[Effekt] Walrus Audio Fundamental Serie

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Moin,

Einleitung und Überblick

im Rahmen des Walrus Audio Road-Trip wurde mir die Ehre zuteil, die Pedals der neuen "Fundamental" Serie einem ausgiebigen Test zu unterziehen. So kam dann Mitte Juni ein stabiler Metallkoffer hier an, der folgendes Board enthielt:

20230615_091647948_iOS.jpg


Im Einzelnen haben wir hier also folgende Pedals:
  • Drive
  • Distortion
  • Fuzz
  • Tremolo
  • Phaser
  • Chorus
  • Delay
  • Reverb
sowie zusätzlich noch ein ACS-1, der/das hier allerdings nicht Bestandteil des Reviews ist sondern nur auf dem Board ist, damit man es auch ohne Amp nutzen kann. Meine Hörbeispiele sind alle via ACS-1 (mit cleanem Fender Sound) direkt ins Interface aufgenommen, gespielt habe ich das Board auch vor meinem Ex-Amp (Laney IRT-Studio im Clean-Kanal). Beides hat gut funktioniert, für die Beispiele habe ich mich dann auf ein einheitliches Setup konzentriert.

Die Pedals sind alle identisch aufgebaut: 3 horizontale Schieberegler, darunter ein kleiner 3-fach Schiebeschalter und ein (soft-klickender) Fußschalter samt LED, die den Betriebszustand anzeigt. Ein- und Ausgangsbuchse (jeweils mono) sind an der Stirnseite verbaut, der Standard 9V-Anschluss ist an der linken Seite des Gehäuses. Schade, dass der nicht auch an der Stirnseite sitzt, das wäre Platz sparender gewesen. Kommen wir jetzt zu den Pedalen im Einzelnen, wobei ich ein identisches Schema für die Beschreibung verwende: Die Regler und Schalterpositionen, ein kurzes Hörbeispiel und abschliessend ein kurzes Fazit. Alle Hörbeispiele sind mit meinr Warmoth-Strat (Roasted Swamp-Ash-Body, Roasted-Maple Neck, Leosounds Red House PUs) eingespielt. Drive, Distortion und Fuzz auf Position 2, der Rest auf Position 5.


Drive

Regler

  • Gain
  • Tone
  • Vol
Schaltpositionen
  • Smooth
  • Crunch
  • Bright
Hörbeispiel: Erst alle Regler in Mittelstellung, Schalter nacheinander auf Smooth, Crunch, Bright. Danach Schalter auf Smooth, Min Gain, Max Volume, danach Schalter auf Crunch, Max Gain, Volume 50%.


Mein Fazit:
Taugt auf "Smooth" prima zum Anblasen eines Amps am Breakup oder um einem Clean-Sound etwas "Eier" zu geben. Auf "Crunch" durchaus auch solo für ebensolche Sounds zu gebrauchen, in der "Bright"-Einstellung das Pedal wunderbar als Treble-Booster verwendet werden. Mein Favorit an der Stelle ist die "Smooth"-Einstellung und dann vor einem cleanen oder fast cleanen Amp.


Distortion

Regler

  • Gain
  • Tone
  • Vol
Schaltpositionen
  • Dark
  • SI
  • LED
Hörbeispiel: Erst alle Regler in Mittelstellung, Schalter nacheinander auf Dark, SI, LED. Danach Gain auf Maximal, Schalter nacheinander auf Dark, SI, LED.


Mein Fazit:
Für (modernen) Metal taugt das nicht, aber für einen schönen, klassischen Rock- bis Hardrock-Sound wunderbar geeignet. Das unterschiedliche Clipping ändert den Sound nicht grundlegend, aber Unterschiede sind doch klar zu hören. Mein Favorit hier ist eine mittlere Gain-Einstellung im Dark.Mode.


Fuzz

Regler

  • Gain
  • Tone
  • Vol
Schaltpositionen
  • Gate
  • Classic
  • Mid+
Hörbeispiel: Zuerst Schalter auf Gate, max. Volume, Tone 50%, dann Alle Regler auf 50%, Schalter auf Classic, dann auf Mid+. Dann Gain auf Max, Schalter auf Classic, dann auf Mid+.


Mein Fazit:
Ich muss gestehen, Fuzz ist nicht mein Effekt, mit dem Gated Fuzz kann ich so gar nix anfangen, von den anderen beiden Varianten würde ich mich für "Classic" entscheiden, einfach weil es mehr "auf die 12" ist, auf "Mid+" wird's insgesamt etwas braver und wärmer. Auch hier ziehe ich mittlere Gain-Einstellungen vor.


Tremolo

Regler

  • Rate
  • Depth
  • Vol
Schaltpositionen
  • (sine)
  • (rectangle)
  • (random)
Hörbeispiel: Zuerst alle Regler in Mittelstellung, Schalter nacheinander auf Sine, Rectangle, Random. Dann Schalter auf Rectangle, Rate und Depth auf Max, dann Schalter auf Sine, Rate 20%, Depth 75%.


Mein Fazit:
Wie zu erwarten produziert das Pedal in der "Sine" Einstellung einen ruhigeren und subtileren Effekt als in "Rectangle". Die "Random"-Variante wird dann nochnmal subtiler, hier hätte ich mir lieber eine "Harmonic"-Option gewünscht, aber ok. In Extremen Einstellungen gibt's ringmod-ähnliche Effekte, während ein langsames, intensives "Sine"-Tremolo auch wunderbar pumpen kann. Sehr nice, auch ohne Harmonic-Tremolo.


Phaser

Regler
  • Rate
  • Depth
  • Feedback
Schaltpositionen
  • Light
  • Medium
  • Heavy
Hörbeispiel: Erst alle Regler in Mittelstellung, Schalter nacheinander auf Light, Medium, Heavy. Dann Schalter auf Medium, Rate 75%, Depth 25%, dann Schalter auf Medium, Rate 25%, Depth 75%.


Mein Fazit:
Hmm... ein typischer Phaser irgendwie, war mein erster Gedanke. Durch die 3 Schaltpositionen wird er aber überraschend flexibel von heftig schwurbelnd bis sehr subtil ist da alles mit machbar. Ich hatte ihn testweise auch mal vor den Overdrive/Distortion verkabelt, hab aber dann leider die Aufnahme davon ... äh.... also sie ist weg :bang:. Mein Favorit ist hier eine langsame Rate mit mittlerer bis hoher Depth und Schalter auf "Light" oder "Medium", da macht das Pedal richtig Laune.


Chorus

Regler

  • Rate
  • Depth
  • Mix
Schaltpositionen
  • Light
  • Medium
  • Heavy
Hörbeispiel: Erst alle Regler in Mittelstellung, Schalter nacheinander auf Light, Medium, Heavy. Dann Schalter auf Medium, Rate 75%, Depth 25%, dann Schalter auf Medium, Rate 25%, Depth 75%.


Mein Fazit:
Ähnlich wie beim Chorus geht hier von subtil bis kräftig schwurbelnd alles. Ich persönlich stehe auch hier wieder auf langsame Anwendungen mit viel Modulationstiefe, aber auch im "Heavy" Mode klingt der Chorus nie schlecht oder übertrieben. Kommt halt auch immer auf den Kontext an.


Delay

Regler

  • Time
  • Feedback
  • Mix
Schaltpositionen
Hier gibt's eine Besonderheit, denn der Schalter ist doppelt belegt. Zum Einen wird der Delay-Typ eingestellt, zum anderen kann (im Tap-Tempo Modus) die Tap-Division eingestellt werden. Drücken und halten des Fußschalters schaltet den Tap-Tempo Modus ein und wieder aus. Ist der Modus aktiviert, kann der Delay-Typ nicht geändert werden.
  • Digital (Quarter)
  • Analog (Dotted eigth)
  • Reverse (Eigth)
Hörbeispiel: Alle Regler auf Mittelstellung, Schalter nacheinander auf Digital, Analog, Reverse. Danach Schalter auf Analog, 25% Time, 100% Feedback, danach Schalter auf Digital, 15% Time, 25% Feedback.


Mein Fazit:
Da ist eigentlich alles drin, was ich so alltäglich brauche. Digital für klare, unverfälschte Repeats à la "The Edge", Analog halt schön viel Wärme und "wobblyness" ohne übertrieben viel Modulation reinzubringen. Reverse ist nicht mein Fall, da fällt es mir schwer, ein Urteil zu fällen. Analog kommt auch mit 100% Feedback nicht in die Selbstoszillation, schwebt aber wunderbar nach liefert viel Wärme und Atmosphäre.


Reverb

Regler

  • Decay
  • Tone
  • Mix
Schaltpositionen
  • Hall
  • Spring
  • Plate
Hörbeispiel: Erst alle Regler in Mittelstellung, Schalter auf Hall, dann Spring, dann Plate. Danach das selbe mit Decay auf Max.


Mein Fazit:
Während "Hall" recht düster ausklingt hört man beim Plattenhall viele metallische (im positiven Sinn), helle Hallfahnen ausklingen. Bei mittlerem Decay sind die Unterschiede noch nicht so ausgeprägt, mit langen Ausklingzeiten wird das deutlicher. Der Spring-Reverb fällt für mich hier qualitativ ab, da fehlen mir das Scheppern und die "Snappyness". Insgesamt aber super als "Brot und Butter" Hall, für spezielle Effekt-Varianten gibt's bessere Pedals (siehe aber hierzu auch das generelle Fazit).


Abschliessendes Fazit
Allesamt liefern die Pedals der Fundamental-Serie hier solide, absolut brauchbare "Brot und Butter" Sounds ab, ich hab's nicht hinbekommen, hier was einzustellen, was wirklich übel klingt (ok, mit dem Gated-Fuzz wurde ich nicht warm, aber das ist einfach auch nicht mein Effekt). Sicher gibt's für speziellere Sounds garantiert im Einzelfall bessere Pedale (grade im Bereich Modulation, Delay, Reverb), aber die würden ja auch nicht so gut in eine "Fundamental" Serie passen, von daher kann ich eigentlich nur sagen: Alles richtig gemacht, Walrus Audio.

Bleibt mir nur noch, euch fürs Lesen und Walrus Audio und dem Musiker-Board für die Gelegenheit dieses Tests zu danken.

Keep on Rockin' :m_git1::prost:
 
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Danke für das Review! (y)
Der Spring-Reverb fällt für mich hier qualitativ ab, da fehlen mir das Scheppern und die "Snappyness".
Für das Scheppern muss oft der Mix voll rein und auch ordenlich Hallfahne, hast du das ausprobiert?
Ansonsten schade, so ein Basis-Reverb steht und fällt für mich mit der Federhall-Simulation, aber warten wir ab, was die andern noch dazu sagen.
 
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Mix voll rein und auch ordenlich Hallfahne
Hatte Decay auf Max. und den Mix auf 50%, also den tatsächlich nicht auf volle Pulle. Vielleicht kann da einer meiner "Nachtester" ja mal drauf achten.

Ich persönlich bin großer Plate-Fan, konnte das also gut verschmerzen :cool:
 
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