Das "klangbestimmende" Fragezeichen in einer Hohner Revelation RTS

  • Ersteller DerOnkel
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Hallo Helmuth,
Vielen herzlichen Dank für diesen äußerst hilfreichen und kompetenten Beitrag!
Ich habe mir neulich eine Revelation gekauft und nur "trocken" angetestet, ein handwerklich (holzmäßig ;-) wirklich hervorragend verarbeitetes Instrument. Die Elektronik lässt sich sicherlich verbessern, habe es aber nicht durchgetestet.
Ich muss meine mal aufschrauben... :)
Was wäre Dein Vorschlag dazu?
Evtl. eine aktive Lösung (EMGs oder so)?
LG
Dietrich
 
Hallo Dietrich,

Eine passive Schaltung würde völlig reichen. Kaufe Dir drei hochwertige
Single-Coils, am besten brummfreie. Ich habe gute Erfahrungen mit DiMarzio
"Virtual Vintage" gemacht. Der DP415 stimmt gut mit Fender überein, aber
brummt nicht.

Eine reichhaltige Schaltungssammlung gibt es bei
www.megaswitch.de (Schaller)
hier Typ "HS"
http://megaswitch.de/hp543118/HS.htm?ITServ=CY1e18fc09X14b77a00858X346c

Ich würde einen 5-Stufen-Schalter empfehlen. Schaltung: entweder HS2 oder
HS3.

Viel Erfolg!

Helmuth Lemme
Gitarrenelektronik vom Profi
www.gitarrenelektronik.de
 
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Hi,

ich darf mich an der Stelle gerade mal einschalten wegen des Tipps mit den Dimarzio PUs.

Ich bin selber ein ziemlicher Fan der VV- und Area-Serie, und gerade die etwas heißeren könnten da gut passen. Allerdings passt in die Halsposition meiner Revelation leider kein stacked SC rein, weil er einfach zu hoch ist. Der HalsPU sitzt bei mir auf dem verlängerten Halsfuß, und die Saiten liegen wiederum sehr nah über dem Korpus - da ist nicht sehr viel Platz. Und in den Halsansatz wollte ich jetzt nicht unbedingt reinfräsen.

Wenn es also brummfrei sein soll, würde ich in dieser Gitarre eventuell eine andernorts platzierte Dummy Coil vorziehen, oder einen eventuell flacher bauenden HB in Rails-Bauweise.

Vielen Dank übrigens auch von mir an Helmuth. Meine Revelation werde ich mir demnächst doch nochmal vornehmen und die Elektrik komplett erneuern, denn Verarbeitung und Bespielbarkeit sind wirklich hervorragend; nur habe ich sie nie zum Klingen gebracht. So wie es aussieht, bremst die Elektrik ja auch andere PUs als die Entwhistle White eher aus, also werde ich mal eine Standardschaltung einbauen. Ich hatte am Steg mal einen Screamin' Demon drin, aber der war rückblickend wohl eh nicht das richtige für so eine schlanke Gitarre.

Gruß, bagotix
 
Er fand, der Klang sei so schlaff, ohne Ausdruck, einfach
langweilig, auch wenn alle Regler voll aufgedreht sind. Nach kurzem Test konnte ich das auch bestätigen.
*ausgrab*
ein derart vernichtendes Urteil des Gitarrenlöter-Gurus ist ja schon ein heftiger Albdruck auf den kleinen Schönheiten ;)
Ich beschäftige mich schon ein paar Jahre mit Revelations und teile diese "schlaff, ohne Ausdruck, einfach langweilig"-Einschätzung so gar nicht. Sowohl über "klassisches" Equipment (Marshall JMP MKII mit 4x12 25W), wie in eher effektlastigen Konfigurationen entwickeln die Teile bei mir sowohl (Aus)Druck, wie auch ausreichende Versorgung mit hohen Frequenzen.
Fehl geht man vermutlich dann, wenn man von ihr eine schlichte "Strat" erwartet (was sie aus etlichen Gründen nicht ist und auch nicht sein will, die Anordnung der Tonabnehmer steht dem ja schon klar im Wege)

Ich würde dringend davon abraten, die Teile zu zerbasteln und stattdessen eher auf eine sinnvolle Einstellung der Verstärkeranlage deuten ...

Was mag da die Gehör-Referenz gewesen sein?

6x-Hohner-Revelation-early-90s.jpg
 
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Schau schau, der kleine Artikel in GB hat das Thema wieder reaktiviert. Ich habe mal vor ein paar Jahren kurz mit Helmut Lemme bei der Gitec in Regensburg darüber sprechen können und er hat sich genau wie in seinem Post recht vernichtend geäussert. Leider war nicht genügend Zeit, das Thema zu vertiefen. So, wie er sich damals ausgedrückt hat, bekam ich allerdings den Eindruck, dass sein Testexemplar entweder defekt oder verbastelt war. Ich habe zwei teilweise verbastelte ATNs hier und vesuche die gerade wieder zu rekonstruieren, auch anhand dieses wertvollen Threads.
 
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Hallo (Frank),
ich habe eine JT-60 mit drei SingleCoils und Toggle-Switch, keinen 5-Positionen-Fender-Schalter. Weisst Du, wie da die Verdrahtung aussehen müsste? Ich nehme an, der mittlere Pickup muss am Mittelkontakt des ToggleSwitch sein, also immer angeschaltet, aber eben abhängig vom mittleren Poti mehr oder weniger zugemischt. Bei meiner JT-60 war anscheinend nie ein Schalter am mittleren Poti, also kann man ATN nicht ausschalten.

Von Onkel würde mich noch tehoretisch interessieren, wie sehr die Filterwirkung abhängig von den jeweiligen Pickups ist - verändert sie sich abhängig von der Pickup-Impedanz? Müsste ja eigentlich...
Oder was passiert, wenn ich aktive Pickups damit kombiniere?

Eine recht ehrliche Demonstration ist hier finde ich. Die Wahrheit ist zwischen Helmut Lemmes "nur Tonblende" und "Eierlegende Wollmilchsau" des damaligen Werbeflyers. Wer nur Tele- oder Strat-Sounds wieder finden möchte wird enttäuscht (ganz zu schweigen von Humbucker), aber ein paar subtile Sounds off-mainstream sind schon drin.

View: https://youtu.be/GCGUwGmVXxM
 
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Bei meiner JT-60 war anscheinend nie ein Schalter am mittleren Poti, also kann man ATN nicht ausschalten.
.... wie bei der ST 59 ATN, jup. da könntest du aber zumindest die 5-positionswitch-Belegung abgucken ... habe ich aber nicht parat, muesste alles inklusiv ja einfach die Beschaltung der RTS sein, was du möchtest
 
Hm. Bei mir waren die Farben des ATN-Bausteins anders verlötet als im Foto oben in diesem Thread...Mein Baustein ist allerdings auch quaderförmig schwarz verschweisst, nicht in einen runden Deckel eingegossen. Gibt es da Spezialistenwissen oder hat der Vorbesitzer meiner JT-60 da Mist gebaut?
2023-08-07_01-01-00.jpg
 
war der nicht auch von Mr. Lemme the Revelation basher? :D
GB199207048pdf.jpg
 
Von Onkel würde mich noch tehoretisch interessieren, wie sehr die Filterwirkung abhängig von den jeweiligen Pickups ist - verändert sie sich abhängig von der Pickup-Impedanz? Müsste ja eigentlich...
Oder was passiert, wenn ich aktive Pickups damit kombiniere?

Wie bei allen passiven Schaltungen für die Elektrogitarre kann man, ohne vollständige Kenntnis der Schaltung, nur konstatieren, daß jedes Bauteil irgendwie in alles "reinspielt". Bei der klassischen Tonblende wird ja auch Resonanzfrequenz und Güte verändert. Sogar ein Dreh am Lautstärkeeinsteller ändert Resonanzfrequenz und Güte...
Von daher ist mit Sicherheit davon auszugehen, daß das ATN auch mit der Induktivität des Tonabnehmers wechslwirkt. Wie stark diese Wechselwirkung dann tatsächlich ist und ob sich bei verschiedenen Tonabnehmern dann signifikante Klangveränderungen ergeben, kann man ohne weitere Informationen über Schaltung und Bauteilwerte leider nicht verlässlich sagen. Da bleibt dann tatsächlich nur Ausprobieren. Oder die Antwort muß lauten:

Dazu ein ganz klares "weiß ich nicht"...

Bei aktiven Tonabnehmern, wie zum Beispiel EMG wird sich sicherlich eine ganz andere Wirkung ergeben. Aber auch hier gilt: Dazu ein ganz klares...

DerOnkel hat mittlerweile eine neues Meßgerät mit dem sich Induktivitäten und Kapazitäten recht gut bestimmen lassen. Wenn er so ein ATN in die Finger bekäme, könnte er ja mal sein Glück versuchen...

Ulf
 
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