Kampfsport und Gitarre, Problem Fingernägel

Waljakov
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Hi,
seit ein paar Wochen hab ich seit langer Pause wieder mit Kampfsport (Grappling, Luta Livre) angefangen und das macht auch wieder sehr viel Spaß.
Problem ist nur, dass man sich vor dem Training die Fingernägel sehr kurz schneiden muss, um andere nicht zu verletzen.
Da ich in letzter Zeit auch wieder viel klassiche Stücke mit Fingerpicking spiele, nerven mich die kurzen Nägel schon ein bisschen. Ich brauch gar nicht mal so krasse Krallen, aber so ein klein bisschen Nagel tut dem Ton doch sehr gut und macht das Spielen auch angenehmer.

Gibt es irgendwelche nützlichen Tipps, wie man damit umgeht?
Ich dachte, vielleicht kann man sich die Finger irgendwie mit Bandagen ab tapen? Oder ich hab auch gesehen, dass es so Silikon-Fingerhüte gibt, die man sich über Kuppen ziehen kann. Ist nur die Frage, ob das hält.
Die andere Möglichkeit wären halt kurze Nägel und dann Fingerpicks. Bin ich allerdings auch etwas sketpisch.

Bevor ich mir jetzt einen Haufen Plastikmüll an irgendwelchen Gadgets bei Amazon bestelle, die man dann doch nie benutzt, wollte ich mal fragen, was eure Erfahungen sind und ob ihr einen Weg gefunden habt, wie man am besten damit umgeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es irgendwelche nützlichen Tipps, wie man damit umgeht?
Nö, aus Gitarristensicht nicht.
viel klassiche Stücke mit Fingerpicking spiele,
ich nehme an mit Fingerpicks klappt das auch nicht so gut (wird wohl zu hart klingen und ist schwierig mit entsprechendem Gefühl zu spielen:rolleyes:). Bleibt nur, Musik spielen, die man auch mit kurzen Fingernägeln oder Plektrum spielen kann, mMn..
 
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Ich war früher (kurz nach der Steinzeit) so einige Jahre im Bereich Karate unterwegs.
"Moderat lange" Nägel bei den Jungs waren da nicht wirklich das Problem.
Bei einigen der Mädels sah das allerdings anders aus. Die mussten etwas tun. Allein schon, damit diese "Bio-Waffen" nicht abbrechen.

Diese Silkon-Fingerhüte kann man bem Sport wahrscheinlich auch sonderlich nicht gebrauchen. Tapen könnte man vielleicht probieren, aber so richtig Lust hätte ich da wohl auch nicht drauf.

Was die Gitarre betrifft, da habe ich bereits alles durch, Fingerpicks, künstliche verstärkte Nägel in allen Varianten. (Acryl, Glasfaser-Pulver-Dip, etc.)
Da ich aber grundsätzlich dazu tendiere die Nägel mit den Steelstrings ordentlich zu verschleißen, halte ich sie heute relativ kurz und/oder spiele mit Kuppe. Das machen übrigens auch einige andere Fingerpicker und auch durchaus mit einem guten Ton. Ansonsten verwende ich auch Daumenpicks.

Bei klassischer Gitarre und Nylons kann ich mir aber schon vorstellen, dass da einigen der Nagelanteil fehlen würde.
 
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Check mal Alaska Picks aus:
View: https://www.youtube.com/watch?v=8VIk--237AE

Als ich früher viel klassische Gitarre gespielt habe, habe ich viel mit diesen gespielt, weil mir häufig Nägel abgebrochen sind. Es ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber funktioniert tatsächlich ganz gut. Man braucht nur ein kleines bisschen Nagel, um die Picks drunterzuschieben, das ist auch gar nicht so unangenehm wie man denken könnte ;-)
 
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Ich habe nie Kampfsport gemacht, aber einige Stunden mit Militärischem Nahkampf verbracht (und damit die Qualifikation Instructor erworben). Ich kann nur sagen: Kurzgeschnittene Fingernägel bewahren vor eigenem Schmerz, wenn man im Eifer des Gefechts Hebel an ihnen angesetzt werden können (weil man selbst irgendwo hängen bleibt), und sind fürsorglich gegenüber dem sportlichen Gegner.
Daher, wie oben empfohlen, Thumb-Picks oder die Daumen- und Fingerkuppenhauben.
 
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Ganz unabhängig von der Kampfsportfrage ... man kann auch mit kurzen Nägeln einwandfrei spielen.
Ich habe alles mögliche durch, div. Fingerpicks, lange Nägel ... war letztlich alles "nix g'scheid's".
Seit ich endgültig auf reinen Fingerkuppenanschlag umgestellt habe und die Nägel wirklich kurz halte, gibts keine Probleme mehr. Die Kuppen gewöhnen sich schnell daran, vernünftiges Eingewöhnen und regelmäßiges Spielen vorausgesetzt, und der Klang wird mit zunehmender Übung auch immer besser, teilweise hört man gar nicht mehr dass ich nur mit den Kuppen anschlage.
 
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Die andere Möglichkeit wären halt kurze Nägel
Das ist die einzige Möglichkeit!

man sich vor dem Training die Fingernägel sehr kurz schneiden muss, um andere nicht zu verletzen
Und dafür danke ich dir von ganzen Herzen! :great:

Ist nicht dasselbe wie Grappling: dort ist ein Finger viel schneller im Gesicht und dann im Auge. Aber auch an jeder anderen Körperstelle wird es schnell sehr unangenehm. Trotzdem auch beim Karate: kurze Fingernägel, kein Schmuck, keine Festival-Armbänder (!), keine Piercings (Bauch, Ohren, Lippen, Lippen (!) :evil: ...). Stell dir ein Ohrring in der Halsschlagader vor... Schon alles gesehen!

Bei einigen der Mädels sah das allerdings anders aus
:facepalm1: Ja, kenne ich auch.
 
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ich mache auch Wing Tsun. Damals war Emin Boztepe noch in Kassel am Grünen Weg. Mittlerweile habe ich den 14. TG.

Lange Fingernägel beim Mann sehen nicht gut aus, langer Nagel am kleinen Finger deutet eher auf Kokain-Konsum hin. Zudem sind solche Nägel nicht hygienisch. Ich spiele die E-Gitarre mit Plektrum. Die Greifhand ist bei div. Konzertgitarristen auch mit kürzer geschnittenen Nägeln.

Die Zupfhand sieht fast so aus bei einem YTer wie bei Dracula mit so langen, spitzen Nägeln...
 
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Auch wenns mich nicht betrifft ... lange Fingernägel sind auch beim Mann nicht automatisch ungepflegt und unhygienisch ... ;)
(Und leider pflegen auch nicht alle Frauen ihre langen Nägel wirklich ...)
 
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Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass wir bei "Fingerstyle" über akustische Gitarren sprechen?
Zumal wir uns in der entsprechenden Abteilung befinden. ;-)

Da hilft es hier eher weniger, wenn jemand mit Plektrum auf der E-Gitarre unterwegs ist.

Bei den Alaska-Pics hatte ich das Problem, dass die Dinger bei mir immer flüchten gehen wollten.
Sobald ich das vordere Gelenk eines Fingers krümme zieht es die ganzen Dinger bei mir schnell nach vorn. Das liegt wohl daran, dass sie über dieses Gelenk hinausgehen. Kürzen war auch keine Option, denn dann halten die grundsätzlich nicht mehr.

Die gängigen Metall-Fingerpicks empfinde ich vom Anschlag her recht unnatürlich und auch klanglich eher unangenehm.
Ich bleibe bei Kuppe und/oder einen leichten Anteil eines kurzen Fingernagels.
 
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Einfach Tape drum.
Das ist zwar am Anfang etwas ungewohnt beim Greifen, aber das vergeht schnell im Kampf. Und da du wahrscheinlich ohne Gi kämpfst ist das sogar noch unproblematischer.
Die Rollen gibt's ja auch relativ günstig in großen Packs.
 
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Hi, danke für eure ganzen Antworten.
Bei den Fingerpicks werde ich wohl nicht drum rum kommen, selbst welche auszuprobieren, um zu sehen, wie ich damit klar komme.

Einfach Tape drum.
Das ist zwar am Anfang etwas ungewohnt beim Greifen, aber das vergeht schnell im Kampf
Hast du das selbst schon ausprobiert? Hält das, wenn man das einmal vor'm Training richtig anbringt oder muss man das öfter mal neu anbringen? Hast du da ne spezielle Technik, wie man das umwickelt oder einfach irgendwie drum?
 
Ich habe nie Kampfsport gemacht,
ich (als Berufsgitarrist und -musiker dagegen) seeeehr viele Jahre und diverse Techniken...

*** Ich kann nur sagen: Kurzgeschnittene Fingernägel bewahren vor eigenem Schmerz, ***
damit ist alles -aber so was von- auf den Punkt gebracht !

Neben dem Respekt und der Schutzverantwortung, die man seinen Trainingskollegen entgegen bringen muss, ist man als Gitarrist auch vor Selbstverletzungen (die ohnehin immer mal passieren...) gefeit.

Wer in diesem Kontext mit Fingernägeln spielen muss/will, muss sich entscheiden:

kein Sport und Naturnägel oder

Sport und Kunstnägel für die Musik (und hier gibt es mittlerweile eine gigantische Auswahl)

Grüße
RJJC
 
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@Real-JJCale, als Anekdote zu Deinem Schlusssatz:
Auf einer dieser Ausbildungen war ein 'Mitschüler', der Triathlet war und ein Ticket zum Ironman auf Hawaii war. Diese Ausbildung war fraglos überall und jederzeit von einem Verletzungsrisiko begleitet, außer vielleicht die Theorie über Technik, Ausbildungsmethodik/-Didaktik. Das höchste Risiko war auf der sog. Nahkampfbahn, auf der der eigene Weg des Kämpfers von so einigen Gegnern gesäumt war, die unbewaffnete oder bewaffnete Techniken erforderten, und bei der Vollkontaktprüfung gegen einen Gegner in der gleichen Gewichtsklasse.

Der 'Triathlet' hatte massive Angst vor Verletzung und kämpfte nicht und schloss daher nicht erfolgreich ab. Ich kam auf diesen Kurs, weil ich mich lediglich als Nachrücker gemeldet hatte, weil mein Schwerpunkt die Vordiplomprüfungen waren. Eingangstest waren 5 km in unter 24 min, 5 Klimmzüge, 40 Sit-ups, 40 Liegestütze (runter in Bauchlage, Hände auf dem Rücken zusammenschlagen, hoch in den Stütz, mit einer Hand an den anderen Oberarm schlagen und wieder runter...). Das hatten einige nicht bestanden. Also zum Test gerufen worden, alles erfüllt und dann ging es los. Ich verletzte mich bei der Vollkontaktprüfung, aber konnte damit noch bis zum Gong fighten, ging zum Zahnarzt, der flickte den Schaden im Mundraum trotz getragenen Zahnschutzes. Die Schwellung an Nase und Jochbein begleitete mich noch ein paar Wochen. Das Lernen ging damit, Sozialkontakte vermiet ich (war vorlesungsfreie Zeit), bis die Spuren überwiegend verblichen waren.

Will heißen: Man muss sich vorher im klaren sein, was bestimmte Aktionen für Folgen haben. Ich wollte das Vordiplom bestehen, aber dann auch erfolgreich diesen Kurs absolvieren. Was auch beides ausging. Verständnis für den 'Mitschüler' habe ich auch, aber genauso Unverständnis: Denn wenn der Ironman elementar wichtig ist, melde ich mich nicht gar erst zu einer risikoreichen Ausbildung an.

Ist die Musik nun wichtiger und man möchte Pediküre für lange Nägel zum lässigen, gepflegten Fingerpicking, so muss, wenn Kampfsport weiterhin das Leben bereichern soll, ggf. auf eine kontaktlose Variante ausgewichen werden.
 
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Hast du das selbst schon ausprobiert? Hält das, wenn man das einmal vor'm Training richtig anbringt oder muss man das öfter mal neu anbringen? Hast du da ne spezielle Technik, wie man das umwickelt oder einfach irgendwie drum?

Nicht wegen den Fingernägel primär, sondern eher um offene Wunde an den Fingergelenken zu vermeiden. Das Tape einfach irgendwie drum und gut ist.
Ob das für ein ganzes Training hält kommt stark aufs Training an :biggrinB:
Vier Stunden Training mit den "richtigen" Partnern hält kein Tape durch ...
 
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Tommy Emmanuel spielt nach eigenem Bekunden im Rahmen eines Interviews mit dem "Fleisch" ... also ohne Nägel. Braucht er den "Knacks", dann kommt es vom Daumenplektrum ...

Gruß
Martin
 
Tommy Emmanuel spielt nach eigenem Bekunden im Rahmen eines Interviews mit dem "Fleisch" ... also ohne Nägel. Braucht er den "Knacks", dann kommt es vom Daumenplektrum ...

Gruß
Martin
Der spielt aber üblicherweise auch keine klassische Gitarre ;-)
 
Ich habe fast mein halbes Leben lang Judo gemacht und für Gitarren Fingerstyle Dunlop Metal Finger und Kunststoff Daumen Picks genutzt. Dauert eine Zeit sich daran zu gewöhnen geht aber.
Für Nylons würde ich mit der Fingerkuppe, statt -nagel spielen.
Ein Mitjudoka, der sehr intensiv/ambitioniert in Sachen Klassik unterwegs war, hat immer mit einem Woll(Finger)handschuh über der rechten Hand trainiert. So wirklich überzeugend war das nicht…
 
Der spielt aber üblicherweise auch keine klassische Gitarre ;-)

Und hier im Thread wurde, soweit ich das gelesen habe, noch nicht auf klassische Gitarre eingeschränkt :)

Noch kann es beides sein, Nylon oder Steel :)

Gruß
Martin
 
Ich spiele lediglich mit Daumenpick und die Melodiesaiten nur mit den Fingerkuppen (habe ebenfalls sehr kurzgeschnittene Nägel).
Persönlich finde ich den Klang sehr angenehm. Die Basslaufbetonung mit dem Daumenpick und die Melodie etwas dumpfer passt meiner Meinung nach gut zusammen.
 
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