Ist Metal bzw. allgemein "harte Gitarrenmusik" die undankbarste Art von Kunst?

  • Ersteller Ambient777
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Ich finde, die Ausgangsfrage gibt selbst schon die Antwort. Unabhängig vom Genre kann man Unmengen an Zeit, Arbeit und Geld in die falschen Aspekte investieren, und erreicht damit nichts bz. niemanden. Mit geringem Aufwand für die musikalisch wichtigen Dinge kann man dagegen schon beachtliche Wirkung erzielen. Wenn man dann ein geeignetes Maß an Arbeit investiert, kann man erfolgreich werden. Das sagt nichts über die Qualität oder Wertigkeit verschiedener Genres, eher über das musikalische Verständnis des Musikschaffenden?

Gruß,
glombi
 
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Gemeint ist mit dem Titel das Verhältnis zwischen Aufwand/Zeit/Kosten, die man selber als Künstler investieren muss und der durchschnittlichen gesellschaftlichen Wertschätzung für das künstlerische Produkt, welches am Ende entsteht.
Reden wir hier von Kunst oder Kommerz?
 
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Warum hat mich "Metal" nie abgeholt? Es gab mal einen Song "Fire Starter" (?), der war klasse gemacht und richtig neuartig.
The Prodigy ist kein Metal, das lief im großen ganzen unter Elektronischer Tanzmusik. Immer schön, wenn recht ahnungsbefreit klassische Klischees befeuert werden...
 
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Ich klinke mich aus, Topcheckerthread.
 
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Topchecker checken alles, ich habe nur für mich gesprochen. D.h. es muss jeder für sich die Grenzen ziehen. Man kann dem aber auch mit einer Nullchecker-Antwort begegnen.. :D
 
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Ich dachte immer, die echten Checker hören eher Hip Hop? :D
 
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Kann man behaupten, dass sich Musikstile positiv entwickelt haben. Ab einem bestimmten Punkt ist die Luft draußen und das Thema ist ausgereizt oder es wurde der Faden verloren oder die Qualität der Komposition bzw. Gespür für gute Songs ist beim Teufel.
Es gibt so viele, die sich ein Comeback der 70er, 80er und 90er wünschen - das muss einen Grund haben.
 
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@Joachim_H ist ein interessanter punkt aber auch irgendwie ein wenig OT hier? wär aber vielleicht eine unterhaltsame Diskussion in einem eigenem Thread?
 
Wertschätzung für das künstlerische Produkt, welches am Ende entsteht.
irgendwie erinnert mich das an die Schlagermusik. Mein ganzes Leben lang, also inzwischen im siebten Jahrzehnt, höre ich da, er ist wieder da, endlich. Aber er war nie weg. Auch in diesem Bereich gibt es äusserst aufwendige Produktionen. Die Begleitmusiker sind oft gestandene Profis, die da ja auch einiges an "Vorarbeit" reingesteckt haben, sozusagen. In der Popmusik ist es nicht anders. Metal gibt es inzwischen auch seit gut 40Jahren oder so, und hat seine Zuhörerschaft.
Anspruchsvolle Musik ist halt in der Präsentation auch Arbeit, vor allem wenn man erfolgreich sein will und/oder sein Geld damit verdienen will. Das ist in allen musikalischen Bereichen so, und Musiker in einigen davon haben es, bei gleichem Aufwand, würde ich mal sagen, durchaus schwerer.
Also, @Ambient777 , deine These ist schon etwas schräg:rolleyes:.
 
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Da sollte man sich nicht drüber ärgern. Die meisten Leute die kein Instrument spielen, holt man auch mit den ersten 10 Sekunden von-Nothing else matters- mehr ab als mit 2 Minuten -Little Wing-

Ist hald so😂
 
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Vor vielen, vielen Jahren, als ich - lange bevor irgendjemand das Wort Metal mit Musik in Zusammenhang brachte - meine ersten Akkorde auf der Gitarre gelernt hatte und meiner Schwester vorspielte, sagte sie "Oh, klasse, das ist schön! Mein Mann diedelt immer bloß auf einzelnen Saiten rum!".

Meine Erklärung, dass der aber viel besser Gitarre spielen könne und diese Art zu spielen viel anspruchsvoller sei, als meine drei Akkorde klingen zu lassen, fruchteten nichts. "Ich mag das aber lieber!" sagte sie und fertig war es.

Das kam mir eben in Erinnerung, als ich deine Schilderung von Aufwand und Nutzen deiner Arbeit las...
 
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das Verhältnis zwischen Aufwand/Zeit/Kosten, die man selber als Künstler investieren muss und der durchschnittlichen gesellschaftlichen Wertschätzung für das künstlerische Produkt, welches am Ende entsteht.
Ich verstehe durchaus Deinen gedanklichen Ansatz hier. Ich bin mir aber sehr sicher, dass Du sowohl andere Musikrichtungen finden wirst, bei der Dir Künstler genau das gleiche bescheinigen (mindestens mal Jazz und Klassik) würden, was Aufwand und Ertrag betrifft. Und dann kommen die bildenden Künste, wo sich das geflügelte "ist das Kunst, oder kann das weg?" ja auch schon vor vielen Jahrzehnten eingebürgert hat. Ich mag mir nicht vorstellen, wie viele Maler und Bildhauer und Dichter, Romanciers und so weiter und so fort sich finden, die wirklich herausragend gut ausgebildet sind und enorme Aufwände betreiben - die nicht gewürdigt werden. Es gab vielleicht schon "bessere" Zeitalter für die Kunst und ihren Wert für die Gesellschaft. Aber der Begriff "brotlose Kunst" ist nichts, was erst im Metal- oder Jazz-Zeitalter entstanden ist. Dein Beispiel mit dem Klaviergeklimpere im Verhältnis zum anspruchsvollen Gitarrenstück ist ein Paradebeispiel für "low hanging fruits".

Das wird mich persönlich nun nicht davon abhalten, weiter diese Musik zu machen, da mir die Musik als solche unfassbar viel gibt und das wird wahrscheinlich auch vielen anderen so gehen.
Zum Glück, denn es braucht eine erhebliche Frustrationstoleranz und Resilienz, um diesen Aufwand zu betreiben. Wohl wissend, dass die Chancen auf ein "gesehen werden" extrem schmal sind. Aber auch dieses tägliche Ringen und der Kampf sind es, die Kunst ausmachen und sie spannend machen. Wir sehen immer nur die Spitze des Eisbergs und erfahren immer erst hinterher - wenn der erfolgreiche Künstler irgendwann mal über seine "Reise" berichtet, wie entbehrungsreich sie wirklich gewesen ist. Die wenigsten Künstler - wenn überhaupt einer - kommen zu Erfolg oder Anerkennung, ohne (oft jahrelang) "Scheixxe gefressen" zu haben. Oder überhaupt nichts zu fressen zu haben. Und trotzdem würde man kein Iota weniger Detailversessenheit, Professionalität oder Energie in den nächsten Song stecken.

Eines ist aber auch klar: Muss man davon leben und kann es nicht, sollte man sich einen Job suchen. Betreibt man es als Hobby, ist es ein Luxusproblem, weil man alle Möglichkeiten der Selbstverwirklichung hat und lediglich das eigene Ego nicht gestreichelt wird.
 
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- Gemeint ist mit dem Titel das Verhältnis zwischen Aufwand/Zeit/Kosten, die man selber als Künstler investieren muss .......
- Die Sachen erstmal vernünftig spielen zu können, verlangt äußerst viel Übung .......
Du hast vollkommen recht mit Aufwand/Zeit/Kosten Sache.

Um das, was der TE hier sagt zu verstehen, sollte man sich mal dran machen und auch mal solche Stücke lernen.

Da ich in sämtlichen Styles unterrichte, muss ich auch zwangsweise in allen Richtungen Songs lernen.
Dazu kommt das ich in verschiedenen Coverbands gespielt habe und fast jede Woche neue Songs lerne. (auch für Unterricht)

Je höher die Geschwindigkeit, desto höher wird in der Regel der Aufwand.

Und da gerade Metal nun mal in der Regel schnell ist bis sehr schnell, gibt es hier auch viel zu tun.

An einem Sonntag, 5 Top 40 Songs zu lernen, kein Problem. Ein Song von Death we Altering the Future zu lernen oder Flattening of Emotions, schaffen die meisten GAR NICHT!

Das liegt daran, dass die Geschwindigkeit abartig schnell ist, manche schaffen es vielleicht auf 50%, die meisten brechen irgendwann ab, da es tagelange bzw. auch wochenlange Arbeit werden kann, selbst für Fortgeschrittene.
Und wir reden hier NICHT von Solis, sondern nur von der Rhythmusgitarre.

Somit ist der Eingangssatz vom TE: Aufwand/Zeit/Kosten schon berechtigt.

Ich mache aktuell eine Masterclass von Yngwie Malmsteen, die mich an mein Limit bringt und wo ich mit viel Demut dran muss, weil der Typ irre, ist.
Aber wie es schon von anderen angesprochen wurde, für wen macht man das? ich machs halt für mich ;)

Dazu kommt, dass mit dem schnellen Spiel keinen auf einer Party hinter dem Ofen vorholen kannst.
Wer jedoch Gitarrenanfänger ist und im ersten Monat Knocking On Heavens Door lernt, bringt mit 4 Akkorden und ein paar Übungsstunden die Party zum kochen ;)
 
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Ich denke es ist grundsätzlich schon mal der falsche Ansatz, ein Instrument zu lernen/spielen, um dafür "Anerkennung" zu bekommen!
Die Lust, ein Instrument/Genre zu Meistern, muss IMO letztlich von innen und nicht von aussen kommen und damit ist dann auch die Frage irrelevant, ob die eine oder andere Kunst leichter mehr Anerkennung von aussen bringt.
...und warum ist einem denn diese Anerkennung überhaupt wichtig? Da kommt man IMO schnell in Bereiche, die mit Musikmachen überhaupt nichts mehr zu tun haben...

Aber, natürlich kann man Instrumente und Musik-Genre danach sortieren, wie "einfach" man damit Erfolg und Anerkennung bekommen kann. Jemand der klassisch Geige lernen möchte, braucht da IMO mehr Frustrationstoleranz, als ein angehender Metal Gitarrist. Bei Tasteninstrumenten ist die Lernkurve logischer Weise zu Beginn sehr steil, weil man sich mit der eigentlichen Tonerzeugung überhaupt nicht auseinandersetzen muss und mit zwei Händen für jeweils Bass/Akkorde und Melodie, ist das natürlich auch publikumsdankbar.

Ob Metall nun das "schwierigste/anspruchvollste" Musik Genre ist, ist auch so eine IMO wertlose Frage. Musste BB King weniger hart daran arbeiten einer der einflußreichsten Gitarristen zu werden, als ein Satriani oder Vai? Wahrschinlich sogar ja! Gebührt ihm deshalb weniger "Anerkennung"? Ich meine ganz klar nein!
 
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Ich komme ja aus einer ganz anderen Ecke ... kenne solche Probleme aber auch. Da lernt und übt man, steckt viel Zeit und Energie in neue Stücke, macht auch die eine oder andere Aufnahme um mal anderen was zeigen zu können - und keine Sau interessierts. Nur paar wenige, die eben das Gleiche mögen, oder allgemein aufgeschlossen sind, sich auch mal was außerhalb ihres Tellerrands anhören.

Anfangs war das frustrierend. Und ich habe selbst nicht verstanden, warum ich, und genau so, weitermache ...
Bis mir klar wurde: Ich mach das ja eigentlich für MICH! Weil es MIR Freude macht, weils MEINE Musik ist, weil ich den Aufwand den ich teilweise treibe gar nicht als Aufwand sehe, sondern als Teil des Hobbys!

Wenn ich heute gelegentlich auch für Leute spiele, dann sehe ich das ganz locker ...
Ich spiele, weils MIR Freude macht. Wenn es auch anderen Freude macht, egal wie viele oder wenige, dann freuts mich doppelt. Wenn nicht, ist es auch völlig ok - es können nicht alle den gleichen Musikgeschmack haben. Zum Glück ... was wäre das sonst langweilig ... ;)
 
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