[Review] Behringer iNuke 3000 DSP

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Hallo zusammen,

ich vermute, dass die Behringer iNuke-Endstufen mit zu den meistverkauften Endstufen gehören. Allmählich steigt deren Verfügbarkeit auf dem Gebrauchtmarkt an. Die Gebrauchtpreise scheinen sich derzeit allerdings ein wenig an den seit der Pandemie gestiegenen Neupreisen der aktuellen NX-Serie zu orientieren …:mad:

Also, hier meine Einschätzung zu einer mittlerweile „gut abgehangenen“ Behringer iNuke 3000 DSP:

1691685022362.jpeg


Was bei der gesamten Endstufenserie wie auch bei den Nachfolgern auffällt, sind die hohen Leistungsangaben. Diese werden in den Datenblättern der unterschiedlichen Länder unterschiedlich angegeben. Angaben mit 315 Watt (RMS) an 8 Ohm, bzw. 600 Watt (RMS) an 4 Ohm scheinen mit Blick auf den Test in der tools4music 4/2011 realistisch.

Die Behringer iNuke 3000 DSP ist eine Class-D-Endstufe mit Schaltnetzteil. Das und das recht einfache Gehäuse sparen Gewicht. Die Haptik entspricht dem, was man aufgrund der Optik unterstellen würde. 😬 Die gummiartigen Potiknöpfe wirken im Ansatz klebrig. Vermutlich wollen die Weichmacher auch mal an die frische Luft. ;)

Was ja in verschiedenen Foren zur Sprache kam ist der Lüfter. Der kennt nur zwei Schaltzustände: "aus" oder "volle Pulle an". Auch irgendwie digital. :rolleyes: ;)

Als HiFi-Fan interessiert mich auch der klangliche Einfluss der Endstufe innerhalb meiner Anlage. Ohne DSP-Einsatz, symmetrisch angesteuert von einem Drawmer-Monitorcontroller zeigen sich an einem Paar Dynaudio Focus 140 (recht ausgewogener Impedanzverlauf, speziell im Hochton wichtig bei Class-D-Endstufen) klangliche Einschränkungen:
  • etwas hellere "Klangfärbung"
  • Sibilanten minimal vordergründig
  • einzelne Klangdetails werden unterschlagen
Den Einschränkungen stehen eine
  • lebendige, unbeschwerte Wiedergabe, sowie
  • gute räumliche Staffelung von Instrumenten
gegenüber. Auch das Grundrauschen liegt auf dem guten Niveau einer Crown XLS 2000.

Für diese Hörprobe stand die Endstufe im Nachbarraum, damit der Lüfter nicht die Musikwiedergabe übertönt. Vergleichsverstärker stammen von Creek und Harman/Kardon.

Leistungsmäßig und preislich passend setze ich die iNuke 3000 DSP an einem Paar Proel TPR 10 P ein. Der Limiter des DSP ist entsprechend der Belastbarkeit des Lautsprechers (um 200 Watt) angepasst, ein Hochpassfilter bei 60 Hz sorgt für Entlastung von tiefen Frequenzen und der parametrische Equalizer linearisiert den Frequenzgang. Und noch eine Schönheitskorrektur für den Bassbereich. Die Einstellungen empfinde ich im Vergleich zu meinen Crown XTi 4002 als in Summe gleich komfortabel. Die Geräteerkennung per USB erfolgt schnell, beim Limiter ist keine Umrechnung der „Threshold-Dezibels“ auf die Ausgangsleistung notwendig.

Die Proel TPR 10 P misst sich unter Amateurbedingungen so:

1691684623109.jpeg


Ich habe diese Einstellungen am parametrischen Equalizer der Behringer iNuke 3000 DSP vorgenommen:

1691684685629.jpeg


Heraus kam mit Fokus auf den hörsensiblen Bereich diese Messung:

1691684765842.jpeg


Die Betonung bei 60 Hz habe ich nach der Messung vorgenommen. Mit diesen Einstellungen führe ich in dieser Kombination Sprachbeschallungen oder Kneipenbeschallungen von Singer/Songwritern durch.

Insgesamt verhielt sich die Endstufe über die Jahre unauffällig, wenngleich sie sich insbesondere im Hochtonbereich minimal klangverfälschend einbringt. Diese Verfälschungen sind Lautsprecher-abhängig unterschiedlich. Ursache dafür ist das Zusammenwirken des für Class-D-Endstufen typischen Tiefpassfilters mit der Hochtonimpedanz des Lautsprechers. Steigt dessen Impedanz im Hochton, erhöht sich der Pegelanstieg im Hochtonbereich und umgekehrt. Mein höchst subjektiver Höreindruck ist, dass sich diese Resonanz im Hochtonbereich nicht mit dem parametrischen Equalizer ausgleichen lässt. Eine klangliche "Restschärfe" bleibt immer. Das Gegenteil der Crown Xti 4002, die ich in den Höhen minimal zu matt finde.

Der DSP-Limiter setzt recht entspannt ein, in meinem Fall deutlich vor dem Pegelbereich, in dem die iNuke 3000 DSP etwas angestrengt klingt.

Alles in Allem:

Wer so eine Endstufe zwischen 100 und 200 EUR (mit Blick auf den zu ihrer Zeit günstigen Neupreis von ca. 280 EUR) ergattern kann, macht im intakten Zustand nichts verkehrt. Klanglich besser gefällt mir die etwa gleich alte Crown XLS 2000. Entscheidet der Klang und eine Crown XLS 2000 ist zum gleichen Preis erhältlich, dann die Crown. Die Crown hat der Behringer ausstattungsmäßig aber nicht viel entgegen zu halten. Diesbezüglich haben es die jüngeren Crown XLS 2002 genauso schwer.

Viele Grüße,

Carsten
 
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Die gummiartigen Potiknöpfe wirken im Ansatz klebrig. Vermutlich wollen die Weichmacher auch mal an die frische Luft.
Gleiche Problem habe ich auch.
Habe die erst mal mit Bremsenreiniger behandelt.
Meine ist eine der ersten ,läuft abe nach wie vor ohne Beanstandung.
War die letzten Jahren immer als Monitorendstufe für zwei GAE 15"/1" zuständig
 
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Danke für die Kekse!
 

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