede
Die V7 MC1 kann man mit Funkstrecken von Shure (außer BLX und GLX-D Systeme) und Line6 (V30, V50 und V70 sowie die neueren V35, V55 und V75) verwenden. Mit einer V30 habe ich das auch erfolgreich getestet. Es sind dabei keine Störgeräusche oder ähnliche Probleme aufgetreten wie der Kollege @GeiGit sie mit dem Lewitt MTP-950 erlebt und an dieser Stelle dokumentiert hat.
Die V7 MC2 dagegen ist in der Sennheiser-Welt zuhause. Die XSW-Reihe ist hier ausgenommen, weil man deren Köpfe nicht wechseln kann, also sollte man sich ab ew100 G3 oder G4 oder ew-D versuchen.
Wenn die Funkstrecke nicht den Klang beeinflusst, klingen V7, V7 MC1 und V7 MC2 identisch - man nutzt eben überall dieselbe Kapsel. Bei der MC2 konnte ich dies mit einer qualitativ ordentlichen Funkstrecke von Sennheiser auch überprüfen, meine Line6 V30 beeinflusst den Klang leider schon von sich aus. Das sollte bei einer digitalen Strecke eigentlich nicht passieren, aber hey, das Ding hat mal 169 EUR gekostet, da kann man jetzt nicht High Fidelity erwarten. Die Strecke mit Line6 klingt geringfügig belegt in den Höhen und etwas rauh in den Mitten. Gegenprobe mit der Originalkapsel: Derselbe Eindruck, nur noch etwas dumpfer. Der limitierende Faktor hier ist die Funkstrecke, nicht die V7 MC1-Kapsel. Der Unterschied ist nicht drastisch, aber im Direktvergleich zur kabelgebunden V7ariante in stiller Umgebung zu hören. Im Bühnengetöse einer Rockband wahrscheinlich nicht.
Praxis, Sound und Handling
Der erste Einsatz war eigentlich vollkommen unspektakulär, das Ergebnis umso mehr überraschend. Ich hatte eine Aktivbox aus der Reparatur zurückbekommen (der Woofer musste ausgetauscht werden). Der hochkomplexe Testaufbau war also Mikro --> Kabel --> Aktivbox. Dann langsam aufgedreht - und das klang absolut gut, da hat mir für eine Sprachbeschallung oder auch mal für etwas Gesang beim Wohnzimmergig nichts gefehlt, und absolut nichts hat gestört. Mit den meisten anderen Mikros hört man bei solchen Aufbauten, dass es sich nur um eine Alibilösung handelt, man wünscht sich dann normalerweise einen EQ, um störende Frequenzen rauszuziehen oder andere Defizite im Frequenzgang auszugleichen. Hier absolut nichts davon, das klingt für meinen Geschmack genau so wie es soll - klar und deutlich, ausgeglichen, voll, brilliant. Weder der Standard in der R'n'R-Beschallung noch mein bisherig bevorzugtes Mikro klingen da auf Anhieb so angenehm. Höre ich da irgendjemanden aus den hinteren Reihen laut "Beta 58a" oder "e935/945" rufen? Korrekt. Und das V7 kostet im Vergleich kaum über der Hälfte.
Beim nächsten Einsatz ging es darum, auf einer kleinen Bühne eine große Menge akustischer Instrumente und etwas Gesang von vier Leuten abzunehmen - u.a. jede Menge Percussion. Im Einsatz für die Vocals waren ein Neumann KMS-105, zwei e935 und wieder das V7. Hinterher habe ich in die Spuren reingehört, die ich aufgezeichnet hatte. Das e935 als Niere nimmt natürlich etwas mehr vom Bühnengeschehen auf. Auch das Neumann - zwar Superniere, aber auch ein höchst empfindliches Kondensatormikro - hat etwas mehr Umgebungslärm eingefangen. Die Spur des V7 war da noch am saubersten, was die Reduktion von Bühnenlärm angeht. Wer also auf lauten Bühnen unterwegs ist oder in akustisch schwieriger Umgebung singt (hallige Kirchen und Kellergewölbe z.B.), der tut gut daran, auf eine dynamische Superniere zurückzugreifen. Meine Standardlösungen dafür waren - je nach Präferenz des Kunden - entweder die Shure Beta-Serie oder das Sennheiser e945. Das sE electronics V7 kann in dieser Riege absolut mithalten, braucht weniger Bearbeitung durch den EQ, und für mich persönlich klingt es sogar noch besser.
Der nächste Test hätte darin bestanden, einen der Köpfe auf einer alten Line6 V30-Funkstrecke als Moderationsmikro einzusetzen - leider bestand der moderierende Bandleader auf seinem eigenen Mikro. Der Kurztest während des Soundchecks hat aber wieder gezeigt, dass auch der V7 MC1 dank Superniere wenig Bühnenlärm aufnimmt.
Letzter Test: Die Sängerin einer von mir betreuten Glamrockband ist normalerweise drahtlos unterwegs, bat mich aber um Tipps für den Kauf eines Notfall-Ersatzmikros, falls mal der Funk gestört sein sollte. Etwa 100 EUR wollte sie ausgeben, worauf ich ihr das V7 empfahl. Zum nächsten Gig kam sie mit dem V7 Billy Gibbons an - der Chrom und der violette Schaumstoff unter dem Korb hatten es ihr angetan. Das Auge performt bekanntermaßen mit! Dem Sänger habe ich nach Absprache im Austausch für sein übliches SM58 auch ein V7 hingestellt - beide in Chrom, das passt ja zu Glamrock.
Aufzeichnungen gibt es von dem Gig leider keine, aber (a) hatte ich bei ihr dieses Mal keine Feedbackprobleme und (b) er klang wesentlich klarer und deutlicher als mit seinem eigenen Mikrofon - beide waren für mich in dieser großen, lauten Truppe leichter zu mischen als sonst.
Bei keinem einzigen Einsatz waren Handlinggeräusche ein Thema. sE electronics schreibt auf der eigenen Webseite etwas von sehr guter Unterdrückung der Handlinggeräusche. Ich kann die Aussage hiermit voll und ganz bestätigen. Beide Vocalisten der Glam Gang haben die Mikros ständig in die die Halterung geschoben und wieder herausgenommen, mehrere Dutzend Male an einem Abend, und es war zu keinem Zeitpunkt ein störendes Geräusch hörbar.
Auch der beschriebene moderne, brillante Sound ist da, das Mikro klingt auf Anhieb angenehm, kann aber bei Bedarf auch gut mit dem EQ geformt werden.
Ergebnis
Viel Licht, kein Schatten. Machen wir es kurz: Das sE electronics V7 ist mein neues Standardmikrofon, ich ordere jetzt erstmal vier Stück davon, und im Lauf des Jahres werde ich auch meine Funkstrecken auf die V7-Kapseln umstellen. Wer ein dynamisches Gesangsmikro bis ca. 200 EUR sucht, der ist sehr gut beraten, auch das V7 in den Vergleich mit einzubeziehen, denn es kann mit den üblichen Verdächtigen bestens mithalten. Für mich kommt noch dazu, dass ich meine etwas zusammengewürfelten Funkmikros auf identisch klingende Kapseln umstellen kann. Und wesentlich günstiger als die vergleichbaren Kapseln der Konkurrenz sind die V7 MC1 und MC2 auch.
Es war einmal ein überzeugter Anwender von hochwertigen Gesangsmikrofonen aus heimischer Produktion. Doch nach zehn Jahren mussten bei zwei Modellen der Ring mit dem Dämpfungsgummi ausgetauscht werden, welcher die Mikrofonkapsel hält und gegen Handlinggeräusche abfedert. Diese Ringe gibt es aber nicht zu kaufen, obwohl die Mikros und damit die Ringe noch produziert werden. Der Service riet zu Neukauf der beiden Mikrofone für knapp 400 EUR. Es ist was faul im Städtchen Wedemark, und das machte mich nachdenklich...
Einleitung
In den letzten Jahren sind mir die Mikrofone von sE electronics mehrfach positiv aufgefallen. Das Review zum V7 von @Wil_Riker hat mich dazu gebracht, mich etwas genauer damit zu befassen, und als ich dann las, dass es mit derselben Kapsel auch Aufsätze für Funkmikrofone von Sennheiser, Shure und Line6 gibt, entschloss ich mich zu einem Test. Dank der Vermittlung von @hack_meck und dem Entgegenkommen vom sE electronics-Vertrieb MEGA Audio lagen nach kurzer Zeit ein V7 in stylischem Chrom und zwei Köpfe, je einer für Sennheiser und einer für Shure/Line 6, bei mir auf dem Tisch.
Worum geht es?
Die folgenden drei Testobjekte hat MEGA Audio mir geschickt:
sE electronics V7: https://seelectronics.com/products/v7/
sE electronics V7 MC1: https://seelectronics.com/products/v7-mc1/
sE electronics V7 MC2: https://seelectronics.com/products/v7-mc2/
Die beiden bis auf die Beschriftung identisch aussehenden Funkmikrokapseln gibt es jeweils in schwarz und in diesem eleganten grau, in beiden Fällen mit diesem coolen roten Schaumstoff darunter.
Das V7 handheld gibt es in verschiedenen Designs plus diverse Signature-Modelle - siehe Wil_Rikers Test, dem ich hier einfach mal ein Bild klaue:
Ich behaupte mal kühn, dass Künstler wie Myles Kennedy und Billy Gibbons sich von jedem Mikrofonhersteller ein Signatur-Modell hätten bauen lassen können, sie haben sich aber für sE electronics entschieden. Wieso? Sehen wir es uns an!
Etwa zehn Einsätze hatte ich mit den Mikros geplant. Gesundheitsbedingt wurden es dann nur eine Handvoll, aber - soviel vorweg - mit rundum positiven Resultaten. An dieser Stelle vielen Dank an Peter Riedel für die MEGA Geduld.
Unboxing
Im positiven Sinne unspektakulär. Das V7 selbst kam in der von Wil_Riker beschriebenen Verpackung mit dem ganzen Zubehör. Von den Funkkapseln kam eine in einer hübsch bedruckten Packung, die andere in einem einfachen Pappkarton. Ordentlich gepolstert kamen sie alle, und Funkmikros werden ja anderweitig gut verpackt zum Gig transportiert. Also keine Klagen hier.
Kompatibilität von V7 MC1 und MC2, klangliche Unterschiede
Die V7 MC1 kann man mit Funkstrecken von Shure (außer BLX und GLX-D Systeme) und Line6 (V30, V50 und V70 sowie die neueren V35, V55 und V75) verwenden. Mit einer V30 habe ich das auch erfolgreich getestet. Es sind dabei keine Störgeräusche oder ähnliche Probleme aufgetreten wie der Kollege @GeiGit sie mit dem Lewitt MTP-950 erlebt und an dieser Stelle dokumentiert hat.
Die V7 MC2 dagegen ist in der Sennheiser-Welt zuhause. Die XSW-Reihe ist hier ausgenommen, weil man deren Köpfe nicht wechseln kann, also sollte man sich ab ew100 G3 oder G4 oder ew-D versuchen.
Wenn die Funkstrecke nicht den Klang beeinflusst, klingen V7, V7 MC1 und V7 MC2 identisch - man nutzt eben überall dieselbe Kapsel. Bei der MC2 konnte ich dies mit einer qualitativ ordentlichen Funkstrecke von Sennheiser auch überprüfen, meine Line6 V30 beeinflusst den Klang leider schon von sich aus. Das sollte bei einer digitalen Strecke eigentlich nicht passieren, aber hey, das Ding hat mal 169 EUR gekostet, da kann man jetzt nicht High Fidelity erwarten. Die Strecke mit Line6 klingt geringfügig belegt in den Höhen und etwas rauh in den Mitten. Gegenprobe mit der Originalkapsel: Derselbe Eindruck, nur noch etwas dumpfer. Der limitierende Faktor hier ist die Funkstrecke, nicht die V7 MC1-Kapsel. Der Unterschied ist nicht drastisch, aber im Direktvergleich zur kabelgebunden V7ariante in stiller Umgebung zu hören. Im Bühnengetöse einer Rockband wahrscheinlich nicht.
Praxis, Sound und Handling
Der erste Einsatz war eigentlich vollkommen unspektakulär, das Ergebnis umso mehr überraschend. Ich hatte eine Aktivbox aus der Reparatur zurückbekommen (der Woofer musste ausgetauscht werden). Der hochkomplexe Testaufbau war also Mikro --> Kabel --> Aktivbox. Dann langsam aufgedreht - und das klang absolut gut, da hat mir für eine Sprachbeschallung oder auch mal für etwas Gesang beim Wohnzimmergig nichts gefehlt, und absolut nichts hat gestört. Mit den meisten anderen Mikros hört man bei solchen Aufbauten, dass es sich nur um eine Alibilösung handelt, man wünscht sich dann normalerweise einen EQ, um störende Frequenzen rauszuziehen oder andere Defizite im Frequenzgang auszugleichen. Hier absolut nichts davon, das klingt für meinen Geschmack genau so wie es soll - klar und deutlich, ausgeglichen, voll, brilliant. Weder der Standard in der R'n'R-Beschallung noch mein bisherig bevorzugtes Mikro klingen da auf Anhieb so angenehm. Höre ich da irgendjemanden aus den hinteren Reihen laut "Beta 58a" oder "e935/945" rufen? Korrekt. Und das V7 kostet im Vergleich kaum über der Hälfte.
Beim nächsten Einsatz ging es darum, auf einer kleinen Bühne eine große Menge akustischer Instrumente und etwas Gesang von vier Leuten abzunehmen - u.a. jede Menge Percussion. Im Einsatz für die Vocals waren ein Neumann KMS-105, zwei e935 und wieder das V7. Hinterher habe ich in die Spuren reingehört, die ich aufgezeichnet hatte. Das e935 als Niere nimmt natürlich etwas mehr vom Bühnengeschehen auf. Auch das Neumann - zwar Superniere, aber auch ein höchst empfindliches Kondensatormikro - hat etwas mehr Umgebungslärm eingefangen. Die Spur des V7 war da noch am saubersten, was die Reduktion von Bühnenlärm angeht. Wer also auf lauten Bühnen unterwegs ist oder in akustisch schwieriger Umgebung singt (hallige Kirchen und Kellergewölbe z.B.), der tut gut daran, auf eine dynamische Superniere zurückzugreifen. Meine Standardlösungen dafür waren - je nach Präferenz des Kunden - entweder die Shure Beta-Serie oder das Sennheiser e945. Das sE electronics V7 kann in dieser Riege absolut mithalten, braucht weniger Bearbeitung durch den EQ, und für mich persönlich klingt es sogar noch besser.
Der nächste Test hätte darin bestanden, einen der Köpfe auf einer alten Line6 V30-Funkstrecke als Moderationsmikro einzusetzen - leider bestand der moderierende Bandleader auf seinem eigenen Mikro. Der Kurztest während des Soundchecks hat aber wieder gezeigt, dass auch der V7 MC1 dank Superniere wenig Bühnenlärm aufnimmt.
Letzter Test: Die Sängerin einer von mir betreuten Glamrockband ist normalerweise drahtlos unterwegs, bat mich aber um Tipps für den Kauf eines Notfall-Ersatzmikros, falls mal der Funk gestört sein sollte. Etwa 100 EUR wollte sie ausgeben, worauf ich ihr das V7 empfahl. Zum nächsten Gig kam sie mit dem V7 Billy Gibbons an - der Chrom und der violette Schaumstoff unter dem Korb hatten es ihr angetan. Das Auge performt bekanntermaßen mit! Dem Sänger habe ich nach Absprache im Austausch für sein übliches SM58 auch ein V7 hingestellt - beide in Chrom, das passt ja zu Glamrock.
Aufzeichnungen gibt es von dem Gig leider keine, aber (a) hatte ich bei ihr dieses Mal keine Feedbackprobleme und (b) er klang wesentlich klarer und deutlicher als mit seinem eigenen Mikrofon - beide waren für mich in dieser großen, lauten Truppe leichter zu mischen als sonst.
Bei keinem einzigen Einsatz waren Handlinggeräusche ein Thema. sE electronics schreibt auf der eigenen Webseite etwas von sehr guter Unterdrückung der Handlinggeräusche. Ich kann die Aussage hiermit voll und ganz bestätigen. Beide Vocalisten der Glam Gang haben die Mikros ständig in die die Halterung geschoben und wieder herausgenommen, mehrere Dutzend Male an einem Abend, und es war zu keinem Zeitpunkt ein störendes Geräusch hörbar.
Auch der beschriebene moderne, brillante Sound ist da, das Mikro klingt auf Anhieb angenehm, kann aber bei Bedarf auch gut mit dem EQ geformt werden.
Ergebnis
Viel Licht, kein Schatten. Machen wir es kurz: Das sE electronics V7 ist mein neues Standardmikrofon, ich ordere jetzt erstmal vier Stück davon, und im Lauf des Jahres werde ich auch meine Funkstrecken auf die V7-Kapseln umstellen. Wer ein dynamisches Gesangsmikro bis ca. 200 EUR sucht, der ist sehr gut beraten, auch das V7 in den Vergleich mit einzubeziehen, denn es kann mit den üblichen Verdächtigen bestens mithalten. Für mich kommt noch dazu, dass ich meine etwas zusammengewürfelten Funkmikros auf identisch klingende Kapseln umstellen kann. Und wesentlich günstiger als die vergleichbaren Kapseln der Konkurrenz sind die V7 MC1 und MC2 auch.
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