Kaufberatung Fender Rhodes Mark II

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Liebe alle,

ich bräuchte mal eure Hilfe bei der Kaufberatung eines Fender Rhodes Mark II.
Ich habe auf Kleinanzeigen zwei Modell gesehen, die beide zunächst optisch auf den Bildern sehr gut aussehen, allerdings preislich sehr weit entfernt sind:
https://www.kleinanzeigen.de/s-anze...buttons&utm_medium=social&utm_content=app_ios
und
https://www.kleinanzeigen.de/s-anze...buttons&utm_medium=social&utm_content=app_ios

Jetzt habe ich eine technische Frage zu beiden Modellen:
Die stammen ja beide vermutlich aus dem Jahr 1981, bei dem einen ist angegeben, dass er Holztasten hat, das müsste ich vor Ort noch rausfinden.
Aber bei dem einen sind im Diskant unter der Seriennummer rote und grüne Kondensatoren (?) eingelötet, beim anderen nicht.
Kann das jemand erklären? Gehören die da dahin oder wurde das nachträglich gemacht? Und wenn ja, warum?



Vielen Dank und viele Grüße
HD
IMG_0496.jpeg

IMG_0497.jpeg
 
bei 4500 € gebraucht könnte man eher ein Vintage Vibe 73 aktiv oder ein Mark 8 neu kaufen.

Die müssen gestimmt & intoniert werden. Das ist natürlich sehr anfällig nach 42 Jahren. Diese Stimmstäbe (Tines) sehen auch ziemlich schief aus.
 
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....oder ein top überholtes bei Tines&Reeds
Ciao,
Stefan
 
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Moin :)

Die Kondensatoren sind eine Modifikation die vor gefühlt 45 Jahren mal im 'Fachblatt'-Magazin zu finden war.

Vereinfacht gesagt: Die Kondensatoren bilden zusammen mit der Pickup-Induktivität einen Schwingkreis, was im Endeffekt dazu führt, dass das Piano mehr Höhen / Attack-Ping macht.

Erfahrungsgemäß ist es aber vom jeweiligen Piano abhängig, ob das war bringt. Manche Pianos profitieren davon, bei anderen bringt es auch u.U. die metallischen Artefakte und evtl. verhärtete Hammertips 'nach vorne', was dann eher nervt.

Edit: Das Piano aus dem ersten Link hat die Vollkunststoff-Tastatur (in Bild 10 zu erkennen). Für mache ist die das 'dunkle' Kapitel bei Rhodes (daher wohl auch günstiger im Preis), andere (wie ich) lieben gerade diese. Ist Geschmackssache, muß man ausprobieren.

Jenzz
 
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Das für 2700,- scheint schon die Kunststoff-Tasten zu haben - der Wechsel von Holz auf Plastik erfolgte ja während des Jahres 1981. Auf dem einen Foto sind die dafür charakteristischen schwarzen Tasten-Verlängerungen zu erkennen, meine ich. Das andere aus der neunten Woche 1981 hat noch die Holztastatur, wie angegeben. Den Preis dafür finde ich aber, wie meine Vorredner, deutlich überzogen. Rhodes mit Kunststofftasten wiederum müssen nicht per se schlecht sein, wie hier schon öfter auch von den Experten zu lesen war. Ich hatte auch mal eines unter den Fingern und fand das Spielgefühl eigentlich gut. Soundmäßig macht das eh keinen Unterschied.
 
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"Die spinnen doch, die Römer."

Was ist denn mit den Leuten los, dass die solche Preise aufrufen. Scheint ja irgendwer zu zahlen.

Danke an @stefan64 für den Ausruf. Hier kann man mal schauen, was bisher bei mir im Shop so verkauft wurde und zu welchen Kursen:
https://shop.tinesandreeds.com/produkt-kategorie/instrumente/

Ob Plastik oder nicht muss jeder für sich entscheiden. Ich finde es zumindest kein Makel. Die Instrumente spielen sich super wenn sie richtig eingestellt sind. Klanglich müssten die beiden hier gezeigten Instrumente recht ähnlich sein.

Noch ein Hinweis: Bei diesem Baujahr kommt es vermehrt zu sterbenden Pickups. Siehe hier:
https://tinesandreeds.com/glossar/pickup/

Das sollte man beachten, wenn man sich für ein Instrument dieses Baujahrs interessiert.
 
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Vielen Dank für eure ganzen Antworten, das hilft mir sehr weiter!

Und natürlich hatte ich schon längst bei Christian im Shop geschaut, was dort zu welchen Kursen zu haben ist bzw. war ;-)

Viele Grüße
HD
 
Noch ein Hinweis: Bei diesem Baujahr kommt es vermehrt zu sterbenden Pickups. Siehe hier:
Jepp, davon kann ich ein Lied singen. :dizzy: Da habe ich schon manche Pickupwickelorgie hinter mir. Das passiert übrigens grundsätzlich immer am Tag vor einem wichtigen Auftritt, wenn man gerade noch ein bisschen üben will ... :weep:

Viele Grüße,
McCoy
 
Apropos Pre-Amp und antesten:
Bin am überlegen ob ich mein iPad+Soundkarte und Kopfhörer zum antesten verwende. Macht das Sinn oder doch lieber mit einem Verstärker?
Kann ich im iPad oder Windows PC einen guten Preamp mit AUs/VSTs emulieren?

Viele Grüße und vielen Dank
HD
 
Bei Plastetasten wäre ich vorsichtig. Im Umkehrschluß: schau, ob Du eines mit Holztasten findest. Spielen tun die Plasteteile und nicht mal schlecht. Ich mag halt die Holztasten.

Die Kondensatoren kann man ruckzuuck wieder ablöten und wenn´s einem doch nicht so gut gefällt, sind sie auch gleich wieder angeschlossen. Die schiefen Tines kann man wieder korrekt ausrichten.

Das Mark I finde ich persönlich klanglich lebendiger und interessanter. Aber das ist nur meine Meinung. Der große Vorteil des Merk II ist sein gerader Deckel.

Das Rhodes klingt mit einem Twin Reverb sehr gut. Irgendwie hat mir kein anderer Verstärker so richtig gefallen. Der Roland Jazz Chorus ist nett, aber irgendwie auch...ach ich weiß nicht. Prima fand ich einen 50W Röhren Peavey Combo Amp.

Über Kopfhörer klingt das Rhodes nett, aber ein Twin Reverb neben einem ist eine andere Liga. Über Kopfhörer höre ich das Rhodes von einer Ox Amp Top Box. Die ist ganz akzeptabel, aber eben kein Twin Reverb. Aber zum Antesten reicht das iPad.

Michael
 
Kunststoffe verlieren die Weichmacher über kurz oder lang und verspröden.

Michael
 
Kunststoffe verlieren die Weichmacher über kurz oder lang und verspröden.

Michael
Das ist im Prinzip zwar richtig. Der Glasfaseranteil an dieser Tastatur ist aber dermaßen hoch (und die Sachen sind ja auch nun 40 Jahre so gut wie ohne Bruchschäden unterwegs), das das kein Thema ist.

Nur die ganz frühen Varianten aus dem gelben / beigen Compound (betrifft nur einige 100 Pianos) sollte man wirklich vermeiden, denn da fehlt die Glasfaser fast komplett... Und die brechen dann auch häufig.

Jenzz
 
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Danke Jenzz für die Erläuterungen. Wahrscheinlich beruht die Abneigung bei mir eher auf einem Bauchgefühl und wenn mein Bauch grummelt, lasse ich die Finger von etwas.
Aber Plastetasten müssen nicht schlecht sein, wie Du geschrieben hattest.

Michael
 
Moin :)

Das 'Problem' ist auch nicht Kunststoff an sich, sondern die andere Konstruktion dieser Pianos und die dadurch (für den Spieler am Instrument) andere / höhere 'Geräuschkulisse'.

Bei Rhodes mit Holztastatur ist das Spielwerk auf einem Holzrahmen aufgebaut, der dann mit dem Case verschraubt ist. Das Case ist also nicht Bestandteil des eigentlichen Pianos. Ausserdem sind die Tasten nach 'Klavierbautradition' mit Garnierungsfilzen / Stahlstiften gelagert, sodaß die Geräuschentwicklung eher moderat ist.

Bei den Kunststofftasten- Rhodes ist das alles direkt in den Caseboden geschraubt. Dadurch werden über den Caseboden alle Spielgeräusche viel lauter abgestrahlt als bei Holztastatur. Oberdrein gibt es bei dieser Tastatur keine irgendwie dämpfenden Garnierungfilze, dadurch hast Du als Spieler viel mehr akustisches Geklapper. Und DAS ist es, was die meisten dann stört.


Auf dem elektrischen Signal gibt es keinen Unterschied ..



Jenzz
 
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Kurzes Update:
Ich habe bisher zwei Rhodes angespielt:
- Rhodes Baujahr 1978 mit Plastik-Hammerschenkeln: Desolate Tastatur, fast Synthie-mäßig, sehr ungleichmäßig, optisch insgesamt Zustand 3 bis 4
- Rhodes Baujahr 1974 mit Holzschenkeln: geile Tastatur, super Sound, hat aber gekratzt (angeblich lags am Amp, konnte ich aber mangels Alternativen nicht verifizieren), Optik 4-.

Die Suche geht weiter 😎

Was aber heute ankam: Fender Twin Reverb Tone Master. Geile Kiste. Am CP80 die Wucht, am YC61 mit Rhodes Sounds auch, Piano akzeptabel, Synths gehen gar nicht.
Bin mal auf die Probe nächste Woche gespannt, aber ich denke, der darf bleiben. Sieht halt auch klasse aus:
1692826968384.jpeg
 
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So, nun habe ich auch DEN Rhodes gefunden!

Spielt sich super gleichmäßig, super Sound, toller Anschlag und von der Optik so gut wie neu.
Mark 1, Holztasten, aber Plastikschenkel, müsste also zwischen 1975 und 1979 gebaut worden sein, aus dem „Stempel“ im Rhodes selbst werde ich nicht schlau:

1692908310901.png


Zwei Dinge, die mir aufgefallen sind:
- Im Bass „barkt“ er zwar kaum, Bass ist jedoch an sich sehr schön. Ganz man das einstellen?
- Nach dem Anschlag einer Taste (gilt für alle Tasten) „klappert“ die leicht beim Rückschlag. Ist das normal? Wenn man mit Verstärker spielt hört man das nicht.

Viele Grüße und vielen Dank für eure Tipps!
HD
 
Bark: Mal mit der Entfernung von Pickup zu Tine rumprobieren und mit der Schraube an der Tone Bar, die dem Spieler abgewandt ist, gegen-justieren.

Meinst du beim Loslassen der Taste? Könnte ein abgenudelter Tastenruhefilze sein. Grundsätzlich hast du das aber immer. Das "Prellen" kommt hauptsächlich von den Hämmerchen, die auf dem Pedestal rumwackeln.

Hast du das Rhodes gekauft?
Es fehlt rechts der Aufsteller ;-) Der ist gold wert wenns ums Stimmen geht und überhaupt sehr nützlich wenn man am Rhodes zugange ist.

Kriegste hier:
https://shop.tinesandreeds.com/produkt/harp-bracket/
 
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Vielen Dank für den Tipp! Habe das Rhodes gekauft und würde den auch sehr gerne zum Service geben.
Das mit dem Aufsteller verstehe nicht ganz, beim Vergleich mit anderen Rhodes-Bildern kann ich nicht sehen, was fehlt….schaue ich mir morgen mal genauer an.

Viele Grüße
HD
 
Die Schraube fehlt...
Ggf hängt dann das Scharnier noch rechts am Support dran. Sieht man öfter mal.
 

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  • IMG_20230826_211831.png
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