Meinen UMC404HD habe ich mal aufgeschraubt, neben einem JRC 4580 OP-Amp, dem quasi-Standard bei Behringer, fand ich mehrere JRC 2122 Op-Amps. Ich weiß nicht, ob es noch einen zweiten 4580 gibt auf der Rückseite der Platine, aber um das zu checken baue ich den UMC nicht weiter auseinander. Da der 4580 zwei OP-Amp-Schaltkreise im Inneren hat, bräuchte es jedenfalls zwei solcher Chips bei vier Kanälen. Ein Schaltplan des UMC liegt mir nicht vor, daher kann ich die OP-Amps nicht explizit den Eingängen zuordnen, womöglich sind auch die 2122 die maßgeblichen Eingangsstufen.
Wenn man sich die Datenblätter anschaut [
4580 /
2122] dann können einen die Daten schon beeindrucken: Equivalent Input Noise 0,7-0,8 µV, Slew Rate 2,4 bzw. 5 V/µs, Gain-Bandwith-Product 12 bzw. 15 MHz, THD 0,003 bzw. 0,0005 %. Da OP-Amps gigantische Verstärkungsfaktoren haben, mindestens 10.000, gar bis zu 1.000.000, ist bei Schaltungen mit OP-Amps eine derart rigide Gegenkopplung möglich, und damit eine Signalqualität, wie sie früher bei diskreten Schaltungen praktisch undenkbar und kaum realisierbar war, jedenfalls nicht kostengünstig.
Was hätte man für einen Audio-Schalkreis dieser Güte vor 40/50/60 Jahren hinblättern müssen? War derartiges überhaupt auf dem Markt?
Für Stückzahlen von 50.000 (Behringer ordert bestimmt mehr) konnte ich Stückpreise für diese Chips in der Größenordnung von 11-15 Cent (!!) finden.
Dabei gibt es noch bessere OP-Amps - hier ist immerhin nur von einer Art Ensteigerkategorie die Rede - aber die kosten heute auch nicht mehr die Welt.
Wenn Behringer beim Schaltungsdesign keine gravierenden Fehler macht, und das sollte ihnen schon lange nicht mehr passieren, dann darf auch erwartet werden, dass das Gerät insgesamt gut da steht über den kompletten Signalweg von den Eingängen bis zu den Ausgängen.
Der UMC404HD ist im Übrigen insgesamt sehr sauber und solide konstruiert und verarbeitet.